Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120201
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191202019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120201
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-01
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 26, 1. Februar 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt t d. Dtjchn. Buchhandel 1379 britischen Kolonien einzusiihren, oon seiten des Autors aus- schließlicheAutorisation der Tauchnitz Edition für den Kontinent. Der moralische Erfolg war sofort durchschlagend. In England wie in Deutschland erregte die erste Anerkennung geistigen Eigentums aus internationalem Gebiet Aufsehen. Ein günstiger Stern waltete über dem Unternehmen insofern, als es genau mit dem Beginn der glänzenden Blütezeit der englischen Literatur im viktorianischen Zeitalter einsetzte. Über diese abgeschlossene Literaturepoche hat der Verlag in dem prächtigen Werke Leon Kellners »Die englische Literatur im Zeitalter der Königin Viktoria« eine zusammenfassende er schöpfende Gesamtdarstellung veröffentlicht. So war der Verlag bereits durch die Publikation der wichtigsten Werke oon Dickens, Disraeli, Bulwer, Captain Marryat u. a. innerlich gefestigt, als im Jahre 184K die Ver hältnisse sich durch den Literarvertrag zwischen England und Preußen, dem sofort Sachsen beitrat, völlig änderten. Bald solgten solche Verträge Englands sowie Deutschlands mit anderen Staaten, bis endlich die Berner Konvention im Jahre 1386 England und die kontinentalen Kulturstaaten mit ganz wenigen Ausnahmen zu gegenseitigem internationalen Urheber schutz vereinte. Infolge der Literaroerträge von 1848 wurden mit einem Male sämtliche bisher erschienenen Bände der Tauchnitz Edition auf Grund der mit den Autoren geschlossenen Ve» träge aus nur autorisierten zu gesetzlich geschützten Ausgaben. Damit erhielt der Verleger statt der bisherigen bloßen Autori sation das alleinige Recht übertragen, das betreffende Werk auf dem Kontinent zu verlegen. Der Einführung der eng lischen Originalausgaben auf dem Kontinent stand nach wie vor nichts im Wege. Dagegen hat die vertragliche Bestimmung, daß die Tauchnitz-Ausgaben ihrerseits nicht nach England und den Kolonien eingesührt werden dürfen, als die eines rein kontinentalen Unternehmens, zu manchen Mißverständnissen geführt; denn es erscheint vielen als ein Widerspruch, daß rechtmäßige Ausgaben in England verboten sind resp. konfisziert werden können, eine Erscheinung, die wohl einzig dasteht und auf einer Eigentümlichkeit der englischen Verhältnisse beruht. Bei der enormen Verbreitung der englischen Sprache erscheint nämlich ein neues englisches Werk oft gleichzeitig außer der Londoner Originalausgabe in den Vereinigten Staaten, Australien, Kanada und auf dem europäischen Kontinent in der Tauchnitz-Edition. Für die Werke amerikanischer Autoren bestanden bis 1891 keine internationalen Konventionen zwischen den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern; die Verträge mit ameri kanischen Autoren enthielten also bis dahin die gleichen Be stimmungen wie die mit englischen Autoren vor 1846; natürlich war der Verleger verpflichtet, die betreffenden Werke nicht nach den Vereinigten Staaten einzuführen. Seit 1891 übertragen auch die amerikanischen Autoren das aus schließliche Recht für kontinentale Ausgaben; seitdem er schienene englische Werke dürfen nur dann importiert werden, wenn sie in den Vereinigten Staaten nicht geschützt sind. Sämtliche urheberrechtlichen Bestimmungen beziehen sich selbstverständlich nicht auf solche Werke, die bei Ausnahme in die Collection äomeive publio waren, d. h. solche Werke einer älteren Literaturepoche, wie Shakespeare, Milton, Sterne, Smolett usw., die in keinem Lande mehr Schutz genießen. Sie dürfen auch ungehindert nach England und den Ver einigten Staaten eingeführt werden. Dieselbe Ausnahme stellung genießen die sogenannten Nsmori»! Volumss, die Bände 