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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1897
- Strukturtyp
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- Band
- 1897-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1897
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- Deutsch
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1872 Nichtamtlicher Teil. ^ 57, 10. März 1897. Zeichner Geoffroy Tory in Paris den Stil der italienischen Buchornamcnte ein. Bald präsentiert sich ein eleganter Um- irß, 'bald ein fein gefüllter oder punktierter Grund, stets ännoc^ui: ^lico emmbcmjxrrc ÜLtllc ün^cnü ßctllc, ök. c^o ^r^fcüurz lum.()u^s>rcr os?u1ciulü ln Huc» lcns^ luncritri mrcco.^uoä iolence^cLQmelleriktmrzni: ncc^ro- ciuccie csleL uiror c^ulrl« s)nlci^ccms^rri^us ex^ clcerüe.'omm'z<P munäo senelLe^eäc^cncrztle.' ^ salll linc uc! cx Ixrc mrximc ll Umrahmung aus Venedig aus dem Tepio vom Jahre ;^77. finden wir Flachverzierung im schönsten Einklang mit dem Text (siehe das Clichö eines Pariser Titels vom Jahre 1543). pariser Titel vom Jahre W43- Auch das arabische Schwarzornament, das seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Lyoner Drucken beliebt wurde, war im vollsten Sinne Flachornament.^ Es ^bemerkenswert, daß in Frankreich ebenso wie in Italien die Kunst der Buchausstattung gerade in dem Zeitpunkt zu verfallen beginnt, wo die Buchzeichner nicht mehr Flächenwirkung, sondern realistische Bildwirkung er streben. Diese Bildwirkung ist — im Gegensatz zur dekorativen Flächenkunst der frühen Italiener — das Ziel der deutschen Holzschnittkünstler und Illustratoren. Wir sahen schon in der gotischen Zeit, wie gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Holzschnitte nicht mehr im schlichten Umriß, sondern in lebens treuerer Schattierung behandelt wurden. Wohlgemuth von Nürnberg ging voran; sein großer Schüler Albrecht Dürer brach dem neuen Holzschnitte die Bahn. Er erschloß eine neue Welt der künstlerischen Phantasie, der Naturanschauung und der malerischen Behandlung des Schwarz und Weiß im Holzschnitt, analog der neuen Weise des Kupferstiches, die Martin Schongauer heraufgeführt hatte. Neben Dürer wirkten bald zahlreiche Genossen in verwandtem Sinne. Es entstand ein unerhörter Wettbewerb aller graphischen Künste und ihrer Vertreter, der getragen wurde von den geistigen Mächten der Zeit; denn auch die Reformation stellte ja der Druckkunst völlig neue Aufgaben, die Bibel ward verdeutscht und wurde begeistert gelesen. Das Volksgemüt verlangte Bilder aller Art zur Veranschaulichung. Die klassischen Wissenschaften be gannen von neuem zu blühen. Luthers und Huttens Streit schriften gingen durch die deutschen Lande, und Hutten konnte mit Recht ausrufen: »Die Wissenschaften blühen, die Geister erwachen, es ist eine Lust zu leben.« Dürer erreichte als Siebcnundzmanzigjährigcr 1498 mit der Apokalypse, seinem Erstlingswerk, nahezu den Höhepunkt seiner Kunst. Auch die große und die kleine Passion, das Marienleben und die Ehrenpforte des Kaisers Maximilian kamen, gleich der Apokalypse, der Darstellungskunst der deut schen Buchausstattung zu gute. Die Drucker wandten sich an die ersten künstlerischen Kräfte zur Ausschmückung ihrer Bücher, und es gehörte bald ein sehr ansehnlicher Aufwand an Initialen und Leisten, vor allem aber ein illustrierter Titel zur notwendigen Ausstattung selbst der bescheideneren Werke. Dabei schlossen sich die Meister der damaligen Aus stattung nur wenig an italienische Vorbilder an. Die deut schen Künstler schufen meist aus eigener Kraft; von größeren Meistern ist es eigentlich nur Burgkmair, der sich in einzelnen Motiven der italienischen Buchdekorationsweise nähert; er ver wendet bisweilen Umrißzeichnungen und fügt seinen Titeln und Zierleisten gern intarsia-artige Flächenzier ein. Im allgemeinen aber war Dürers neue Behandlungsweise des Holzschnittes in ihrer malerischen Kraft und in ihrem kernigen Realismus für die Illustration und Dekoration des Buches maßgebend. Die Illustrationen Dürers und seiner Zeitgenossen stehen an innerem Gehalt unvergleichlich höher als alles, was die Ita liener für die Buchverzierung geleistet haben. Allerdings kann man sich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß sie weniger Rücksicht nehmen aus die dekorative Aufgabe und auf entsprechende Einordnung, daher im allgemeinen ein weniger einheitliches Bild der Buchseite bieten, als z. B. die in dieser Hinsicht unübertroffenen Verzierungen des »Poli- filo« und gleichzeitiger italienischer Meisterwerke. Ein zweiter wichtiger Mittelpunkt für die Kunst der Buchausstattung entstand unter Hans Holbeins Führung in Basel. Seine Kunst steht der italienischen in den einzelnen Motiven näher als Dürers gotisierende Weise. Seine geist vollen und erfindungsreichen Zeichnungen erheben sich z. B. im »Todtentanz« zu dem seelisch Ergreifendsten, was der Holz schnitt je geschaffen hat. Die Zahl der Initialen, Randleisten, Titel und Druckermarken, die er schuf, ist fast unabsehbar. Seine freie, offene Zeichnung, die im Holzschnitt in ursprüng lichem Maßstabe wicdergegeben wurde, fügt sich im Tonwert trefflich den Typen an; indes hat auch Holbein und seine
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