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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1897
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- 1897-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1897
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162, 16. Juli 1897. Nichtamtlicher Teil. 5125 Russische Bücher. Unter diesem Titel beginnt in St. Petersburg eine um fassende Bibliographie der russischen Litteratur zu erscheinen, von der zur Zeit der 1. Band und drei Lieferungen des 2. Bandes vorliegend) Das Bedürfnis nach einer solchen Bibliographie wird in Rußland allgemein empfunden und gelangte zu scharfem Ausdruck auf dem ersten Kongreß des russischen Druckwesens iin Frühjahr 1895, wo beschlossen wurde, die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg zu ersuchen, die Herstellung einer solchen Bibliographie in die Hand zu nehmen. Ganz besonders empfand aber den Mangel einer biblio graphischen Zusammenstellung aller russischen Bücher der rus sische Literarhistoriker Semen Wassiljc witsch Wüngo- row, der cs sich zur Aufgabe gemacht hat, ein »Kritisch-bio graphisches Lexikon der russischen Schriftsteller und Gelehrten« herauszugeben, von dem auch bereits Band 1 — 4*') (bis zum Stichwort Bogojawlenskij reichend) erschienen sind. Er war daher gleich beim Beginn seiner Arbeit genötigt, aus ver schiedenen literarhistorischen, bibliographischen, biographischen und anderen Ouclleuwerken bibliographische Daten zusammcn- zutragen, die in den Jahren 1887—93 zu einer Sammlung von 250 000 Zetteln anwuchsen. Auf diesem Wege wurde eine Menge schätzbarer Notizen zusnmmengebracht, die bei der gewöhnlichen Aufstellung bibliographischer Verzeichnisse nach den Originalwerkcn entfallen, z. B. Angaben über die Verfasser anonymer Schriften, über literarische Seltenheiten, die sich in keiner Bibliothek mehr finden, über die Höhe der gedruckten Auflagen u. s. w. Aber um diesem Material des Verfassers einen vollen bibliographischen Wert zu geben, mußte noch für die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit desselben gesorgt werden. Am meisten Schwierigkeiten machte die Beschaffung der Zu verlässigkeit, d. h. eine vollständig genaue Angabe aller äußeren Merkmale der Bücher — ihrer Titel, Formate, Seitenzahlen u. s. w. Eine allen Anforderungen der Voll ständigkeit entsprechende Bibliographie russischer Bücher giebt es nur für die Periode Peters des Großen (in den Arbeiten Pekarskijs und Bytschkows) und für die letzten zwanzig Jahre (in den bibliographischen Aufzeichnungen der Censur-Ober- behörde, die in der Form periodischer Verzeichnisse im »Re gierungs-Boten« veröffentlicht werden). Aber für den großen Zeitraum von anderthalb hundert Jahren, von 1725 bis Anfang der Jahre 1870, giebt es keine genügenden Hilfs mittel. So kann z. B. das an sich sehr gute »Verzeichnis russischer Bücher« von Smirdin ein überaus zuverlässiges Hilfsmittel genannt werden, weil Smirdin fast alle 12 000 Bücher seines Verzeichnisses nach den Ori ginalen beschrieben hat; aber auch diese beste Uebersicht der russischen Bücher (bis 1828) giebt das wesentlichste Merkmal bei der äußern Beurteilung eines Buches, seine Seitenzahl, nicht an. Der bekannte »Versuch einer russischen Biblio graphie« von Sopikow ist, neben äußerster Ungenauigkeit und *) k^eeicia mmru Oi. 0iarpL»uueeiui!«ii /unnii.i»,» o6r> Miopsxr. u llepeüvMiiilLxr. (1708—1893). ?SL»«ma 0. ,4.. Lei-repoi». IlzMiiie IV L. lO/uiu». Nour, I. —8LLLL«auoi>r,. 0 ruiia- äll-roi-pL»!» 9. Ijmioue. 1897. (Russische Bücher. Mit bio graphischen Angaben über die Verfasser und Ilcbcrsetzer (1708 — 1893). Redaktion von S. A. Wengerow. Verlag von G. W. Jüdin. Bd. I. ^ — 8n<l!>.<l8lui.norv. St. Petersburg, Buch- und Steindruckerei von A. E. Wineke. 1897.) 8°. 2 Bl. VI. 476 S. Preis R. 3 50. — 'Io»«. Lkiuveicii XI—XllI (iixu Il-ro io»ls si.ni. 1—3). LaÜLesr —Lrtlli^mniil. '1?Lua>»cs 1897. (Dasselbe Lief. XI—XIII oder II. Bd., Lies. 1—3. Labs,jsvr—Ls.seüurlrij. Ebenda 1897.) 