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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1897
- Sprache
- Deutsch
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60, 13. März 18S7. Nichtamtlicher Teil. 1979 allgemeines Jubiläumslied gesungen. Herr Bobart verlas etwa 40 Glückwunschtelegramme auS der Nähe und Ferne. -Zuletzt wurden die Tische im Nebensaal hinweggeräumt und Tanzmusik gemacht. Alles tanzte, und in einer Franqaise sahen wir einen Major a. D. und inehrcre Kommerzienräte in einer Reihe mit den Arbeitern und Arbeiterfrauen tanzen, was uns den beruhigenden Eindruck machte, daß es mit der Verschärfung der Klassengegensätze doch nicht so gefäbrlich sein könne, wie es oit hingestellt wird. Im Gegenteil, man würde die Frage, ob ein solches Fest in früheren Zeiten in dieser Weise möglich gewesen sei, nicht ohne weiteres mit Ja beantworten Herr Kommerzienrat Müller hat uns einen Blick Ihun lassen in die Art, wie er seine Stellung auffaßt, wie er seine Mitarbeiter und Gehilfen achtet, und wie er für sie zu sorgen beflissen ist, und wir haben auch gesehen, mit welchem Vertrauen sein ganzes Personal an ihm hängt. Das ist ein Verhälinis, das beide Teile ehrt, und wir danken Herrn Müller herzlich dafür, daß er uns diesen Einblick gewährt hat. Freilich gehören dazu auch die glücklichen Erfolge, die dem Prinzipal erlauben, eine so groß artige Freigebigkeit und Gastfreundschaft zu üben. Allen Teil nehmern wird dieses seltene, von der schönsten Harmonie ge tragene, vom edelsten Geiste durchhauchte Fest in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. Der Firma Ehr. Fr. Müller aber wünschen wir, daß sie das Glück auch für die Zukunft treu begleitet, damit sie auf der hochherzig betretenen Bahn weiter schreiten kannl- Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht (Nachdruck verboten). — Unter dem Titel «Drei Monate im Jrrenhause« hatte der Marine-Stabsarzt a. D. Kurt von Köppen bei einem Verleger in Hannover eine Broschüre erscheinen lassen, in der er seine Erlebnisse in der Heil anstalt Lindenhaus bei Lemgo erzählte. Er war von Oktober 1895 bis Januar 1896 als Hilfsarzt an dieser Anstalt thätig ge wesen und war während dieser Zeit mehrfach mit dem Leiter der selben, Sanitätsrat Or. Roller, und dessen Gattin in Konflikt gekommen. Er beschränkte sich in der Broschüre nicht auf die ob jektive Aufzählung von Thatsachen, sondern übte auch eine sehr scharfe Kritik an den Einrichtungen der Anstalt und an dem Cha rakter ihres Leiters. vr. Roller fühlte sich durch den Ton der Broschüre beleidigt und stellte gegen Verfasser und Verleger Strafantrag. Das Land gericht Detmold verurteilte am 17. Dezember v. I. den ersteren zu 600 ^ und den letzteren zu 200 Geldstrafe. Festgestellt wurde, daß die behaupteten Thatsachen der Wahrheit entsprachen, und daß Herr von Köppen bei Abfassung der Broschüre berechtigte Interessen wahrgenommen habe. Der Schutz des 8 193 wurde ihm aber nicht zugebilligt, weil seine Kritik in eine beleidigende Form gekleidet war und das Gericht aus dieser die Absicht der Ehrverletzung her leitete. Gegen das Urteil hatte nur der Angeklagte von Köppen Revision eingelegt, die am 11.März vor demReichsgerichte zur Verhandlung kam. Gerügt wurde Verletzung prozessualer und materieller Gcsetzesvor- schriften, u. a. Beschränkung der Verteidigung durch Ablehnung eines Beweisantrages und eines Vertagungsantrages. Unter Ver wertung eines neueren geflügelten Wortes erklärte der Angeklagte schließlich noch in seiner Rechtfertigungsschrift, es sei ihm nichts weiter übrig geblieben, als sich in die Oeffentlichkeit zu flüchlen. — Der Reichsanwalt war der Ansicht, daß das Gesetz in keiner Weise verletzt sei und daß insbesondere der ß 193 in korrekter Weise vom Landgerichte angewendet worden sei. Gemäß dem von ihm gestellten Anträge erkannte das Reichsgericht auf Verwerfung der Revision. Ein kostspieliges Buch. — Das teuerste Buch der Welt dürfte wohl die offizielle Geschichte des Bürgerkrieges, die die Re- giervng der Vereinigten Staaten herausgiebt, werden. Ls kostet der Regierung bereits 9710000 wovon 4640000 ^ auf Druck und Binden kommen, während der Rest in Gehältern rc. auf. gegangen ist. Das Werk soll in drei Jahren fertig sein, und seine Gelamtkosten sollen dann auf 12000000 ^ kommen. Es wird aus 112 Bänden und einem Atlas mit 178 Karten bestehen. Bis jetzt sind 51000 Bände verkauft worden. Münch. N. N.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Luedbäucllsr-LostsIIduclr. Nustsr Hr. 1. I?olio, pgAinisrt. 6sd. 2 Lueli 5 3 Look 6 ^ 75 ^1 4 Lueir 8 ^ 75 ->); 5 Luoir 10 Vsrlag voa Laul ööttqsr in Hornburg. — Oassslbs. Nustsr klr. 2. Doppsitolio, loliisrt. 6sb. 2 Lucb 5 3 Luob 6 .-6 75 4 öueb 8 ^ 75 5 Uuob 10 V/l. Lbsnlla. — Uassslbo. Nustsr Hr. 3. Irnporia-I, ps-giniort. 6lob. 2 Luoh 6 75 3 Luoir 8 ^ 75 4 Luod 11 ^ 25 5 Luoir 13 Lbsnäa. Luilotiu Lirotogiod. II. Isbrgang. Hr. 3. (1. Utlrs 1897.) 4". 8. 25—36. 2üriod, kbotoglob Oo. (Ksnoralvsrtrstsr: 6arl küttiob in Loiprüg.) Prozeß. — Ein neuer Jrrenhausprozeß begann am 9. d. M. vor der Strafkammer des Landgerichts Stuttgart. Angeklagt sind der Verlagsbuchhändler Robert Lutz und der Redakteur des «Stuttgarter Beobachters» Binder wegen Beleidigung des Schult heißen Schlör in Beutelsbach. Zur Anklage stehen die in den Jahren 1894 und 1895 bei Robert Lutz in Stuttgart erschienenen und zum Teil auch von ihm verfaßten Broschüren «Der Fall Kuhnle. l. Teil: 4 Jahre in württembergischen Irrenanstalten; geheime Nehme und moderne Bastille. 2. Teil: Hie Bauerl — hie Staats- anzeigerl« und -Entlarvung des Schultheißen Schlör von Beutels bach; zur Beleuchtung des Falles Kuhnle.« Redakteur Binder ist wegen einer lebhaften Besprechung dieser Broschüren in seinem Blatte unter Anklage gestellt. Auf Veranlassung von Schlör soll der Weinbauer Kuhnle in die Irrenanstalt Winnenthal überführt worden sein, aus welcher Kuhnle allerlei zu berichten weiß. Für die Verhandlung sind zehn Tage in Aussicht genommen; es sind 137 Zeugen geladen. Papier-Fachausstellung. — Die immer sehr interessante Ostermeß - Fachausstellung des Mitteldeutschen Papier . Vereins zu Leipzig fand auch dieses Jahr wieder in der Vorwoche der Leip ziger Ostermesse, in den Tagen vom 2. bis 5. März, im Kaufmän nischen Vereinshause zu Leipzig statt und war von lOO Firmen beschickt. Die Ausstellung fand diesmal zum zwölften Male statt. Sie ist eine Muster-Ausstellung und hat den Zweck, den Verkehr zwischen Produzenten und Wiederoerkäufern zu erleichtern und zu fördern. Diesem Zwecke entsprach auch diesmal wieder die Menge und Mannigfalligkeit der vorgeführten Muster uns Neuheiten aus dem Bereich des Papier- und Schreibwarenhandels und der mit diesem in Beziehungen stehenden Zweige der Maschincnsabrikation, der Buchbinderei und Kartonnagenfabrikation, Buchdruckerei, Lithographie rc. Bußtag in Sachsen. — Der erste sächsische Bußtag dieses Jahres fällt auf Mittwoch den 17. März. Gerichtliche Bekanntmachungen' f13I26j Konkurs. Die Verleger, welche an die in Konkurs gefallene Akademische Buchhandlung (W. Faber) Sortiment und Antiquariat in Leipzig, Johannisgasse 4, Bücher in Kommission geliefert haben, werden gebeten, diese Bücher bis zum 18 März 1897 zurückzuuehmen. Nach Ablauf dieser Frist kommt die Konkurs masse zum Verkauf. Vor Abholung der Bücher ist Einsen dung genauer Rechnung über die in Kom mission gelieferten Bücher an mich erforder lich, da^der verstorbene Inhaber der Firma die Geschäftsbücher mangelhaft geführt hat. Geldforderungen find bei Gericht Anzeigeblatt. anzumelden; nutzlos ist aber die Anmeldung der Ansprüche auf Rückgabe von Büchern bei Gericht. Letztere hat lediglich bei mir zu erfolgen. Leipzig Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt l>r. Liebe. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Elnttagllllgku m das Kaudrlsregisttr. Mitgeteilt von der Geschäftsstelle des Börsenvereins. Berlin, den 27. Februar 1897. Bendix L Krakau. Alleinige Inhaberin der Firma ist Frau Aloisia Theresia Anna Baibara Bendix geb Urban geworden. Die Firma bleibt unver ändert. Berlin,den27.Februar1897. A PiehlerLCo. Gesellschafter derFirma sind Fräulein Anna Pielfler und Frau Adolfine Franziska von der Planitz geb. Zündt von Kentzingen, beide in Berlin. — den 4 März 1897. M Dricsner. Das Geschäft ist auf Karl DrieSncr über- gegangcn, w lchcr dasselbe unter unverä, derlei Fu ma sorlsetzt Dem Julius Driesner ward Prokura er teilt Carl Riesels Reisecontor. Das Ge schäft ist auf Louis von Eglofs über- 263*
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