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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1911
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- Deutsch
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^ 120. 2K. Mai 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. DIschn. «nManbel. 6389 Das Jahr 1904 hat für die vier bestehenden Verleger vereine eine gewaltige Umwälzung gebracht. Obgleich Josef Bielefeld bei allen Unternehmungen des Deutschen Verlegervereins auf eine eventuelle Verschmelzung der vier Verlegervereine bedacht gewesen, ist es ihm nicht gelungen, diese zu einem großen Verlegervereine zusammen- zuschließsn. Er hat nur erreichen können, daß sich im Laufs der Zeit die Verlegervereine in Berlin, Leipzig und Stuttgart an der Herausgabe der »Mitteilungen- sowohl als auch der »Kreditliste» beteiligt und den später eingefllhrten »Mahn verfahren» und »Einzugsverfahren« angeschlossen haben. Inzwischen war auch mit der Deutschen Verleger kammer. die von 1899 bis 1904 wirkte, eins Organisation geschaffen worden, die aus je zwei Vorstandsmitgliedern und zwei andern Mitgliedern der vier Verlegervereine bestand und die maßgebende Vertretung der letzteren nach außenhin dar stellen sollte. Aber die Stimme der Deutschen Verlegerkammcr hatte manchmal wohl nicht den richtigen Widerhall. So kam es, daß die drei lokalen Verlegervereine einsahen, wie stark Einigkeit macht. Und. wie im politischen Leben große Parteien die Folge einer gesunden Entwicklung der inneren Verhältnisse sind, so wurde es auch den Verlegern klar, daß ein Verlegerverein nicht nur »im Bereiche der Geschäfts verbindungen seiner Mitglieder Ordnung und Pünktlichkeit aufrecht zu erhalten» habe, sondern daß ein großer deutscher Verlegerverein die Macht besitzen werde, »die Standes- und Berussinteressen des gesamten deutschen Verlagsbuchhandels nach außen und innen in weitestem Sinne zu vertreten und zu fördern». Auf Betreiben der lokalen Verlegervereine, insbesondere der Kollegen vom Berliner Verlegerverein, und unter tat kräftiger Mithilfe des Herrn vr. Gustav Fischer, des da maligen Vorsitzenden der Deutschen Verlegerkammer, ist die Verschmelzung der Verlegervereine in die Wege geleitet und nach Erledigung der Vorarbeiten in einer außerordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins am 30. April 1904 unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzien rats vr. Karl Trübner-Straßburg einstimmig beschlossen worden. Die Verschmelzung fand in der Weise statt, daß sich an diesem Tage der Berliner Verlegeroerein. gegr. am 17. April 1848. ., Leipziger Verlegerverein, gegr. am S. Juni 1853. .. Stuttgarter Verlegerverein, gegr. am 11. De zember 1877 in aller Form auslösten und deren Mitglieder in ihrer Ge samtheit in den Deutschen Verlegerverein ausgenommen worden sind. Ebenso löste sich an dem gleichen Tage die Deutsche Verlegerkammer auf. Durch dieses Ereignis, das wohl als das bedeutendste in der Geschichte des Deutschen Verlegervereins anzusehen ist, hatte sich die Mitgliederzahl bis zur Ostermesse 1905 auf mehr als das Doppelte erhöht; sie betrug 568 damals — und ist bis zur Ostsrmesse 1910 auf 635 angewachsen. Von den Gründern des Deutschen Vcrlegervereins, also von den Mitgliedern, die im Gründungsjahre ihren Beitritt erklärt haben, weilen noch 14 unter den Lebenden. Vor allem richtet sich unsre Aufmerksamkeit auf den zielbewußten, am 28. Juli 1902 verstorbenen Gründer des Deutschen Verlegervereins. Herrn Konsul Josef Bielefeld in Karlsruhe, der von der Gründung an fünfzehn Jahre hindurch den im Anfang mit vielen Schwierigkeiten kämpfenden Verein mit Energie geleitet und seiner jetzigen Blüte entgegengeführt hat. Über die Einrichtungen des Vereins, die sich naturgemäß erst nach und nach entwickelt haben, können wir folgendes berichten; Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Schon von der Gründung an sind die »Mitteilungen», als vertraulich bezeichnet, herausgegeben und eine »Auskunfts stelle». dis vermöge ihrer eigenartigen Einrichtung für strenge Diskretion Gewähr leistete, geschaffen worden. Bereits im Jahre 1887 wurde durch das Erscheinen einer sogenannten »schwarzen Liste» der erste Versuch gemacht, unsre Mitglieder über die Kreditfähigkeit der Sortimenter zu unterrichten. 