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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1925
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- 1925-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1925
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40. 17. Februar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschrc. Buchhandel. 27ZS Über die bedeutsam« Rolle des Verlagsbuchhandels finden sich im besprochenen Kapitel ebenfalls sehr beachtenswerte Äußerungen. Der Umstand, baß im modernen Verlagsbuchhanüel nicht bloß vom Autor selbst verfaßte und dem Verleger angebotene Werke, sondern auch vom Verleger selbst durch Bestellung bei ge eigneten Autoren geschaffene Werke erscheinen, wird den Bibliothekaren zur besonderen Beachtung empsohlen. Die Aufmerksamkeit dieser solle sich speziell auf die zahlreichen Seriemvcrke richten, di« ja mit unter »ganz vortreffliche, oft aber ganz überflüssige, sa nicht selten geradezu minderwertige Schriften enthalten». Mir den Bibliothekar sei daher di« größte Vorsicht geboten, und oft sei es besser, einen höheren Preis für einen einzelnen Band oder Teil zu bezahlen, als auf die ganze Serie, selbst wenn sie billiger, zu abonnieren, da man so oft viel besser abschneibe. Dasselbe gelte auch für eine Anzahl Monographien und Serien, die eigentlich nur erweiterte Dissertationen seien. »Di« ausschlaggebende Rolle des Verlegers, nicht bloß be züglich der Literatur und Bücherprobuktion, sondern auch für die Autoren, ist ein« Erscheinung, deren Licht- und Schattenseiten eine genaue Erwägung erfordern. Die kapitalkräftigen und zielbewußt geleiteten Verlag« gewinnen besonders in kleineren Ländern einen Einfluß, der nicht immer heilsamer Art ist. Die zunehmende Tendenz, die großen Verlage in Aktiengesellschaften umzuwandeln, ist eine weitere Gefahr, denn dadurch werden manche Rücksichten, die bisher vom betreffenden Verlag beachtet wurden, beifeitegeschoben, bloß damit die Interessen der Aktieninhaber in den Vordergrund rücken können.« Der ständig zunehmende Staatsbeitrag und Zuwendungen anderer Institutionen, durch die allein die Herausgabe von zahlreichen wissenschaftlichen Zeitschriften ermöglicht wird, findet ebenfalls Erwähnung. Auch hier hat der Verfasser offenbar in erster Linie die Erfahrungen seiner engeren Heimat im Auge. Die sich immer mehr ausbreitende Spezialisierung im Verlags-, Sortiments- und Antiquariatsgeschäft erfordert nach seiner Ansicht ebenfalls ein eingehendes Studium und persönliche Erfahrungen sei tens derjenigen Bibliothekare, die sich mit ausländischer jalso auch deutscher) Literatur zu beschäftigen haben. Das wissenschaft liche und bibliophile Antiquariat und der spezialisierte Import- und Kommissionsbuchhandel feien Weltge schäfte, deren wichtigstes Aktiv»,n ein sorgsam zusammengestelltes Adressenmaterial bilde. Um mit diesen Firmen in vorteilhafte Ver bindung treten zu können, solle der Bibliothekar die Entwicklung dieser Firmen verfolgen, was schon deshalb wichtig sei, weil sie zu verlässig seien und über die erforderliche Fachbildung und umfassendes Wissen verfügten. Dürsten auch die einheimischen Buchhändler unter keinen Umständen vernachlässigt werden, da deren Berücksichtigung eine Pflicht sei, so gebe es doch zahlreich« direkte Verbindungen mit dem Auslandbuchhandel, die nicht allein vorteilhaft, sondern geradezu notwendig seien. In vielen Fällen sei es leichter für den Bibliothekar als für den einheimischen Sortimenter, die rechte Quelle zu finden. Und da dürften denn auch die Bibliothekare mit ihrer eigenen Erfah rung und ihrem Wissen nicht knausern. Die direkte Verbindung mit ausländischen Spezialfirmen biete auch bezüglich der vielen Werke, die vor Erscheinen zum Subskriptionspreis oder mit Vorzugsrabait ange- boten werden, gewisse Schwierigkeiten. Neben den, Nachteil für die Bibliotheken, daß sie derartige Werke vor der Anschaffung nicht erst sehen und prüfen könnten, spiele auch der Umstand eine Rolle, daß es oft schwer sei, hierüber rechtzeitig Mitteilungen, Prospekte und Ein ladungen zur Subskription zu erhalten, was vom Bibliothcksstandpunkt nur zu bedauern sei. (Diese Schwierigkeiten bezieht der Verfasser aius- fälligerweise besonders auf den deutschen Buchhandel. Res.) Betreffs des Jmportbnchhandels wird darauf hinge- wicsen, daß die aus gewisse Länder spezialisierten Firmen eine größere Auswahl und günstigere Preise als der gewöhnliche Buchhandel böten und sich dadurch auch einen größeren Kundenkreis als dieser erwürben. Diese Firmen müsse der Bibliothekar ebenfalls aufmerksam verfolgen, da er infolge seiner eingehenden Kenntnisse derselben der ihm unter stellten Bibliothek manches Geld durch daraus folgenden günstigeren Einkauf ersparen könne. Dem Reise buchhan bei steht der Verfasser naturgemäß ab lehnend gegenüber, da dieser meist teure und für Bibliotheken weniger geeignet! Werke vertreibe und die Bibliotheken schließlich auf Raten zahlungen gar nicht angewiesen feien, sobaß der Bezug durch den regulären Sortimentsbuchhandel vorzuziehen sei. Kür die wissenschaftlichen Bibliotheken spielt auch das wissen schaftliche Antiquariat eine groß« Rolle. Der Verfasser sagt darüber: »es gibt wohl keinen Zweig des Buchhandels, der eine solche Grundlage von Wissen wie dieser erfordert». Was er sonst über Bür<e»»I«U >. »„ r>e»II««» B»dd»»»,l. «. den Antiquar sagt, gilt auch für den wirklichen Sortimenter und stimmt besonders im Schlußsatz, wonach ein tüchtiger Antiquar ver mittelst seiner Kataloge und seiner Angebote an Bibliotheken und Sammler das ganze Land, ja die ganze Welt zu seinem Felde machen könne. Sowohl sür di« Wissenschaft als für di« Bibliotheken sei das wissenschaftliche Antiquariat unentbehrlich. Vermöge seiner Speziali sierung Hab« dieses gerade in Deutschland die höchste Entwicklung er reicht. Als besonders bedeutend ljede aus ihrem Spezialgebiet) wer den dann folgende Firmen genannt: Dultz-München, Junk-Berlin, Schweitzer in München und Prager in Berlin, dann Harrassowitz, Baer, I. Rosenthal und Breslauer und als »all round« die Anti quariate B. Aiebisch, K. F. Koehler, Gustav Fock, Alfred Lorentz und Karl W. Hiersemann. Entgegen dem derart spezialisierten deutschen Antiquariat wird dann auf das e n g l i s ch « Ant i q ua r i a t hingewiefen, welches mehr allgemeiner Natur sei und das Hauptgewicht aus die englische Literatur lege. Der Unterschied zwischen der Einteilung der deutschen und eng lischen Antiquariatskataloge nach Alphabet, Stichwort und systema tischen Gruppen wird hervorgehoben. Die weltbekannten Firmen, die an Bedeutung sogar die deutschen Antiquariate überflügeln, werden genannt. Im französischen Antiquariat, das hauptsächlich in Paris vertreten sei, herrsche stark das bibliophile Buch. (Inzwischen überholt. Res.) Die Kataloge seien nur selten in systematischer Folge zusammengestellt. Da eine große Anzahl der Pariser Spezialantiqua riate keine Kataloge Herausgabe, sei nur schwer mit diesen in Verbin dung zu treten. Die am Seineufer tätigen Bouquinisten hätten an Be deutung verloren. Daß der Antiquariatsbuchhandel auch inItalien mit seinem »unerschöpflichen Vorrat« an alten Büchern gute AusbrsitungSmöglichkeiten bietet, ist dem Autor nicht fremd. Tie Bedeutung und die großen Lager der Firmen Olschki, De Marini, Lu- brano, Nardecchia, Hoepl-i und Loescher werben nicht vergessen. Die wenigen wissenschaftlichen Antiquariate in den nor dischen Ländern hätten sich wohl in der Hauptsache aus das Inland eingerichtet und wahrscheinlich auch so genügend Absatz im eige nen Lande erreicht, wodurch sie (und wohl auch aus anderen Ursachen, Res.) nicht ebenso eifrig in den internationalen Wettbewerb eingetre ten seien. In Schweden seien trotzdem bereits mehrere wissenschaft liche Antiquariate vorhanden, die sicherlich ganz annehmbare Geschäfte machten. In Norwegen habe sich noch kein bedeutsames Antiquariats- geschäft entwickelt, und was die Heimat des Verfassers, Dänemark, be trifft, so bedauert er, daß wertvolle Bücherfammlungen nach Deutsch land abgewandert seien, weil das dänische Antiquariat nicht «inge griffen habe. Infolge des zweifellos vorhandenen Interesses für inter nationale Literatur dürfte seiner Ansicht nach bei einem entsprechenden Vorrat derselben auch in Dänemark die Möglichkeit für ein inter nationales Antiquariat vorhanden fein, welche bloß durch entsprechend tüchtige Leute ausgenutzt werden müßte. — Die Darstellung schließt mit den — auch von Berussgenofsen oft betonten — Worten: »Der Buchhandel ist ein Kulturträger von hohem Rang; seine Stellung als Vermittler von Aufklärung und Bildung, von Ergebnissen der Wissenschaft und der höheren Kultur kann schwerlich überschätzt werden. Seine Entwicklung und Organisation sind nicht zuletzt für die Bibliotheken von größtem Interesse und -müssen daher von Bibliotheken und Sammlern mit großem Interesse und intimem Verständnis verfolgt werden«. Lio bidlioxrsplilsclie veiltSz«: rur üescliictite äer kscli ts- Ultü dlÄUkszvIsgeilLLltUskett. Vorlas: !:. I,. Lragor, Borliii. Abteilung keedtsvissensekakton, Ilskt 1: ? auI ^ t> radaw, ilmii Lsclrsl. Itioe Bio-öibiiograpüis. 1924. 8". 24 Leiten. IM. 1.2S. LdteilnvA Ltaatsn-issonsekalten, Ilskt 5: Hans klsisser unck dleleülor ? a! zi, I,ujo Brentano, lline IZio-IZldlio- grapüie. 1924. 8°. 60 Leiten. IUI:. 2.—. Die bibliographische Bearbeitung des Gebietes der Literatur der Rechts- und Staatswissenschäften ist seit Jahrzehnten eine Spezialität der Berliner Firmen Puttlammer L Mühlbrecht und R. L. Prager gewesen, und auch nach Robert Pragers Tode ist der Ruhm bei seiner Firma geblieben, die Juristen und- den Buchhandel mit guten bibliographischen Hilfsmitteln auf diesen Gebieten zu versorgen. Pragers Bibliographie der Rechts- und Staatswissenschasten hat sich in den letzten Jahren nach dem Weltkrieg« durch vollständigere An gaben der Zeitfchriften-Artikel und der ausländischen Literatur wieder ganz auf Friedenshöhe gestellt. Sonder-Bibliographien über Marx, Engels, Lassall«, über di« sozial« Frag« und den Sozialismus kamen ZS»
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