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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1925
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- 1925-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1925
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27ZS«»ck-nblaN f. d. Dpchn. »nche-md-l. Redaktioneller Tel!. 2t- 40. l7. Fedruar 1928. Reichsgericht (9. April 1924, 1369/23, mitgeteilt in Verkehrs- rechtlicher Rundschau 1924, S. 579) verlangte da von der Eisen- bahnverivaltung, daß sie auch nur schwachen Anhaltspunkten für die Ermittlung des Verlierers und für di« Möglichkeit der Rück gabe an ihn nachgehe. IV. Entbindung von Licferungspflicht durch höhere Gewalt und »ähnliche« Ereignisse. In einem Lieferungsvcrtrage hieß es: »Höhere Gewalt, Krieg, Mobilmachung, Ausfuhrverbote, Blockade, Aufruhr, Plün derung, Betriebsstörungen, Wagenmangel, Rohstoffmangel, Ar beitseinstellung, Arbeitsaussperrung, Streik, Brand- und Wasser schaden, sowie ähnliche Ereignisse entbinden mich (den Verkäufer) völlig von der Einhaltung von Lieferfristen und berechtigen mich, von dem abgeschlossenen Geschäft zurückzutreten.» Das sind, wie das Reichsgericht <in RGZ. Bd. 109, S. 29) sagt, typische Bedingungen; sie sagen ganz treffend, was man unter höherer Gewalt versteht, nämlich mehr oder weniger gewaltsame Er eignisse, »deren Eintritt dem Betagten das Liefern der Ware selbst erschwert oder unmöglich gemacht hätte, ohne jede Rück sicht auf die der Klägerin obliegende Gegenleistung oder deren Wert«. Die zur Lieferung verpflichtete Firma wünscht« nun auch die Geldentwertung zu den Fällen höherer Gewalt den in den Lieferungsbedingungen genannten »ähnlichen« Ereignissen zu zurechnen. Das ist di« in der Inflationszeit vielfach ins Feld geführt« »wirtschaftliche Unmöglichkeit», die nicht eigentlich die Lieferung unmöglich macht, sondern nur die Lieferung zu den ausbedungenen Preisen unmöglich erscheinen läßt. Das Reichs gericht erklärte dies als nicht zu den »ähnlichen« Ereignissen, also nicht zu Fällen höherer Gewalt gehörig. Wenn nun auch gegenwärtig glücklicherweise solche Inflation nicht besteht, so hat das Urteil doch Paradigmatischen Wert für alle Fälle, in denen den einen Vertragsteil der Vertragsabschluß reut, etwa Weil ihn di« Beschaffung der Ware zu teuer kommt oder er aus anderen Gründen gern zurücktreten würde. In solchen Fällen verlangt das Reichsgericht, in unanfechtbarer Erkenntnis des Rechts, die Vertragstreue, auch wenn sie schwer fällt oder mit Verlusten verbunden ist — falls eben nicht, abgesehen von der wirtschaftlichen Schwierigkeit, ein« wirkliche höhere Gewalt mit im Spiele ist. Vr. A. Elster. Wissenschaftliche Bibliothek und Buchhandel. Van Felix VLrkonyi. In dem kürzlich erschienenen ersten Teil des ersten Bandes von Svend Dahls Bidliothekshandduch, schwedische Ausgabe, der hier (Bdl. Nr. 84) auch besprochen wurde, befindet sich u. a. ein Kapitel über die Organisation des Buchhandels vom dänischen Ober- bibliothelar vr. H. O. Lange. Wie bereits in der Besprechung er wähnt, schildert der Abschnitt eigentlich mehr die Verhältnisse als die Organisation innerhalb des europäischen Buchhandels. Es finden sich darin auch einige aus Erfahrung und Beobachtung beruhende Äuße rungen des Verfassers, die Beachtung seitens derjenigen Buchhändlcr- kreifc verdienen, die Bibliotheken beliefern oder solch« als Kunden gewinnen wollen. Der Inhalt des betreffenden Kapitels mag deshalb hier kurz zufammengefaßt werden, wobei allerdings immer zu beachten bleibt, daß ein Bibliothekar und ein Ausländer spricht. Die Einleitung sagt bald zu Beginn: »Der modern« Buchhandel Ist in Deutschland der stärkst! und bestorganisiert«; kein anderes Land auch stellt dem Buchhandel bessere bibliographische Hilfsmittel zur Verfügung. Der große Börsenverein reguliert fürsorglich das Ver hältnis zwischen den Verlegern und den Sortimentsbnchhändlern». Hierauf bespricht der Verfasser bas auch in den nordischen Ländern vorhandene L cond.-System, welches es dem Sortimenter ermöglicht, die Neuigkeiten zur Einsichtnahme zu versenden. sDi« Behauptung des Verfassers, daß in Deutschland der gesamte buchhändlerlsch« Ver kehr über Leipzig und nicht direkt abgewickelt wird, ist überholt. Res.) Seine Ansicht ist, daß mit der ständig zunehmenden Zahl der Sorti- mentsbuchhandlungen auch die Auflageziffern vergrößert werben müßten, wodurch «in« Verteuerung der Bücher hervorgerufen werde (?). Die intensive Konkurrenz der Verleger untereinander schass« allerdings für die Autoren günstigere Honorarbedingungen und erleichtere es auch den Anfängern, für ihre Werk« einen Verleger zu finden. Freilich gebe es viel« Bücher, die bloß im Kommissionsverlag erscheinen und deren Herstellungskosten der Verfasser