Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240813
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192408134
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240813
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-13
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
74 189, 13. August 1924. Redaktioneller Teil. Redaktioneller Teil. (Nr. 129.) Umrechnungstabellen für Auslandpreise.*) (Nach dem Züricher Kursstand vom l l. August 1924.) Tabelle I 100 Schweizer Franken gelten in Tabelle II 100 U.S.A.-Dollar 18.9 (bisher 18 7, Amerika (Dollar) 100.— (bisher 100) äS'-l b6) Argentinien (Pes.) 300 —( „ 30') in.-i „ 115) Dänemark (Kronen) sw.- c., 61:0 83-< „ 83) England (Shill.) 440— ( „ 444) 7S4.-, „ 710) Finnland (Marka) 4 000.— „ 4000) 48-- < 48, Holland (Gulden) 254.- < „ 25^) 46.- < „ 45) 243.-<„ 240) 417.—l .. 480) Italien 03ire) 2 200.— ( „ L30V) 186-( „ 137) 120.- ( „ 732) 1340000.- ( „1328000 7 100 000.— ( „7100000) ?>.-( „ 89) Schweden (Kronen) 87».- l „ 87V) wo.- l „ loch Schweiz (Franken) b29 - < „ S8<» 140.-< „ 1^9) Spanien lPejeten) 740.— < ., 748» 640-< 621) Tschechoslowakei (Kr.) 3 400.- ( „ 3350) *) Bel Lieferung nach Belgien, Bulgarien, Brasilien, Chile, Est land, Frankreich, Griechenland, Jugoslawien, Lettland, Litauen, Luxem burg, Mexiko, Polen, Portugal, Numänlen, Russland und Türkei wird Fakturierung in Schweizer, englischer, holländischer oder nordameri kanischer Währung empfohlen. Hierbei ist sllr den Fall effektiver Zah lung in Landeswährung Valorisierung zum Wechselkurs des Zahlungs tages der Landeswährung aus Zürich, London, Amsterdam oder New Vor! zu vereinbaren. Leipzig, den >8. August 1924. Geschäftsstelle des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. llr. Runge, stellv. Syndikus. Buchhändler-Verband „Kreis Norden". Die 42. ordentliche Kreisvereinsversammlung des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden« findet am Sonn lag, dem 7. September 1924, vormittags 9 Uhr in Oldenburg im Zivillasino statt. Etwaige Anträge sind bis spätestens 23. August beim Unter zeichneten Vorsitzenden einzureichen. Die Tages- und Festordnung und der Jahresbericht werden den Mitgliedern in den nächsten Tagen zugestellt werden. Gäste aus dem Buchhandel sind herzlich willkommen. Hamburg, den 12. August l924. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden«. Heinrich Boysen, l. Vorsitzender. Hilfe zu fruchtbarem Lesen.*) i. Die Wegbereilung für das gute Buch, die wir »kulturellen« Buchhändler uns zur Lebensaufgabe gemacht haben, darf nicht damit als getan betrachtet werden, daß man keine Schundliteratur oder seichte Lektüre führt. Auch nicht damit, daß wir das gute Buch empfehlen und nachdrücklich mit Prospekten, Vorhöfen und Einladungen »Nimm und lies!« an immer neue Kreise heranzu tragen suchen. Wenn man einmal durch Erfahrung in der Ein schätzung der Bücherkäufer so vorsichtig (ich sage nicht skeptisch oder pessimistisch, weil es das für einen richtigen Buchhändler überhaupt nicht geben darf) geworden ist, daß man weiß, nur ein ganz kleiner Teil davon kann wirklich fruchtbar lesen, nur wenige kommen an das Wesentliche in einem Buche heran, das wir ihnen verkaufen oder für sie verlegen, dann wird man sich diesen Teil der Erziehung zum guten Buche gründlich durch den Kopf gehen lassen: Hilfe zu fruchtbarem Lesen. *s Dieser Aufsatz und ein folgender suchen das Ergebnis einer Aus sprache auf der 2. Jungbuchhändlerwoche in Berchtesgaden-Schöna» zufainmenzufassen, die der Unterzeichnete leitete. Die Masse liest rein stosflich. Dabei ist es gleich gültig, was für Bücher sie in die Hände bekommt. Ganz naiv nehmen sie einen Roman, eine Erzählung, eine Reiseschilderung, weil die Geschehnisse sie anziehen. Für diese Menschen werden dann am Ende einer Kulturzeii