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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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4704 Nichtamtlicher Teil. 147, 29. Juni 1897. blick benutzen, ehe ich Brüssel verlasse, um meinem Berichte von vorgestern einige ergänzende Worte nachzusenden. Und zwar darüber, welchen Gewinn Deutschland von hier in die Heimat zurückbringt. In meinem ersten Berichte schon habe ich angedeutet, daß die zur Verhandlung gestellten Fragen für uns mehrfach als erledigt anzusehen waren. Aber eine Genugthuung haben die deutschen Delegierten trotzdem gehabt, erstens: indem die Vorsitzenden von zwei Sektionen, die Herren Konsul Bielefeld und Albert Brockhaus in der glücklichen Lage waren, auf die hinter uns liegende Entwickelung der gestellten Fragen hin zuweisen, die jetzt schon kodifiziert in der Verkehrsordnung, der Verlagsordnung, der Ordnung des Restbuchhandels und nicht zum geringsten in den Satzungen des Börsenoereins Gestalt und Bedeutung gewonnen haben, — und zweitens: wiederholt wahrzunehmen, wie aufmerksam und anerkennend man doch die ganzen Jahre hindurch im Auslande die Kämpfe und Entwickelungen im deutschen Buchhandel verfolgt hat. Schließlich wurde hier innerhalb zweier Sektionen*) der Wunsch zum Beschluß erhoben, die genannten Drucksachen unseres Börsenvereins in französischer Uebersetzung drucken zu lassen, damit sie auch anderen Nationen zugänglich gemacht würden. Das ist ein idealer Gewinn, den ich mich beeile zur Kenntnis unserer Börsenvereinsmitglieder zu bringen. Aber auch an äußerer Anerkennung hat es nicht gefehlt. Herr Engelhorn erhielt als Vorsteher des Börsenvereins eine Ehrenmedaille, ebenso Herr Konsul Bielefeld als Vorsitzender des deutschen Verlegeroereins, beide für ihre Vereine. Dieser und Herr Albert Brockhaus haben als Vorsitzende ihrer Sek tionen eine schwere Arbeit zu bewältigen gehabt, und Herr Engelhorn hat wiederholt den Vorsitz bei Plenar-Sitzungen auszuüben gehabt. Es war mitunter nicht leicht, die aus einanderlaufenden Anschauungen der internationalen Ver sammlung parlamentarisch in der Hand zu behalten; aber die Aufgabe wurde von deutscher Seite gut gelöst. Und neben der persönlichen Anerkennung, die die Herren Belgier ihren ausländischen Kollegen reichlich zu teil werden ließen, erhielt schießlich noch jeder Theilnchmer am Kongresse eine hübsch geprägte Erinnerungsmedaille, die man vergnügt entgegennahm. Genug davon; das Sachliche folgt später, heute Abend steht uns noch das Künstlerfest im Rathause bevor, und morgen früh gehts wieder zurück an die Arbeit zu Hause. Brüssel, 26. Juni 1897. Otto Mühlbrecht. *) Aus französischer Mitglieder Antrag. Kleine Mitteilungen. Telegraph. — Die neue Telegraphenordnung vom 9. Juni 1897, deren im Reichsanzeiger erfolgte Verlautbarung wir gemeldet haben, wird am 1. Juli d. I. in Kraft treten. Im großen und ganzen sind wesentliche Veränderungen gegen früher nicht zu ver zeichnen. Der wichtigste Paragraph ist der dritte, der von den all gemeinen Erfordernissen der zu befördernden Telegramme handelt; darin heißt es: I. Die Urschrift jedes zu befördernden Telegramms muß in solchen deutschen oder lateinischen Buchstaben bezw. in solchen Zeichen, welche sich durch den Telegraphen wiedergeben lassen, leserlich ge schrieben sein. Einschaltungen, Randzusätze, Streichungen oder Ueber- schreibungen müssen vom Aufgeber des Telegramms oder von seinem Beauftragten bescheinigt werden. II. Der Absender eines Privattele gramms ist verpflichtet, auf Verlangen der Ausgabeanstalt sich über seine Persönlichkeit auszuweisen. Anderseits steht es ihm frei, in sein Telegramm die Beglaubigung seiner Unterschrift aufnehmen zu lassen. III. Die einzelnen Teile eines Telegramms müssen in folgender Ordnung aufgesührt werden: 1) die besonderen Angaben, 2) die Aufschrift, 3) der Text und 4) die Unterschrift. IV. Die etwaigen besonderen Angaben bezüglich der Bestellung am Bestimmungsorte, der bezahlten Antwort, der Empsangsanzeige, der Dringlichkeit, der Vergleichung, der Nachsendung, der Weiterbeförderung, der offenen oder der eigenhändigen (nur an den Empfänger selbst zu bewirkenden) Bestellung des Telegramms rc. müssen vom Aufgeber in der Urschrift, und zwar unmittelbar vor die Aufschrift nieder geschrieben werden. Für diese Vermerke sind folgende, zwischen Klammern zu setzende Abkürzungen zugelasscn: (O) für -dringend», (U?) für »Antwort bezahlt-, (R?x) für -Antwort bezahlt x Wörter», (kkv) für -dringende Antwort bezahlt», (KUVx) für -dringende Antwort bezahlt x Wörter», (N6) für -Vergleichung-, (?6) für -Telegramm mit telegraphischer Empfangsanzeige-, (?6k) für -Telegramm mit Empfangsanzeige durch die Post», (N8) für -nach zusenden», (?k) für -Post eingeschrieben-, (X?) für -Eilbote bezahlt-, (KXk) für -Antwort und Bote bezahlt-, (UO) für -offen zu bestellen-, (Lik) für -eigenhändig zu bestellen-, (NU) für -tele graphenlagernd-, (?6) für -postlagernd-, (?6K) für -postlagernd eingeschrieben», (NNx) für -x Aufschriften». Telegraph. — Vom I.Juli d. I. ab beträgt die Wortgebühr für Telegramme nach Rumänien 15 H. Die Mindestgebühr für ein Telegramm beträgt 50 H. