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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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6492 Nichtamtlicher Teil. 193, 20. August 1904. das darzustelleu ist eiu Kunststück, aber eineu Begriff von der Bedeutung Leipzigs für den Buchhandel kann das Werkchen dem Fremden unmöglich vermitteln. Es kann kaum einen größeren Gegensatz in der Buch ausstattung geben, wie er zwischen dem eben genannten Büch lein und dem Führer durch das Deutsche Buchgewerbe haus zu Leipzig besteht. Auf jener Seite eine prächtige kleine Antiqua auf glänzend satiniertem Papier, die Seiten eingefaßt durch eine diskrete, gewundene rote Linie, hier eine ausdringlich große, steife fette Fraktur auf rauhem Papier, der schmale Druckraum von einer breiten hellfarbigen Um rahmung eingeschlossen. Das von vr. L. Volkmann ver faßte, gleichfalls vom Deutschen Buchgewerbeverein heraus gegebene und von I. I. Weber gedruckte Werkchen unter richtet gut und ziemlich ausführlich über seinen Gegenstand. Wir erfahren u. a. daraus, daß die Bibliothek des Buchgewerbe hauses zur Zeit 11000 Bände, die Blattsammlung 2500 Originale (Titelblätter, Satzproben, Initialen, Schmuckstücke rc.) und 15 000 Nachbildungen (Schriftornamente, Abbildungen von Einbänden, Werkzeugen, Maschinen rc.) umfaßt. Der Verein Leipziger Kommissionäre hat die fremden Gäste in einem bei Brockhaus ziemlich nüchtern gedruckten Heftchen über den buchhändlerischen Verkehr über Leipzig unterrichtet. Das Leipziger Kommissionsgeschäft findet darin eine anschauliche flotte Schilderung. In sehr neumodischem Gewände, das er der Firma Breilkopf L Härtel verdankt, präsentiert sich dagegen der Rundgang durch Leipzig von vr. Jul. Vogel, dem Custos am städtischen Museum der bildenden Künste. Außer den hier genannten Darbietungen sind die Gäste des Kongresses noch mit einer Anzahl kleinerer beglückt wor den, so daß sie reich beschenkt von dannen zogen. Mögen ihnen beim Anblick all dieser Schätze nur angenehme Er innerungen an die Leipziger Tage und die Leipziger Fest geber aufsteigen; es war eine Reihe von schönen Tagen, deren Schönheit für die Letztgenannten aber wohl nicht ganz billig erkauft worden ist! 6. 8. Kleine Mitteilungen. Gesuchte Kant-Schriften. — Die Berliner Akademie der Wissenschaften bereitet, wie bekannt, seit einigen Jahren eine Ausgabe der Werke Kants vor. Zum Zwecke einer möglichst rein lichen Darbietung des Textes ist nun eine Benutzung der Original drucke in jedem Falle notwendig. Der von der Akademie ein- von Funk 1760, Königsberg^ gedruckt bei Wriest. 8 S. 40. ^Der Vor- Driest 1803, 8". (?)« wünschenswert. Bei der geringen Seitenzahl beider Schriften ist die Möglichkeit vorhanden, daß sie Schriften größeren Umfanges angebunden sind. Statistische Erhebungen über Arbeitszeit der Ge hilfen in Leipzig. — In Ausführung einer Verordnung des königl. sächsischen Ministeriums des Innern vom 2. August d. I. dem bekanntlich viele Buchhandlungen ihr Geschäftslokal haben) aus erwählt hat, eine Erhebung über Arbeitszeit der Gehilfen, Gehilfinnen und Lehrlinge in solchen Comptoiren des Han delsgewerbes und der anderen kaufmännischen Betriebe, die nicht mit Verkaufsstellen verbunden sind, zu erfolgen. Dieselbe hat sich auf alle Betriebe des Handelsgewerbes mit Ausschluß des Hausierhandels, auf die Comptoire der Fabrikgeschäfte, in denen kaufmännisches Hilfspersonal beschäftigt ist und auf die Comptoire Fragebogen für den Betrieb beantwortet, haben sich die Arbeit nehmer des Betriebes zu verständigen. Im Zweifel ist es der im Dienste Aelteste. Die Fragebogen werden vor dem 28. August behändigt und vom 3. September d. I. an wieder abgeholt werden. Sie sind mit der größten Sorgfalt auszufüllen. Wo nötig, ist dem Ersuchen der