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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1608 Börsenblatt s. d Dtsch». Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 30, 6. Februar 1909. Teil geschaffen worden war, wechselten musikalische und humo ristische Vorträge in rascher Folge. Besonders zu erwähnen wäre das reizende Mandolinen-Sextett Gem perle (Atelierleiter), bei dem dieser selbst, zwei Söhne und eine Tochter mitwirkten, und das außerordentlichen Beifall erntete. Das Gesangs quartett des Photographischen Ateliers brachte einige schöne Lieder zum Vortrag, dann folgte ein Zithersolo des Herrn Würing. Als brillanter Humorist erwies sich Herr Sterba, der mit seinen urkomischen Vorträgen alle zu stürmischer Heiterkeit hinriß. Herr Hörmann trug noch einige heitere Dialektdichtungen vor, die wohlverdienten Beifall aus lösten. Dann erhob sich nochmals Herr Müller und verlas eine Anzahl der markantesten und zum Teil humoristischen Glückwunschschreiben und Gedichte, die ihm von überall her zugekommen waren. Unter anderen vom Mährisch-schlesischen Buchhändler-Verein, vom Landesverband für Fremdenverkehr, vom Gremium der Wiener Kaufmannschaft, von der Deutsch österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft, vom Verein »Buch fink«, von photographischen Vereinen usw. Er dankte nochmals allen für den wirklich genußreichen Abend, den die Teilnehmer ihm uud seiner Gemahlin bereitet hätten, und gedachte noch in warmen bedauernden Worten der drei schwer kranken Ange stellten, die dem Abend fernbleiben mußten. — Das Fest ver lief in animiertester Weise und wird allen Teilnehmern eine schöne Erinnerung bleiben. Natürlich wurde auch eine photo graphische Aufnahme mit Blitzlicht zur Erinnerung an den Abend gemacht. * Denkmal eines Journalisten. — Dem bekannten eng- lischen Kriegskorrespondenten Sir William Howard Russell (1821—1907) soll jetzt in der Paulskirche in London ein Denkmal errichtet werden. Der in hohem Alter nach einem bewegten Leben am 10. Februar 1907 in London Verstorbene war schon 1843 bei den »Times« als Berichterstatter eingetreten. Er hat den Krimkrieg, die Krönung Alexanders II. in Moskau, deu indischem Aufstand, den Bürgerkrieg in Amerika, den preußisch österreichischen Krieg 1866 (im österreichischen Hauptquartier), den deutsch-französischen Krieg 1870/71 (im deutschen Hauptquartier) persönlich miterlebt, ferner Reisen im Gefolge des Prinzen von Wales (jetzigeil Königs Eduard VII.) nach Indien, mit Wolseley nach Südafrika und Ägypten gemacht, vieles Weltgeschichtliche erlebt und geschildert. In London gründete er die führende Zeitschrift: »'I'bo ^rm^ anä Nav)' OareLt-e«. Von Büchern hat er folgende geschrieben: Svrechsaal. Die Forderungen des Sortiments und der Verlag. <Vgl. 1908 Rr. 286, SSL, 29S, 801, 302; 1909 Nr. 4, 8, 9 d. Bl.> Der Aufsatz des Herrn Di-. Niemeyer in Halle ist bereits mehr fach berichtigt worden; ich möchte daher betreffs der Unzuläng lichkeit des Rabatts nur zwei Kollegen aus der vorjährigen hannoverschen Provinzialversammlung zitieren, von denen der eine ausgerechnet hat, daß er ein Drittel, der andere, daß er die Hälfte seiner Werke ohne Nutzen vertreiben muß. Daß derartige Zustände für die Dauer unhaltbar sind, muß gewiß jeder praktisch denkende Geschäftsmann einsehen. Herr vr. Niemeyer gibt dem Sortimenter treffliche Richtlinien, durch deren Beachtung er seine Lage verbessern kann; es sei mir daher gestattet, auf einige Ubelstände im Verlag hinzuweisen, deren Abstellung dem Verleger direkt kein Geld kostet, dem Sorti menter dagegen viel Zeit und somit Kosten erspart. Erstens ist die langsame, unzeitgemäße Expedition im Verlag zu tadeln, und in erster Linie wende ich mich an die