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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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14 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 1. 2. Januar 1912. könne, der Mietzins müsse im voraus bezahlt werden. Sonach seien auch die Beklagten berechtigt gewesen, Zahlung des Miet zinses zu verweigern. Allerdings bestimme § 320, Abs. 2 BGB., daß die Zurückbehaltung nur teilweise berechtigt sei, wenn die Weigerung der ganzen Leistung gegen Treu und Glauben sein würde. Die Beklagten hätten aber auch nur teilweise den Mietzins zurückbehalten, und es verstoße nicht wider Treu und Glauben, die Hälfte, nach Lage der Sache also einen geringfügigen Betrag, einbehalten zu haben. Die Rechtslage der Beklagten werde auch dadurch nicht verändert, daß sie sich vertraglich verpflichtet gehabt hätten, Abzüge vom Mietzins nicht zu machen. Der Räumungsklage sei deshalb auf jeden Fall der Erfolg zu versagen, zumal der Kläger auch nachträglich den rückständigen Mietzins noch angenommen habe. Bezüglich der Widerklage der Beklagten sei es nicht zweifelhaft, daß diesen durch die mangelhafte Licht- und Heizanlage Schaden erwachsen sei, auch die Klage auf Wiedereinräumung sei berechtigt. Die Revi sion machte geltend, der Mietvertrag sei überhaupt nichtig, da in ihm auch die Bestimmung enthalten sei, den Mietern solle ein Verkaufsrecht zustehen. Derartige Verträge bedürften aber nach § 313 BGB. der Beurkundung. Das Reichsgericht hob das Urteil auf und verwies die Sache an die Vorinstanz zurück. (Aktenzeichen! III. 21./11.) Post. — Vom I. Januar 1912 ab ändern sich Leitweg und Taxen für Postpakete nach China mit Einschluß des deutschen Schutzgebiets Kiautschou, die auf dem Wege über Sibirien zu befördern sind, infolge der Benutzung des Weges über Wladiwostok —Schanghai für einen Teil der Sendungen und infolge der Er höhung der Beförderungskosten auf der chinesischen Ostbahn. Über Einzelheiten erteilen die Postanstalten Auskunft. Auszeichnung. — In seiner Schlußsitzung am 20. Dezember 1911 hat das Gesamt-Preisgericht der Ostdeutschen Ausstellung in Posen beschlossen, dem Phönix-Verlag Inh. Fritz und Carl Siwinna, Kattowitz — Breslau — Berlin, den ersten Preis, nämlich das Diplom für »hervorragende Leistungen« und die goldene Medaille zu verleihen. Die «erriindigung des Bersicherungsgesetzes für An- gestellte. — Das »Reichsgesetzblatt« enthält in seiner am 29. Dezember 1911 ausgegebenen Nummer das Versicherungsgesetz für Angestellte, datiert vom 20. Dezember 1911. Die Frühjahrsausstellung Düsseldorfer Künstler ist für die Zeit vom Sonntag, den 3. März, bis Sonntag, den 14. April, festgesetzt und findet im Städtischen Kunstpalast am Kaiser- Wilhelm-Park statt. Begründung der Berliner Mikrobiologischen «esell- schaft. — Eine Berliner Mikrobiologische Gesellschaft hat sich soeben konstituiert. Zu Vorsitzenden wurden gewählt! Geh. Medizinalrat Prof. vr. Karl Flügge und Geh. Obermedizinalrat Georg Gaffky; zu Schriftführern, Prof. vr. Friedberger und vr. Sobernheim; zum Kassenwart: vr. Händel. Internationaler Archäologeu-Kongretz. — Entsprechend dem im Frühjahr 1909 zu Kairo gefaßten Beschlüsse wird vom 9. bis 16. Oktober 1912 der 3. Internationale Archäologen kongreß in Rom abgehalten werden. Die Einladungen dazu werden bereits versandt. Vorsitzender des Komitees ist der italienische Generaldirektor der Künste und Altertümer, Corrado Ricci; Vizepräsidenten sind Giacomo Boni, Friedrich Halbherr und Emanuel Löwy; Generalsekretär ist Professor Lucio Mariani. Olympische Spiele. — Für die nächsten Olympischen Spiele (Stockholm 1912) werden Wettbewerbe in Architektur, Bildhauer kunst, Malerei, Musik und Literatur ausgeschrieben für bisher nicht veröffentlichte Gegenstände oder Abhandlungen, die sich auf Sport beziehen. Künstler oder Schriftsteller, die sich bewerben wollen, haben sich bis zum 16. Februar einfchreiben zu lassen. Die Werke sind bis 1. April einzureichen. Auskünfte erteilt der Präsident des »vowite International Ol^mpigus«, 20 kus Ouäinot, Paris, oder Olympiska Spelen, Stockholm. Jagend. Literarische Bereinigung jüngerer Buch händler Leipzigs, («cgr. 1906.) — Am 6. Januar 1912 findet im kleinen Saale des Rosentalkasinos das diesjährige Weihnachts fest verbunden mit dem 6jährigen Stiftungsfest des Vereins statt. Durch das reichhaltige Programm sowie durch die Tombola, die von den Herren Verlegern so reich bedacht wurde, verspricht die Veranstaltung eine freudenreiche und glänzende zu werden. Gäste aus Kollegenkreisen sind zu diesem Abend herzlich will kommen. Reue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Deutsche bildende Künstler in Wort und Bild. Zusammen gestellt und herausgegeben von Friedrich Janfa. Lex.-8°. VIII, 666 S. m. zahlreichen Porträts und Abbildungen. Leipzig 1912, Verlag von Friedrich Jansa. Geb. ^ 18.—. 244 8. m. ^ddiläunA unck klan. Personalnachrichten. LS Jahre «eschäftsinhaber. — 25 Jahre waren am gestrigen Tage verstrichen, seit die Herren vr. Wilhelm Ruprecht und Gustav Ruprecht Teilhaber der altehrwürdigen Verlagsbuchhandlung von Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen geworden sind, nachdem sie schon seit dem Anfänge der achtziger Jahre ihrem Vater Carl I. Fr. Ruprecht zur Seite gestanden hatten. Sie haben die Freude gehabt, mit ihrem Vater noch bis zu dessen Tode im Jahre 1898 Zusammenarbeiten zu können, und sind seitdem bestrebt gewesen, das Geschäft in den alten Bahnen weiterzuführen. Daneben haben aber beide Herren eine rege öffentliche Wirksamkeit entfaltet, die den Lesern dieses Blattes schon deshalb nicht unbekannt sein wird, weil sie ihren Niederschlag in zahlreichen Artikeln unseres Blattes gefunden hat. Herr vr. Wilhelm Ruprecht ist schon frühzeitig in den Dienst des Buchhandels und des Börsenvereins getreten. Er hat von 1896—1904 dem außerordentlichen Ausschuß für Ur heber- und Verlagsrecht angehört und war von 1898—1899 als Mitglied, von 1905—1911 als Vorsitzender des Wahlausschusses tätig, nachdem er von 1899—1905 als erster Schriftführer dem Vorstande des Börsenvereins angehört hatte. 1907—1909 war er Vorsitzender des außerordentlichen Ausschusses für die Beratung einer Ver kaufsordnung, wie er auch dem jetzt eingesetzten Ausschuß zur Revision dieser Verkaufsordnung angehört. Ferner war und ist er Mitglied der 1904, 1909, 1910 und 1911 eingesetzten Ausschüsse zur Abänderung bzw. Revision der Satzungen des Börsen vereins. Das Wirken feines Bruders Herrn Gustav Ruprecht für deutsche Schrift und deutsche Art ist zu bekannt, als daß wir hier auf Einzelheiten einzugehen brauchten. Unentwegt mit nie erlahmender Kraft streitet er für die gute Sache des Deutschtums, und seinem Wirken ist es mit zuzuschreiben, daß jener für unser ganzes Volk verderbliche Beschluß der Reichstags- kommission auf Einführung der lateinischen Schrift zu Falle kam. Beiden wackeren Streitern für die Interessen des deutschen Buch handels wird es an ihrem Ehrentage an Glückwünschen nicht fehlen, und auch die Redaktion des Börsenblatts schließt sich gern der Schar der Gratulanten an. Alphoufe LegroS -f. — Wie der »Voss. Ztg.« au- London ge schrieben wird, ist dort vor einigen Tagen im Alter von 74 Jahren Alphonse Legros, der ausgezeichnete Radierer und Maler, ge- storben. Er erwarb sich im Jahre 1869, 22 Jahre alt, einen Namen mit seinem Gemälde »Angelus«, dem zwei Jahre später ein Gemälde »Lx voto« folgte, das sich jetzt im Museum zu Dijon befindet. Auf den Rat seines Freundes Whistler über siedelte Legros nach London, wo er im Kreise der Präraffaeliten freundschaftlich ausgenommen wurde. Infolge des langen Auf enthalts in England paßte er sich dem englischen Geschmack so an, daß feine Radierungen den typischen englischen Charakter zeigen. Durch sie ist er mehr bekannt geworden als durch seine wenigen Ölgemälde. Unter seinen Radierungen fesselt besonders eine Serie vorzüglich geratener Blätter, die die Verfolgung des Menschen durch den Tod darstellt.
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