abholenden Beamten um Vervollständigung zu entsprechen. Mit der Ausführung der Erhebung ist das statistische Amt — Töpferplatz 2 — beauftragt. Bei diesem sind auch Frage bogen zu verlangen, falls solche bis 28. August in dem oben ge nannten Bezirke nicht behändigt sein sollten. (Lpzgr. Tagebl.) Streit v. W0lzogen-Ewers. — In dieser Angelegenheit wird von vr. Hanns Heinz Ewers mitgeteilt, daß es sich bei dem gemeldeten Gerichtsbeschlüsse (vergl. Börsenbl. Nr. 191) nur um eine einstweilige amtsgerichtliche Verfügung des Aufführungsverbots gewisser Stücke des v. Wolzogenschen Nepertoirs handele. Gegen diese Verfügung des Amtsgerichts werde Einspruch erhoben werden. Hoher Besuch in der k. u. k. Hofbibliothek in Wien. — Der in Wien auf der Durchreise befindliche Groß-Mufti von Aegypten, Mohammed Abdu, stattete der Hofbibliothek einen Be such ab. Der fremde Würdenträger, der als Groß-Mufti in Kairo die Stelle des obersten Richters in kirchlichen, speziell kirchenrecht lichen Fragen bekleidet, gleichzeitig auch eine Professur an der Azhar-Moschee (Universität) in der ägyptischen Haupstadt inne hat, wurde von dem Direktor der Hofbibliothek, Hofrat Karabacek, empfangen und war sichtlich erfreut, bei dieser Gelegenheit nicht nur arabisch sprechen, sondern auch die fachtechnischen Erläute rungen in seiner Muttersprache erhalten zu können. Besondere Aufmerksamkeit schenkte der exotische Gast den persischen Minia turen der Ausstellung, bei denen er lange verweilte und sich eifrig Notizen machte. Die an mehreren der ausgelegten persischen Kalligraphien zu beobachtende Technik, aus Papier ausgeschnittene Buchstaben aufzukleben, statt, wie sonst gewöhnlich, zu malen oder zu schreiben, war ihm völlig fremd; ferner erregten die arabischen Bilderhandschriften des Hariri, Galenus, die Widmungsexemplare an die Sultane sein größtes Entzücken. Da in Aegyplen der Glaube verbreitet ist, die Wiener Hofbibliothek besitze ein eigen händiges Schreiben des Propheten an einen griechischen Statthalter, so wünschte der Groß-Mufti durchaus, dieses Blatt zu sehen, erhielt aber die Auskunft, daß diese Meinung irrig sei; im türkischen Schatze befinde sich allerdings ein lange Zeit für echt gehaltener Brief des Propheten, dieser sei aber zweifellos apokryph. Dagegen war Hofrat Karabacek in der Lage, aus der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer die ältesten Dokumente des Islam, Kriegsbefehle der Gefährten des Propheten, der arabischen Generale, die Aegypten eroberten, darunter auch einen mit Originalsieqel versehenen Brief Amrus, des Oberbefehlshabers des Khalifen Omar, vorzulegen, von dem sich der Groß-Mufti gar nicht trennen konnte. In der Handschriften-Abteilung studierte er längere Zeit den arabischen Traktat des Asmai (f 830) über die Namen der Tiere in der ältesten Wiener Handschrift, die aus dem zehnten Jahrhundert stammt. — Die Miniaturen-Ausstellung der k. k. Hofbibliothek ist in den letzten Tagen von vielen hohen Persönlichkeiten besucht und mit Interesse in Augenschein ge nommen worden. (N. Fr. Pr.) Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Der bekannte französische Komponist Camille Saint-Saens ist zum auswärtigen Ritter des Ordens pour 1s lverits für Wissenschaften und Künste ernannt worden. Saint-Saens, der im sechsundsechzigsten Lebensjahre steht, ist Mitglied der französischen und der preußischen Akademie der Künste. Auszeichnungen. — Das königlich sächsische Ministerium des Innern hat dem Buchbinder Herrn Moritz Richard Lindner in Leipzig und dem Markthelfer Herrn Gottfried Franz Baatzsch in L.-Reudnitz, die beide über 30 Jahre bei der Firma F. A. Brock haus in Leipzig beschäftigt sind, je das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen.
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