Berliner Verleger. Obwohl in Berlin eine Bestellanstalt besteht, so macht ein großer Teil der Verleger — und sogar die ersten Firmen — nicht den Gebrauch davon, wie man erwarten dürfte und wie es jeder umsichtige Sortimenter dort tut. Entspricht es der Jetztzeit, daß mit direkter Post versandte und als eilig be- zeichnete Bestellzettel beim Verleger drei Tage lagern, bis sie nach Leipzig expediert werden, während doch der an die Bestellanstalt angeschlossene Verlag ohne Mehrkosten täglich nach Leipzig absenden kann?! Sodann ist die zu frühe Remission der Kalender zu tadeln; gibt es doch Verleger, die ihre Fachkalender im Dezember er scheinen lassen und zu Anfang Januar zurückverlangen. Welche Unsummen von Porto dadurch vergeudet werden und den oben drein so geringen Rabatt illusorisch machen, dürsten mir viele Kollegen vom Sortiment bestätigen. Bei Beginn der Remission möchte ich schließlich noch die grundlose Änderung der Firmierung geißeln, wodurch un nütze Arbeit und Konfusion in den Konten angerichtet wird. Was hat es wohl für einen Zweck, heute etwa -Aug. Meyer«, nach einem Vierteljahr »Verlagsbuchhandlung Aug. Meyer« und nach einem weitern halben Jahr »Akademische Verlags handlung Aug. Meyer« zu firmieren?! Ob die Änderungen im Handelsregister so häufig vorgenommen werden wie auf den Fakturen, möchte ich bezweifeln, und wo bleibt die Tradition, die man doch Hochhalten soll?! Osnabrück, 2. Februar 1909. O. Büsing in Fa. G. E. Lückerdt. Außerordentliche Zcitungsbcilagen. Unzulässigkeit des Einklebens. Ein Berliner Zeitschriftenverlag teilte uns folgendes mit: (Red.) Im Verlauf des vergangenen Jahres war an uns seitens einer Anzahl Kollegen aus dem Buchhandel und Schriften verlag der Wunsch herangetreten, Prospekte, die mit unserer Zeitschrift verbreitet werden sollten, nicht nur lose beizulegen, sondern sie einzuklebcn oder einzuheften. Wir haben natür lich versucht, diesem Wunsche gerecht zu werden, sind dabei aber auf den energischen Widerstand des Postzeitungsamtes in Berlin gestoßen, welches Einkleben oder Einheften außerordentlicher Zeitungsbeilagen für unzulässig erklärte. Die Tatsache, daß von seiten der süddeutschen, selbständig gebliebenen Postverwaltungen Beilagen unbedenklich eingeklebt und eingeheftet zugelassen wurden, hat uns Veranlassung gegeben, die Angelegenheit auf dem Instanzenwege bis zu dem Herrn Staatssekretär des Reichspostamts zu bringen, um die Reichspost zu einer den süddeutschen Postverwaltungen gleichen Stellung nahme zu bewegen. Der Herr Staatssekretär des Reichspostamts teilte uns seinerzeit mit, daß er in der Angelegenheit mit der süddeutschen Postoerwaltung in Verbindung getreten sei. Jetzt nun erhielten wir von dem Herrn Staatssekretär den nachfolgenden, vom 31. Januar 1909 datierten und rundweg ab lehnenden Bescheid: Reichs-Postamt. Berlin ^V. 66, den 31. Januar 1909. Zeitungen oder Zeitschriften auch eingeklebt oder eingeheftet wer den dürfen. »Im Aufträge des Staatssekretärs (gez.) Kobelt.« Sichtung! Ein »Buchhändler« Christoph (auch Christian) Spork in Neuenkirchen, Kreis Wiedenbrück, verlangte von uns mehrfach »Probeexemplare« größerer militärwissenschaftlicher Werke unsres Verlages unter der Vorgabe »demnächst erfolgender großer Bestellungen«. Als wir auf seine Anzapfungen nicht weiter eingingen, versuchte er unsere Druckerei zur Gratis- Hergabe von Büchern zu bewegen. Auf eine Anfrage bei der Behörde in Neuenkirchen wurde uns der Bescheid, daß alles, was Spork schreibt, unwahr ist, daß er Schlosser, nicht Buchhändler ist und anscheinend »kostenlos« in den Besitz von »Literatur« kommen will. Die Herren Kollegen zu warnen ist der Zweck dieser Zeilen. Berlin.
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