Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1886

N. Oldcnbourg in MünUicn. 4.rvbiv f, H^Aisus. UrsA. V. ,1 Vorster, 1?. Hokmauu, U. v. ksbtsuüoksr. 4.Lä. (4Ukts.) I. M. xi-. 8°. (128 8.) pro trplt. * 1b. — Orcll Fußli 5! Co., Verlag in Zürich. küAS, 61. 8., oüsus ^utvort auk äis k'rs.AS ä. sslivsirsr. Uauäsls- u. luäustris-Vsrsius dstr. äis VusäsbuuuA äsr Uaktpüiobk u. äis LiukübruuA e. obllAakorisebsu Vvbsitsr- UukallvsrsiellsruuA. 8". (41 8.) * 1. — H. W. Lckmidt's Vcrl.-Buchli. in Hallc. Kreutz, F., Liederbuch f. die oberen Klassen der Bürgerschulen. 12. Ausl. 8°. (ll>8 S.) * —. 60 IVisAüuä', 4., 1. Lursus äsr klauimstris. 13. Vuü. gr. s°. (99 8.) * 1. — Moritz Stern in Wien. Humor, Wiener. Sammlung v. meist neuen Humorist. Vorträgen f. Damen u. Herren. Hrsg. v. C. A. Friese. 4. Hst. 8°. (S. 145 —192). * —. 60 C. F. Thiene,nann in Gotka. Blätter, pädagogische, f. Lehrerbildung u. Lehrer bildungsanstalten. Begründet v. C. Kehr, Hrsg. v. G. Schöppa. Jahrg. 1886. (6 Hefte.) 1. Hst. gr. 8°. (114 S.) a Hst. * 2. — Carl Winters Univ.-Buchh. in Heidelberg. ^ Doeplcs, 61., äis Natriüsl äsr Universität HeiäslberA von 1386 dis 1662. 2. Dill. Von 1554 dis 1662. Ar. 8°. (622 8.) ** 25. — P. Wunschmann in Wittcnbkrq. Wctzel, L., der Wegweiser in Gerichtssachen. 8". (Vlil, 108 S.) Kart. * 1. - Verbote. Auf Grund der tztz 11 u. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oktober 1878 ist ferner verboten: Die nichtperiodische Druckschrift: „Social demokratische Bibliothek. V. Unsere Ziele. Von A. Bebel. Eine Streitschrift gegen die „Demokratische Korrespondenz" Hottingen-Zürich 1886, Verlag der Volks buchhandlung". Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum ersten Male angekündigt find. I. G. Engelhardt'sche Buehh. in Freiberg. 14253 > Adreßbuch v. Freiberg. Wilhelm Friedrich in Leipzig. 14255 IVoeiuA, ti., äis küanren ira alten .4kA)ptSN. 'A. Harrlcb-n's B-rlag in Wie». l«L54 v. Schweiger-Lerchcnfcld. Zwischen Donau und Kaukasus. Lsg. I Jos. Köselsche Buchh. in Kempten. 14LK0 Holl, Jos., die Encyclika des heiligen Vaters Leo Llll. Mosandl, A., Jubiläums-Predigten Nichtamtlicher Teil. Perthes-Briefe. II. (Vergl. Börsenblatt 1886 Nr. 49.) Friedrich Perthes an Hofrat Völliger*) 1. Verehrtester Herr Hofrath I Für Ihren gütigen Brief vom 21V" Decb. v. I. habe ich Ihnen noch nicht früher geantwortet, weil ich bey dem Unternehmen des V. Museums**) gern erst etwas klarer sehen wollte. Inliegend die Anzeige deßelben; mit den darin geäußerten Grundsätzen wird, hoffe ich, jeder rechtliche Mann zufrieden sein; die bößwilligen können vorder Hand nichts dagegen haben. Wenn man übrigens noch nicht klar daraus vernimmt, was eigentlich der Inhalt des Journals seyn wird, so ist dies wohl auch eben so wenig anzugeben als von einem künftigen Leben. Dem Neugebohrenen wird bey der Taufe gewünscht, daß er from, wahrhaft und tüchtig im Wissen seyn möge; — ist ein ordentlicher Geistlicher dabei, so treibt dieser den Teufel (der Ge meinheit) aus, übrigens muß das Leben erst späterhin