die -Hochspannungsbücher« ge schrieben, verlegt, vertrieben. Diese Leser find sensationslüstern: atemberaubend muß die Handlung sein, gejagt will der Leser werden, von immer schwindligerem Geschehen gehetzt; kalte Schauer müssen ihm über den Rücken rieseln; das Herz mutz pochen aus Angst um das Schicksal der Liebenden, Kämpfenden, Wagenden. Oder von Sentimentalität will man gerührt wer den. Das bleibt aber alles an der Oberfläche, es dringt nicht durch die Haut. Für dichterische Werte, für Bildhaftigkeit und Adel der Darstellung hat man noch keinen Sinn, kein Auge, kein Ohr. Diese Menschen gehen auch an die wissenschaftlichen Bücher so heran: der Stofs packt sie. So wurde die Radiomode, was sie geworden ist: eine Konjunktur für Verleger, die den Aufklärung heischenden Bücherkäufer bedienen und zum Kauf gerade ihrer Verlagscrzeugnisse veranlassen wollten. Reißerisch muß man es machen, damit die hohen Auflagen kommen, amerikanisch muß man sein. Datz auch solch ein Buch eine künstlerische, dichterische, volksbildnerische Aufgabe für Verfasser und Verleger ist, haben nur wenige geahnt. Wie man dieser Masse der Bücherleser zu fruchtbarem Lesen helfen könnte, soll später angedeuiet werden. Zunächst wollen wir sehen, wie der gebildete Bücherwurm seinen Schatz bedruck ten Papiers verarbeitet. Man kann zwei Gruppen bilden: die einen lesen gedächtnismätzig, die anderen schöpferisch. Das gedächtnismäßige Lesen geschieht also: Beim wissen schaftlichen Buch ist natürlich der Stoff, das Tatsächliche im tie feren Sinne das Eigentliche und Wesentliche. Ein wissenschaft liches Werk, das neue Entdeckungen schildert, ein philosophisches Buch, das neue Gedankengänge und Betrachtungsweisen vor uns ausbreitet, wird uns auch dann packen, wenn er nicht gerade sehr gut geschrieben ist, wenn kein flüssiger Stil uns das Verarbeiten der mitgeteilten Tatsachen erleichtert. Es kostet dieser Mangel des Buches uns mehr Arbeit und Geduld, aber wir kommen an die Entdeckung doch heran. Die allermeisten Menschen merken sich nun diese Tatsachen und Gedankengänge. Sie können uns, nachdem sie das Buch gelesen haben, den Gedankengang des Ver fassers, kurz zusammengefaßt, wiedergeben. Ihr Gedächtnis be hält den Aufbau, die Disposition, den Fortschritt der Beweis- führung. Sie streichen sich vielleicht die Hauptgedanken mit Blei stift an. Wer seine Bücher nicht besonders schonen will, nimmt Wohl verschiedenartige Kreidestifte, sodaß er, wenn er später ein mal das Werk wieder vornimmt, beim obenhin Durchblättern an der gleichen Farbe mit einem schnellen Blick erhascht, wie und wo der Gedankengang sich fortsetzt. Wer sich mit diesem farbig Disponieren und Unterstreichen das ganze Buch gliedert, kann sich in wenigen Minuten wieder vergegenwärtigen, was darin steht und was das Gedächtnis vielleicht doch nicht mehr so ganz bis ins Einzelne und Kleinste treu aufbewahrt hat. Bei einiger Übung und sorgfältiger Anwendung dieser Weise werden auch die dicksten Bücher uns jederzeit gegenwärtig bleiben oder leicht aus ihrem Schlaf zu erwecken fein, ohne datz man das ganze Buch noch einmal gründlich und von A bis Z durcharbeiten müßte. An diesem Beispiel mag deutlich werden, was ich ganz allgemein mit fruchtbarem Lesen meine: das Buch so zu verarbeiten, datz cs uns jederzeit wieder ganz gegenwärtig sein oder werden kann: datz es unser jederzeit verwertbares, griffbereites inneres Eigen tum wird. Wem diese Art der Verarbeitung eines wissenschaftlichen Buches nicht »liegt-, der lege sich ein Heft an, in das er, in kurze Sätze zusammengefaßt, den Inhalt Abschnitt für Abschnitt, mög lichst mit seinen eigenen Worten, einträgt. Je mehr man sich dabei von den Worten des Buches und Verfassers frei macht, um 1864»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder