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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120127
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191201278
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120127
- Nutzungshinweis
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-27
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1912
- Autor
- No.
- [14] - 1160
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1160 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 22. 27. Januar 1912 durchdachtes Programm an die Stelle Wahl- und qualloser Experimente treten muß, da von einem Streiche keine Eiche fällt Also eine Kunst des Aushaltens! Einen nicht zu unterschätzen- den Vorteil wird man, gleichviel, wie man zu der Frage steht, diesen Veranstaltungen nicht absprechen können: daß sie nämlich die Möglichkeit geben, in wirksamer Weise sich der Presse zu bedienen und über den Kreis der Kunden hinaus Interessen ten für das Geschäft heranzuziehen. Nur wenige Firmen ver- stehen es, sich die Tagespresse nutzbar zu machen, weil sie ihr Aufgaben und Dienste zumuten, für die sie entweder überhaupt nicht oder nur gegen Bezahlung zu haben ist. Wo aber ein äußerer Anlaß sich zwanglos darbietet und eine Preßnotiz ebenso im Interesse der Allgemeinheit wie in dem ihres Urhebers liegt, sollte er auch vom Sortiment benutzt werden. Dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen, sorgen die Zeitungen schon selbst, der Abdruck von Artikeln aber, wie wir im Anschlüsse an diese Ausführungen einem begegnen, zeigt daß auch die Presse für Mitteilungen aus dem Geschäftskreis des Buchhandels nicht »unempfänglich« ist. DaS neue Geschäftshaus der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frlck. — Die »Wiener Sonn- und Montags-Zeitung« vom 22. Januar schreibt: Es ist gewiß interessant, die Einrichtung und den inneren Betrieb der verschiedenen Industrie- und Geschäftszweige kennen zu lernen. Die'Neuzeit hat doch auf diesem Gebiete ungeheure Erfolge zu verzeichnen. Die Vervollkommnung und die Moderni sierung hat sich nach allen Richtungen geltend gemacht. Fast alle großen Betriebe haben bereits ihre Schilderer in der Offent- lichkeit gefunden, eine Spezies aber, die gerade den gebildetsten Teil des Publikums interessieren dürfte, das ist die große Lese- Welt, hat noch immer keine rechte Vorstellung, wie es eigentlich hinter dem Verkaufspult einer großen modernen Buchhandlung aussieht, welch vielverschlungene Tätigkeit hier entwickelt wird. Wir wollen einmal eine Wanderung durch eine modern, elegant und praktisch eingerichtete Buchhandlung antreten. Als eine solche ist heute, wie »Die Zeit« schreibt, das Geschäftshaus des k. u. k. Hofbuchhändlers Wilhelm Frick, Wien I, Graben 27, zu bezeichnen, das — seit 1864 bestehend — im Jahre 1911 eine Umwandlung erfahren hat, die einer völligen Neu gestaltung nach den allermodernsten Prinzipien gleichkommt. Schon das prächtige Portal, kunstvoll aus Deltametall, Glas und Marmor gebildet, wirkt einladend und ästhetisch. Wir gelangen ins Entree, das zugleich den Kassenraum bildet; die moderne, praktische Ausstattung in Eiche, mit amerikanischem Nußbaum facettiert', ist vom Architekten Hans Prutscher ent worfen. Daran schließt sich der große Verkaufsraum mit einer vornehm-schlichten Einrichtung. Er enthält das große Lager schöngeistiger und fremdsprachlicher Literaturerzeugnisse, deren übersichtliche Aufstellung uns eine rasche Orientierung ermög licht. Ein eigener Leseraum erleichtert die Suche. Er enthält zudem eine Auswahl der besten Klassikerausgaben in Pracht einbänden und bibliophile Literatur und Luxusausgaben. Eine glückliche Lösung bedeutet die Verbindung der Parterre räume mit den Lokalitäten im ersten Stockwerk. Eine bequeme, Helle, mit schönenAltwiener Bildern geschmückte Treppe führt uns in einenVerkaufsraum, der das literatur-und kunstgeschichtliche Lager, die philosophische und pädagogische Literatur und die Werke der exakten Wissenschaften enthält. Im ersten Stockwerk sind auch Buchhaltung, Stadtexpedition, die Versandabteilung mit dem umfangreichen land- und forstwirtschaftlichen sowie jagdliterarischen Lager, das französische Barsortiment für Buchhändler, das Privatkontor, das Bureau der Verlagsabteilung und die Administration der Verlags zeitschriften untergebracht. Das Privatkontor mag wohl jeden Freund stilvoller Interieurs fesseln; es ist als Herrenjagdzimmer in geschmackvoller, origineller Weise eingerichtet. Von der Ad ministration der Verlagsjournale führt ein großer Warenaufzug zum Expedit und zur Waren-Zu- und Abfuhr im Parterre, wo sich auch die