500, 1000 und 2000, die Originalpublikalionen des Verlags enthalten: küks Osoturiss ok tbe Lvglisb l-avxvogv Lvä I-itersturs (500), lös klev lestamevt b^ 0. liseboväork (1000), Ok Loglisb lütereturv io tbe Rsixn ok Vietoris b^ llenr^ Norlex (2000). Von dem Jubiläumsband 4000: L Nsonal ok Lmerivsn Interatnre ist eine besondere Ausgabe für England und die Vereinigten Staaten durch Lutvsm L Sons autorisiert, die Kontinentalausgabe dieses Bandes wird daher nicht nach diesen Ländern exportiert. Vol. 1000 ist den englischen und amerikanischen Autoren der Tauchnitz Edition, vol. 2000 dem König Albert und der Königin Carola von Sachsen, vol. 4000 dem damaligen Präsidenten Roosevelt gewidmet. Von Mitgliedern der englischen Königsfamilie ist vor allem Königin Viktoria von England mit zwei Bänden als Autorin in der Tauchnitz Edition vertreten: I-eavss krom tbo llonrvsl ok oar I-ike iu tbo Uigblsväs, krom 1848 to 1861 (vol. 2227) und Nors I-savss krom tbo llourool ok » I-iks in tbo Lixblaocks, krom 1862 to 1882 (vol. 2228). Ferner wurden ein Band Reden des Prinzgemahls und ein Band Briefe an die »Hasen« ediert. Eine der Hauptveröffentlichungen war 1899 die treff liche Übersetzung von Bismarcks Gedanken und Erinnerungen (3327—29). Für alle Publikationen lebender Autoren galt von An fang an der Grundsatz, daß sie neu sein und möglichst gleichzeitig mit der englischen Originalausgabe erscheinen sollten. Dank dem Entgegenkommen der englischen Verleger durch Übersendung der sogenannten esrl^ eoxies war es auch in säst allen Fällen möglich. Ruskins Werke wurden erst später, als erwünscht, publiziert, da dieser bei seinen Lebzeiten ein Gegner von Ausgaben war, die sich infolge ihres ge ringen Preises an ein größeres Publikum wandten, da nach seiner Ansicht seine Werke nur für einen kleinen Kreis be stimmt waren. Im Interesse der Einheitlichkeit hat von Anfang an Auswahl und Redaktion der einzelnen Bände ausschließlich in den Händen des Verlags gelegen. Der leitende Grundsatz war, so schön das Ideal für einen Verleger sein mag, per sönlichen Neigungen zu folgen, eine reprssentativs Oolleotion, eine typische Sammlung zu schaffen, die ein getreues und möglichst objektives Bild der jeweiligen englischen Literatur, nicht nur der Romanliteratur, sondern aller Gebiete des Geisteslebens widerspiegelt. Daß diese Aufgabe, Vermitt lerin der Geistesprodukte einer großen Nation gegenüber dem Ausland zu sein, aufs beste gelöst ist, bestätigt jeder genaue Kenner des englischen Geisteslebens. So hat sich denn auch der Absatz der Collection im allgemeinen stetig gesteigert, die beiden letzten Jahre haben den Umfang aller früheren nicht unerheblich übsrtroffen. Die Verbreitung der Edition erstreckt sich auf dem Kontinent außer auf Deutschland, im Sommer natürlich be sonders aus die Alpenländer, im Winter auf Italien und Südfrankreich, immerhin nur ans Länder, in denen Englisch nicht die Landessprache ist. In Frankreich haben zwei große Pariser Häuser den Alleinvertrieb. Der rege persönliche Verkehr mit englischen und ameri kanischen Autoren und ihren Stellvertretern, ebenso mit den englischen Verlegern, der Grundnero eines solchen Unter nehmens, wird durch regelmäßige Besuche in England, da neben durch eine nach vielen Tausenden zählende Korrespon denz aufrechterhalten. Die Korrespondenz wurde bezw. wird nicht mit dem Verlag als solchem, sondern stets, wie bei den meist persönlich freundschaftlichen Beziehungen wohl verständlich, mit den Inhabern, dem älteren und dem jüngeren Freiherrn von Tauchnitz selbst geführt. Inhaltlich schließt sich oon weiteren Verlagsunterneh mungen zunächst die Ltuäsnts' Kerles kor Lebool, Oollege »nä Home an, eine Ausgabe klassischer und moderner englischer Werke mit deutschen Anmerkungen und zum Teil Spezial wörterbüchern für Schulgebrauch und Privalstudium. Die Oolleotioo ok Oermaa Latbors (51 Bände 1867—92) umfaßt ISO'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder