Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1925
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- 1925-02-24
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46, 24. Februar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 3185 »Aufforderung zum Tanz« meisterhaft zum Vortrag. Es schlossen sich Duette, gesungen von Fräulein Dora und Magdalene Kasten und ein Terzett gesungen von Herrn und Frau Grade und Fräu lein Hanna Kasten an, die gleichfalls großen Beifall fanden. Nun begann der Humor, der die Gesellschaft bis zum frühen Morgen nicht mehr verließ. Herr Wohlfarth, unser Seniorkollege, trug eine von seiner Gattin gedichtete Ordens- und Prcisvcrtcilung vor. Der Vorsitzende Herr Kropff erhielt für seine Führerschaft einen feu dalen Orden; der Festausschuß, die Herren M ichler und C. Mül ler, erhielten, ersterer den Hosenbandorden, letzterer den Nobelpreis für seine dichterischen Ergüsse bei verschiedenen Gelegenheiten. Noch weitere Preise wurden verteilt, alle zu neunen, würde zu weit führen. Während der Pausen wurden von jungen Damen Lose zu einer Lotterie verkauft, die einen Teil der Kosten decken mußte, da in An betracht der Teilnahme des Fungbuchhandels keinerlei Eintritt erhoben wurde. Es waren recht wertvolle Gewinne dabei, aber auch viele Bücher, Schreibblocks usw., die uns in freundlicher Weise von folgen den Firmen gestiftet worden waren: S. Fischer, Berlin; Bergstadt- Vcrlag, Breslau; L. Hecgc, Schweidnitz; G. Grote, Berlin; Fr. W. Grunow, Leipzig; Franz Goerlich, Breslau; Ferd. Hirt, Breslau; W. G. Korn, Breslau; Koehler L Volckmar, Leipzig; Jnselverlag, Leipzig; Rikolaverlag, München; Ad. Bonz L Comp., Stuttgart; Union, Stuttgart; Carl Dttlfer, Breslau; Emil Fink, Stuttgart; A. W. Fabcr, Stein; Preisinger u. Nomberger, Schleiz; Ferd. Ashelm, Ber lin; Gerh. Stalling, Oldenburg; Hübel L Denck, Leipzig. An dieser Stelle den Firmen nochmals herzlichen Dank. Der nun folgende zweite Teil des Programms versprach geheim nisvoll »3 Buchhändlerschlagcr« und zwar 1. Südliche Landschaft, 2. Vogelgezwitscher, 3. Verleumdung. Was nun kam, stellte schwere Anforderungen an die Lachmuskeln der Zuschauer und wirkte beinahe katastrophal. Auf einer Kleinkunstbühne, deren Dekorationen vom Kollegen Semm, Prokurist der Firma E. Morgenstern, Sortiment, entworfen und gemalt waren und «ine ganz hervorragende Wirkung erzielten, erschien der Conferencier, der die einleitenden Worte sprach, aber sein Amt einem deutschen, biederen Ansager übergab, weil die deutschen Buchhändler nicht von einem »Consörencier« aufgeklärt sein wollten. Es rollten sich nun die 3 Bilder vor den Augen der Zu schauer ab. Die »Südliche Landschaft« entpuppte sich als eine Tarzan parodie, die von Herrn K a m e ck e i. Hse. E. Morgenstern, Sortiment, verfaßt, ausgestattet und gespielt wurde. Die Lebcnsgeschichte des in Felle gehüllten, Purzelbäume schießenden, von dem Lorbeerbaum Apfelsinen und Zigaretten pflückenden Darstellers zu hören, erschütterte das Zwerchfell. Auf allen Vieren zwischen den Zuschauern hcrum- springend, um schließlich auf der Bühne Sortiment und Verlag humor voll anzuulken, das hätte von einem Berusskomiker nicht besser dar gestellt werden können. Das Bühnenbild selber zeigte eine Oase in der Wüste, blau und gelb gehalten, zwischen den gemalten Palmen ein lebender Lorbeerbaum, der einzige Ausstattungsgegenstand, an den sich Tarzan klammerte. — Das zweite Bild »Vogelgezwitscher« zeigte uns eine Uhuszcne. Auf der Bühne stand ein 1,70 m großer roter Uhu, das genaue Abbild des Ullstein-Uhus, der immer neue Uhus ausbrütete. Der Ullstein-Markthelser schleppte nach und nach drei immer kleiner werdende rote Uhus heran, um schließlich noch drei in den Eierschalen hockende Uhukiicken auf die Bühne zu stellen. Nun fing das Uhugeschrei an. Jedes erzählte eine Geschichte, die Reklame, die Politik oder den Buchhandel betreffend, um schließlich jedesmal in das Uhugeschrei »Wir alle, die vom Ullsteinstamme, wir leben nur von die Neklammc!« auszuklingcn. Verfasser der Texte war Kollege Wolf, die Bühnenbilder hatte wieder Kollege Semm entworfen. Sprecher hinter der Szene waren junge Damen und Herren aus der Gesellschaft. — Das dritte Bild »Verleumdung« nahm Bezug auf den Streit zwischen Ossendowski und Hcdin und das Bühnenbild zeigte in gelb und lila gehalten Silhouetten der Moskauer- Kirchen, Peter Pauls-Festung, um schließlich nach China übcrzugehen und uns Peking zu zeigen. Die Mitte zeigte ein Kamel, auf das wiederholt während des Vortrages Bezug genommen wurde. Bei vollständiger Dunkelheit des Saales, nur eine einzige halbvcrdunkeltc Lampe warf ihren mystischen Schein auf einen mitten in der Wüste Gobi stehenden Leierkasten, auf den sich eine verwegen aussehcnde Ge stalt stürzte, um nun seine grausigen Erlebnisse bei Lcicrkasten- begleitung zu schildern, bis schließlich die Stimme Hedins ertönte und sich nun der Streit daraus entwickelte, der von Ossendowski buch- händlerisch verwertet wurde. Der Text dieses dritten Bildes war wiedcrum von Herrn Kam ecke gedichtet und von ihm und Herrn Semm dargestellt*). *) Drei Lichtbildaufnahmen der Bühnenbilder: Tarzan, Uhu, Ossendowski sind von Herrn Prokurist Semm, Breslau I, Ohlauer Straße 15 zum Preise von 1.50 Mark zu beziehen. Mancher Kollege, aber auch die betreffenden Verlagsfirmen dürften Interesse daran haben. VIrseablatt f. b«v Deutsches vuchbandel. ». ^abr»a,. Es folgte nun der Tanz, auf den die tanzlustige Jugend schon lange gewartet hatte. Während einer Pause erfreuten die beiden In haberinnen der Bücherdiele, Frau 1)r. M eidncr und Frau Gurassa, die Versammlung mit einem den Breslauer Buchhändler- Verein in humorvoller Weise schildernden Vortrage, der teils ge sprochen, teils gesungen wurde und viel Beifall erntete. Ein litera rischer Gesellschaftstanz, der originelle Zusammenstellungen brachte, wurde in den Tanz cingeflochten. Nur zu früh nahte die Polizei stunde, erst das machtvolle Zureden der hohen Polizei konnte den Festausschuß bewegen, zum Schlußtanz aufspielen zu lassen. Der Breslauer Buchhändler-Verein kann auf sein 51. Stiftungs fest mit Genugtuung zurttckblicken und auch der Jungbuchhandel wird ihm Dank wissen, denn genußreiche Stunden waren es, das war die einstimmige Meinung. Es ist nur bedauerlich, daß die wirklich künstle risch gemalten Dekorationen und auch die Texte nur einmal Verwen dung finden sollen. Vielleicht entschließt sich der Vorstand des Pro vinzialvereins anläßlich seiner Hauptversammlung zu einer Wieder holung; die Kollegen aus der Provinz werden sicher gern ein paar- heitere Stunden im Breslauer Kollegcnkreise verbringen. Breslau, den 20. Februar 1925. I. A.: Carl Müller, Mitinhaber der Firma Victor Zimmer. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlnngsgchilscn-Verband zu Leipzig weist erneut die Firmen bei Besetzung von offenen Stellen auf die Stellenvermittlung des Verbandes hin. Sie bietet den Firmen Gewähr, daß bei Besetzung von offenen Stellen ge eignete Bewerber aufgefordert werden, «sich um die Posten zu bewerben. Des weiteren wird nicht nur eine schnellere Besetzung der einzelnen Stellen ermöglicht, sondern die Firmen sparen sich alle Kosten und Unannehmlichkeiten. Es wird den Firmen empfohlen, sich im Bedarfsfall« mit der Geschäftsstelle des Verbandes, Leipzig, .Hospitalstraße 25, in Verbindung zu setzen; in Leipzig kann dies unter Anruf der Nr. 10 IW geschehen. Insel, Buchhändler-Verein in Tübingen. — Tie vom Verein »Insel« geplante Feier des 70. Geburtstags seines Ehrenmitgliedes Heinrich Hermes in Tübingen muß auf Sonnabend, den 28. Februar, verschoben werden. Was liest das Kind am liebsten? — Aus Stuttgart wird uns berichtet: Die Frage, welche Bücher am liebsten von der Jugend gelesen werden, hat Mar oft genug die Er wachsenen beschäftigt, aber es schien doch interessant, im Anschluß an die Weihnachtszeit, in der den Kindern wieder viele Bücher ge schenkt wurden, bei den Kindern eine Umfrage zu halten. Wenn im Zeitalter der Republik in der Verfassung ein Referendum möglich ist, warum sollte man es nicht einmal in dieser Angelegenheit bei der Jugend versuchen. Irgendwelche interessante Ergebnisse müßte eine solche Anfrage ohne Zweifel ergeben. So unternahm es das »Gretele von Strümpfelbach« beim Süddeutschen Rundfunk, die Kin der, die zu Hunderten an den Kindernachmittagen den Märchen, lustigen Geschichten und Belehrungen lauschen, zu interviewen. Bei der Durch sicht der überaus zahlreichen Antworten war vor allem eines bemerk bar, nämlich die Einschränkung der früheren Kommissionslieferungen im Buchhandel. Während früher dem Sortimenter Bücher in Kommission überlassen wurden, können diese seit der Kriegszeit die Bücher nur gegen feste Bestellung beziehen. Das hat sich nun bezüglich der Jugendschriften dahin ausgewirkt, daß die Jugcudschriftcnverlage am Platze säst ausnahmslos den Markt beherrschen. Im allgemeinen ist zu sagen, daß die Jugend sehr an den Märchen hängt, lustige und abenteuerliche Schriften allen anderen vorzieht und, wenn sie etwas gereister ist, sich vor allem für Bücher mit belehrendem Inhalt er wärmt, soweit sie frisch und flott geschoben sind und den Eindruck objektiver Wahrheit machen. Im einzWien ist bei den Auskünften der Kinder manche Einschränkung zu machen, denn der jugendliche Leser ist letzten Endes doch auf das angewiesen, was ihm die Er wachsenen schenken, aber man darf annchmen, daß das eine oder andere Buch solche Begeisterung auslöst, daß die anderen Kinder angestcckt werden und ihre Wünsche stellen, so lange, bis sie crstillt werden. Wenn deshalb die eine oder die andere Jugendschriftstellerin besonders bevorzugt wird, so hat dies schließlich doch seine tieferen Gründe. Die M ädchen haben sich an der Rundfrage am stärksten be teiligt. Sie entschieden sich in erster Linie für Jugendschristen und Backfischcrzählungen l105 an der Zahl), 51 wünschten Märchen, 11 lustige Geschichten, 11 solche mit geschichtlichem Inhalt, 8 abenteuer liche Erzählungen. Gute Literatur, die zeitüberdauernd ist und auch von den Erwachsenen noch gelesen wird, verlangten 11 Mädchen. Bei den Jugenöschriften stehen die der Tony Schumacher, Ottilie Wilöermuth, Agnes Sapper an der Spitze, dann folgen Kochs Trotz- 428
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