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Oatalogus ok Williams L klor^ats's (Uooclov) scluoatioual rvorks. 8". 18 8. 2oolog^, ote. kougd list, ot sseouck-baucl books. Xr. 7. 8". 8 8. Uouäou, Williams L Horgats. Goethe-Museum in Frankfurt a/M. — Am 2l. Juni d. I. wurde in Frankfurt a/M. das neu eingerichtete Goethe-Museum eröffnet, das jetzt in einem Anbau neben dem Goethchause unter gebracht ist. Das Freie Deutsche Hochstift übernahm bekanntlich im Jahre 1862 das Geburtshaus Goethes in Verwaltung, nachdem eS in der Gestalt wieder restauriert worden war, wie es aus dem Umbau von 1755 hervorgegangen war. Das Haus wurde seitdem nicht nur eine Wallfahrtsstätte für die Verehrer des Dichters, sondern auch ein Sammelort für die Erinnerungen an Goethes Jugend, an seine Be ziehungen zur Vaterstadt und an alle Personen, die mit Goethe in Berührung standen. Diese Erinnerungen sind um so zahlreicher vor handen, als es gerade in Frankfurt eine Reihe von Familien giebt, in denen die Pflege des Andenkens des großen Dichters liebevolle Tradition geworden ist. Mit der Ausdehnung der Sammlung wuchsen aber auch gleichzeitig die übrigen Aufgaben des Hoch- stists, besonders nachdem ihm die große Stiftung Theodor Müllers die Pflege der Wissenschaften und Künste in Vorträgen, Lehrgängen rc. ermöglicht hatte. So nahm einerseits die Goethe- Sammlung, anderseits die Verwaltung des Hochstists die Räume des Goethe-Hauses immer mehr in Anspruch. Vor zwei Jahren gelang es, in dem benachbarten Anwesen, dem Cron- stettischen Stift, Am Salzhaus 5, Räume für das Hochstift zu mieten; jetzt ist durch den Neubau des Goethe-MuseumS das Goethe-Haus selbst endlich von allen Zuthaten entlastet. Zwischen dem erwähnten Cronstettischen Stift und dem Seitenflügel des Goethe- schen Hauses lag ein Bauplatz, der im Jahre 1890 angekauft wurde, als Gefahr bestand, daß dort eine chemische Fabrik errichtet würde. Dieser Bauplatz bildet eine Verbindung vom Goethe-Hause zu den Mietsräumen des Hochstifts, und auf ihm ist das neue Goethe-Museum erbaut worden. Die Kosten des Neubaues sind zu einem Teil aus dem Reservefonds des Hochstifts bestritten; für den größeren Rest trat die Stadt Frankfurt durch Gewährung einer Hypothek unter günstigen Bedingungen ein. Der Neubau, von dem Architekten Franz von Hoven entworfen, schließt sich an den Seitenbau des Goetheschen Hauses an. Wie dieses den kleinen Hof abschließt, so begrenzt jener ein reizendes Gärtchen, aus dem das berühmte Hinterthürchen des jungen Dichters in das Goethesche Anwesen führt. Das Erdgeschoß des Neubaues nimmt der Museums saal ein. Er ist in Rokoko hell und freundlich gehalten, und die sieben mächtigen Fenster an der Gartenseite lassen eine reiche Fülle von Licht ein. Die litterarischen und handschriftlichen Goethe - Erinne rungen, die Kunstblätter und alle die übrigen kleinen Denkmäler der Existenz eines großen Mannes sind in zehn großen Glas schränken bequem zu sehen und zu genießen, un) von den Wänden blicken die Bilder des jungen Goethe, des alten Rats Goethe, der Ma rianne von Willemcr und der Zeitgenossen des Dichters herab. Dem Eingang gegenüber, am Ende des breiten Mittelgangs grüßt den Be sucher der lebensvolle Kopf des jungen Goethe, von dem Frankfurter Bildhauer Carl Rumpf. An der benachbarten Wand sieht man fünf gemalte Scenen aus dem Leben Josephs; diese stammen aus dem Schlosse der Grasen Thorane, wo sie von Or. Schubart in München auf einem Ausflug in Südfrankreich vor einigen Jahren entdeckt wurden. Der Graf Thorane, der als -Königs- lieutenant- in Goethes Hause einquartiert war, hatte sie bei der Franksurter Malerkolonie, deren Führer Seekatz war, bestellt; sie sollen nach den Intentionen des jungen Goethe gemalt sein, und die Tradition im Hause Thorane will wissen, daß zu dem von seinen Brüdern verkauften Joseph der kleine Dichter selbst das Urbild
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