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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110524
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191105248
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110524
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-05
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6340 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 119, 24. Mai 1S11. die Inserate dort bezahlen, von Inseraten in anderen Fach blättern absehen und vor allen Dingen auch sich gern die Kosten und Mühen der Rundschreiben sparen, letztere wenigstens zum größeren Teil. Wäre jene Gewißheit der viel größeren Ver breitung da, so würden wir Verleger an unserem hohen Aufwand für Reklame leicht sparen und dann auch viel eher dem Sortiment mit den Rabatten entgegenkommen können, und das Börsenblatt und der gesamte organisierte Buchhandel würde obendrein noch den finanziellen Vorteil haben. Unbedingt nötig neben der wirklich durchgreifenden Ver breitung an alle Buchhändler ist aber auch entschieden, daß das Börsenblatt täglich allen Buchhändlern zugeht, wie es der Vorschlag sehr richtig und eingehend begründet. Nun bin ich der Meinung, daß die Aufmerksamkeit der Em pfänger des Börsenblattes nicht zu sehr von den Anzeigen ab gelenkt werden soll, auch nicht durch zu große Bilder bei dem einen Teil der Inserate zum Nachteil der anderen; in Bezug auf Illustrierung müßten gewisse Beschränkungen festgelegt werden. Ich denke auch daran, daß mit der steigenden Jnseratenzahl das Börsenblatt immer dicker wird, und deshalb würde ich es für einen großen Fortschritt halten, wenn das Börsenblatt getrennt würde: I. in ein rein offizielles Publikationsorgan und Jnseratenblatt, welches täglich erscheint, durch Postbezug an alle Empfänger verschickt wird zu einem Bezugspreise von 12.— im Jahr postfrei 1.— pro Monat für dieses wichtige Handwerkszeug ist sicher bescheiden und kann jeder, auch der kleinste Sortimenter und Verleger anlegen, einen Teil dafür bekommt er ja schon wieder, wenn er am Schluß des Jahres den Riefenstoß als Makulatur verkauft), und II. in ein »Wöchentliches Beiblatt«, das besonders zu abonnieren ist, zu einem noch festzustellenden mäßigen Abonnementspreis, und das Dinge enthält, die eigentlich in das offizielle Publikations organ und das den Verkauf und den Warenaustausch fördernde Jnseratenblatt nicht hineingehören, wie z. B. die »Eselswiese«, Mitteilungen aus dem Leben der Mitglieder, wirtschaftliche, recht- liche, bibliographische, statistische Abhandlungen, Mitteilungen nicht offizieller Art aus den Vereinen, Varia; aber schließlich auch wertvolle Abhandlungen, die der Bereicherung der Kenntnisse der Leser auf den verschiedenen Gebieten des Buchgewerbes und des Buchhandels dienen. Bei entsprechender Redaktion dieses Beiblattes zum Börsenblatt würde sich sicher eine ge nügende Anzahl von Abonnenten finden, die die Kosten dieses inseratelosen Beiblattes tragen. Durch diese Trennung würden dem eigentlichen Börsenblatt, wie ich es mir denke, ein Teil der nicht unbedeutenden Kosten er spart bleiben, die jetzt für den redaktionellen Teil, für dessen Satz, Druck und Papier aufgewendet werden, wodurch die Herr stellung des eigentlichen Börsenblattes wesentlich verbilligt würde, was es schon ermöglichen würde, neben der meines Erachtens ganz sicher zu erwartenden bedeutenden Steigerung der Ein nahmen aus den Inseraten, selbst bei nur ganz mäßiger Erhöhung des Inseratenpreises, denjenigen Betrag der Postzustellungsgebühr zu decken, den die 2.— mehr im Abonnement des Börsen- blattes nicht decken würden. Mein Vorschlag würde, glaube ich, dem Börsenverein keine Mitglieder kosten, während die Erhöhung der Kosten des Bezugs des Börsenblattes um mindestens 7.— sicher recht viel Mit glieder kosten würde; eine Anzahl von solchen, die jetzt das Börsenblatt sowieso wenig beachten, würde es ganz weglassen, eine Anzahl von anderen würde sich noch mehr wie bisher zum gemeinsamen Bezug zusammentun. Ich gebe zu, daß die schwierigste Aufgabe nicht die sein wird, mehr und ertragsreichere Inserate zu bekommen, als vielmehr zahl reichere Leser. Um diese aber zu gewinnen, müßte schließlich dieselbe Werbetätigkeit einsetzen, die jedes Zeitschriftenunternehmen ein- setzen muß, um Abonnenten zu gewinnen, und es lassen sich für das Börsenblatt, wie ich es mir denke, soviel Momente anführen, daß Hunderte von neuen Abonnenten zu gewinnen sein sollten. Auch hier muß eine Weiterentwicklung parallel der Entwicklung auf