1612 Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 30, 8. Februar 1909. Auslieferung Leipzig: L. Staackmann Berlin: F. Votckmar Aus der literarischen Flut über den großen Meister ragt dieser Band durch die Namen und Leistungen seiner Autoren und zugleich durch die Billigkeit seines Preises hervor. Inhalt: Wilhelm Bölsche, Darwins Vorgänger Bruno Wille, Wie die Natur zweckmäßig bildet Eduard David, Darwinis mus und soziale Ent wicklung Max Apel, Darwinismus und die Philosophie RudolphPenzig,Darwinis- mus und Ethik Fr. Naumann, Religion und Darwinismus Preis 1 Mark L conck. mit 30U, bar mit 40L> Rabatt und ll/IO. Rosa Zettel anbei. 10 Tage nach Ausgabe 6-10 Tausend Buchverlag der „Hilfe" G. m b. §>. Berlin - S chön eberg ffi8ikr8 T Als Band 5 erscheint ein neuer Roman von Gustaf af Geijerstam: Thora /eck/' Ka/rck 80 /^s., Es ist eine Ehegeschichte, wie sie so zart, fein und verschlossen nur Geijerstam, dieser Dichter des Nerven- und Seelenlebens, uns zu geben vermag, eine Geschichte aus alter Zeit, das heißt, aus der Zeit, in der der Ich-Kultus noch nicht Mode war; in der Töchter noch Ehen eingingen, weil sie nichts anderes wußten, als das Aufwurzeln aus dem elterlichen Stamm, und vielleicht auch unglücklich wurden; aber doch nicht so unglücklich, wie Kinder unserer Tage, die sich selber ihr Leben schaffen. Thora ist ein kleines schwedisches Mädchen der sechziger Jahre. Ausgewachsen in einem alten, warmen und doch in strengen Formen gebundenen Heim, an einen Mann verheiratet, der in ebenso strengen Formen und alten Überlieferungen ausgewachsen ist — bloß — leider — zwanzig Zahre älter und in einem ganz anderen Landstrich — in ganz anderen Verhältnissen zuhause ist. Die Ehe geht in die Brüche. Nicht so wie in unfern Tagen: laut, heftig, nach außen hin, mit viel Geschrei; sondern still und innerlich. Aber um die Gestalt Thoras, die von Anfang an so süß-dichterisch, so märchen haft-jung wirkt, schlingt sich in frischblühenden und immergrün dunklen Ranken eine Liebe, zart wie ein Hauch. Das Märchen, das Angreifbare, das durch das Buch geht, ganz ohne Sentimen talität — ganz nüchtern und ungreisbar in seiner Anwesentlichkeit, alles das bildet einen wundervollen Eharme, einen feinen blauen Duft, der über dem Ganzen liegt. S. Fischer, Verlag, Berlin