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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1898
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 133, 13 Juni 1898 geklagte, daß sein eigener Verdienst durchaus von der Anzahl der abgesetzten Exemplare, d. h. von dem Fleiß und der Tüchtigkeit der jungen Mädchen abhing. Zu dem allgemeinen Teil der Anklage wird eine ganze Reihe von Zeuginnen vernommen. Die erste ist Fräulein Hermann, die Schriftführerin des kauf männischen Hilssvereins für weibliche Angestellte- Sie giebt dem Angeklagten ein ungünstiges Zeugnis. Sie erinnert sich, daß er einmal im Büreau des Vereins behufs Nachfrage nach Angestellten gewesen sei und auf sie einen so bedenklichen Eindruck gemacht habe, dah sie in ihrem Notizbuch seinem Namen eine warnende Be merkung hinzugesetzt habe. Ueber die Anstellungsverhältnisse sind die ersten Zeugenaus sagen widersprechend. Die einen behaupten, daß der Angeklagte sie bezüglich der Gehaltsverhältnisse zuerst im Dunkel gelassen habe, die anderen haben sofort gewußt, daß sie nur Provisionsreisende sein sollten, einzelne behaupten, daß der Angeklagte von festem Gehalt gesprochen habe. In sittlicher Beziehung sind die Aus sagen der ersten Zeuginnen nicht sehr belastend für den Angeklagten. Einzelne bestreiten, daß sich der Angeklagte sittlich an ihnen ver gangen oder auch nur unanständige Redensarten geführt habe, andere bekunden, daß er ziemlich frei gewesen, sie um die Taille gefaßt habe u. dergl. Eine Zeugin bekundet, daß man, wenn man fleißig arbeitete, einen sehr guten Verdienst erzielte und daß sie aus einen Monatsoerdienst von 4—500 ^ gekommen sei. Eine andere junge Dame behauptete mit aller Bestimmtheit, daß ihr der Angeklagte fälschlich ein festes Monatsgehalt von 200 freie Reise und freies Hotel versprochen habe. Thatsächlich habe sie bei ihren Provisions verdiensten nicht leben können. Diese Zeugin, die auch andeutet, daß ihr der Angeklagte nahegelegt habe, die anzuwerbenden Kunden über die Bezugsbedingungen zu täuschen, schildert den Angeklagten als sehr roh und brutal und bekundet, daß er gedroht habe, sie mit dem Stocke zu schlagen. Rechtsanwalt Or. Löwy stellt fest, daß der Angeklagte dieser Zeugin gegenüber erst von dem Augenblick an schroff aufgetreten sei, als er die Wahrnehmung zu machen glaubte, daß sie einem Offizier gegenüber sich etwas vergessen habe. Die Zeugin habe an den beiden ersten Tagen ihrer ersten Reise 62 ^ verdient. Aus Befragen des Staatsanwalts giebt der Angeklagte zu, daß bei seiner Verhaftung 39 unechte Ringe bei ihm vorgefunden worden seien; er bestreitet aber, daß diese ein wirksames Lockmittel für die jungen Mädchen sein sollten, und behauptet, daß er sie zu Weih nachtsgeschenken für die von der Reise heimkehrenden Angestellten verwenden wollte. (Fortsetzung folgt.) Schlittenfahrer in Ungarn (vgl. Börsenblatt Nr. 129). — Mit Bezug auf den kleinen Artikel unter gleicher Ueberschrtft in Nr. 129 d. Bl. sind wir in der Lage, jener Mitteilung den nach stehenden Text eines uns vorliegenden Cirkulars folgen zu lassen: -Oedenburger HandelS-Gremium als Gewerbe genossenschaft. -Oedenburg (Ungarn), am 2. Juni 1898. V. -Um dem Schwindel, der in letzterer Zeit in unserer Stadt und in unserem Komitate durch betrügerisches Herauslocken von Waren aller Art geschäftsmäßig betrieben wird, und der den Kredit sowie das Renommee unseres Platzes untergräbt, wirksam entgegenzutreten, haben wir beschlossen, Informationen von Firmen, welche in der Stadt Oedenburg und im Oeden burger Komitat domizilieren, zu erteilen, und hat der Anstagende der Anfrage 2b Kreuzer oder 50 Pfennige für Anfragen über in Stadt Oedenburg wohnende und 50 Kreuzer oder 1 Mark für Anfragen über außerhalb der Stadt, jedoch im Komitat Oeden burg wohnhafte Personen in Briefmarken als Spesenbeitrag bei zuschließen. -Anfragen über Firmen, welche nicht im Oedenburger Komitat domizilieren, werden unerledigt retourniert. -Jenen Firmen, welche von hier aus bereits in Mitleiden schaft gezogen wurden, gehen wir auf Verlangen mit Rat und That und mit Beschaffung coulanten Rechtsschutzes hilsteich an die Hand. -Indem wir Sie freundlichst ersuchen, das Bekanntwerden dieses Beschlusses nach Möglichkeit zu fördern, zeichnen achtungsvoll -Für das Oedenburger Handels-Gremium: Der Sekretär Der I. Vorstand A. M. Manninger. Schleiffer Gusztäv.« Die Zeitungen Deutschlands. — Im letzten Hefte der Jahrbücher für National-Oekonomie und Statistik findet sich eine -Statistische Untersuchung über die Presse Deutschlands- von Hjalmar Schacht, aus der die Neue freie Presse die folgenden Daten entnimmt. Für den Begriff -Zeitung, ist dem Verfasser das entscheidende Merkmal, daß das Blatt wesentlich dem Nachrichtenverkehr dient. Es blieben deshalb bei der Untersuchung -aus prinzipiellen Gründen- die belletristischen, sowie die wissen schaftlichen und Fachzeitschriften unberücksichtigt; außerdem wurden noch die sogenannten Zeitungs-Korrespondenzen, die Konzert-, Theater- und Zwischenakt-Zeitungen, die sogenannten Saison-Zeitungen und die seltener als einmal wöchentlich er scheinenden Blätter außer Betracht gelassen. Die Studie weist am 1. Juli 1897 3405 Zeitungen in Deutschland nach; diese 3405 Zeitungen verteilen sich auf 1884 Verlagsortc. Von letzteren entfielen auf Preußen 1039, Bayern 231, Sachsen 155, Württemberg 102, Baden 71, Elsaß-Lothringen 33, thürin gische Staaten 82, Hessen 57, freie Städte 7, beide Mecklen burg 49, Braunschweig 17, Oldenburg 13, Anhalt 15, beide Lippe und Waldeck 13. Bezüglich der Größe der Verlags orte wird erwähnt, daß nicht weniger als 177 unter 2000 Ein wohner hatten. Unter den 3405 Zeitungen sind 68 fremdsprach ige, nämlich 3 littauische, 39 polnische, 7 französische und 19 dänische. Etwa ein Viertel aller Zeitungen hat eine Auslage von 500 bis 900 Exemplaren, beinahe die Hälfte erreicht eine Auflage von 900 bis 3000 Exemplaren, etwa zehn Prozent haben mehr als 7000 Exemplare, vereinzelt sind höhere Auflagen. Der politischen Richtung nach sind von den in Deutschland erscheinenden Zeitungen 486 Regierungsblätter, 321 konservativ, 318 Centrumsblätter, 300 national-liberal, 356 liberal, 54 sozial-demokratisch und 900 parteilos. Es werden im deutschen Reiche jährlich etwa 63 Millionen Mark nur für Zeitungslesen ausgegeben. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. duristisebs Novitäten. lutsrng.tiolia.ig Rsvus üdsr alis Krsvdsi- uuvASu dsr Rsebts- uuä 8ts.atsvi8ssuse1lg.ttgu usdst kstsratsu über iutsrsssauts Itgeiltskallg und KutseiigiduuAgu. IV. dadr- gang. Kr. 6. (15. duui 1898.) 8". 8. 81—96. VsrigA von dobauu Ambrosius Lartil in I/gipxig. Nouatliobs Nittsilullggu ä8s LuvdiiaudluuAS - tdsililksu- V8r8ill8 2U UsixriA. III. dabrAaug. (65. V8r8iu8jg.br.) Kr. 6. (duui 1898.) 4°. 1 Statt. Kaelimgistsr's Sitsi arisebsr Nouatsdgriotit kür Lau- und lugsuisur- vissgusetiaktsu, Liebtrotsvbuib uuä vsrvaudts Ksdists. 4. 3s.br- gaug. Kr. 6. (1. duui 1898.) Ksdst 8oblü8s6l dg.ru. 8". 8. 81—96. Leipzig, VsrigA vou Laotlmsistgr L Vbal. Vsrrsiobuis vou krivat-Lidliotbsicsu. III. Ssutsetdaud. (Nit dsutsebsu, 8ugliseb8u und trsurösisebeo Vsxt.) Ar. 8". 168 8. durobsebosseu mit Lebrgibpapior. UeixriA 1898, VsrlgA vou 6. Ssdsisr. IViliiams V Korgatss (London) Looic (Xroular. 8eisutiLe 8sriss, Ko. 67. (duui 1898.) 4". 6 8. 187 Kru. Ksbst 8uxx1gmsut (OpbtbglmoioAis) 4". 8 8. 418 Kru. Die Ausstellungen in Paris seit hundert Jahren. — Es wird von Interesse sein, jetzt einen Ueberblick auf die Ent wicklung der Ausstellungen zu werfen, die die französische Hauptstadt seit einem Jahrhundert gesehen hat. Die Wiener Zeitung berichtet darüber folgendes: Die erste Ausstellung in Paris fand im Jahre 1798 statt mit der bescheidenen Zahl von 110 Ausstellern und einem Aufwande von nur 60 000 Francs. Sie stand auf dem Marsfelde, ihre Gebäude waren aus Holz mit Malereien und Drapierungen, die Zahl der verteilten Medaillen belief sich auf 25. Die zweite Ausstellung fand schon drei Jahre darauf statt, und zwar innerhalb des Louvre, sie hatte schon 220 Aussteller aufzuweisen und war ihrer Vorgängerin an Pracht weit überlegen. Ihr Erfolg war so groß, daß im nächsten Jahre, 1802, auf demselben Platze wiederum eine Ausstel lung mit 540 Teilnehmern abgehalten wurde. Kaiser Napoleon veranlaßte dann eine vierte Ausstellung im Jahre 1806 auf der Jnvaliden-Esplanade; der Glanz des Kaiserreichs zog eine große Zahl von Ausstellern herbei, es waren ihrer schon 1422. Nun fand bis zum Jahre 1819 keine Ausstellung wieder statt. Die in jenem Jahre abgehaltene wurde gleichfalls im Louvre unter- gebracht und hatte wenigstens keinen Rückgang aufzuwetsen; sie zählte 1622 Aussteller. Von wenig Erfolg waren die Louvre-Aus stellungen von 1822 und die von 1827 unter Karl X. Die achte Ausstellung, unter Louis Philipp auf dem Karussellplatze, bedeutete wieder einen erheblichen Fortschritt, denn sie zählte 2447 Aus steller. Ebenso hatten die beiden folgenden Ausstellungen auf den Elysätschen Feldern 1839 und 1844 einen bedeutenden Erfolg. Die Ausstellung von 1849, ebenfalls auf den Champs-Elysees, erstreckte sich schon über eine Fläche von 2200 Quadratmetern und kostete 600 000 Francs. 1855 fand dann die erste Weltausstellung statt und gab Anlaß zum Bau des Jndustriepalastes; sie nahm 168 000 Quadratmeter ein, die Ausgaben beliefen sich auf 113/, Millionen. Die Zahl der Aussteller betrug 23 954 und die der Besucher über fünf Millionen. Dann folgten die bekannten Weltausstellungen
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