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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1874
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- Deutsch
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4384 Nichtamtlicher Theil. -V 270, 23, November, Bücherverlegcr durch die schrankenlosen holländischen Ucber- sctzungcn ihrer Artikel, Der Handel in Holland mit Producten der holländischen Literatur selbst ist kein sehr umfangreicher, — bedeutend aber der mit holländischen Nebersetzungen deutscher Werke, Man kann sagen, daß beinahe jedes neue deutsche Buch, für welches in Holland ein Publicum ist, sofort ins Holländische übersetzt wird, und der hollän dische Buchhandel hält ganz bestimmte geschäftliche Grundsätze fest, nach welchen er förmlich demjenigen holländischen Buchhändler, welcher als der erste die holländische llebersetzung eines deutschen Werkes ankündigt, das alleinige Recht z» solcher, nach holländischen Gesetzen Jedermann freistehenden llebersetzung znerkennt; ja, die holländischen Buchhändler sehen in diesem stillschweigenden Gebrauche ein volles, alleiniges Recht des ersten Uebersetzers! Dieser Gebrauch und Grundsatz hat sich im holländischen Buch handel so fest eingebürgert, daß allerdings die niederländische Re gierung nicht so leicht dahin zu bringen sein wird, denselben durch eine Literareonvcntion zu Fall zu bringen, denn der holländische Buchhandel lebt wesentlich von diesen Uebersctzungcn, Deutschland hat bis dahin noch niemals eine Literarconvention ohne den Ucbersetzungsschutz abgeschlossen, und cs empfiehlt sich nicht, gerade den Niederlanden gegenüber eine Ausnahme zu machen, einmal, weil gerade die holländischen Nebersetzungen die deutschen Verleger sehr schädigen, dann aber auch, weil, ist einmal die Con vention ohne den Uebersetzungsschutz mit Holland abgeschlossen, — für alle Zeit die Produkte der deutschen Literatur der freien holländischen llebersetzung Prcisgcgcben sein werden. Wir möchten bitten, daß Hr. Mühlbrccht den ihm nahestehenden Mitgliedern des Reichstages dies unterbreitet. Den Schutz unserer Originalwerkc gegen holländischen Nachdruck können wir allenfalls noch entbehren, wenn wir den Schutz der llebcrsctznngcn nicht erlangen; diesen zu erreichen, wird es freilich eines sehr starke» Druckes gegen Holland auf anderen Gebieten bedürfen, aus welchen Deutschland holländisches Eigenthum zu schädigen im Stande ist und wo Holland diesen Scha den durch die Gewährung des Uebersctzungsschntzes von sich ab zuwenden hat. Darum — keine Literarconvention mit den Niederlanden ohne den Uebersetzungsschutz; die Zeit, Ivo wir letzteren erzwingen, tvird auch kommen, e. Misccllen. Schon bei dem erstmaligen Erscheinen des soeben in zweiter Auflage erschienenen Buches: „Literaturgeschichtliche Lebens bilder und Charakteristiken. Biographisches Repertorium der Geschichte der deutschen Literatur, herausgegeben von vr, Otto Lange, Professor, Zweite, sehr vermehrte und verbesserte Auflage, gr, 8, (VIII, 378 S, Berlin, Gaertner. I H Thlr,)" wurde an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, wie beachtenswerth das selbe besonders für den jungen Buchhändler sei, für den cs mit seinem reichen litcrar-biographischen Inhalt ein sehr nützliches Hilssbuch zur Erweiterung seiner Fachkenntnisse bilde. Die jetzt vorliegende zweite Auflage gibt dazu aufs neue nm so mehr Anlaß, da dieselbe bedeutende Verbesserungen erfahren hat, wie z, B, in bibliogra phischer Hinsicht durch die Angabe der Zeit, zu welcher die mitge- theilten Werke zum erste» Male erschienen sind. Die wichtigste und interessanteste Seite des Buches ist freilich die biographische. Die „Lebensbilder und Charakteristiken" enthalten aus dem Leben der in der Literaturgeschichte beachtcnswertheren Persönlichkeiten gerade diejenigen Züge, nach welchen sich die Bedeutung derselben für die > Literatur erkennen