8". S. 1—144. Preis der Lief. 35 Kopeken. '*) St. Petersburg 1889-95. Virnnüsechpasl-r Jahrgang. einer Menge von Fehlern, in der Beschreibung der äußern Merkmale der Bücher noch weniger vollständig als das »Ver zeichnis« Smirdins. Eine erschöpfende Beschreibung geben nur wenige Arbeiten: von Huberti, Gennadi, N. P. Lichatschew, Ostroglasow u. a.; aber sie beschränken sich nur auf Selten heiten und Spezialitäten und umfassen nur wenige Tausend Pücher. Es blieb daher nichts übrig, als alle Bücher von 1725 bis 1870 nach den Originalen zu beschreiben. Woher aber die Mittel nehmen zur Ausführung einer so gewaltigen Arbeit, die eine ganze Schaar Hilfskräfte er forderte? Wie bei Meshows »Sibirischer Bibliographie«*) war es wieder ein sibirischer Industrieller, der aushals: Gennadij Wassilje witsch Jüdin in Krasnojarsk (am Jenissei), der zugleich ein bekannter Bücherliebhaber und In haber einer bedeutenden Privatbibliothek (20 000 Titel) ist. Dank seiner Unterstützung werden schon seit zwei Jahren die russischen Bücher systematisch nach den Originalen beschrieben. Jedes Buch von 1725 bis 1875, wenn es sich in der Kaiser lichen Oeffentlichen Bibliothek oder in einer andern Bibliothek St Petersburgs befindet, wird durchgcsehen und sonach in Bezug auf alle seine äußeren Merkmale genau festgestellt. Für die Bücher der Petrinischen Periode und der letzten zwanzig Jahre werden, wie oben bemerkt, die Arbeiten Pekarskijs und Bytschkows, sowie die Verzeichnisse des »Re gierungs-Boten« benutzt. Doch hat der Verfasser auch rück sichtlich dieser Bücher die Erlaubnis erhalten, den Zettelkatalog der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek zu vergleichen und so bei jedem Buche genau sestzustellen: den Namen des Verfassers, den Titel, das Format und das Jahr der Ausgabe, so daß Pekarskij, Bytschkoiv und die Censur- Oberbehörde nur für die Seitenzahlen und die Namen der Buchdrucker verantwortlich bleiben. Zur Erzielung der Vollständigkeit der Bibliographie dient ebenfalls hauptsächlich der Zettelkatalog der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek, und der Verfasser sagt in der Vor rede, daß auf diesem Wege mindestens 70—80 000 Erzeug nisse der russischen Presse in sein Werk gelangen werden, die bisher noch nirgends verzeichnet sind. Gleichwohl glaubt er, auch so noch keine ideale Vollständigkeit erreichen zu können; denn, »wie es viele Bücher giebt, die aus dem Verkehr ver schwunden sind, aber ihre Spur in bibliographischen und littcrarhistorischen Werken hinterlasscn haben, so giebt es auch nicht wenig Bücher, die nirgends vorgemerkt sind, aber sich doch zufällig in verschiedenen Privatbibliotheken finden«. Der Verfasser wendet sich an die Besitzer solcher Bücher mit der Bitte, ihm eine genaue Beschreibung derselben für die Nach träge zu senden, und setzt besonders seine Hoffnung auf die Sammler provinzialer Publikationen in Rußland, denn diese Publikationen seien in älterer Zeit überaus unregelmäßig an die Kaiserliche Oeffentliche Bibliothek gelangt und noch un regelmäßiger bibliographisch verzeichnet worden. Außer Büchern, Broschüren und einzeln erschienenen Blättern bringt die Bibliographie auch »Separatabdrucke« (ottiblri), wie sie sich, ohne Umschlag und oft nur aus 3—4 Seiten bestehend, zahlreich in der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek befinden, aber nie in den Handel gelangen. Der Verfasser wollte sich aus litterarischen Gründen dieses »über aus wertvolle und interessante« Material nicht entgehen lassen, hat aber solche Schriften zum Unterschied von Büchern mit ottis/c bezeichnet. Der Bibliographie der Werke eines jeden Autors ist eine kurze Biographie desselben vorausgeschickt. Dasselbe geschieht auch bei den uichtrussischen Autoren, deren Werke ins Russische übersetzt sind, und bezüglich der Uebersetzer selbst. Ein solches Vorgehen war nötig, um die zahlreichen gleichnamigen Autoren *) S. Nachrichten ans dem Buchhandel, 1896, Nr. 22, S. 209—10. 685
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