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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1874
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18740209
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1874
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^ 32, 9. Februar. Nichtamtlicher Theil. 499 »12,528 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf-, schreibe Zwölftausend fünshundert- achtundzwanzig Thaler, drei Groschen, neun Pfennige, hat das „Berliner Tageblatt" am 26. d. Mts. allein für das erste Quartal 1874, d. h. für die drei Monate Januar, Februar und März an Zeitungs-Stempelsteuer für die in Preußen verbleibenden 20,045 Exemplare an das kgl.Hauptsteueramt bezahlen müssen. Für diese enorme Summe erkauft das „Berliner Tageblatt" nur das einfache Recht, überhaupt in dcrAuflagc, die cs gegenwärtig erreicht hat, in Preußen erscheinen zu dürfen. Bei diesem kolossalen Steuerdrücke von mehr als sünfzigtausend Thalern jähr lich, der vorweg von den Einnahmen in Abrechnung gebracht werden muß, werden unsere Leser es begreiflich finden, daß der Inhalt des „Berliner Tageblatts" in nothwcndige Schran ken eingeengt werden muß und in Bezug aus Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit leider noch immer hinter dem Wunsche der Ncdac- tion und des Verlegers sowohl als seines fortwährend wachsenden Leserkreises Zurückbleiben muß. Erst nach Wegfall jener übermäßi gen Steuerlast werden wir im Stande sein, allen Wünschen und An forderungen nach jeder Richtung hin Genüge leisten zu können, und das „Berliner Tageblatt" auf denjenigen Grad der Vollkommenheit zu heben, der von der Redaction wie von deni Verleger angestrebt wird. — An Hrn. Camphausen aber möchten wir bei dieser Gelegen heit die Frage richten: ob er Angesichts einer so exorbitanten Be steuerung in der That noch heute der Meinung sei» kann, die er seinerzeit im Abgeordnctenhanse vcrtheidigte, daß nämlich die „Stempelsteuer die Presse ja gar nicht so bedeutend belaste". Wenn eine Steuer von sünfzigtausend Thalern jährlich in den Auge» un seres Finanzministers noch „keine bedenkende Belastung" ist, so fehlt uns allerdings der Milliardeumaßstab, um eine solche Anschauung angemessen zu würdigen.» Zur Warnung für prompte Sortimenter. — Am 15. Januar d. I. bestellten wir von R. v. Waldhcim in Wien direct per Karte mit der Bitte um sofortige Zusendung unter Band ein Büchlein ä 10 Ngr. ord., wiederholten diese Bestellung wieder direct am 23. und endlich am 25. durch Hrn. Müller daselbst mit der dringend sten Bitte nmAbsendung, und tclegraphirtcu am 27. nochmals darum! Statt des Buches aber erhalten wir heute per Karte die Antwort, daß das fragliche Buch am 28. per Eilgut nach Leipzig abgegangen sei, da es Grundsatz bei ihm sei, nichts ohne Deckung aus den Händen zu geben! — Kanu sich irgend ein anderer Geschäftsmann wohl einen Begriff einer solchen Rücksichtslosigkeit höchsten Grades machen und hat Hr. v. Waldheim wohl überlegt, wie er den Credit einer alten soliden Handlung ohne allen und jeden Grund so ganz absicht lich schädigt? Ist cs Hrn. v. Waldheim nicht eingefallen, daß eine Handlung, die 20 Ngr. an eine Depesche wendet, ihm wohl nicht armselige 7 Ngr. vorcnthaltcn wird? Hat Hr. v. Waldheim wohl überlegt, wie lange ein Eilballen nach Leipzig braucht, was daun für Zeit vergeht, bis ausgetragen, wieder an uns verpackt wird und endlich hier ankommen kann? Und um nun im günstigsten Fall 2— 3 Wochen zu warten, mußten wir dreimal schreiben und auch telcgraphircu! Das konnte Hr.'v. Waldheim im Ernste für ordnungsgemäß halten? — O! Buchhandel mit so armseligen Creditverhältnissen, daß seine Angehörigen sich nicht scheuen, um 7 Ngr. einander so jämmerlich dem Publicum gegenüber bloßzustellen! Klägliche Verhältnisse, wo alle Firmen in ein und denselben Topf geworfen werden, weil viel