musterhaft organisierte Abteilung für das buch händlerische Verrechnungswesen befindet. Hier gewinnt man einen Einblick in den Umfang des Betriebs. Es sind Hunderte von Poststücken und Frachtsendungen, die hier täglich ein- und ausgehen. Um das geistige Leben Wiens und der Monarchie mag es danach nicht schlecht bestellt sein. Das lehrt uns viel leicht auch die Betrachtung, daß das stets in Ergänzung be griffene Warenlager der Frickschen Buchhandlung mehr als eine Viertelmillion Bände umfaßt. Die Länge der mit^Büchern bestellten Regale beträgt 3423 laufende Meter, das heißt, die Bücherreihe würde vom Praterstern bis zum Lusthaus reichen. Die Hauptlagerräume, enthaltend das wissenschaftliche Sorti mentslager, das ausländische Neservelager und die großen Verlagsvorräte, befinden sich in den ausgedehnten, zwei Stock werke tiefen Kellerräumen der Häuser Graben 26 und 27. Auch der sanitären und sonstiger praktischer Einrichtungen soll gedacht werden. Elektrische Ventilatoren sorgen für un ablässige Zufuhr frischer Lust. Dem Personal, das fünfzig Personen umfaßt, stehen reichliche Garderoben, Wasch- und Toilettenräume zur Verfügung. Alle Räume werden durch Warmwasserumlaufheizung in einwandfreier Weise erwärmt. Moderne Bogenlampen und mehr als 260 Glühlampen erhellen die durch Telephone, Sprachrohre und Aufzüge verbundenen Räume, denen durch eine gewaltige elektrische Regulieruhr auch die genaueste zeitliche Übereinstimmung gegeben wurde. Und was bei den überaus schwierigen Adaptierungs arbeiten, die nahezu ein volles Jahr in Anspruch nahmen, noch besonders hervorgehoben zu werden verdient: alles ist geschehen, ohne den geschäftlichen Verkehr innerhalb und nach außen auch nur eine Stunde zu hindern; Mauern wurden durchbrocken, getrennte Räume miteinander verbunden, unbequeme Treppen beseitigt, neue bequeme an anderer Stelle geschaffen, finstere Winkel erhellt und verschönert und so das ehemalige Stückwerk in ein Gesamtwerk verwandelt, das der Kritik in jeder Beziehung (nicht zuletzt in hygienischer!) standzuhalten vermag und des Be suches von nah und fern wLrt ist. Man verläßt die Hofbuchhandlung Frick mit dem Eindruck, ein wahrhaft großzügig geleitetes, für die buckhändlerische Welt des In- und Auslandes vorbildliches Etablissement besucht zu haben. Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914. — Am 23. Januar fand im Buch gewerbehause zu Leipzig eine gemeinsame Sitzung des Direkto riums mit den Vertretern der verschiedenen wirtschaftlichen Ver einigungen des Buchgewerbes statt, um deren Mitwirkung an dem großen Unternehmen zu sichern. In anregender Aussprache, an der sich besonders Herr Geheimer Kommerzienrat Büxenstein- Berlin beteiligte, wurde der vorläufige Organisationsplan er gänzt und grundsätzlich festgestellt, so daß nun demnächst an die Bildung eines Gesamtausschusses und der verschiedenen Arbeitsausschüsse der Gruppen herangetreten werden kann. — Von besonderer Bedeutung war die Anwesenheit des Herrn Geheimrat Professor vr. Lamprecht, der den großzügigen Plan einer kulturgeschichtlichen Abteilung entwickelte, der sich die historischen Überblicke der einzelnen Gruppen einzugliedern hätten. Die verschiedenen Vereine wurden ferner gebeten, ge schlossene, technisch-belehrende Abteilungen der Arbeitsweisen ihrer Zweige von sich aus zusammenzubringen und auszustellen. Für die graphische Kunst sagte der Direktor der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Herr Professor Seliger, eine solche instruktive Gruppe zu, während der Direktor der Leip ziger Universitätsbibliothek, Herr Geheimrat Professor vr. B»ysen, die Vorbereitung der Abteilung für Bibliothekswesen übernahm, — Die Arbeiten an der Ausstellung sind damit in ein neues Stadium getreten und werden nun zunächst von den einzelnen Gewerbszweigen noch weiter beraten und gefördert werden, wozu schon in nächster Woche die Verleger und die Photographen mit besonderen Versammlungen den Anfang machen werden. Versteigerung altfranzösischer Bücher. — Im städtischen Auktionslokale der Ros viouot in Paris wurde am 23. Januar mit der Versteigerung der wertvollen Delessertschen Büchersamm lung begonnen und am ersten Tage eine Einnahme von 40000 Frcs. erzielt. Es kamen seltene Originalausgaben der großen franzö sischen Schriftsteller und Bücher aus dem 18. Jahrhundert mit reichen Einbänden unter den Hammer. Die Werke Moliöres, 8 Bände, von 1682, brachten 3010 Frcs. Eine Originalausgabe der »^tba-lis« von 1691 wurde mit 2305 Frcs. zugeschlagen. Die »koömss ckra-umtigus«, von Corneille, 1692, erzielten 2060 Frcs.;
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