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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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147, 29. Juni 1897. Nichtamtlicher Teil. 4703 und Auflage (öäitiov, imprsssiov, Mills); mit der Verantwort lichkeit des Buchhändlers bei Abonnements von Journalen und Zeitschriften; mit der methodischen Anordnung von Kata logen; mit dem Nachweis der Befähigung bei neuen Etablisse ments; mit den Mitteln, die einem Verleger zu Gebote stehen, um den Geschmack der Jugend beim Lesen zu heben. Sektion 6 behandelt Fragen des Urheberrechtes: Unter suchung der Mittel, durch welche man den Mißbrauch eigen tümlicher äußerer Buchausstattung verhindern könne (diese Frage ist bekanntlich in Deutschland durch das Gesetz zur Be kämpfung des unlautern Wettbewerbs erledigt); Revision der Dauer des Urheberrechtes; Garantie der gesetzlichen Hinter legung oder gleichwertiger Formalitäten; Anbahnung zur Schaffung eines Urheberrechtsschutzes für Spanien; gesetz liches Verbot der Ankündigung von Büchern zu herabgesetzten Preisen innerhalb eines gewissen Zeitraumes nach Erscheinen. Sektion 0. Fragen juristischer und administrativer Art: Die Verantwortlichkeit des Verlegers oder Druckers in Fällen, wo Manuskripte, Zeichnungen rc. in Verlust geraten; Ver pflichtung des Verlegers zur Lieferung von Defekten; Regelung von Kommissionssendungen des Verlegers an Sortimenter; Reform der postalischen Bestimmungen für eingeschriebene Sendungen: die Begründung von buchhändlerischen Lehr anstalten; Schaffung eines internationalen Auskunftsbureaus für den Buchhandel. Man sieht, das Programm ist reichhaltig. Aber der Kongreß hat auch in diesem Jahre, wie im vorigen in Paris, das Gepräge des westeuropäischen Buchhandels, in dem Frankreich und Belgien vorherrschend sind, und so sind ver schiedene Fragen zur Erörterung gestellt, die entweder in Deutschland schon erledigt oder ihrer Eigenart nach bei uns überhaupt nicht diskutierbar sind. Bei der Bildung der Sektionsbureaux erwies man Deutschland die Ehre, Herrn Albert Brockhaus zum Vor sitzenden der ersten Sektion, Herrn Konsul Bielefeld zum Vorsitzenden der zweiten Sektion zu wählen, während unser Börsenvercins-Vorsteher, Herr Carl Engelhorn, in das Ehren-Präsidium des Kongreß-Vorstandes gewählt wurde. Nach der Eröffnungsrede des Ministers und Vorsitzenden, Herrn Bruplants, der in kurzen Umrissen die Entwickelung des Buchhandels schilderte, und nach der Bildung der Sektions bureaux verlas Herr Lucicn Layus den Bericht über den vorjährigen Kongreß in Paris. Herr Layus ist der verdienst liche Schriftführer des Pariser Cercle, hat auf verschiedenen Kongressen sowohl der ^.ssooialioo littsrairs, wie der öäilsurs eine hervorragende Stellung eingenommen und wird auch fernerhin den Verleger-Kongressen unzweifelhaft gute Dienste leisten. Dann nahm man sofort die Arbeiten in den einzelnen Sektionen auf. Die Besucher des Kongresses hatten schon vorher bei der Anmeldung auf Befragen des Organisations- Komitees sich erklärt, in welcher Sektion sie arbeiten wollten. Es fanden sich also die drei Gruppen sehr schnell in den Nebenräumen des Sitzungssaales zusammen. Nur durch diese Teilung der Arbeit ist es ermöglicht, in den gegebenen vier Tagen das Arbeitspensum zu erledigen. Nachmittags arbeiten die Sektionen, und vormittags wird in einer Plenarsitzung das Resultat derselben mitgeteilt und darüber abgestimmt. Eine allgemeine Diskussion darüber findet im Plenum nicht mehr statt. So sind die Sitzungstage vom Mittwoch den 23. bis Sonnabend den 26. Juni in Aussicht genommen. Um aber die immerhin recht anstrengende Arbeit zu versüßen, ist man