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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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1380 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel- Nichtamtlicher Teil. 26, 1. Februar 1912 eine Sammlung englischer Übersetzungen bekannter deutscher Bücher, klassischer Werke wie neuerer Romane. Die »lkravoo Olsssiguo« (18 Bände, 1845—SS) sollte die Vorstufe zu einer ähnlichen Kollektion französischer Schriftsteller werden, wie es die Edition für die englischen ist. Die billigen belgischen Nachdrucke und andere Umstände machten ihre Wetterführung unmöglich. Eine der wichtigsten Abteilungen des Verlags wurden ferner die Wörterbücher. Das englisch-deutsche Lexikon von James ist in beinahe 200 000 Exemplaren abgcsctzt, welche Zahl von mehreren Taschenwörterbüchern (Englisch-Französisch, Englisch-Deutsch) noch erheblich übertroffen wird. Dazu traten die italienisch-deutschen und deutsch-italienischen und spanisch deutschen und deutsch-spanischen Wörterbücher größten und großen Formats, Handwörterbücher der deutschen Sprache (Weber, 25. Auflage), Fremdwörterbuch, hebräisches und chaldäisches Handwörterbuch, ein englisch-italienisches und ein technologisches Wörterbuch in drei Sprachen u. a. m. und neun Taschenwörterbücher im Format der Tauchnitz Edition. Unter der Theologie nehmen die textkritischen Werke Constantin von Tischendorfs den ersten Platz ein: die be rühmten Bibeltexte des Ooäox Lxbrasmi 8^ri Rsseriptus und die Llovumsuta saera ivsäit» (darin der Ooäsi Rsgius, die fast vollständige Evangelienhandschrift der Pariser National bibliothek); ferner: zwei Ausgaben des Alten Testaments in hebräischer Sprache, einige Diglotten, die Libliotbsos xatrrmr, die textkritische Ausgabe der Schriften der Kirchen väter, und eine dreibändige Ausgabe von Spinozas Schriften. Als Herausgeber der griechischen und römischen Klassiker, die in drei Formen als Oktav-, Taschen- nnd Prachtausgabe erschienen, finden wir die ersten Namen der klassischen Philologie. Der Mathematik gehören die beiden logarithmischen Handbücher von Bruhns (S. Ausl.) und Köhler (16. Ausl.) an, beide auf 7 Dezimalen berechnet, die außer der deutschen in englischer, französischer und italienischer (14. Ausl.) Aus gabe oorliegen. Sie dürfen wohl als absolut fehlerfrei be zeichnet werden. Unter den Werken verschiedenartigen Inhalts möchten wir endlich noch kurz ansllhren: die dramatischen Werke der Prinzessin Amalie von Sachsen, im Auftrag König Johanns herausgegeben (6 Bände, 1873—74), und die Dichtungen König Johanns von Sachsen, herausgegeben von Königin Carola von Sachsen (1902), ferner: Zarnckes Leta Koctorum Hluivsrsitvtis Ltrräii I-ipsisusis (1860) und die ersten 18 Bände von Webers Archiv für die Sächsische Geschichte. Die in der neuen Festschrift mitgeteillen Auszüge aus den Briefen englischer und amerikanischer Autoren gehören, wie es auch schon in der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Fall war, nur der Korrespondenz verstorbener Dichter und Schriftsteller an. Ihr persönliches Zeugnis ist das beste und einfachste Argument gegenüber Mißverständnissen, denen die Edition infolge der komplizierten Verhältnisse mehrfach ausgeletzt gewesen ist. Es sind glänzende Namen, denen wir begegnen. Die ausgewählten Stellen sind entweder von allgemeinem literar historischen Interesse oder von Wert für die Beurteilung des betreffenden Schriftstellers. Sodann aber charakterisieren sie das schöne Verhältnis der Autoren zum Verlag am besten. So schreibt Dickens am 17. Juni 1867: >. . . . Es ist mir immer ein Vergnügen, mit Ihnen in Geschäfts verbindung zu stehen, denn ich verlasse mich blindlings aus Ihren ehrenwerten und rechtschaffenen Sinn«. Ein ander mal : »Ich habe eine zu große Achtung vor Ihnen und eine zu hohe Meinung von Ihrem ehrenhaften Handeln, als