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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1907
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- Deutsch
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3580 Börsenblatt s. d, Dischn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 78. 5. April 1S07. Dem Vorstand der Bismarck-Gesellschaft, der mehrmals im Jahre, außer der im Februar stattfindendcn Hauptversammlung, Sitzungen abhält, steht noch ein Gesamtausschuß von politisch, wissenschaftlich und sozial hochgestellten Persönlichkeiten als Beirat behufs Propagation und Verwirklichung seiner Idee zur Seite. Durch die verschiedenartigsten öffentlichen Veranstaltungen in Stendal, als wissenschaftliche Vorträge, Mustkaufführungen am Geburtstag des Fürsten Bismarck (1. April jedes Jahres), ferner Konzerte und Bismarckfeuer am nationalen Gedenktag (21. Juni), suchte die Bismarck-Gesellschaft einerseits die Erinnerung an den Fürsten zu pflegen und wachzuhalten, anderseits aber auch der Bismarck-Gesellschaft auf diese Weise neue Mitglieder zu ge winnen. Ihre Gesamtzahl beträgt jetzt schon mehr als 600, die Höhe der Mitgliederbetträge schließt 1906 mit rund 4000 ^ ab. Die Beschaffung der materiellen Mittel zur Erhaltung und Ausgestaltung des Archivs verdanken wir ausschließlich der Frei gebigkeit von Privaten; städtische, provinziale und staatliche Behörden haben dem Projekt bislang noch keine Beihilfe zuteil werden lassen. Das praktische Ergebnis der Tätigkeit der Bismarck-Gesellschaft findet nun seinen Ausdruck in dem wettern Ausbau des Bismarck- Archivs, das durch den Ankauf der mannigfaltigsten Bismarck- Andenken eine bedeutende Erweiterung erfahren hat. Das Archiv umfaßt bereits eine Sammlung von 8000 Nummern, unter denen sich die seltensten Bismarck-Werke, Bilder, Urkunden, Karikaturen, Denkmünzen rc. befinden. Einen unleugbaren Gewinn für das Archiv bedeutet seine Verlegung wegen Mangels an Raum vom Domremter nach einem großen und schön restaurierten Saal im Rathaus von Stendal. Erst hier, an diesem neuen Standort, wo einst die Vorfahren BiSmarcks als Ratsmänner fungierten, vermögen die geschmackvoll gruppierten Gegenstände selbst dem flüchtigen Besucher ein an ziehendes, imposantes Bild von dem Vorhandenen zu geben. Ein höchst aussichtsvoller Anfang der Schaffung eines Zentral punktes für die Konzentrierung des geistigen Guts Bismarcks liegt somit nun schon vor, und wir dürfen hoffen, daß unsrer Bismarck-Gesellschaft auch fernerhin zu einer glücklichen Lösung der ihr zugewiesenen Aufgabe wie bisher die steigende Teilnahme aller national gesinnten Kreise Deutschlands erhalten bleiben wird Personalnachrichten. Jubiläum. — Wieder war cs der Firma K. F. Koehler in Leipzig am 4. d. M. vergönnt, das Jubiläum eines ihrer Mitarbeiter feiern zu können. Herr Emil Rost ist vor fünf undzwanzig Jahren eingetreten und hat in verschiedenen Ab teilungen des umfangreichen Geschäfts die ihm übertragenen Ämter zu steter Zufriedenheit der Geschäftsleitung in muster- gtltiger Weise verwaltet. Dem Jubilar wurden von den Chefs und einer Abordnung der gesamten Mitarbeiterschaft, die aus den zahlreichen Jubilaren des großen Hauses unter Führung der Prokuristen gebildet war, die herzlichsten Glückwünsche aus gesprochen und die bei solchen Gelegenheiten üblichen Ehrengaben mit den besten Wünschen für weitere rüstige und frische Amts tätigkeit dargebracht, die er mit Worten herzlichen Dankes und in tiefer Rührung entgegennahm. (Red.) Jubiläum. — Aus Stuttgart wird uns geschrieben: (Red.) Eine schöne, würdige Feier konnte am 2. April die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart begehen. Herr Direktor Karl Goßrau, Vorstand der buchhändlerischen Abteilung, konnte an diesem Tage auf eine fünfundzwanzigjährtge Tätigkeit in diesem Welthause zurückblicken, in das er nach Jahren der Wanderschaft in Berlin, Wien usw. am 1. April 1882 eingetreten ist. Direktor Loewenstein, umgeben von den Angestellten des Hauses, begrüßte den Jubilar in dessen reich mit Blumen und Pflanzen geschmücktem Arbeitszimmer auf das herzlichste und beleuchtete in einer trefflichen, längern Ansprache den Entwicklungsgang des Gefeierten, wie es ihm durch seinen