ausgefüllt werden. Seyn Sie unbesorgt wegen des äußern Zwangs, die Zeiten sind günstig! — kein verständiger, umsichtiger Mensch kann mehr auf eine Wiederherstellung politischen Gleichgewichts hinarbeiten, mehr auf eine wirksame Reaction gegen eine Macht hoffen, die dem Weltverhältniß nach die Vorherrschaft mit Recht hat, da sie an Gymnastik aller Art durchaus überlegen ist. Aus dem neuen System muß ein neues Verhältniß was Gott *) Enthalten in dem 146. nicht, wie in Nr. 49 des Börsenbl. angegeben, dem 46. Bande der im Besitze der Kgl. öff. Bibliothek zu Dresden befindlichen Briefe an Böttiger. **) Vaterländisches Museum, Band 1, 2. Heft 1. Hamburg 1810 —11. 8°., nicht „Deutsches Museum", wie es von C. Th. Perthes in seinem Leben Friedrich Perthes' und in Strehlke, Goethe's Briefwechsel irrtümlich genannt wird u. Menschen gerecht ist, sich entwickeln u. unsere Arbeit besteht also darinn, den Geist u. die Talente unserer lieben deutschen Mitbürger durch Aufmunterung u. Anregung frisch munter und jugendlich zu erhalten. Mich deucht gegen dies alles läßt sich von den jetzigen Weltherrschern nichts sagen? Die neue Bücher-Ordnung in Frankreich scheint mir der Form nach keine Beschränkung! als in soweit es die Buchhändler pp zünftig macht. In allen Censur Verordnungen steht, daß nichts gegen Souverain u. Staat gesagt werden soll, es fragt sich, was heißt dies in Frankreich jetzt? Das muß die Folge uns erst lehren. Noch druckt man in Frankreich bllassau, bist, äs 1a äiplo- matis kraus., Lisruouäs bist, äss Rsxubl. ilal. sto. wenn nur solche Bücher wo der Freyheit u dem Recht das Wort geredet wird, ge druckt werden dürfen, so geht der Saame der Wahrheit nicht ver- lohren! und was ist verlohren! wenn so unwürdige Spötteleyen wie Kotzebues Biene, deutscher Sinnesart ganz unwürdig, unterdrückt werden? Ich kenne keine schmähligere Niederlage der Wahrheit, als wenn die Lüge sich ihrer annimt. Unserem Buchhandel stehen große Veränderungen bevor! Westphalen wird ein großes dtsches Reich, enthaltend die! reichsten litterar. Provinzen u. Städte; es wird Waage halten können in Wissenschaft!, pp Hinsicht, mit Sachsen mit Preußen, mit den südlichen Ländern. Westphahlen wird seine eigene litterar. Verordnungen in Wissenschaft!, u mercantil. Hinsicht erhalten u zwar unbekümert wie das Ganze des litterar. Verkehrs, wie die Buchhändler Rcpublick, wie die Leipziger Messe sich dabey steht! — es fragt sich, was thut dann Sachsen, was die übrigen Fürsten? Die naive Westphäl. Erklärung in Hinsicht auf Müllers I Werke mag Ihnen als erstes Beyspiel dienen: Joh. Georg Müllern wird aus 15 Jahr der alleinige Verkauf im Westphäl. Reich von seines Bruders Werken zugesichert. Herr Cotta der in Müllers! Stelle laut Abkauf trat, wird dies wohl von Westphalen, wie von! allen deutschen Ländern, wo der Nachdruck nicht Sitte ist, alsein! sich von selbst verstehendes Recht angesehen haben, aber keineswegs,! daß Müllers Werke nach 15 Jahren Vogelfrey sind, wie sich auZI der westphäl. Verordnung von selbst versteht.