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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1911
- Strukturtyp
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- 1911-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1911
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- Deutsch
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8218 BörscnblaU I. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 160, 13. Juli 1911. den schweizerischen Postscheckbureaus und der belgischen Postver waltung wurden fast 5 Millionen Marl umgesetzt, und zwar auf 2040 Übertragungen in der Richtung nach und auf 6250 Über tragungen in der Richtung aus dem Auslande. — Um wieviel mehr, möchte man hinzufügen, würde die Entwicklung des Post- scheckoerkehrs noch zunehmen, wenn diese Einrichtung nur be nutzt und nicht noch öfter ausgenutzt würde! Die Verlegung katholischer Wochenfeiertage auf den Eonntag. - Die »Köln. Volksztg.« meldet aus Rom: Der Papst erließ ein Llotu proprio, in dem angeordnet wird, die auf Wochentage fallenden Feste, wie den Josefstag, Fron- leichnam, Johannistag und einige andere, künftighin am darauf folgenden Sonntag zu feiern. Dieses Llotu proprio wird vor allem von der Geschäftswelt mit Zustimmung begrüßt werden, da durch diese Verlegung manche aus der Feier dieser katholischen Festtage sich ergebenden Verkehrsstörungen vermieden werden. Kreisverein der Rheinisch- Westfälischen Buchhändler. — Wie aus der Bekanntmachung des Vorstandes an der Spitze der Nr. 168 hervorgeht, hält der Kreisverein der Rheinisch- Westfälischen Buchhändler seine 68. ordentliche Hauptversammlung in Paderborn im Hotel Löffelmann am Sonntag, den 16. Juli ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Anträge betr. Statuten änderung und Adreßbuch-Reinigung. Internationale VersicherungSkongresse 1911 und 1912. — Das Deutsche Komitee für internationale Sozialversicherung veranstaltet im Rahmen der Internationalen Hygiene-Ausstellung am 16. und 16. September in Dresden eine Konferenz. Das wissenschaftliche Programm umfaßt unter anderem: die staatliche Pensionsregelung, die Entwicklung der Sterblichkeit, die Kinder- sterblichkeitstabellen, den Einfluß des tropischen Klimas auf die Sterblichkeit und die Entwicklung der Gesetzgebung, des Ver sicherungsunterrichts und des Versicherungsvertrags. Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung in Berlin hält ihre diesjährige Hauptversammlung, mit der zugleich die Feier ihres 40jährigen Bestehens verbunden ist, vom 9. bis 11. September in Dresden ab. Die Verhandlungen betreffen die Zusammenfassung der freiwilligen Volksbildungsbestrebungen durch Zusammengehen der Vereine, durch die Tätigkeit der Ge meinden und die organisierende Arbeit zentraler Volksbildungs verbände und der staatlichen Organe. Kongreß für Rassenhygiene. — Die Internationale und die Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene halten ihre dies- jährigen Hauptversammlungen gemeinsam am 5. und 6. August in Dresden ab. Reue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler. ment kriotiu^ Okkios. 6r. 8°. 64 8. ^Il.^r.^ 8^. 16 8. ^'0^o(.IrbLnä6l, ^mstsräam. sat-ion. 6r.-8°. 139 8. ^ (LLtal'ox^r. 435)^ 8°" 8^187—208. ^ 626 I-lrn/ " Personalnachrichten. Zum 70. Geburtstage vr. Georg HirthS. — Am heutigen Tage feiert einer der einflußreichsten deutschen Zeitungsverleger, Herr vr. Georg Hirth in München, seinen 70. Geburtstag. Eine erstaunliche und vielseitige Tätigkeit ist in diese Zeitspanne eingeschlossen, so daß es schwerhält, zu entscheiden, auf welchem Gebiete seine eigentliche Domäne liegt. Er selbst bezeichnet sich bescheidener Weise mit Vorliebe als einen »Zeitungsmenschen« oder »Soldaten der Feder«, und diese Charakteristik entspricht wohl auch am besten seiner Wesenheit, wenn man dabei nicht an das