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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1924
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- Deutsch
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10190dS^enblatt f. d. Dtscha. vuchhandrl. Redaktioneller Teil. fkü 18L, 4, August 1924, Sie war ja ein Wagnis, diese Freizeit, Zunächst weil zu viele Teilnehmer angenommen worden waren; 65 Hallen sich gemeldet, aus unsere Bille hin traten l3, meist Ältere, zurück. Immerhin blieben 52 Teilnehmer noch unterzubringen, viel zu viele für eine einheitliche Leitung und zusammensassende Ge meinschaft, Schon der geradezu üble Umstand, daß wir nicht alle gemeinsam unlergebracht waren und die Mahlzeiten nicht zusammen einnehmcn konnten, erschwerte das Zusammengehörig keitsgefühl zwischen Leitung und Teilnehmern, Darüber sind wir uns klar geworden, daß zu künftigen Jungbuchhändler-Frei- zeiten mehr als 3V Teilnehmer keinesfalls zugelassen werden dürfen. Eine besondere Schwierigkeit schien anfangs, wie gesagt, in der Verschiedenheit der Teilnehmer zu liegen: Freideutsche, — Religiös-Soziale, — Christdeutsche, — Christlich-Revolutionäre, — C, V, I, M,er, — B, K.ler, — Jünglingsvereinler und Deutschvölkische, — Männleiw und Weiblein in buntestem Ge-, misch aus allen Ecken unseres lieben Vaterlandes; überzeugt^ Pazifisten und Kommunisten neben eifrigen Deutschnationalen und Vaterländischen, wie soll das gut gehen, besonders da auch in der Leitung starke Gegensätzlichkeiten vorhanden zu sein schienen!? Es war ein Wagnis, eine so stark mit Spannungen geladene Atmosphäre zu schassen, und doch — der Versuch ist geglückt. Die Entladung kam zwar, sie mußte ja kommen, aber sie vollzog sich ohne jede Schärfe und Reibung. Sie gestaltete sich vielmehr so, daß diese nachmittägige Stunde uns allen zu einem Erlebnis wurde, das Wohl keiner missen oder anders gestaltet sich wün schen möchte. Es wurde die Frage nach dem -Gesicht des Ver lags- aufgeworfen. Die Antworten wurden zum Bekenntnis! Und nachdem drei von uns das zum Ausdruck gebracht hatten, was Wohl alle so oder so im tiefsten Herzen bewegte, gingen wir an jenem Nachmittage still auseinander. Wir waren nicht gekommen, anderen unsere Überzeugung auszudrängen; wir woll ten vielmehr mit dem, was uns innerstes, heiliges Erleben ge worden ist, den anderen dienen, und ich glaube, das Eine haben alle gespürt, daß es uns damit ernst war. Jene Stunde hat nachgeklungen in zahlreichen Einzelgesprächen hin und her — sie ist gewiß nicht vergeblich gewesen. Wir aber lebten fortan wie in einer entladenen Atmosphäre und waren uns womöglich innerlich noch näher gerückt. Das war es eben doch immer wieder, was uns bei aller äußeren Verschiedenarttgkeit fest zusammenband — das eine hohe Ziel, die eine große Aufgabe, die eine tief innerliche Über zeugung, daß alles, was wir denscn, reden und wirken wollten, in den Tagen der Freizeit sowohl wie auch draußen im Alltag des Lebens, dem Dienste unseres Meisters, des lebendig gegen wärtigen Herrn Christus, geweiht sein sollte. Das war der allen gemeinsame Grund, der die Verschicdenartigkeit der beson deren Einstellung ausglich. Drei große Linien waren es, die sich durch Referate und Aussprachen hindurchzogen. »Von den Quellen des Lebens» redete vr, Ar no l d - Sannerz zu uns. Er führte uns geistvoll und klar an Hand des Schrifttums der Großen im Reiche Gottes von Paulus über Augustin zum Heiligen Franz und den Mystikern, über Luther zu Zinzendors und Blumhardt bis hinein in die Geistes- kämpse der Gegenwart und ließ uns die inneren Zusammenhänge verstehen lernen. Im Gegensatz hierzu zeigte uns der Meister des Worts, unser lieber vr. M e n z - Leipzig, den wir alle nicht nur um seiner wertvollen Darbietungen, sondern fast noch mehr um seiner liebenswürdigen, humorgewürzten Kameradschaftlichkeit willen ins Herz geschlossen haben, an mehreren Tagen den »Buchhandel im Wirtschaftskamps-der Gegen wart» und ließ uns tiefe Blicke tun in das Verständnis der »Wirtschaftslage«, Hierum gruppierten sich die Fach- reserate, so Gustav Umbreits Einführung in die Viel gestaltigkeit des Kommissionsgeschäftes, seine Entwicklung und Bedeutung für den Buchhandel; I, Burgers