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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1901
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- Deutsch
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Lörsenviatt f d. deutschen Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 9161 Ritualen, aber keine Bibel; die Dreifaltigkeitskirche in Upsala hatte ungefähr 100 Jahre später 30 Bände, darunter auch keine Bibel. Den reichsten Litteraturbesitz hatten die Klöster, und die größte Sammlung befand sich wohl im Kloster Vadstena, denn dessen Bibliothek ging zu Anfang der Reformation nach einer eine ganz bedeutende Anzahl. Diese Sammlung kam genüß zum geringsten Teil durch das Mitwirken des Bücherhandels zu stände. Ein^bedeutender^ Teil wurde durch die Abschriften der Mönche ge- die Mühe des abschreibenden Mönches entlohnt wurde. Auch durch Geschenk gingen Handschriften von einem an das andere Kloster über. Derartige Entäußerungen waren im Vadstena - Kloster gang und gäbe, und besonders der Berkehr mit dem finnischen Töchtcr- kloster in Nädendal und dem englischen Birgittiner-Kloster Sion sehr lebhaft. So sandte Vadstena nach Sion eine Birgitta-Bio graphie behufs Abschrift; ein anderes Mal wünschte Vadstena von Sion eine Arbeit von Augustinus zu entlehnen, erhielt jedoch die Antwort, daß solche nicht verschickt werden könne, weil sie den Mönchen für ihre Predigten unumgänglich notwendig wäre, daß jedoch eine Abschrift für Rechnung des schwcdischenKlosters an gefertigt werden würde. Ein drittes Mal schickte man von Sion einige Mönche nach Vadstena mit dem Aufträge, eine Abschrift des Originalmanuskriptes von Birgittas Offenbarungen und einigen anderen Schriften zu besorgen, deren Originale nun nicht mehr in Schweden vorhanden sind, die aber dank dem littcrarischen Aus tausch noch in England in Abschriften bewahrt sind. Diesem Zu sammenwirken der Klöster verdankt die Upsalienser Bibliothek einen großen Folianten, der dem Kloster Vadstena von dem eng lischen Birgittinermönche Clemens Magdestone zum Geschenk gemacht wurde. Noch lebhafter dürfte der Austausch zwischen Nadendal und Vadstena gewesen sein, wo übrigens auch Ent lehnungen von Privaten behufs Abschrift im Kloster stattfanden, wie aus dem Beispiel eines der Nachfolger Birgittas, des Prior Gutmarus heroorgeht, der 1378 zwei Bände vom Erzbischof von Upsala entlehnte. der Bücherschätze eines Klosters waren die DonaUonen. Trat eine Person in ein Kloster ein, so überließ sie dem betreffenden Kloster ihre privat^ Bll^chersammlun^, und öfter ^hinterließ ein Priester daß cs damals schon einen schwedischen Bücherhandel gegeben habe. Aus dem Wortlaute irgend eines Testamentes, daß des Verstor benen Bücher verkauft iverden sollen, tzeht deutlich hervor, daß Olaus Scolaris für Rechnung des Vadstena-Klosters sogar in Italien angekaust wurden, und in Paris, Prag und Leipzig wurden, wahrscheinlich anläßlich der großen Kirchenversammlungen, oft vom Badstena-Kloster in Paris Bücher erworben wurden, deren Betrag mindestens 10000 Kronen der heutigen Währung entspricht. Was Existenz und Beschaffenheit des außerschwedischen Buch- handclsermißt, so wissen wir. daß^es vom^Anfang des Mittel- an Zahl zu. Mundsechzigsrer Jahrgang. Die Universitäten des Mittelalters vereinten zwei Zünfte oder Korporationen in sich: die Lehrer (universitär nmAistrorum) und die Studenten (uvivsiritrre eeolariuw), die beide über ihre Vorrechte wachten. So hatten die Studenten ein Interesse daran, die^Bücherhändler sstationarii) zu zwingen, die von^ ihnen für ihre der einzige Platz gewesen wäre, wo die^Studenten die besondere wissenschaftliche Methode irgend eines berühmten Lehrers sich hätten aneignen können. Deshalb wurde der Bücherhandel unter die Jurisdiktion der Universität gestellt und von letzterer Statuten für den Buchhändler herausgcgeben. Jahre 1259, für Paris vom Jahre 1275. zu leihen. Der Student mußte bei Entnahme ein Pfand geben und nach Rückgabe des Originals je nach dem Umfange der Hand schrift eine der von der Universität aufgestellten Taxe entsprechende Summe zahlen. Die Universität^ bestimmte überdies die Anzahl schützt, während die der Professoren durch die Bestimmung gewahrt wurden, daß kein Student bei seiner Abreise irgend eine Hand schrift mit sich führen dürfe, und daß den Stationa-riis verboten Eigentümlich genug wurde den 8tationarii8 zudem verboten, selbst Bücher behufs Wiederverkaufs einzukaufen; doch dursten sie — gleichsam als Kommissionäre — die Handschriften Privater für deren Rechnung verkaufen, wobei deren Gewinn äußerst gering war: in Bologna l'/z bis 2*/z Prozent, in Montpellier 2'/z bis 5 Prozent vom Verkaufspreise. Zweifelsohne war Paris der größte eine lange Liste mit beigefügten Preisen, zu denen ^der Mönch Johannes Hildebrandi Einkäufe in Paris besorgte. Am Schlüsse dieser Liste findet sich die Anmerkung: dem Buchverkäufer, der die Bücher besorgte, 1 Leutuw, ferner 8 8oUcki, schließlich noch */2 8eu- tuw; ferner ließ ich zu Paris ein Buch -Leben Jesu Christi- ab schreiben und zahlte für das Pergament 6 8euta und dem Ab- s^reiber 20 svuta. Hieraus^ geht^ hervor. daß der Bücherhän!>ler Händler ihre Bücher verkaufen. Dieser neuartige Buchhandel ver breitete sich schnell von Italien aus, besonders in die freien Reichs städte Süddeutschlands, deren Buchhh^ndler sich auf allen^großen 1205
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