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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. L. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 70SV Rechtfertigung für das Behalten aller unbesprochenen Bücher zu erwecken. Es wird denn auch thatsächlich von dieser Krücke recht fleißig Gebrauch gemacht. Ein interessantes Bei spiel erlebte ich kürzlich mit dem Mitarbeiter einer großen Zeitung, der sich ein Werk zur Besprechung in dieser erbeten hatte. Da er seiner Verpflichtung nicht nachkam, so erbat ich mir das Exemplar zurück, erhielt aber zur Antwort, er könne das Buch nicht enrpfehlen, worauf ich ihm bedeutete, daß er es alsdann doch zurllckgeben müsse, um so mehr, als ihm nichts daran liegen könne, ein wertloses Buch zu be halten. Was that nun der Mann? Er veröffentlichte in betreffender Zeitung eine Notiz über unverschämte Verleger, die derartige Ansinnen an einen freien deutschen Schriftsteller stellten, und erklärte mir auf mein nochmaliges Vorhalten, daß er auch schlechte Bücher, die der Besprechung nicht wert seien, als »Dokumente seiner Thätigkeit» seiner Biblio thek einverleibe. Bis zu diesem Grad von Rechtsverwirrung vermögen einzelne Journalisten zu gelangen, wenn es sich um das Behalten von Rezensionsexemplaren handelt. Mag viel oder wenig bei der gegenwärtigen Erneuerung der Debatte über die Rezensionsexemplare herauskommen, so ist es jedenfalls doch schon sehr viel wert, daß eine gründ liche Beleuchtung und Aussprache darüber stattfindet. Je tiefer einer eindringt in die ganze Sache, desto mehr wird er als Verleger zu einem recht vorsichtigen Vorgehen auf diesem Gebiete geneigt sein, und damit wird dem ganzen Buchhandel nur gedient sein. Ich selbst bin infolge der gemachten Erfahrungen von der Versendung unverlangter Rezensionsexemplare bis auf seltene Ausnahmen ganz abgekommen, und ich begnüge mich damit, einer Anzahl guter Redaktionen jedesmal den Prospekt über erscheinende wertvollere Werke zu senden und zur Be stellung eines Rezensionsexemplares einzuladen. Robert Lutz. Erwiderung Wir legen den Anschauungen des Herrn Lutz über »Zeitungen und Bücherbesprechungen« zu wenig allgemeine Bedeutung bei, als daß wir aus die vorstehenden Aus führungen näher eingingen, und beschränken uns deshalb auf die Richtigstellung, daß der erwähnte Prozeß keineswegs eine Entscheidung von prinzipieller Bedeutung herbeigeführt, sondern lediglich den vorliegenden Fall zu gunften des Herrn Lutz entschieden hat, weil dieser seine Unkenntnis der Be dingungen, unter denen unsre Redaktionen Rezensionsexemplare annehmen, eidlich erhärtete, und wir dem gegenüber eine allgemein feststehende Praxis in dieser Beziehung nicht Nachweisen konnten. Bielefeld. Velhagen L Klasing. Kleine Mitteilungen. Zoll nach Hawai und Portorico. — Für Postpakete nach Hawai und Portorico gelten fortan die Zollvorschriften wie bei Postpaketen nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Ge hören mehrere Pakete zu einer Begleitadresse, so muß das für die Zollverwaltung des Bestimmungslandes bestimmte Exemplar der Zoll-Inhaltserklärung für jedes Paket in einer besonderen Aus fertigung vorhanden sein. Der Wert des Paketinhalts darf in den Zolldeklarationen nicht unter dem wirklichen Markt- oder Kaufpreise angegeben werden; zu niedrige Wertangabe kann Zoll strafen, u. a. sogar Beschlagnahme und Verlust der Sendung, nach sich ziehen. Beträgt der in den Zoll-Inhaltserklärungen angegebene Wert mehr als 100 Dollar (420 ^), so ist die offene Beifügung einer von einem Konsul der Vereinigten Staaten beglaubigten Rechnung vorgeschrieben. Postverkehr in England. — Der Bericht des englischen Generalpostmeisters über das letzte Verwaltungsjahr zeigt abermals eine erstaunliche Zunahme des Postverkehrs im Vereinigten Königreiche. Die Zahl der bestellten Briefe betrug 2323 Millionen, der Postkarten 413 