Fleiß und seine Begabung gelungen sei, sich unter oft schwierigen und wechselvollen Ver hältnissen emporzuarbeiten, bis er vor sieben Jahren in Aner kennung seiner geleisteten hervorragenden Dienste in die Leitung des Geschäfts berufen wurde. «So steht der Jubilar-, so führte der Redner zum Schluß aus, »vor uns als ein leuchtendes Vor bild treuester Pflichterfüllung im schönsten Sinne des Wortes». Das anschließende brausende Hoch auf Direktor Goßrau fand bei der Festversammlung begeisterten Widerhall. Verschiedne wert volle Gaben, die nun überreicht wurden, bewiesen die hohe Wert schätzung und Verehrung, deren sich der Jubilar allerseits er freut. Von den Vorständen des Süddeutschen, des Württem- bergischen und des Stuttgarter Buchhändlervereins, vom Buchhandlungs-Gehilfenverband, der Stuttgarter Buchhändler- Krankenkaffe, von Geschäftsfreunden, Kollegen und Bekannten trafen Gratulationen in Poesie und Prosa schriftlich und tele graphisch in großer Zahl ein, die dem allzeit jovialen und freund lichen, hilfsbereiten, gefälligen Manne ihre herzlichen Glückwünsche übermittelten. Nachmittags fanden sich sodann die Mitglieder des Aussichtsrats der Deutschen Verlags-Anstalt ein, in dessen Namen Herr Kommerzienrat Or. Georg Doertenbach den Jubilar unter Überreichung einer wertvollen Erinnerungsgabe als aus gezeichneten, treu bewährten Beamten feierte. Ein Ständchen, das die Stuttgarter Liedertafel (ehemals »Hallbergerscher Gesang verein») abends darbrachte, beschloß in würdigster Weise den festlichen Tag. — Wünschen wir dem verehrten Jubilar, daß es ihm vergönnt sein möge, seine Kraft dem hochangesehenen Verlagshaufe noch recht viele Jahre in Gesundheit zu widmen I —k. Leo Taxil -si. — In Sceaux bei Paris ist am 30. März der Journalist Gabriel Jogand-Pagss gestorben, der in den 1890er Jahren unter dem Schriftstellernamen Leo Taxil viel Aufsehen gemacht hat. Als Freidenker und Freimaurer schon seit 1872 unter diesem Namen schriftstellerisch tätig, griff er nach einem Zerwürfnis mit dem Freimaurerorden diesen in einer Reihe von Schriften an. Anderseits verband er damit zugleich eine grobe Mystifikation der Ultramontanen, bei denen seine Enthüllungen der frei von ihm erfundenen Miß Vaughan, einer bekehrten früheren Dienerin des gleichfalls von ihm erfundenen -Teufels Bitru- willig Gehör gefunden hatten. Im Jahre 1897 offenbarte er selbst seine Täuschungen und veranlaßte damit einen unerhörten Skandal; denn als reuiger Sünder hatte er vom apostolischen Nuntius in Paris Absolution und den päpstlichen Segen empfangen, war auch von einem kirchlichen Kongreß in Trient, der von 36 Bischöfen besucht war, wegen seiner Verdienste um die Kirche belobt worden. — Von seinen zahlreichen Schriften, deren mehrere in deutscher Übersetzung erschienen sind, seien hier nur folgende genannt: (Red.) Bekenntnisse eines ehemaligen Freidenkers — Vollständige Ent hüllungen über die Freimaurerei — Drei Punkte-Brüder — Die Geheimnisse der Freimaurerei — Die freimaurerischen Schwestern — Der Teufel im 19. Jahrhundert — Adriano Tenani, Ober haupt der Freimaurer. (Sprechsaal.) Warenhaus-Buchhandel. Den Herren Verlegern und Barsortimentern zur gefälligen Beachtung! Wir haben festgestellt, daß ein Buch, das am 9. Dezember 1906 vom Verleger an die Firma R. Streller in Leipzig geliefert wurde, kurze Zeit nachher im Warenhaus von Rudolf Karstedt in Lübeck mit unzulässigem Rabattabzug zum Verkauf gelangte. Nach den abgegebenen Erklärungen der Firma R. Streller in Leipzig ist ihr die Bestellung auf das betreffende Buch von einer Firma M. Wagner, deren Inhaberin die Papierhändlerin Marie Wagner in Berlin-Charlottenburg ist, zugegangen. Eine Äußerung der Frau Wagner hat die Berliner Vereinigung, die mit der Unter suchung der Angelegenheit betraut wurde, nicht erhalten können. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden». (gez.) Aug. Frederking-Hamburg, Wilh. Halle-Altona, I. Schriftführer. I. Vorsitzender. Zu Obigem bemerke ich noch kurz, daß die Firma Wagner seit Jahren im Buchhändler-Adreßbuch aufgeführt ist, was aus der Erklärung des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden- nicht hervorgeht. R. Streller.
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