läßt. Wir wünschen dem Buche, das nicht nur bibliographische Kenntnisse, sondern auch nationale Bildung fördert, eine immer weitere Verbreitung und empfehlen cs besonders zur be vorstehenden Weihnachtszeit als passendes Festgeschenk sür unsere jüngeren Bcrussgenossen, -V, 8. Erklärung zu dem Referat in Nr. 25S d. Bl. überden Leipziger Bnchhandlungs - Gehilsenvercin, — Infolge der Aufforderung des abgetretenen Vorstandes in Nr, 265 sehe ich mich veranlaßt, mich als Verfasser jenes Referates zu nennen. Ich bedaure indessen, und bin darin durch viele Mitglieder der Reform- Partei bestärkt, daß ich nichts zurückzunehmen, jedoch einiges zu er gänzen habe. Es würde zu weit führen, wollte ich in erschöpfender Weise den Artikel widerlegen; ich habe in der gestrigen Hauptver sammlung meine Ansichten dargelegt. Gern will ich bestätigen, daß ich mit dem Schlendrian in keiner Weise den abgetretenen Vorstand gemeint habe; es wird dies auch wohl kein Unbefangener ans mei nen Worten hcrausgelescn haben; der Schlendrian bezieht sich ein zig und allein auf die Aeußcrnng mehrerer Mitglieder, die sic unseren Reformen entgegensetzten, — „wir haben 40 Jahre mit diesen Sta tuten gewirthschaftet, wir können sie auch ferner beibchalten", — Ebenso erkläre ich, daß die Worte: „Die Prinzipale, der Vorstand wurden angegriffen u.s.w." von mir deshalb gebraucht wurden, weil ein Mitglied u. a, sagte: „wir müssen Front machen gegen die Prinzipale". Nachdem der betreffende Herr in den letzten beiden Hauptversammlungen erklärt hat, daß er durchaus keinen Angriff aus die Prinzipale damit beabsichtigt habe, dies vielmehr speciell von den Prinzipalen im Verein und ebenso von den Verbändlern gesagt habe, damit man Herren aus diesen beiden Parteien nicht in den Vorstand wähle, so erkläre ich, daß dieser Ausdruck aus einer irrigen Auffassung meinerseits beruht, — Alles klebrige glaube ich nicht weiter berühren zu sollen ; den Ausdruck der „Üeberhebung" weise ich einfach zurück, da ich glaube, daß selbst meine Feinde mir einen solche» Vorwurf nicht machen können. Dem Vorstand, dem ich von heute an nicht mehr die Ehre habe anzugehörcn, da mich ver schiedene Gründe zwingen, mein Amt als Vorstandsmitglied des Leipziger BuchhandlungS-Gehilsenvereins nicdcrzulegcn, em pfehle ich, öfter solche Polemiken in Scene zu setzen, denn nur im Kampfe ist Leben, kampfloser Friede ertödtet. Die gestrige Haupt versammlung hat bewiesen, daß dadurch das Interesse an den Vcr- einsangelcgenheiten wesentlich gehoben wird. Die Versammlung war so stark besucht, wie in den letzten 5—6 Jahre» keine, — Dies mein letztes Wort in dieser Angelegenheit. Leipzig, 18, November 1874, Baldamus, Personaliiachrichten. Herr» Alfred Hölder in Wie» wurde seitens der k, k, Uni versität daselbst, in Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens als Verleger, der Titel eines k, k, Univers.-Buchhändlers verliehen. Herr Edm, Gaillard (vorm, Carl Heinr, Gerold) in Berlin hat von dem Könige von Italien in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiete des Oelsarbendrucks eine sehr werthvolle, mit dem königlichen Namcnsznge geschmückte goldene Uhr »nd Kette mit einem huldreichen Schreiben erhalten. In der am 7, d. Mts, abgehaltenen Generalversammlung der „Eule". Bnchhandlungs-Gchilfenverein in Cöln wurde» in den Vorstand gewählt die Herren W, Huhne» (in der Litcrar, Anstalt) als Präsident, O, Kra hn ert (in der Mann'schen Buchh.) als Archi var, und E, Stahl (bei I. L W, Boisserse) als Cassirer, In der letzten Generalversammlung des Vereins jüngerer Buchhändler 7/6 zu Bremen wurden in den Vorstand gewählt die Herren H, Wollcrmann (in C. Ed, Müller's Sort.-Buchh.) als Präsident, H, Perthes (bei G, A, v, Halem) als Schriftführer, G. Kühtmann (bei I. Kühtmann L Co.) als Cassirer, und G, Jmhülsen (ebcnd.) als Bibliothekar,
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