daß ich wünschte von der Gewohnheit abzuweichen, die wir immer beobachtet haben«. Kingsley erhofft von seiner Hypatia in Deutschland einen größeren Absatz als in England. Mark Twain be trachtet die geplante Aufnahme seiner Werke in die Edition »als ein Kompliment, welches ich außerordentlich hoch schätze«, und er findet Worte höchster Bewunderung für einen Verleger, der »moralische Rechte zu seinem eigenen Nachteil über gesetzliche stellt«. E Bulwer sagt u. a.: »Ich würde um meines dichterischen Rufes willen glücklich sein, eine so gute Ausgabe wie die Ihrige in Frankreich veranstaltet zu sehen«. Die Worte Morleys im Vorwort zum 2000. Bande: -Ich kenne keinen englischen Schriftsteller, der jetzt nicht bereit wäre, den Gründer der Tauchnitz-Collection zu seinem großen Erfolg zu beglückwünschen, der die höheren Interessen der Literatur mit der Verbreitung gesunder Unterhaltungs- lcktüre so glücklich zu verbinden versteht«, finden am heutigen Tage freudigen Widerhall bei den Gebildeten zweier großen stammverwandten Kulturvölker. Auch das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel spricht der Jubelfirma hiermit seinen aufrichtigen Glückwunsch aus. Buchhandel und Volksbildung. (Vgl. B.Bl. 1S1I, Nr. L8S u. ISIS, Nr. 17, 19, LI u. 22.) Wir haben uns bei der Ausnahme dieses Artikels von denselben Gesichtspunkten leiten lassen, denen wir bereits in der Notiz zu der Sprechsaal-Einsendung in Nr. 22 Aus druck gaben, obwohl wir uns bei einer Zurückweisung des Artikels darauf hätten berufen können, daß die Redaktion der -Hilft« durch Ablehnung einer ihr über sandten Erwiderung der Stettiner Buchhändler sich offenbar zu anderen Grundsätzen bekennt, als sie in dem Luckiatur st altera pars liegen. Die Sache ist für beide Teile, Bibliothekare wie Buchhändler, wichtig genug, um über alle persönlichen Empsindeleien hinweg den Weg zu einer Verständigung zu suchen, da beider Arbeit nur dann den rechten Wert erhält, wenn sie der Allgemeinheit dient. Gerade aus diesem Grunde dars aber der Buchhandel verlangen, daß man ihm nicht da Engherzigkeit und Mangel an gutem Willen unterstellt, wo weder das eine noch das andere vorhanden ist, sondern lediglich die Erkenntnis, daß das Wünschenswerte nicht immer auch das Mögliche ist. Und diese Forderung wird man mit um so größerer Entschiedenheit stellen müssen, je selbstver ständlicher von dem Buchhandel pekuniäre Opser für die oft recht unsicheren und gewagten Experimente aus dem Gebiete der Volksbildung gefordert werden. "Red. Zur Erwiderung der Stetliner Buchhändler ans meinen Hilfe-Aufsatz seien mir einige berichtigende und erklärende Bemerkungen gestattet: 1. Daß von vielen billigen Sammlungen — der abso luten Zahlenhöhe nach — viele Exemplare durch das Sorti ment unter die Leute gebracht worden sind, habe ich nie be zweifelt. Ich habe daher in meinem Aufsatz das Wort ver hältnismäßig gesperrt. Übrigens gibt es auch gute billige Bücher, die vereinzelt erschienen sind. Da steht die Sache noch schlimmer. 2. Aus meinem Aufsatz geht mit aller Deutlichkeit her vor, daß ich vollkommen verstehe, warum die meisten Sorti menter auf die stetig wachsende Flut der billigen Bücher schlecht zu sprechen sind. Ich habe nur gesagt, mit Schimpfen nnd passivem Widerstand sei nichts geschafft. Man schafft das Problem damit nicht aus der Welt. Auch das Reden von der Überproduktion gibt keinen Weg zu seiner Lösung. Ob man von einer Überproduktion überhaupt reden kann, darüber entscheiden auch auf dem Gebiet der billigen Bücher literarische und wissenschaftliche Gesichtspunkte. Eine Überproduktion guter billiger Bücher gibt es überhaupt nicht, und wenn ihre Zahl Legion wird. Die wirtschaftlichen Formen, die Fortschritten der Volkserziehung entsprechen, entstehen nach her mit Naturnotwendigkeit. Es handelt sich nur darum,
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