1888 erschien zum ersten Male eine vollständige »Kreditliste», die anfangs in die Leinersche Städteliste eingedruckt und in dieser Form bis 1893 beibehalten worden ist. Von diesem Zeitpunkte an ist dann eine eigene, die auch heute noch bestehende und von den Mitgliedern als wertvolles Hilfsbuch geschätzte -Kreditliste» erschienen. Das Jahr 1889 brachte als neue Einrichtung das »Mahnverfahren-, dem 1895 das »Einzugsverfahren« folgte. 1899 ist ferner die heute noch erscheinende, auf Grundlage der Kreditliste bearbeitete »Ver sendungsliste» zum ersten Male erschienen, und im Jahre 1904, bei der Verschmelzung der vier Verlegervereine, über nahm der Deutsche Verlegerverein das vom Leipziger Ver legerverein bereits seit vielen Jahren herauszcgebene »Ver zeichnis von Sortimentshandlungen». Als letzte Einrichtung, die zum Vorteile unsrer Mitglieder geschaffen worden ist. nennen wir hier noch die »Rechtsauskunftsstelle«, die seit 1909 den Mitgliedern zur Benutzung zur Verfügung steht. Die Einrichtung einer Geschäftsstelle ist am 18. Mai 1889 beschlossen worden, die bis 1899 im Hause des Vorsitzenden uutergebracht war und von dessen Prokuristen Herrn Wilhelm Rieseberg im Nebenamts verwaltet wurde. Mil dem Wachsen des Deutschen Verlegerver eins und seiner Mitgliederzahl vermehrten sich aber auch die durch den Vorstand und die Geschäftsstelle zu erledigenden Arbeiten — im Jahre 1895 weist die Registrande bereits 1257 Nummern nach — und so war es eine natürliche Folge, daß am 2. Januar 1900 ein Geschäftsführer lediglich für die Arbeiten des Vereins engagiert werden mußte. Die Geschäftsstelle ist dann am 1. März 1901 nach Leipzig verlegt und zunächst in den Geschäftsräumen des damaligen Schrift führers. Herrn Ferdinand Lomnitz, untergebracht worden, bis sie 1905 in ihr eigenes Geschäftslokal in der Gutenberg straße 7, II überstedelte. Während früher in jedem Jahre nur eine Hauptver sammlung und eine Vorstandssitzung abgehalten worden ist, haben sich diese im Laufe der Zeit, besonders in den letzten Jahren, vermehrt. 1904 und 1909 hat je eine außer ordentliche Hauptversammlung stattgefunden, die erste wegen der Verschmelzung der Verlegervereine und die zweite wegen verschiedener wichtiger Berufsfragen, worüber in den »Mit teilungen» ausführliche Berichte erschienen find. Ganz besonders reich an Versammlungen war das ver gangene Jahr, denn es machte sich außer der ordentlichen Hauptversammlung eine außerordentliche Hauptversammlung am 22. April wegen des deutschen Buchdruck-Preistarifs und des neuen Entwurfs der buchhändlerischen Verkehrs ordnung nötig, während sich eine weitere am 7. November mit dem doppelten Ladenpreise, der Lieferungspflicht des Verlegers, den Vereinsbuchhandlungen und den Änderungen der Satzungen des Bölsenvereins beschäftigt hat, worauf wir unten nochmals verweisen. Wenn wir nun den kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Deutschen Verlegeroereins in den ersten fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens schließen, so möchten wir noch mit einem besonderen Wort des Dankes derer gedenken, die an seinem Ausbau mitgearbeitet haben, vor allem der Kollegen, die als Vorstandsmitglieder ihre Zeit und Arbeitskraft dem Verein gewidmet und ihn zu dem jetzigen Ansehen verholfcn haben. Allen diesen Kollegen sprechen wir nochmals an dieser Stelle unfern wärmsten Dank aus. 8SS
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