Plauderei über den Großbuchhandel; Friedrich Weitbrechts feine Ein führung ins Soll und Haben des Buchhändlers; Gotthold Schneiders Plauderei über »Licht und Schatten in der christ lichen Literatur-; Gustav Jrmers praktische Führung durch die Leiden und Freuden des Sortimenters; Hans Lessers anregende Plaudereien über allerlei Berufssragen, Bücherlunde. Börsenblatt usw. usw. Und endlich versuchte der Schreiber dieser Zeilen die beiden großen Linien miteinander zu verbinden zu einer Linie, die ins Ewige mündet. Er suchte zu zeigen, wie die »M i s s i o n s a u s- gabe des christlichen Buchhändlers- sich verbinden läßt mit den praktischen Anforderungen des Berufs, wie ein Buchhändler, der auch Kaufmann ist und der in den harten Wirt- schaftskämpfcn des Alltags sich um sein Fortkommen mühen muß, dennoch ein Christ sein und bleiben kann. Wie stark diese Fragen die Gemüter bewegen, wissen wir Älteren nicht nur aus eigener schmerzlicher Erfahrung, das äußerte sich auch in den Aussprachen hin und her während der Freizeit. Die Worte Bernhard Jansas z, B. unter den hohen Tannen des Kniebis in jener sonnigen Mittagsstunde werden allen unver gessen sein! Wohl haben diejenigen nicht unrecht, die über allzu hohe Anforderungen klagten. Indessen der Freizeit, der köstlichen Wanderungen und Spaziergänge, der fröhlichen Stunden will kommener Gemeinschaft waren doch so viele, daß auch alle die auf ihre Rechnung gekommen sind, die ihre kostbaren Ferien drangcgeben Hallen, Den Schluß der zehntägigen Rüstzeit machte ein gemeinsamer Besuch Stuttgarts, Die Licht bildnerei Th, Benzingers, das Großsortiment von Umbreit, die Buchdruckerei von I. F. Steinkops und die Württembergische Bibelanstalt öffneten den jungen Freizeitgästen ihre Pforten und ließen sie einen Blick in ihr vielgestaltiges Wirken und Schaffen tun. Wenn wir uns nun im Rückblick aus die beiden Freizeiten, die wir veranstaltet haben, die in Wernigerode 1923 und Freu denstadt 1924, die Frage vorlegen: Wie sollen wir die nächste »Rüstzeit» gestalten? — so glauben wir, abgesehen von den oben angedeutelen Mängeln, keinen Grund zu haben, den äußeren und inneren Ausbau sehr viel ändern zu sollen. H>ie Zusammen setzung des Stoffes scheint — bis aus die Menge — so gerade recht zu sein. Es ist eigenartig, daß zahlreiche Stimmen gerade die »F a ch r e s e r a t e- und die sich daran anschließenden Aus sprachen besonders schätzten. Wir möchten sie für unsere Zu sammenkünfte jedenfalls nicht missen. Wir haben es darin ja auch vielleicht leichter als anders geartete Kreise, weil wir im großen und ganzen die gleiche Grundstellung haben und von da aus auch gemeinsame Wege zu den hohen Zielen zeitlicher Berufscrfüllung und ewiger Lebensbestimmung finden können. Literatur über Goldmarkbilanz 1. vr. Hans Fritz Abraham: Der Übergang zur G o l d m a r k b i l a n z, 2., völlig umgcarbeitete Auslage, Berlin 1924, Hermann Sack-Verlag, l92 S, Geb, Gm, 8,—.! 2, — Die Goldmarkbilanz, herausgegebcn im Aus trage der Industrie- und Handelskammer zu Berlin von I Richard Rosendorfs, Berlin 1924, Otto Stollbcrg L Co, ^ 411 S. Hlwd, Gm. 15,—. Die beiden Werke der aus dem Gebiete des Steucrrechts bekannten ! Autoren verfolgen verschiedene Zwecke. Abraham gibt eine Einführung In das Recht der Goldmarkbtlanz, indem er in tiefgreifender systematischer Darstellung dieses Rechts gebiet erörtert. Er bleibt somit nicht beim Kommentar der Goldmark- bilanzvcrordnung und ihrer Durchführungsbestimmungen, sondern! stellt ln diesem Zusammenhänge insbesondere auch die Auswertung, Aufwertungsgesetzgebung, insbesondere die dritte Steuernotverord- nnng dar, weil diese Kragen sitr die Bewertung der Aktivposten der I Goldmarkbtlanz wesentlich sind, Kür denjenigen, der i» diese überaus I schwierige, außerdem noch im Flusse.befindliche RcchtSmateric ein- dringen will, sei das Werk von Abraham, dessen Klarheit und Ge dankenreichtum erstaunlich sind, eindringlich empfohlen. Ein Anhang mit! Formularen für die Beschlüsse von Gesellschaften, die zur Umstellung! auf die Eoldmarkbilanz wesentlich sind, dürste dem Praktiker, Insbe sondere dem Nichtjurtsten hochwillkommen sein. Als besonders wert-I
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