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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1897
- Strukturtyp
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- Band
- 1897-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1897
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- Deutsch
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4132 Amtlicher Teil. 128, 5. Juni 1897. Herr Meißner gesagt: cs sind immerhin mindestens noch drei Jahre, denn die Gesetze treten erst 1900 in Kraft; vorher kann die neue Verkehrsordnnng auch nicht in Kraft treten. Cs ist ganz richtig, wir können nicht die Vcrkehrsordnung, die nmgearbcitet ist auf Grund der neuen Gesetze, in Kraft treten lassen vor den neuen Gesetzen. Es ist aber gar nicht un möglich, das; einzelne Paragraphen in Kraft treten, die ganz besonders das Sortiment entlasten; also z. B. eine Acndcrnng, eine nähere Präzisierung des Gerichtsstandes, der Haftpflicht u. s. w. Das hat mit den neuen Gesetzen nichts zu thun; diese Verhältnisse sind die gleichen unter den alten Gesetzen wie unter den neuen, und es steht gar nichts im Wege, das; wir heute übers Jahr, wenn die Kommission schnell arbeitet und uns das vorlegt, von der neuen Verkchrsordnung, die im ganzen von 1900 an gilt, dann einige Paragraphen sofort in Kraft treten lassen. Das geschieht auch sonst, geschieht z. B. mit dem Handelsgesetzbuch, von dem ein Teil bereits 1899 in Kraft tritt, in Bezug auf die Handelsgchülfen u. s. w. Also, meine Herren, so einfach ist die Sache doch nicht, wie Herr Meißner sic darstellt, daß cs heißt: warten wir noch ein paar Jahre; sondern wir müßten heute, wenn wir seinen Antrag annehmcn, trotzdem beschließen, daß 1898, also heute übers Jahr, uns eine neue Vcrkehrsordnung vorgelcgt wird. (Widerspruch.) Und welchen Eindruck soll das machen! Meine Herren, cs handelt sich nur um ein Jahr. Wir können ganz gut im nächsten Jahre die Paragraphen, die die Herren für sich als besonders wichtig ansehen, annehmen, und im Interesse der Einigkeit bitte ich Herrn Meißner und seine Freunde, ihren Widerspruch fallen zu lassen und für den Antrag zu stimmen, der mir rationell erscheint, und der der einzige ist, der den Verhältnissen Rechnung trägt. Nehmen Sie de» Antrag des Vorstandes an, und seien Sie gewiß, daß cs höchstens ei» Aufschub von einem Jahre ist, da diejenige» Paragraphen, die den Herren besonders wichtig sind, schon heute übers Jahr angenommen werde» können. (Bravo!) Vorsitzender. Ehe ich dem nächsten Redner, Herrn Konsul Bielefeld, das Wort erteile, finde ich cs für angczcigt, die Diskussion über diesen Gegenstand einen Augenblick zu verlassen und zu Fck der Tagesordnung, Neuwahlen, zurück znkchren. Wenn ich diesen ungewöhnlichen Weg wähle, eine im Gange befindliche Diskussion zu unterbrechen, so werden Sic das sofort erklärlich finden, wenn Sie erfahren, daß die jetzt vorliegende Wahl eine Ergünznngswahl notwendig macht. Da wir jetzt bei dem letzten Punkt der Tagesordnung sind, die ErgänzungSwahl aber unbedingt vorher statlfindcn muß, che die Herren den Saal verlassen, müssen wir jetzt zu dieser Wahl schreite«. Wir setzen also diesen Gegenstand so lange aus, und gehen zu Punkt 4 zurück. Ich setze voraus, daß die Versammlung damit einverstanden ist, und lege hiermit das Wahl ergebnis vor. Es wurden abgegeben 156 gültige Stimmzettel mit 622 Stimmen, die absolute Majorität ist also 312. In den Vorstand wurden gewählt: Herr Carl Engelhorn-Stnttgart, mit 613 Stimme» als 1. Vorsteher, Herr Otto Nauhardt-Leipzig, mit 612 Stimmen als 1. Schatzmeister. Ich richte gleich hier die Frage an die Herren, ob sie die auf sie gefallene Wahl annehmen. Herr Carl Engelhorn-Stuttgart: Meine Herren! Wenn ich das hohe Ehrenamt, das Sie mir durch Ihre Wahl anbicten, dankerfüllt annchme, so verhehle ich mir nicht, welch große Verantwortung ich damit auf mich lade, und wic'schwcr e'S für mich sein wird, die Stelle, an der vor mir ein Adolph Kröner, ei» Eduard Brvckhaus, ein Arnold Bcrgstraeßer gestanden haben, zu Ihrer Zufriedenheit auszufüllen. Ich kann Ihnen nur die Versicherung geben, daß es mein ernstes, redliches Bemühen sein wird, in die Fußtapfcn meiner Vorgänger zu treten und, gestützt ans den Beistand meiner Vorstandskollegen, meine ganze Kraft einzusctzen für das Wohl des deutschen Buchhandels und für die Förderung der Ziele des BörsenvcreinS, da aber, wo Gegensätze anfeiuandcrtreffcn, werde ich versuchen, als »ehrlicher Makler« zu vermitteln und zu versöhnen. (Bravo!) Vorsitzender. Ich richte an Herrn Otto Nanhardt die Frage, ob er bereit ist die Wahl anznuehmen? Herr Otto Nauhardt-Leipzig: Ich nehme die Wahl mit Dank an. Vorsitzender: Es sind weiter gewählt worden: In den Rechnungsausschuß: Herr Otto Basscrmann-München mit 592 Stimmen; Herr Robert von Zahn-Dresden mit 619 Stimmen. In den Wahlausschuß: Herr Artur Seemann-Leipzig mit 618 Stimmen; Herr Max Wvywod Breslau mit 620 Stimmen; Herr Fr. Val. Lintz-Trier mit 555 Stimmen. In den Verwaltnngsausschuß: Herr Richard Linncmann-Leipzig mit 620 Stimmen; Herr Arthur Meiner mit 605 Stimmen. Ich nehme an, daß die Herren die auf sic gefallene Wahl annehmcn, dafcrn, soweit die Herren anwesend sind, kein Widerspruch erfolgt. Nu»,»ehr macht sich notwendig, daß eine Ergünznngswahl stattfindet; da Herr Engelhorn, der bisher zweiter Schatz meister war, znm ersten Vorsteher gewählt worden ist, sind wir genötigt, nunmehr eine» zweiten Schatzmeister zu wählen. Sie sind im Besitz der nötigen Wahlzettcl, und ich bitte Sie, sofort zur Wahl zu schreiten. Ich unterbreche so lange die Verhandlungen, bis die Wahl vollzogen ist. (Pause.) Ich richte an die Herren die Frage, ob sic alle Ihre Stimmzettel abgegeben haben? Soweit es noch nicht geschehen ist, bitte ich, es noch zu thun. — (Pause.) Ich eröffne nnnmchr die Verhandlung von neuem, und erteile Herr» Konsul Bielefeld das Wort. Herr Konsul Jos. Bielefeld-Karlsruhe: Meine verehrten Herren! Herr Meißner hat mit dem ihm in außer gewöhnlichen Maße zu Gebote stehenden Tone der Ucberzeugnng Gründe vorgcbracht, die ja etwas Bestechendes für sich haben. Allein, meine Herren, übersetzen Sie sich einmal das, was Herr Meißner Ihnen vorgetragcn hat, in das rein Bnchhändlcrische. Denken Sie sich, cs kommt heute ein Autor zu Herrn Meißner und offeriert ihm einen ganz neuen Kommentar zu dem alten Handelsgesetzbuch in Verlag. Ob wohl Herr Meißner in, Hinblick darauf, daß in zweieinhalb Jahren das neue Gesetz in Kraft tritt, diesen Verlag annehme» wird? Ich bezweifle es, und bezweifle, daß irgend Jemand m Saale cs tbnn wird. Nun, meine Herren, diejenigen, die ein derartiges Verlagswerk nicht mehr annehmen, die müssen nr den Antrag des Vorstandes stimmen. (Heiterkeit und Bravo!)
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