der allgemeinen Kongreßsitte auch in Brüssel gefolgt und hat Vergnügungen eingelegt, die zur Erholung und zum geselligen Bekanntwerden der Kongreß mitglieder untereinander die beste Gelegenheit bieten. Am ersten Ahepd hatte der Präsident, Herr Bruylant, eine größere Anzahl der Herren in seinem Hause festlich bewirtet. Am zweiten Tage ist dem gesamten Kongreß ein Festmahl in der Ausstellung angeboten, und zwar im Odiso Vert, einem im alt-flämischen Charakter eingerichteten Restaurant in dem künstlich erbauten »Alt-Brüssel«, das in ähnlicher Weise ge halten ist, wie Alt-Leipzig, Alt-Berlin, Alt-Paris u. s. w., Einrichtungen, ohne die heute keine Ausstellung mehr ein gerichtet wird. Für Freitag ist eine Besichtigung der Kolonial- Ausstellung in Aussicht genommen, bei welcher Gelegenheit den Mitgliedern wiederum ein Dejeuner in Tervueren, dem Orte der Ausstellung, angeboten wird, und am Sonnabend endlich wird der Kongreß an einem Künstlerfeste im Hotel de Ville teilnehmen, das die Stadtverwaltung aus Ver anlassung der Renovierung des Marktplatzes geben wird. Das herrliche Brüsseler Rathaus, unstreitig das merkwürdigste Gebäude in Brüssel und eines der größten und schönsten seiner Art in den Niederlanden und Belgien überhaupt, nimmt mit seiner reichen gotischen Hauptfassade die eine Seite des Marktplatzes ein, während die drei anderen Seiten des Platzes mit den Häusern der Zünfte, der Metzger, Brauer, Schneider, Zimmerleute u. a., besetzt sind, sämtlich aus dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts stammend und seit zehn Jahren von der Stadtverwaltung durchweg mit Sorgfalt wiederhergestellt. Diese Renovierung soll durch das Fest am Sonnabend ihren offiziellen Abschluß erhalten, und man darf einer gewiß recht interessanten, originellen Festlichkeit ent gegensetzen. Sonnabend Nachmittag wird der Kongreß geschlossen. Einen erfreulichen Eindruck hat auf die Mitglieder des Kongresses die entgegenkommende Teilnahme der belgischen Staatsbehörden gemacht, die der vorjährigen in Paris seitens der französischen Regierung nicht nachsteht. Wenn es den kominenden Kongressen gelingen wird, in gleicher Weise die betreffenden Landesregierungen für die Bestrebungen des internationalen Buchhandels zu interessieren, so wird das unzweifelhaft gute Folgen haben, und es erhalten dadurch auch die Teilnehmer der Kongresse eine gewisse Arbeits freudigkeit, mit der sie sich willig den Lasten unterziehen, die unvermeidlich sind Ich will zum Schluffe noch angeben, aus welchen Gruppen sich der diesjährige Kongreß zusammensetzt. Ver treten sind folgende Korporationen: Osrols bsIZs äs la librairis, Union äs la Lrssss psrioäiguv dslgs, Börsenverein der Deutschen Buchhändler, Deutscher Verleger-Verein, ll'bs Lublisllsrs' ^ssoeiatioo (Uonclon), Osrols äs In librsiris (ksris), Lzmäioat äs 1a kresss xsrioäigus (karis), VsrsemAivA tsr bsvoräsrinA van äs bslanZso äss boslr- banäsls (^.mstsräaw), Nsäsrlanäsods Uitxsvsrsbonä (ä.rn8tsräain), ^ssoeiarions MpoAraüoo-Uibraria Italiana (Uailanä), 8ooi4ts äss librairss et öäiteurs äs la Luises romanäs (Oausanns), Schweizerischer Buchhändlerverein (Zürich). Und damit mag es für heute genug sein mit diesen flüchtigen Notizen, die während der Kongreßarbeiten nieder- geschriebcn sind. Ein sachlicher Bericht mag später folgen, wenn eine zuverlässige Uebersicht über die Gesamt-Arbeiten amtlich festgestellt ist. Brüssel, 24. Juni 1897. Otto Mühlbrecht. II. Soeben ist der Kongreß geschlossen, die Arbeiten und Vergnügungen sind glücklich überstanden, und man bereitet sich auf die Abreise vor. Ich möchte noch einen freien Augen- 630'
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