Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18840228
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188402285
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18840228
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-28
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
durch de» Vorstand des Börsenvereins, nachdem dieser die Sache nochmals geprüft hat. Ich nehme also an, — um ein concretes' Beispiel zu wählen — der Verband der Provinzialvereine fordert die Verleger auf, an T. nichts mehr zu liefern, weil er erwiesenermaßen ein gewerbsmäßiger Schleuderer sei; so würde nun hinzukommen, daß der Vorstand des Börsenvereins die Er klärung abgibt: Wir haben das auch geprüft, und können die Richtigkeit der Thatsache bestätigen und empfehlen die Aufforderung des Verbandes zur Beachtung, und nun ist es für den Börsenverein erledigt. So weit würde ich gehen; aber nicht weiter. Herr Vorsitzender Kröner: Es sind da verschiedene Eventualitäten denkbar, erstens die, welche eben Herr Morgenstern auseinandergesetzt hat, und mit welcher ich mich unter Umständen auch einverstanden erklären würde; oder aber eine zweite, welche in der Sache schließlich auf dasselbe hinauskommt, in der Form aber abweicht und vielleicht eindrucksvoller ist, nämlich: daß nicht der Provinzialverband die Mahnung ergehen ließe, mit dem Beifügen, der Börsenvorstand habe geprüft und die Sache für richtig befunden, sondern daß der Börsenvereins-Borstand die Mahnung selbst ergehen ließe. Herr Morgenstern: Das ist nur eine kleine Variante. Herr Vorsitzender Kröner: Herr Morgenstern meinte, die Mahnung sollte von dem Vorstand des Verbands aus gehen, und es sollte beigefügt werden, daß der Börsenverein die Sache richtig gefunden. Herr Morgenstern: Der Unterschied ist der: der Vorstand des Verbands geht weiter, der druckt eine schwarze Liste und vertheilt sie; das dürfen wir nicht. Ich will es dem Verband überlassen, weitere Schritte zu thun, soviel er will; aber der Vorstand des Börsenvereins beschränkt sich auf die Mittheilung. Herr Parey: der Vorstand des Börsenvereins soll zu seinen Verlegcrmitgliedern sagen: „Dieser N. N. ist ein berufs mäßiger Schleuderer, also löse deine Unterschrift!" Das ist meine Meinung. Aber dann, wenn wir das thun, müssen wir auch den Berbandsvorstand dazu bestimmen, nicht weiter zu gehen; er untersteht dann unserer Autorität. So wie Sie meinen, daß der Verbandsvorstand weiter gehen kann und Maßregeln ergreifen dürste, die unseren Maßregeln secundiren, so würde ich lieber gegen die ganze Sache stimmen. Der Verband muß in dieser Sache unter die Botmäßigkeit des Börscnvereins gebracht werden, sonst dürfen wir nicht Hand ans Werk legen. Herr Seemann: Was sollte denn der Verband weiter thun können? Herr Morgenstern: Ich habe es schon gesagt: Eine schwarze Liste ausgeben. Das können wir ihm nicht verbieten. Herr Parey: Meine Herren! Wenn ich noch ein paar Worte sagen darf, so ist es eine Erinnerung daran, was schon Herr Lamport selbst gesagt hat. Wenn der Vorstand des Börscnvereins diese Angelegenheit persönlich in die Hand nimmt, so ist der Berbandsvorstand bereit, sich vor dem Börsenvercins-Vorstand zurückzuziehen. Der Verbandsvorstand bezweckt gar nichts weiter, als die Function zu bekleiden, die ihm gewordene Denunciation zu prüfen, das Material zu sichten und darüber an den Börsenvereins-Vorstand zu referiren. Damit will er seine Function beschließen, und er überläßt uns das Weitere. Ich bleibe dabei, wir sollten jetzt beschließen, daß in der That der Börsenvereins-Vorstand entscheidet und nicht eine Commission. Herr Seemann: Ließe sich die Sache nicht so denken, daß eine besondere Commission gebildet wird und aus dem Vorstande des Börsenvereins einige Mitglieder, etwa der Vorsitzende und sein Stellvertreter, in die Commission deputirt würden? Herr Parey: Der Berbandsvorstand ist ja zufrieden mit der Situation, und sechs Mitglieder sind doch wirklich genug; wenn wir diese Zahl noch weiter vermehren, so wird der Apparat immer complicirter. Herr vr. Schmidt, Generalsecretär, verliest aus Wunsch des Herrn Kröner einen früher von Herrn Kröner ge stellten Antrag: daß statt des Verbandsvorstandes künftig der Börsenvereins-Vorstand eine Aufforderung an seine Mitglieder ergehen lassen solle rc. Herr Vorsitzender Kröner: Das eben Verlesene wäre also mein ursprüngliches Programm, welches Sie jetzt wieder ausnehmen. Ich hatte es modificirt mit Rücksicht, wie ich schon bemerkt, auf die Bedenken, die dagegen geäußert wurden. Wenn Sie aber glauben, daß die Zahl derer, die mit diesem Einwand kommen werden, eine verschwindend kleine sein wird, so bin ich bereit, meinerseits das Bedenken wieder fallen zu lassen und zu dem ursprünglichen Programm zurückzukehren, nach welchem in der That der Börsenvereins-Vorstand über das Inkrafttreten der Verpflichtung entscheiden soll. Herr Morgenstern: Verstehe ich Herrn Kröner recht, so greift er zurück aus sein ursprüngliches Programm mit Ausschluß des zweiten Theils, daß die Schleuderer ausgeschlossen werden sollen. Herr Vorsitzender Kröner: Ja. Ich glaube, wir müssen uns nun schlüssig machen, ob wir gegenüber Herrn Lampart den Standpunkt vertreten wollen: es sei wünschenswertst, daß der Börsenvereins-Borstand die Entscheidung in der oben erwähnten Frage habe, oder ob wir dieselbe lieber anvertrauen wollen einer Commission, bestehend aus einem Mitglicde des Börsenvereins- Vorstandes, den Delegirten der Verleger-Vereine, der Provinzial- und Lokal-Vereine, und etwa dem Vorsitzenden oder einem anderen Mitgliede des Vcrbandsvorstandes. Ich bringe zunächst den Antrag Parey zur Abstimmung, wonach der Börsenvereins-Vorstand die Entscheidung haben soll. sWird einstimmig angenommenst Jetzt wüßte ich nichts Wichtiges mehr, was vor Eintritt des Herrn Lampart zwischen uns noch sestzustellen wäre, und schließe somit die Vorstandssitzung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder