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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1897
- Sprache
- Deutsch
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152052) Martin Vötzinger Eine Erzählung aus dem 17. Jahrhundert von I. H. Löffler. 2 Bände, elegant gebunden 10 Ich drucke hier die erste Besprechung, die ich über das Buch erhalten habe, ab, damit die Herren Kollegen sehen, was an dem Buche ist. Leipzig, den 20 November 1897. Fr. Wilh Grunow. „Etwas vom Schalk hat auch der Ver fasser der zweiten Neuheit aus dem Grunow. schen Verlage an sich. Es handelt sich hier um das zweibändige Werk „Martin Bötzinger", einLebens-undZeitbild aus dem siebzehnten Jahrhundert von I. H. Löffler. Die Schöpfung eines echten Humoristen, der von überlegenem Standpunkte aus, doch ohne des Mitgefühls zu entbehren, auf die Leiden und Freuden, auf die Klugheiten und Thorheiten vergangener Zeiten hinabblickt. Ein echter Geschichtscrzähler aber auch, der in den Geist der Vergangenheit so tief ein- gcdrungen ist, das, er völlig aus ihm heraus zu denken und zu fühlen vermag, und schließ lich auch Dichter genug, um seinen Stoff aus der brutalen Lokalfarbe in das abgetönte Licht der Erzählungskunst zu rücken, ohne ihn doch des ihm eigentümlichen düsteren Charakters zu berauben. Die Erzählung knüpft an eine der furchtbarsten Verirrungen des Menschengcistcs, an den Hexenglauben und die damit verknüpften schaudervollen Grausamkeiten an. Ein armes Weib wird als Hexe verbrannt, der Vater des Knaben, in dem ihr einziger Sohn den besten Freund sah und auch in Wahrheit besaß, ist schuld an ihrem Untergänge. Der Sohn flucht dem ehemaligen Freunde, und dieser wächst aus unter den „Flcdermausflügcln" dieses Fluches und der sich ihm immer unabweisbarer auf- dringenden Erkenntnis, daß unter dem Scheine des Rechtes der Mutter seines ehemaligen Freundes grausamstes, zum Himmel schreiendes Unrecht zugesügt worden ist. Er hält an dieser Uebcrzcugung auch fest, als er später das Amt eines Geistlichen bekleidet und durch ihr mutvolles Kundgeben in arge Konflikte mit seinen noch vom Wahne der Zeit befangenen AmISbrüdern und Vor gesetzten gerät. Ohne Zagen spricht er aus, daß „er sich als eine vereinsamte Kreatur unter einem wahnsinnigen Geschlcchtc fühle", und furchtlos rust er sein: „Wehe über diese Zeit! aus, deren Wahnsinn der Sohn zum Opfer fallen soll, wie er es bewirkte, daß dessen Mutter unschuldig verbrannt worden war." Als dann der Freund, den stetig fortglimmendes Rachegesühl zu Widersetzlich keiten aller Art treibt, in arge Bedrängnis gerät, ist er sofort bereit, sich für ihn zu opfern. Spätere, eng mit dem Gang der Weltgeschichte zusammenhängende Ereignisse führen eine Versöhnung der beiden Jugend- genosscn herbei, deren ergreifende Tragik dem reinsten Grundmotiv durchaus entspricht. Dieser Ernst wird aber so häufig überholt von drolliger Narrethei, daß der Gesamt- cindruck doch ein mehr erheiternder als be klemmender ist. Die köstlichen Naturschil- dcrungcn, die Erzählung spielt im Thüringi schen, ferner die Mannigsaltigkeit der Sprache, deren Register vom erhabenen Pathos bis zum drastischen Dialekt der Autor alle be herrscht. und schließlich die reizende Naivität seiner Genrebilder vervollständigen die außer ordentlich günstige Wirkung des Buches, das auch als Zeitbild so interessant wie zuver lässig ist. Besonders die Studentenscenen, die unter Benutzung von Keils Geschichte des Jenaischen Studcntcnlcbens niedergeschrieben sind, werfen scharfe Schlaglichter auf Kultur und Sitte der damaligen Zeit." aus dem Verlage von Fkliiiiiliiil! Hirt L Soli» in Leipzig. ÄW Z) 152223) Unsere nachgcnanntcn diesjährigen Neuigkeiten sind in diesen Tagen auf Grund der uns gewordene» Cirkular-Bestellungen versandt worden: ^ 1lustige und ernste Geschichten aus den deut- L.» schon Alpen. Der reiferen Jugend erzählt von Ilodatto. Mit 8 Separat- und 42 Textbildern von Hugo Engl u. a. Prachtband 5 Geheftet 3 50 -H. Ainold und Huiskomar. Erzählung aus des Vaterlandes Vorzeit. Der deutschen Jugend reiferen Alters gewidmet von Is. Stilke. Mit 10 Vollbildern und vielen Tcxtillustrationen von Joh. Gchrts u. a. Gebunden 3 Geheftet 2 ^ 25 Allgemeine Völkerkunde Keilborn. Mit zahlreichen Abbildungen. In Geschenkband 4 Geheftet 3 Bezugsbedingungen: 33'/,°/o Rabatt und 7/6. lieber unsere so vorteilhaften gemischten 7/6-Partiecn bringen ivir wie alljährlich — in den nächsten Tagen ein besonderes Rundschreiben zur Ver sendung; wettere Exemplare stehen davon gern zu Diensten. Wir srndkn nur ans verlangen. — Leipzig, 22. November 1897. Ferdinand Hirt L Sohn. ^ÜI' c>16 8-^61 t (Mptotlleil! (520291 HalMkielimiiigkii aller Nmler llii8 ij«ll „Mvitiiill" mi«! milkiPii 8miiiiiIiiiiMli. HsraukAsZokon von ^08k1 86llÖllttll'IIIlIl01', orrb. Oalorie-Oireetor, unä Dl'. LO86I ÄI6Ü0I', 6usto?. I. uni II. Lanä mit rusawmsn 238 Nateln Zenan nsob äen Originalen borAS8tolIter Iteproäuotionen in Inobt- unä Luobäruok im Formats von 29 : 36>/z em netrat Vorwort unä kritioobem 8owie alpdabotwobom Inbaltsverrsiobniss. ?rsi8 sine8 jeden Nanäo? in ßosobmaokvollor Napps 42 ^ - 25 ü. 20 kr. ö. W. orä., obns klappe in jo 12 Hotten 36 ^ 21 11. 60 kr. ö. VV. orä. : Linrslno blxemplars sxklllsivö Uappo mit 250/0, 12 unä msbr Lxemplaro mit 33^/gO/o. Ois Llappo bsreobnon wir mit 6 ^ — 3 ü. 60 kr. ö. ^V. mit Ib^. DM" Nsi Lostollunßsn bitton vir stots xonan armuxobon, ob Lxornplars uiit octsr Illapps su lioksrrr sind, damit jodos Miosvorstündnis vsr- rnisdsn wird. Dis orsts Dioksrong clss III. Landes srsobsint ^.okang Dsssmbsr cl. 1. Wien uvä LuäLpkst, VI, Nariabiltsrstr. 51. — V, ^kaäsmia-uteea 3. Ooilnok ä: 86I16I1K, Vbrlliss lür Lnnst nnci Osverbs. Dierundsechzigsler Jcihrgnnz. 1165
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