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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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7766 Nichtamtlicher Teil. 229. 1. Oktober 1901. Denkmalmodell für den Schöpfer des Struwwel peters. — Ein Modell zu einem Denkmal für den gemütvollen Dichter und Zeichner des Struwwelpeters, den im Jahre 1894 in Frankfurt a/M. verstorbenen vr. Heinrich Hoffmann hat der Frankfurter Bildhauer Petri) dieser Tage vollendet. Der Entwurf zeigt auf einem architektonisch gegliederten Postament die Büste Hoffmanns. An der Vorderseite sieht man eine Kindergruppe, die, auf den Stufen des Postaments sitzt und sich in die Betrachtung des Struwwelpeters vertieft hat. Moißl L Krautstengl, Die deutsch-österreichische Jugendlitteratur. — Außer dem Landesschulrate von Steier mark hat auch der k. k. Landesschulrat von Oberösterreich mit Erlaß vom 13. September 1901, Zahl 3435, sämtliche k. k. Bezirksschul- die unterstehenden Ortsschulräte und Schulleitungen auf das Werk -Die deutsch-österreichische Jugendliteratur- von Konrad Moißl und Ferdinand Krautstengl aufmerksam zu machen. Die zwei bändige'Schrift ist im Verlage von Aug. Grohmann in Aussig ist ein Ratgeber für deutsche Eltern bei der Auswahl von Büchern für ihre Kinder vom neunten bis zum sechzehnten Lebensjahre. Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig. — Am 27. September hielt Herr Georg Gernß aus Gera, ein ehe maliger Kollege, im Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig einen Recitations-Vortrag, der sich eines so zahlreichen Besuches erfreute, daß der kleine Saal des Deutschen Buchhändlerhauses die Zuhörer kaum zu fassen vermochte. Herr Gernß brachte zuerst ein packendes Schlachtengemälde -Der Sturm auf Vionoille- aus dem von vaterländischer Begeisterung durchdrungenen Epos -Der Dragoner von Gravelotte- von Ernst Edler von der Planitz zum -Die letzten Buren- desselben Dichters und -Ein Reuiger- von Rittershaus. Der zweite Teil bot zwei Abschnitte aus Heinrich Seidels köstlichem Idyll -Leberecht Hühnchen» und einen Strauß anmutiger, heilerer Gedichte von Karl Stieler, Rudolf Baumbach und E. Henle. Sämtliche Dichtungen wurden frei aus dem Ge dächtnis und verständnisvoll wiedergegeben und fanden wohl- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Litterarische Mitteilungen für das christliche Haus. Heraus gegeben von der Vereinigung christlicher Buchhändler überreicht von (. . . Sort.-Firma. . . .). Probenummer. Kl. 4". 12 S. Geschäftsjubiläum. — Ein fünfzigjähriges Jubiläum darf am heutigen 1. Oktober die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Jos. Hamann in Leipa in Böhmen feiern. Das Geschäft wurde am 1. Oktober 1851 von Josef Hamann eröffnet. Am 1. Juli 1887 ging es infolge hohen Alters des Gründers an den jetzigen Inhaber Herrn Joses Schüller über, der gleichzeitig auch die Filialen dieses Hauses in Haida und Zwickau in Böhmen erwarb. Wir wünschen ihm zu diesem Ehrentage seines Hauses aufrichtig Glück und Segen. Jubiläum der -Grenzboten-. — Die -Grenzboten-, eine unserer ältesten und vornehmsten Zeitschriften für Politik, Volkswirtschaft, Geschichte, Litleratur und Kunst, die zum erstenmal am 1. Oktober 1841 in Brüssel erschienen sind, feiern am heutigen 1. Oktober ihren sechzigsten Geburtstag. Das Blatt wurde von dem österreichischen Politiker und Schriftsteller Ignaz Kuranda. dem Sohne eines Prager Buchhändlers, gegründer und hatte sich in politischer Richtung zunächst die Pflege der Beziehungen zwischen den liberalen Kreisen in Deutschland und in Belgien zur Ausgabe gemacht. Als Mitarbeiter standen Kuranda, der selber ein Meister in der Beherrschung der Feder und ein kenntnisreicher, urteils sicherer Mann war, hervorragende Talente der Litleratur und der Publizistik zur Seile. Genannt seien K. Andree, Berthold Auer bach, K. Beck, Th. Creizenach, Heinrich Heine. Die unabhängige und vornehme Haltung des inhaltreichen Blattes erregte sogleich bei dessen erstem Hervortreten Aufsehen und gewann ihm die Gunst der gebildeten Kreise in weitem Umfange. Die leitenden Persön lichkeiten des Blattes haben im Laufe der Jahrzehnte natürlich mehrfach gewechselt, und die Aenderungen und Klärungen der öffentlichen Meinung in politischen und wirtschaftlichen Fragen haben selbstverständlich auch die Haltung des Blattes beein flußt, aber dem Reichtum und der Gediegenheit des Inhalts, dem freimütigen Ausdruck einer eigenen Meinung, die das Blatt seit seinem Bestehen