Millionen, der Buchpoftsendungen und Cirkulare Ackitundsechzigster Jahrgaim 732 Millionen, der Zeitungen 167 Millionen, zusammen 3 727 817 000 Stück oder annähernd über 90 Postsendungen auf den Kopf der Bevölkerung. Die aufgegebenen Postanweisungen repräsentieren die Summe von nahezu 40 Millionen Pfund Sterling und jene der Postzahlscheinc von nahezu 30 Millionen. Die Zahl der beförderten Telegramme ist infolge des steigenden Gebrauches der Fernsprecher um nahezu ein Prozent gesunken, erreicht aber noch immer die Summe von 90 Millionen. Die Zahl der beim Postwesen beschäftigten Personen beträgt an 173 000, deren Gehälter und Löhne an 9 Millionen Pfund Sterling ausmachen. Die Zahl der unbestellbaren Postsendungen wächst von Jahr zu Jahr. Nicht weniger als 345 690 Postpakete wurden ohne Adresse aufgegeben; viele davon enthielten Bargeld und Banknoten, zusammen 7454 Pfund Sterling. Die in den unbestell baren Briefen gefundenen Geldwerte belaufen sich auf nahezu 70 000 Pfund Sterling. Verein der Reisebuchhändler. — Nr. 6 der .Vertrau lichen Mitheilungen, des Vereins der Reisebuchhändler enthält die Angabe der neu aufgenommenen Mitglieder, sowie die voll vertrauensunwürdige Reisende gemäß §5 Ziffer 7 der Satzungen bekanntgegebcn. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß die »Vertraulichen Mittheilungen. Nichtmitgliedern des Vereins nicht zugänglich gemacht werden dürfen. — Am Sonntag den 22. September 1901, vormittags 11 Uhr, wird der Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsen im Saale des Hotels .Kaiserhof. ^in P^irna zur ordentlichen General ration, der Abend durch einen Abschiedstrunk im Ratskeller aus gefüllt werden. Während der Verhandlungen wird Frau Diederich (Pirna) die Gefälligkeit haben, die Damen der Teilnehmer mit den Sehenswürdigkeiten^Pirnas bekannt zu machen. nicht leidet, gestattet, private Aufträge aller Art, die ihnen von den Bewohnern ihres Bestellbezirks übertragen werden, zu erledigen, auch dürfen sie als Agenten von Zeitungen thätig sein, für eigene Rechnung Zeitungen und Zeitschriften verkaufen, sowie Bestellungen auf Zeitungen und Zeitschriften sammeln. Personalnachrichten. Ehrung Wilhelm Raabes. — Die Feier des siebzigsten Geburtstages des Dichters Wilhelm Raabe am 8. Sep tember in Braunschweig trug den Charakter einer großartigen nationalen Kundgebung. Der Festakt im Altstadt - Rathause begann mit ergreifenden Festgesängen unter Leitung des fessor Adolf Stern-Dresden die Festrede hielt. Der Wirkliche schaft am Bande des Ordens Vertholds I. von Zähringen überreichen. Der preußische Minister der geistlichen rc. An gelegenheiten hatte Wilhelm Raabe schriftlich beglückwünscht und ihm mitgeteilt, daß das Ministerium im Interesse der Verbreitung seiner ausgezeichneten Schriften eine größere Summe zum Ankauf von Werken für Volksbibliotheken bestimmt hat. Der Stadtrat Meyer überbrachte das Diplom als Ehrenbürger der Stadt Braunschweig, ein Vertreter von Eschershausen das der Vaterstadt des Dichters. Die Universität Göttingen übersandte ihm durch den Professor Roethe die Ernennung zum Ehrendoktor, während Professor Scholtler im Aufträge der Technischen Hoch schule und der Westermannsche Verlag Adressen übergaben. Beim Festmahl im Wilhelmsgarten feierten Hans Hoffmann und Pro fessor Wilhelm Brandes, sowie der Rechtsanwalt Engelbrecht den Jubilar, während Julius Lohmeyer ein Album huldigender Fest» blätter erster Meister der deutschen Dichtung und Kunst überreichte Aus fast allen Kreisen der Litteratur und Kunst Deutschlands trafen Glückwünsche ein. Der rüstige Jubilar nahm, umgeben von seiner Gattin, seinen Töchtern und Freunden, die Huldigungen mit Dank entgegen. Der König von Württemberg hat Wilhelm Raabe die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Kronenordens verliehen. 937
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