Bismarcksche Wort von den Leuten, die ihren Beruf verfehlt haben, denkt, sondern ihr die schönste und höchste Aufgabe des Journalisten unterlegt: die Erziehung der Menschheit zum Guten und Schönen. Aber sie kann dem Wirken dieses vielseitigen und schöpferischen Mannes, von dem auch heute noch mit 70 Jahren ein warm pulsierender Strom von Jugend und Kampfesfreude ausgeht, nur zum Teil gerecht werden. Denn neben dem Journalisten fordert auch der Verleger, Herausgeber, Sammler, Natur wissenschaftler, Kunstschriftsteller und Politiker sein Recht. Wer vr. Georg Hirth nur als Verfasser und Herausgeber einer großen Anzahl politischer, kunsthistorischer und naturwissenschaftlicher Werke kennt, deren Verzeichnis im Kürschner oder Degener nach geschlagen werden kann, ahnt schwerlich, daß sie nur seinen Muße stunden ihre Entstehung verdanken, und daß ihr Urheber nicht im Nebenamt sondern in der Hauptsache als geschäftlicher Leiter zweier großen Firmen: des Verlags der Münchener Neuesten Nachrichten Knorr L Hirth, G. m. b. H., und Georg Hirth's Verlag, G. m. b. H., München, tätig ist. Und doch: so vielseitig auch das Lebenswerk vr. Hirths ist, so lassen sich zwanglos alle diese Ausstrahlungen auf eine gemeinsame Quelle zurückführen: auf die Jugend, die das Alter auch mit weißen Haaren nicht kennt und sich im Schaffen und Anregen nie genug tun kann. Nur ein Mann, der selbst in seinem Herzen der Jugend angehört, mit ihr denkt und fühlt, allen Fragen des öffentlichen Lebens mit Interesse und Verständnis gegenübersteht und seit Jahrzehnten die Lust der Münchner Kunstwelt atmet, konnte ein Blatt wie die »Jugend« ins Leben rufen und sie am Leben erhalten, indem er ihr den besten Teil seines Wesens als Odem einblies. An schweren inneren Kämpfen mag es auch einer derartigen Frohnatur, für die der Kampf Lebenselement ist, nicht gefehlt haben, obwohl die äußeren Lebensformen des in seinem Heim von einem Stabe erlesener Künstler und Schriftsteller umgebenen Jubilars auf jene innere Harmonie schließen lassen, die Ziel und Zweck alles Kampfes ist. Hirth wurde am 13. Juli 1841 zu Gräfentonna in Thüringen geboren, war von 1857—1862 Eleve der Perthes'schen Geographischen Anstalt in Gotha und trieb volkswirtschaftliche Studien an der Universität Leipzig. Von 1863—1866 bekleidete er die Stellung eines Redakteurs der Deutschen Turnzeitung, war 1869—1870 Mitglied der Kommission zur weiteren Aus bildung der Statistik des Zollvereins und im Kriegsjahre 1870/71 Mitredakteur der Allgemeinen Zeitung in Augsburg. Ende Dezember 1871 begründete er Georg Hirth's Verlag in München, der im Juli 1910 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt wurde. Durch die Herausgabe des »Formenschatzes«, des »Kulturgeschichtlichen Bilderbuchs aus drei Jahrhunderten« und einer Reihe von Vorlagewerken hat er vor allem die ältere Kunst wieder zu Ehren zu bringen gewußt und aus ihren Vor ratskammern das Beste hervorgesucht, um es einem größeren Publikum zu billigen Preisen zugänglich zu machen. 1896 schuf er den modernen illustrativen Bestrebungen der Münchner Künstler eine Heimstätte in der »Jugend«, die, ganz Hirthsches Gepräge tragend, ihn nicht nur als Heraus- geber, sondern auch als Verfasser zahlreicher satirischen Beiträge zur Zeitgeschichte nennt, in der er seiner Laune und seinem — Zorn nach Gefallen die Zügel schießen läßt. Neben der »Jugend« gilt seine Arbeit den »Münchner Neuesten Nachrichten«, deren Mitbesitzer er seit 1881 ist und die wohl vor zugsweise ihre dominierende Stellung in Süddeutschland seiner Initiative zu danken haben. Wir aber wollen an seinem Ehrentage nicht vergessen, daß dieser »Zeitungsmensch« auch einer der Unseren ist, und ihm das wünschen, was er uns geschenkt hat, »Jugend- bis an sein Lebensende.
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