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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil» Der deutsche Verlagsduchhandel und die Tagespreffe. (Vgl. Börsenblatt Nr. 265, 269, 273, 275, 280, 286.) XX. An die Redaktion des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel Leipzig. Die Anregung des Herrn Emil Strauß-Bonn im Börsen blatt vom 14. November ist auch für uns Veranlassung ge wesen, der Frage »Bnchhändlerische Anzeigen und litterarische Besprechungen« näher zu treten. Wir halten um so mehr dazu Veranlassung, als die Kölnische Volkszeitung regelmäßig jeden Mittwoch eine acht Großguartseiten umfassende eigene Littera rische Beilage bringt, die nur Originalbeiträge der Mitarbeiter der Zeitung, darunter hervorragender Fachleute und Gelehrter von Ruf, enthält. Jährlich werden in derselben rund 2000 Bücher besprochen (im ersten Halbjahr 1900 waren es 962), und zwar in selbständigen Kritiken honorierter Mitarbeiter. Mit dieser umfassenden Litteratur - Kritik steht die Kölnische Volkszeitung an der Spitze der katholischen Presse der Welt. Daher die eingehende Beachtung, die ihre Litterarische Beilage findet. Der Schluß auf die gute Wirkung von Bücher anzeigen in unserer Zeitung ist naheliegend und selbstver ständlich. Die regelmäßige Benutzung des Anzeigenteiles der Zeitung ist bisher in erster Linie seitens der katholischen Verleger erfolgt, obwohl ganz zweifellos der Büchcrabsatz anderer Verleger in den Kreisen der gebildeten deutschen Katholiken, vor allem der politisch zur Centrumspartei sich bekennenden, einer sehr erheblichen Steigerung fähig ist, bezw. erst über haupt herbeigeführt werden müßte. Die größte und reich haltigste katholische deutsche Zeitung, die Kölnische Volkszeitung, kommt für den Bücherabsatz in den gebildeten kaufkräftigen katholischen Kreisen überhaupt in erster Linie und vielfach ausschließlich in Betracht. Sie erscheint täglich in drei Aus gaben in über 17 000 Auflage. Daß sie die begütertsten, also für den Bücherabsatz zunächst in Frage kommenden deutschen Katholiken in ihrem Leserkreis umfaßt, beweist die Thatsache, daß sie den höchsten Bezugspreis aller katholischen Blätter hat (6 75 -H), während alle übrigen Blätter gleicher Richtung weit unter diesem Satz bleiben. Für zahllose Neuerscheinungen auf dem Gebiete des Buchhandels kommt nun die religiöse oder politische Stellung der Leser wenig oder gar nicht in Betracht. Daraus folgt, daß ein weites und unserer Ansicht nach sehr ergiebiges Absatzfeld, das nur durch die Kölnische Volkszeitung zu erreichen ist, von vielen Verlegern bis jetzt zu ihrem Nachteil nicht bebaut wird. Hier kann nun für erhöhten Bücherabsatz noch viel geschehen. Wir wollen zum Versuche gern die Hand bieten, indem wir eine besondere Abteilung einrichten mit der lleberschrift »Aus dem Buchhandel«, in der die Bücheranzeigen übersichtlich zusammengestellt werden. Diese Abteilung wird an bevor zugter Stelle unmittelbar neben dem redaktionellen Texte erscheinen, und zwar sowohl Mittwochs abends in der Lite rarischen Beilage, als auch in der Sonutagsnnmmer Die Herren Verleger haben dann die Wahl, an welchen Tagen und an welcher Stelle ihnen das Erscheinen lieber ist. Be rechnet wird nur der gewöhnliche Zeilenpreis von 30 H (ab 1901 35 H) mit 12'^ Prozent Nachlaß für den Buch handel. Wir stellen den Herren Verlegern die Zeitung gern einige Zeit kostenfrei zur Probe zur Verfügung und bitten, sie zu verlangen, ebenso die Zustellung einer überraschend dstebemmbseästlisier ft>rl,rgauq. großen Anzahl von Aeußerungeu der Presse anderer Richtung, aus denen hervorgeht, daß cs sich hier um ein vornehmes großes Organ von unbestrittenem Ansehen und Einfluß handelt. Hochachtend Verlag und Geschäftsstelle der Kölnischen Volkszeitung. I. P. Bachem. Die Schweizerische Landestnbliothek. Nach dom kürzlich ausgeqebenen fünfte» Bericht der Schweize rischen Landosbibliothok in Bern hat diese im vergangene» Jahre den Einzug in ihr neues stattliches Heim gehalten und ist seit Anfang Mai d. I. der öffentlichen Benutzung zugänglich gemacht worden. Die Vorgeschichte der Schweizerischen Landesbibliothek beginnt schon mit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts, als der helve tische Minister Stapfer neben der Gründung einer schweizerischen Hochschule, einer Kunstakademie, eines naturhistorischen Museums in Verbindung mit dem Archiv auch eine Nationalbibliothek plante. Schon waren die Anfänge davon vorhanden, als der helvetische Einheitsstaat zusammenbrach. Damit war auch das Schicksal der Bibliothek besiegelt, deren Bestände bei der Liquidation 1803 zu Spottpreisen verschleudert wurden. Doch der Gedanke Stapfers war nicht begraben, und be sonders in den vierziger und fünfziger Jahren wurden wieder holt Anstrengungen gemacht zur Gründung einer schweizerischen Nationalbibliothek entweder als selbständiger Schöpfung oder in Verbindung mit einer eidgenössischen Hochschule. Die letztere kam indes nicht zu stände, und auch für das erstere Projekt war bis in die letzten Jahrzehnte wenig Aussicht auf Verwirklichung vor handen. Zwar bestand in Verbindung mit dem Departement des Innern schon seit den fünfziger Jahren eine eidgenössische Bibliothek, später Centralbibliothek genannt. Diese war ursprünglich nur für die Beamten der Verwaltung bestimmt, über diesen engen Rahmen aber bald hinausgewachsen, und der Gedanke lag nahe, dieses Institut zu einer Nationaltnbliothek auszubauen. In der That fehlte cs auch nicht an entsprechenden Anregungen, die aber bis 1891 erfolglos blieben. Am 4. Mörz 1891 richtete Or. F. Staub, Redakteur des Idiotikons, eine Eingabe an den Bundesrat, in der er eine Erweiterung der eidgenössischen Centralbibliothek in dem Sinne befürwortete, daß ihr neben ihrer bisherigen Thätigkcit zur Aufgabe gemacht werde, -eine vollständige Zu sammenstellung sämtlicher Schriften des In- und Auslandes bis auf den letzten Rechenschaftsbericht, die unser Volk und unser Land betreffen, mit Einschluß artistischer Darstellungen von Sitten, Trachten und Gebräuchen, von Kunst- und Bauwerken, Prospekten und Portraits, auch von geschichtlichen Ereignissen, ferner aller Schriften, welche Schweizer zu Verfassern haben-. Die Denkschrift wurde unterstützt durch die Centralkvmmission für Bibliographie der schweizerischen Landeskunde und die litte rarische Gesellschaft in Bern, die im Frühjahr 1892 mit ausführ lichen Eingaben an die Bundesbehörden gelangten,' später schloffen sich noch andere schweizerische Vereine und Gesellschaften an. Die Gesuche fanden günstige Aufnahme. Schon in den Budgetentwurf für 1893, der der Bundesversammlung im De zember 1892 vorgelegt wurde, hatte das Departement des Innern einen Posten von 23000 Frcs. für eine zu gründende zweite Ab teilung der eidgenössischen Centralbibliothek eingestellt, der die spezielle Aufgabe zufallen sollte, »alle Werke und Drucksachen zu sammeln, die vom wissenschaftlichen, kulturhistorischen oder litte- rarischen Standpunkt aus als Beitrag zur Kenntnis der Schweiz und ihrer Bewohner zu betrachten sind.- Die Budgetkommission beantragte indessen, diesen Ansatz sür einmal zu streichen und den Bundesrat einzuladen, der Bundes versammlung hierüber eine besondere Vorlage zu unterbreiten. Dieser Vorschlag wurde von beiden Räten angenommen. Das eidgenössische Departement des Innern nahm die Sache sosort in die Hand und beauftragte zunächst die Centralkommission für schweizerische Landeskunde mit einer Erhebung, die Aufschluß geben sollte, wie sich die schweizerischen Bibliothekare, Archivare, Buchdrucker, Verleger, Buchhändler, Antiquare und Redakteure zu dem Projekt der Gründung einer derartigen Bibliothek verhielten. Auch über die Möglichkeit, sowie die Art und Weise der Durch führung hatten diese Erhebungen das notwendige Material zu beschaffen. Die Fragebogen wurden noch im Dezember 1892 ver schickt, und schon am 3. März 1893 konnte das Ergebnis der Er hebungen der Oefsentilchkeit übergeben werden. 1342
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