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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1897
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- Deutsch
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106, 10. Mai 1897. Nichtamtlicher Teil. 3437 zu sagen, halten wir für überflüssig: sie sind im Buchhandel ja gut bekannt und allgemein in Gebrauch. Die theologische Richtung der Vcrlagshandlung wird am besten gekennzeichnet durch die Herzog-Plitt'sche Realcncyklopädie für protestantische Theologie, die bereits in dritter Auflage, herausgegeben von A. Hauck, erscheint, durch die Theologische Literaturzeitung und durch das im Erscheinen begriffene verdienstvolle Unternehmen: Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahr hunderte, für das etwa 50 Bände zum Preise von je 15—20 in Aussicht genommen sind. Wenn wir noch erwähnen, daß von dem verstorbenen Acgyptologen Heinrich Brugsch 24 Werke in 36 Bänden zum Gesamt-Ordinärpreis von 2049 ^ 40 H bei Hinrichs erschienen sind, so kann man daraus einen Schluß ziehen auf die Bedeutung der Hinrichs'schen Verlagsbuchhand lung für die aegyptologische und assyriologische Forschung. — A. Foerster's Verlag in Leipzig hat seinen Tisch mit der von ihm herausgegebenen Fachzeitschrift »Das Buchgewerbe«, mit Fachlitteratur derselben Richtung und anderen Verlags werken reichlich belegt, die Rückseite auch mit verschiedenen Bildern, darunter den Photographieen der Herren vr. Oskar von Hase und Fachschriftsteller Th. Goebel, als hervorragenden Vertretern des Buchgewerbes, geschmückt. Lebhaftes Interesse erregt die Ausstellung der ältesten noch jetzt bestehenden Buchhandlung Leipzigs, der Firma Friedrich Fleischer, die, 1681 von Christoph Fleischer gegründet, sich noch heute, somit länger als zwei Jahrhunderte, im Besitz ein und der selben Familie befindet. Sie hat einige Exemplare alter Universitätsschriften, die in den ersten Jahren des Bestehens der Firma in ihrem Verlag erschienen sind — wir lasen die Jahreszahlen 1687, 1689, 1708 rc. — ausgehängt. Unwill kürlich ziehen diese alten vergilbten Dissertationen mitten unter der Masse der neuen und prächtig gebundenen Bücher die Augen auf sich. Der Verlag hat sich im Laufe der Zeit allen Gebieten der Wissenschaft zugewandt und kann eine Reihe sehr gangbarer Verlagswerke (Schieber, Zimmergymnastik, Fran- ceson, spanisches und portugiesisches Wörterbuch, Sybel, erster Kreuzzug, Waitz, Anthropologie rc. rc.) aufweisen, mit denen er geschmackvoll dekoriert hat. Ausgehängte bunte Tafeln zu Ladebecks Schwimmschule werden in vielen den Wunsch nach den erquickenden sommerlichen Bädern rege machen. In neuester Zeit pflegt der Verlag mit schönem Erfolg besonders die Gebiete Sozialpolitik und Pädagogik. — Arthur Felix in Leipzig ist mit seinen in hübscher Anordnung ausgelegten Werken aus dem Gebiete der Zahnheilkunde, der Pharma kognosie, des Berg- und Hüttenwesens, der gesamten Techno logie, der Mechanik und Maschinenkunde, der Botanik u. s. w. schon wieder mehr zu den »schwerwissenschaftlichen Verlegern« zu rechnen, während sich AlphonsDürr in Leipzig mit seinen Prachtwerken, Jugendschriften und Kinderbüchern mehr an das große Publikum wendet. Probebilder aus Ludwig Richters Holzschnittfolgen, die gemütvollen Pletsch'schen Zeich nungen, die besonders früher, als der Buntdruck noch nicht so wie heute dominierte, in jeder Kinderstube zu finden waren, und andere Kunstblätter der Prachtwerke des Dürr'schen Verlags können auf Beachtung des kunstsinnigen Publikums rechnen. — Be scheiden tritt daneben der Centralverein für das gesamte Buchgewerbe auf mit einigen, innere Verhältnisse des Ver eins behandelnden Schriften, mit einer Reihe von Katalogen über von ihm arrangierte Ausstellungen rc. Ein Chromobild vom deutschen Hause auf der Weltausstellung in Chicago, in dem bekanntlich die deutsche Buchgewerbliche Kollektiv-Aus stellung würdig untergebracht war, und Photographieen von den inneren Ausstellungsbildern erinnern an die Verdienste und Erfolge des mächtig aufstrebenden Vereins auf dem Ge biete des Ausstellungswesens. In der Mitte des ersten Ganges hat in verschiedenen Kästen unter Glas Herr Buchbinderobermeister Moritz Göhre SlerundlechMiir Jahrzanz. in Leipzig wahre Kunstwerke der Handvergoldung ausgelegt, die besonders die Augen der Fachleute auf sich lenken werden. Ein tempelartiger Aufbau birgt ferner einen wahren Schatz von Einbänden in jeder Ausführung, vom einfachen Ganzleinwand band mit Preßvergoldung bis zum schweren Prachtband mit kunst voller Handarbeit. Auch die Leipziger Buchbinder-Innung hat hier wahre Perlen der Buchbinderkunst, Meister- und Gesellen stücke alter Zeit, aus dem alten Innungs-Bestand an das Tageslicht gebracht. Unter den Aufschriften zu diesen Bänden dürfte die mit dem Wortlaut 1 Oiesroms .... statt 1 Oiesro zu ändern sein. In den Seitengang aus der ersten Quergasse hinaus tretend, kommen wir in das richtige Buchbinderviertel. Firmen, wohlbekannt in der Buchhändlerwelt, wie Th. Knaur, Ludwig Fikentscher, Carl Lautz, I. F. Bösenberg, F. A. Barthel vertreten hier würdig und durch wirklich ge schmackvolle Arrangements die in Leipzig in so vielen Groß betrieben blühende Buchbinderei. Was soll man von den Firmen alles sagen, die sich in ehrenhafter Konkurrenz in ihren Leistungen zu überbieten suchen? Jede Firma hat da neben ihre Spezialität, in der sie Vorzügliches leistet, Bösen berg in Gesang- und Gebetbüchern, Lautz in Geschäftsbüchern, Fikentscher in Vergoldungen auf Wachstuch, Holz, Alumi nium rc., Knaur in Einbanddecken u. s. w. Neben ihrer Großbuchbinderei gründete die Firma Th. Knaur in Leipzig im Jahre 1884 auch einen eigenen Verlag, in dem billige Klassikerausgaben, preiswerte Geschenklitteratur, Anthologieen, Gedichte rc. erschienen. In schönen Schränken hat sie ihn in reichhaltiger Auswahl zur Ausstellung gebracht. So wären wir wieder in unserm richtigen Element, wieder umgeben uns Firmen des reinen Buchhandels. Der Verlag der Jugend-Gartenlaube in Nürnberg lacht uns mit seinen vorzüglichen Farbendruckbildern lieblich an. Kein Wunder, daß diese Jugendzeitschrift bei ihrem vortrefflichen Inhalt schon weite Verbreitung im In- und Ausland gefunden hat. Der Textdruck der Jugendschriften wird in Leipzig herge stellt, wo auch der gesamte Vertrieb des Verlags durch E. Kempe erfolgt, die Farbendruckbilder entstammen dagegen der Nürnberger Kunstanstalt von Carl Mayer. Vorbei an Se-lmar Cunsus (Fa. Otto Petermann) in Halle a/Saale mit seiner Zeitschrift und seinem Lieder- und Handbuch für Ansichtskartensammler und Liebigbilder-Jnteressenten gelangen wir in den Mittelgang der rechten Seite, der wieder eine ganze Reihe prachtvoll wirkender Tische aufweist. Zuerst fällt uns das hübsche Arrangement auf, das E. Haberland in Leipzig aus den Brandmalereivorlagen von Professor Hanns von Weissenbach an der Rückwand seines Tisches zusammengestellt hat. Vorlagen für Holzbrandtechnik, Aquarell-, Porzellan- und Delfter Blau-Malerei, Tagebücher und Anthologieen mit künstlerischem Schmuck vervollständigen das stattliche Ausstellungsbild. — Die vor kurzem wieder nach ihrem alten Stammsitz zurückgekehrte Firma G. I. Göschen'sche Verlagshandlung in Leipzig hat ihre »Sammlung Göschen«, eine Reihe von leichtfäßlichen Einführungen in alle Wissensgebiete, hübsch auf einem Gestell vereinigt. Betrachtet man die handlichen Bändchen näher, so muß man sich wundern über die saubere, bilderreiche Ausstattung bei dem billigen Preis von 80 Pfennigen für das in Leinwand gebundene Bändchen. Bereits 65 Bändchen sind erschienen, und ein weiterer Ausbau der gut eingesührten Sammlung ist beabsichtigt. Klassikerausgaben, das Bismarck-Jahrbuch und noch viele andere wertvolle Bücher zeigen uns, daß die alt berühmte Firma besonders die Literaturgeschichte, Ge schichte und Belletristik pflegt. — Wie Göschen durch seine Sammlung, so wirkt Philipp Reclam jun. in Leipzig mit seiner Universalbibliothek, von der schon das 3650. Bändchen erschienen ist, sehr anziehend auf die Besucher. Das 462
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