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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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1606 Börsenblatt 1 d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. SO. 6. Februar 1909. Herr Dietriche Meine Herren, es ist ein großer itbel- stand bei der Bestellaustalt, daß die Mappen mit den Zetteln den Abholern offen in die Hände gegeben werden. Jeder mann in der Nachbarschaft des Buchhändlerhauses kann be obachten, wie die Burschen die Zettel durchsehen. Wie leicht kann da mancher Zettel verschwinden. Es ist deshalb rat sam, daß diese Mappen verschlossen würden und der Schlüssel dem Chef oder dem Prokuristen ausgehändigt wird, damit die Burschen nicht in der Lage sind, die Zettel zu sortieren oder gar zu annektieren. Ich möchte dem Vorstand anheim geben, hierin eine Änderung zu schaffen. Vorsitzender: Der künftige Vorstand wird über diese Anregung beraten. — (Forlfahrend:) Die gemeinnützige Stiftung — Lehran stalt — Bestellanstalt — Zu besonderen Zwecken — Jubiläumsstistung. Dann hätte ich noch auf die Anlage der Vermögens bestände überzugehen. Wünscht einer der Herren dazu das Wort? — Es ist dies nicht der Fall. Ich habe noch mals darauf hinzuweissn, daß jetzt, zunächst um einer unangenehmen Besteuerung zu entgehen, die sämtlichen Stiftungen mit Ausnahme der drei für die Schule zu einer einzigen zusammengefaßt worden sind, die das Recht der juristischen Person erhalten hat. Selbstverständlich findet, wie Sie sehen, die Gruppierung der einzelnen Stiftungen in der früher üblichen Weise noch statt, um das Andenken der Stifter in Ehren zu halten. Ich frage, ob die Herren den Voranschlag sür 1S09 ge nehmigen. Ich bitte die Herren, die dagegen sind, sich zu erheben. — Es ist dieselbe Mehrheit wie vorhin, der Vor anschlag ist genehmigt. — Meine Herren, da wären wir in verhältnismäßig kurzer Zeit am Ende der Tagesordnung, wenn ich das Ergebnis der Wahlen jetzt schon Mitteilen könnte. Es ist das aber nicht der Fall, ich muß Sie also bitten, sich zu gedulden. Ich bitte die Herren Stimmzähler, einstweilen die Ausweis karten einsammelu zu wollen. Das Wort wünscht Herr Georg Merseburger. Herr Georg Merseburger: Ich möchte an den Vor stand die Anfrage richten, ob ihm etwas bekannt ist von dem Großbetrieb zur Erlangung von Rezensions exemplaren, der von einer hiesigen Firma seit ungefähr zwei Jahren auf den Verlagsbuchhandel losgelassen wird. Es ist mir ausgefallen, daß alle Werke, die ich anzeigte, jedes mal von der betreffenden Firma als Rezensionsexemplar verlangt wurden. Ich habe mich bei Kollegen darüber erkundigt und gehört, daß es ihnen ebenso geht. Ob es sich nun um Werke über Pinsel und Bürsten oder über Ästhetik handelt, ist ganz gleich, sie werden einfach verlangt -zu Rezensionszwecken«. Ich wollte ansragen, ob der Vorstand darüber etwas weiß. Vorsitzender: Dem Vorstand ist leider diese Firma nur zu gut bekannt. Es ist vielleicht besser, ohne Nennung des Namens Auskunft zu geben. Allerdings haben wir aus Grund eigener und anderer Beobachtungen festgestcllt, daß eine gewisse Firma in maßloser Weise Besprechungsexemplare verlangt hat, in einer Weise, die allerdings an der Absicht, die Bücher in ihren Zeitschriften zu besprechen, sehr erhebliche Zweifel hat aufkommen lassen. Wir haben daher veranlaßt, daß in der Bestellanstalt eine dahingehende Zählung vorge nommen wurde. Diese hat ergeben, daß an einem einzigen Tage etwa 700 Verlangzettel dieser Firma auf zusammen etwa 1500 verschiedene Bücher eingegangen sind. Daraushin haben wir der Firma, die die außerordentliche Mitgliedschaft besitzt, einen eingeschriebenen Brief zugehen lasten, in dem wir ihr derartige Einlieferuugcn untersagt und für den Wiederholungsfall angedroht haben, die außerordentliche Mit gliedschaft aufzuheben Auf diesen Brief ist uns keine Antwort zugegangen, wohl aber neun Tage später abermals ein Paket solcher Zettel Daraushin hat der Vorstand den Beschluß gefaßt, den er infolge seines Briefes fasten mußte, der Firma die außerordentliche Mitgliedschaft zu entziehen. (Bravo!) (Pause.) Meine Herren, unter verbindlichem Danke an diejenigen, die die Geduld bewiesen haben zu warten, kann ich Ihnen nunmehr das Ergebnis der Wahlen mittcilen: Es wurden für die Vorstandswahl abgegeben: 13S gültige Stimmen. Davon fielen auf Herrn Ferdinand Lomnitz als Ersten Vorsteher 123 Stimmen, auf „ Curt Fern au als Zweiten Vorsteher 125 Stimmen, „ „ Paul Eger 126 Stimmen, „ „ Max Merseburger 117 Stimmen, „ „ Karl Weisser 127 Stimmen, im Hauptausschuß auf Herrn KonsulHarrassowitz von I3S Stimmen 129, „ „ Geh. Hofrat vr. v. Hase 126 Stimmen, „ „ Robert Voigtländer 114 Stimmen. Ich frage zunächst Herrn Lomnitz, ob er die aus ihn gefallene Wahl zum Ersten Vorsteher annimmt? Herr Lomnitz: Meine Herren, wenn ich die auf mich gefallene Wahl annehme, so tue ich es nicht ohne erhebliche Bedenken. Einmal, weil, wenn ich jetzt nicht wieder zur Wahl gestellt worden wäre, meine Amtszeit in einkm Jahre abgelaufen wäre, während ich jetzt auf drei Jahre gewählt bin. Zweitens, weil ich mir der Schwierigkeiten bewußt bin, die das Amt eines Ersten Vorstehers mit sich bringen wird, und weil ich mir dieser Schwierigkeiten um so mehr bewußt bin, als ich dem Vorstand schon eine Reihe von Jahren angehört und in einer Zeit mitgearbeitet habe, die sehr große Anforderungen an den Vorstand ge stellt hat. Es wird sür mich nicht leicht sein, in dem' Sinne weiter zu arbeiten, wie es Herr Voigtländcr getan hat; ich werde mich aber bemühen, mein Bestes zu tun. Vorsitzender: Herr Curt Fernau ist wegen Krankheit abwesend, hat mich aber schriftlich ermächtigt, die Wahl sür ihn anzunehmen. Vorsitzender fragt weiter: Herr Paul Eger: Ich nehme die Wahl dankend an. Herr Max Merseburger: Ich nehme die Wahl dankend an. Ferner sür den Hauptausschuß: Herr Konsul Harrassoivitz: Ich nehme die Wahl mit Dank an. Herr Geheimer Hofrat vr. v. Hase: Ich nehme die Wahl dankend an. Herr Voigtländer: Ich nehme die Wahl ebenfalls dankend an, weil es dem Sinne der Satzung entspricht, daß der abgehende Vorsteher noch einige Zeit dem Hauptausschuß angehöre. Meine Herren! Es bleibt nun noch übrig, das Proto koll zu verlesen. Ehe ich das aber tun lasse, lege ich hier mit das Amt, das Sie mir anvertraut haben, in Ihre Hände zurück. Es ist eine arbeitsreiche Zeit gewesen und eine anstrengende; aber ich darf wohl sagen, daß sie zu einer meiner wertvollsten Lebenserinnerungen gehört, denn demjenigen, der in eine solche Stellung berufen worden ist, verleiht sie das Bewußtsein, daß er einmal aus dem engsten Kreise hinauslreten und im weiteren Sinne an den Geschicken des Buchhandels Mitarbeiten darf. Und bei dieser Mitarbeit gedenke ich mit ganz besonderem Danke derjenigen, die mit mir zugleich im Vor stand gewirkt haben. Ich habe diesen Herren schon am Schluffe der vorhergegangenen Vorstandssitzung meinen Dank
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