ausgezeichnet haben, ist dadurch kein Abbruch geschehen, und die Gunst der Leser ist ihm treu geblieben. Als Vertriebsstelle in Deutschland ist schon auf dem ersten Jahrgange nicht nur um das geschäftliche Wachstum des Unternehmens be müht, sondern trug auch aus dem Schatz seiner Kenntnisse, seiner Erfahrung und Urteilskraft viel dazu bei, den Inhalt des Blattes zu beleben und auszustatten. Ignaz Kuranda. der 1848 in den bekannten Fünfziger- Aus schuß und danach in das Frankfurter Parlament gewählt worden war, schied um jene Zeit aus der Leitung des Blattes aus. Er wandte sich später nach Wien, wo er die -Ostdeutsche Post-, ein bis 1866 bestandenes, sehr geachtetes Blatt, ins Leben rief und nach einer ehrenvollen politischen Laufbahn im Jahre 1884 starb. Seine Nachfolger in der Leitung der -Grenzboten- waren Gustav Freytag und Julian Schmidt, auch Moritz Busch und Hans Blum, letzterer von 1870 bis 1878, nachdem Gustav Freytag die Redaktionsführung niedergelegt hatte. Seit dem Jahre 1878 ist der Verleger Johannes Grunow, der Sohn Friedrich Wilhelm Grunows, Herausgeber des Blattes, zwei Jahrzehnte lang in Gemeinschaft mit Gustav Moritz Wustmann, dem verdienten Reiniger der deutschen Sprache von -allerhand Sprachdumm- heiten- und Herausgeber anderer wohlbekannter Werke zur Sprach- und Volkskunde, insbesondere auch zur Geschichte Leipzigs, dessen Stadtbibliothek und -Archiv er seit langen Jahren musterhaft verwaltet. Unter der Beiden verständnisvollen Leitung und seit einigen Jahren unter der alleinigen Leitung Johannes Grunows hat sich das Blatt sein unabhängiges Urteil und seine freimütige Sprache gewahrt, nicht nur in politischen und sozialpolitischen, sondern auch in literarischen und künstlerischen Fragen, und viele Auf sätze sind sehr bemerkenswerte und in der Folge auch praktisch als wirksam erwiesene Beiträge zur Zeitgeschichte. Auch mancher vortreffliche Erzähler, Schriftsteller und Schriftstellerinnen von Bedeutung, deren Namen der Leserwelt zuerst durch die -Grenz boten- bekannt geworden sind und die natürlich auch bei unseren Kollegen vom Sortiment einen guten Klang haben, finden in den -Grenzboten. eine vornehme Heimstätte für die ernsten und heiteren, gemütvollen, humorbegabten Kinder ihrer Muse. Wir erinnern an Fritz Anders, Charlotte Niese, Sophus Bauditz, Ro bert Waldmüller, Adolf Schmitthenner, Otto Kaemmel, August Knötel. Viele andere Namen wird der sachkundige Leser aus seiner Kenntnis des schönen Grunowschen Verlages ergänzend hinzufügen, aber den reichen Inhalt des Blattes wird er damit nicht erschöpfen. Wir wünschen den -Grenzboten- zu ihrem heutigen Ehrentage ein weiteres recht langes gesegnetes Wirken. Wir, und mit uns gewiß viele Kollegen, erinnern uns gern der Heimgegangenen, die zu den Ehren des Blattes ihre reichen Gaben beigetragen haben, und wir ehren zugleich ihr Andenken durch unsere Glück- und Segenswünsche, die wir dem gegenwärtigen Leiter des Blattes, Herrn Johannes Grunow, in aufrichtig hochachtender Ge sinnung hiermit aussprechen. Reformationsfest. — Wir machen darauf aufmerksam, daß das Reformationsfest, Donnerstag, 31. Oktober, in Sachsen als kirchlicher Festtag gefeiert wird und daß die Geschäfte an diesem Tage geschlossen bleiben. Für den Verkehr mit Leipzig wolle dieser ausfallende Werktag rechtzeitig beachtet werden. Pcrsonalnachrichten. Jubiläen. — Am heutigen 1. Oktober find fünfundzwanzig Jahre verflossen, seit Herr I. W. Basedow in Hamburg, Be sitzer der dort bestehenden, angesehenen gleichnamigen Firma (Zeitungs-Haupt-Agcntur-Bureau, Journal-Expedition, Annoncen- Expedilion und Buchhandlung), das 1841 in Hamburg gegründete Geschäft übernommen hat. Aus bescheidenen Ansängcn heraus hat Herr Basedow es durch rastlose Thätigkeit verstanden, das Geschäft zu der jetzigen Bedeutung zu bringen. Wir wünschen An demselben Tage begeht der langjährige Prokurist dieses geachteten Hauses, Herr ChristophHeins, sein fünfundzmanzig- lähriges Jubiläum als Mitarbeiter genannter Firma. Mögen auch ihm noch recht viele gesegnete Jahre in unverminderter Körper- und Geistessrische bejchieden sein! s Otto Brigl. — Die Leiche des Berliner Verlagsbuch händlers Herrn Otto Brigl, der am 6. September bei einer von Heringsdors aus unternommenen Bootfahrt mit seiner Gattin, dem Bootsmann Peters und dessen beiden Söhnen den Tod ge sunden hat, ist nach Zeitungsmitteilungen vom 29. September jetzt auf der dänischen Insel Moen gelandet worden.
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