bestockten hat, was indessen keine vereinzelte Erscheinung, sondern in allen Ländern der Kall sel; die Autoren stünden überall denselben Schwierigkeiten gegenüber. Hier spricht der Verfasser wohl vornehmlich von den Er fahrungen seiner Heimat. Bezüglich der Nachkriegsverhält- ntsfe bemerkt er ganz richtig, daß es besonders schwierig sei, die jenigen Maßnahmen zu treffen, die geeignet wären, bi« durch den Krieg geschwächte buchhänblerische Organisation zu schützen und zu be festigen. Die deutschen Verleger seien wirtschaftlich sehr geschwächt, und die Verlagsproduktion sei in qualitativer wie in quantitativer Hinsicht stark beschränkt worden. Auch das Sortiment habe eine» schweren Existenzkampf zu führen. Bemerkenswert sei aber, daß die deutschen Verleger gerade in dieser Zeck sich mehr denn je auf die Herausgabe von sehr teuren bibliophilen Ausgaben geworfen hätten, die Käufer nur unter den Neureichen finden könnten. Mit nicht bloß für Deutschland. Res.) »Auf dem Weltmärkte hat der deutsche Buch handel an Gebiet verloren; man muß aber seinen energischen Kampf um die Überwindung der unerhörten Schwierigkeiten bewundern.» Die Verdienste der Deutschen um den Ausland buchhandel werden ebenfalls kurz gcivüvdigt und dabei die Namen Ouaritch, Trübner, Kiincksieck, Stechert, Troß, Barth und Loescher er wähnt, die gleich zahlreichen anderen zur Verbreitung der Literatur außerhalb Deutschlands Grenzen beigetragen haben. Die für die Bibliotheken wichtige Krage des Kunden rabatts zeigt der Verfasser in ihrer nenerllchen Entwicklung (Bibliotheksradatt, AkademiMr Schptzverein, Kontradiktorische Ver handlungen) und meint schließlich, daß die gegenwärtigen Bestim mungen außerhalb Deutschlands doch keine Geltung hätten, denn größere Abnehmer dort könnten auch fernerhin sowohl bei direktem Einkauf als bei größerer Abnahme von dem nichtdeutschen Sorti- mentsbuchhändler einen höheren Rabatt erhalten. <Dies dürfte jetzt doch wohl seltener Vorkommen. Res.) Als Gegensatz hierzu werden die Verhältnisse in England herangezogen, wo es dem Verleger weniger als in Deutschland darum zu tun sei, das Wohl des Sortimentsbuch handels zu beachten. Eine Preisunterbietung sei dort bereits durch das Nettosystem unmöglich gemacht, und gerade aus den Net-Büchern setze sich der hauptsächlichste Bedarf der wissenschaftlichen Bibliotheken, die auch ausländische Literatur führen, zusammen. Der Buchhandel in England, w ie auch der in Frank reich, verfüg« über ein« ganz anders geartete Organisation, denn hier seien die Verleger »Grossisten», die ihre Ware mit einem der jeweils abgenommenen Anzahl angemessenen, nicht einheitlichen Rabatt ver kauften. Das Buch bilde hier einen Gegenstand der Spekulation und müsse vom Verleger so rasch als möglich an den Mann gebracht werden. Der Einkauf des Sorttmentcrs erfolge meist aus Grund von Pro spekten und Anzeigen, L cond. werde nicht versandt. Die Verzweigung des Sortimentsbuchhandels bis in die kleinen Städte, wie sie in Deutschland vorhanden ist, sei hier nicht zu finden. Der Schwerpunkt des Handels mit Bücher» liege vielmehr in London und Paris. Nur der Antiquariatsbnchhandel sei lbesonders in England) auch in der Provinz gut vertreten. Während der deutsche Verleger seine L cond. gelieferten und noch unverkauft lagernden Exemplare vom Sorti menter zurückverlangen und dadurch seinen Vorrat zur Ausführung fester Bestellungen ergänzen könne, fehle ein Werk oft beim englischen Verleger, obwohl dasselbe vielleicht noch zu Hunderten bei den Sorti mentern fest auf Lager liege, also vergriffen und doch wieder nicht vergriffen, aber schwer erreichbar sei. Während der deutsche Verleger sich seiner Auflagenreste durch Preisherabsetzungen zu entledigen suche, tue dies der englische Verleger nicht, sondern stoße diese ehestens an die »remsincker booliLsIIers» (modernes Antiquariat) ab, die dann die Preisherabsetzung nach eigenem Ermessen vornehmen. Das Ge präge des englischen Buchhandels sei ein individualistisches; der Sorti menter bedürfe einer feinen Nase, um richtig einkaufen, um den ge schäftlichen Wert eines Buches und den Geschmack deS Publikums rich tig einschätzen zu können. Im Gegensatz zum deutschen Sortimenter (der doch auch ein ansehnliches festes Lager unterhalten muß. Res.) habe sein englischer Kollege das ihm selbst gehörende Lager, dessen Wert allerdings von seiner Einsicht und Tüchtigkeit abhängig sei. Ähnlich wie in Deutschland leide auch der B u ch h a n d e l in Frank reich an der Überproduktion. Gegenüber dem deutschen und eng lischen Buchhandel habe er jedoch den Vorzug, daß er einer kräftigen Steigerung der Bücherpreise entgegengewivkt habe. Seine Arbeits weise sei der LeS englischen Buchhandels ähnlich.
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