leicht einmal ein ... . die Baarfactur nicht einlöscn ließ! — Wie leicht aber lassen sich solche Handlungen sondern von den soliden, wenn nur ein wenig guter Wille vorhanden ist, wenn man nur ein wenig imAugc behält, daß Handlungen des besten Rufes durch solche Expedition an ihrem Credit aufs empfindlichste geschädigt werden und nicht ein mal den Künden Antwort geben können, warum ein Buch von einem i Ort, den man in kurzer Zeit Per Bahn erreichen kann, trotz prompter Post und Telegraphen Wochen braucht, um einzugchen! Und was für ein kläglicher Ersatz bleibt uns übrig für den vielen Aerger seit 14" Tagen, die gehabten Auslagen und den verlorenen Kunden? Nichts! Höchstens können wir die Einlösung des jetzt natürlich ganz unbrauch baren Büchleins verweigern! Das ist alles! Hildburghausen, 29. Januar 1874. Kesselring'sche Hosbuchhandlung. Anfrage. — „v. Dechen, die nutzbaren Mineralien im Deutschen Reiche" kostet sür den Sortimenter 3 Thlr. 20 Ngr. ord., 2 Thlr. 22H Ngr. netto; sür die Bergbcamtcn aber, direct vom Verleger (Georg Reimer in Berlin) bezogen, 2 Thlr. 20 Ngr. — Wo bleib ich? Der Sortimenter. Erwiderung. — Indem ich der Redaction für die gefällige Mitthcilung der obigen Anfrage verbindlich danke, bitte ich, derselben gefälligst Nachstehendes zur Berichtigung und Aufklärung fol gen zu lassen: Ich habe an keinen einzigen Bergbcamten Exemplare des v. Dechen'schen Werkes „Die nutzbaren Mineralien :c." direct geliefert oder auch nur angcboten, Wohl aber dem Ministerium sü» Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten auf dessen Ansuchen zur Vertheilung au die Obcrbergämter 100 auf einmal bezogene Exempl. sür den bedungenen Preis von 275 Thlr. lalso 2U Thlr. pr. Expl.) überlassen. Ein solches Geschäft hätte „der Sortimenter" ohne Sorge um sein Bleiben auch machen können, denn ich würde ihm bei Baar- bestellüng von 100 Expl. angemessene Bedingungen ebenso wenig ver sagt haben, als die Aufklärung über die ihm falsch berichtete That- sache, wenn er sich mit seiner Anfrage statt an das Börsenblatt direct an mich gewendet hätte. Berlin, 3. Februar 1874. G. Reimer. Indalt: llurn Tod Ü68 lüölliAS ckobann von 8aoii86n. — Obsr- bidlivtliolrar kiotssoor llr. Hops in KöniZokorx. — Obsr- dibIiot.d6Üar Or. OlerLdors in l-oipeiK. — Vio Voüul- und luotrumeutal-Nuolli auo dar /teil, des Oontsob-lsrnMösieollsu ürivAss 1870/71. (I?ort8.) — llttoratur und älisvsllon. — tlllASinointz klidlioKraplüs. Persoiialnachrichten. Aus Berlin, 3. Febr. berichtet das Berl. Fremden- u. An- zeigcblatt: „Gestern Nachmittag entriß ein schneller Tod uns unse ren Freund und Mitbürger, den ehemaligen Stadtverordneten und Schiedsmann, Verlagsbuchhändlcr Adolph Herbig, in Firma F. A. Herbig. Der Verstorbene war der Verleger der weltberühm ten Ploetz'schen Untcrrichtsbücher, welche in allen Schulen Deutsch lands und Oesterreichs verbreitet sind und eine ganze Serie von Lehrmittel», besonders sür den französischen Sprachunterricht, bilden. Adolph Herbig, ein von dem Schicksal bisher selten begünstigter Mann, hintcrläßt eine Wittwe mit 8 hoffnungsvollen Kindern, 4 Söhnen und 4 Töchtern, von denen der älteste sich dem Stande des Vaters widmet und die bereits über 50 Jahre bestehende Firma s. Zt. weiterführen wird. Im Kreise seiner Familie ereilte den Ver storbenen im vorigen Sommer in Thüringen ein Schlaganfall, von dem er sich langsam soweit erholte, daß er die besten Hoffnungen für die Zukunft hegte, um sich vollständig wicderhcrzustellcn, als plötzlich ein erneuter Schlaganfall ihn Sonntag Nacht im 48. Lebensjahre, gleichsam vom heiteren Familicntisch auf das Sterbebett warf, wo er schon nach wenigen Stunden seinen Geist aushauchtc. Seine zahlreichen Freunde und Bekannten widmen dem stets wohlwollenden i und gutherzigen Manne ein ehrendes Andenken." «8»
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