anderen und gleichen Gebieten stattfinden. Ich würde ohne Bedenken das Börsenblatt nach meinem Vorschlag allen Kreisen zugängig machen; denn darüber sind wir uns doch wohl vollkommen klar, daß jeder, der es heute wirklich darauf absieht, das Börsenblatt einzusehen, dies immer ohne allzugroße Schwierigkeiten fertigbringen wird. Nur würde ich den Preis von 12 auf diejenigen Buchhändler beschränken, die dem Börsenverein oder einem Ortsverein von Buchhändlern angehören; Buchhändlern, die keinem dieser Vereine angehören, aber im »Schulz« stehen und einen Revers unterschreiben, Nicht- buchhändlern das Blatt nicht zugängig zu machen, würde ich es auch liefern; Nichtbuchhändler und Buchhändler, die nicht im »Schulz« stehen, würden einen Abonnementspreis von 100 zahlen müssen, wie im Vorschlag. Von der Klugheit und dem Korpsgeist der buchhändlerischen Vereinen angehörenden Buch händler darf man wohl erwarten, daß sie in Wahrung ihrer eigensten Interessen das Börsenblatt der Kundschaft überhaupt, auch wenn es freigegeben ist, nicht zugängig machen, so lange die Bezugsbedingungen beim Inserat selbst mit angegeben sind, waS ich durchaus nicht für nötig erachte. Die Bezugsbedingungen würde ich entschieden in den Bestellzettel-Bogen verweisen, bei dem vielleicht jeder einzelne Bestellzettel mit einer fortlaufenden, mit dem Inserat korrespondierenden Nummer versehen sein könnte und der natürlich anders gestaltet sein müßte, als es jetzt geschieht. Dann könnte der Empfänger des Börsenblattes diesen Bogen herausnehmen, und es bliebe das Börsenblatt ohne den Bestellbogen ein wertvolles bibliographisches und Bücherkäufer wer bendes Werkzeug, das unbeschadet jedem in die Hand gegeben werden könnte, deshalb als solches auch für große Kunden zu abonnieren wäre! Ich möchte noch einfügen, daß natürlich mit dem Zeitungs postamt wohl ein besonderes Abkommen getroffen werden müßte, was sich aber, da es dem Zeitungspostamt keine nennenswerten Schwierigkeiten macht, gewiß erzielen lassen sollte. Ich würde ferner das Börsenblatt auch zur Aufnahme von üblichen Beilagen freigeben, selbstverständlich gegen eine angemessene Gebühr, die verhindert, daß sich die Verleger auf Beilagen stürzen, anstatt zu inserieren, — die Beilagen müßten also mit ihrem Druck, Papier und der Beilagegebühr immer etwa so viel kosten, wie Inserate in gleichem Umfang. Dann würde ich auch versuchen, Buchdrucker, Papierliefe ranten, Geschäftsbücherfabrikanten, Bureau-Einrichtungen und die vom Sortiment betriebenen Nebenzweige stärker zur Insertion heranzuziehen, was auch Erfolg haben würde, wenn die Ver breitung des Börsenblattes eine wesentlich höhere würde. Eine auf Kunstdruckpapier hergestellte offizielle Beilage, die allgemein den Inserenten offen steht, würde ich erst dann bringen, wenn die Kosten dafür mit dem nötigen Gewinn von denjenigen Verlegern gedeckt werden, die Interesse daran haben; denn es würde unbillig sein und auf die Jnseratengewinnung sicherlich hinderlich wirken, wenn Verleger, die für Anzeigen auf Kunstdruckpapier gar kein Interesse haben, durch den etwa deshalb notwendig werdenden höheren Insertions- Preis dann die Reklame der anderen mit bezahlen müßten. Ich würde überhaupt die Jnseratpreise möglichst nicht erhöhen, so lange die Erhöhung sich nicht durch eine wesentlich größere Verbreitung des Börsenblattes wirklich rechtfertigen läßt. Praktisch sehr schwer durchführbar will mir die systema- tische Anordnung der Inserate erscheinen, ich möchte davon abraten. Es würde eine große Menge von Inseraten geben, die sich nicht in eine der geläufigen Gruppen unterbringen ließe; dann würde es für viele Verleger auch gar nicht erwünscht sein, wenn sie Bücher anzeigen, die für alle möglichen Spezial geschäfte in Frage kommen, und ich kann auch nicht finden, daß es etwas schadet, wenn z. B. ein Spezialsortiment für juristische Literatur diejenigen Anzeigen mit überfliegt, die andere Literatur zweige betreffen. Die Klassifikation besorgt ja bereits in aus reichender Weise »Hinrichs«, dessen Bibliographien ich selbst verständlich auch in dem eigentlichen Börsenblatt, wie ich es mir denke, weiterhin aufnehmen würde. Die meisten vorstehender Anregungen müßten vielleicht noch näher ausgeführt werden. Es war mir leider auch nicht möglich, den Sitzungen am Kantatesonnabend beizuwohnen, und bitte ich deshalb um Entschuldigung, wenn ich vielleicht dort schon Aus- geführtes unwissentlich wiederholt habe. Leipzig. H.^A. L. Degener.
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