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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1924
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- 1924-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1924
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- Deutsch
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X» 264, IS. November 1924. Redaktioneller Teil. sehen, wie von Arbeilnehmerseiie die Lage nur unter dem egoi stischen Gesichtspunkt rücksichtsloser Jnteressenpolitik betrachtet und in reichlich ideenarmer Weise lediglich zur Herausbeschwö rung neuer Lohnkämpft benutzt wird. Gerade wenn man der Arbeitnehmerschaft ernsthaft eine Besserung ihrer Lage wünscht, steht man der -Politik- ihrer »Führer- verständnislos gegen über. Was hilft ein Augenblicksvorteil, der in einem Monat vielleicht schon zu neuen Krisen führt? Vom Führer verlangt man, daß er aus lange Sicht arbeitet. Daran fehlt es voll kommen. Das gilt vornehmlich für die Kämpfe im Druckerei gewerbe, an denen ja der Buchhandel besonders interessiert ist. Das Reichswirlschaslsministertum predigt mit Recht Rückkehr zum alten Grundsatz -Großer Umsatz, kleiner Nutzen!- Sollte nicht auch das Reichsarbeitsministerium davon lernen können? Die Lage im Buchhandel scheint noch immer stark von der Frage beherrscht, wie durch Räumung der alten Lager und Abstoßung gewisser Grossovorräte der Markt entlastxt und mehr für die Aufnahme der Neuigkeiten frei gemacht werden könnte. Von einem Verleger wurde mir dazu dieser Tage folgen des geschrieben: »Wenn ich noch Sortimenter wäre — ich bin es früher gern gewesen —, so würde ich in den kommenden Monaten solgendes machen: Ich würde mein Lager daraufhin durchsetzen, wo Bücher stecken, die der jetzigen Ausstattung nicht mehr entsprechen, und diese würde ich alle aus dem Lager herausnehmen und vor Weihnachten im Laben einen besonderen Tisch ausstellen, woraus alle diese Bücher kämen, die von hier aus zu auherordentlich billigen Preisen verkauft werde» würden. Dadurch hätte ich folgende Vor teile: 1. würden in meinem Lager nicht unerhebliche Lücken entstehen, hie und da würde es Lust geben zur Einstellung neuer Bücher, 2. würde ich aller Voraussetzung nach diese Vorräte sehr bald räumen und dadurch Bargeld bekomme», 3.,und das scheint mir das Wichtigste, würde ich mich in Zukunft nicht Uber diese Bücher, die zum vollen Preis unverkäuflich sind, dauernd ärgern. Das Sortiment muß in diesem Winter mit derartiger Literatur räumen, im nächsten Jahr wird sie noch unverkäus- sicher sein wie jetzt. Man stoße sich nicht an den scheinbar hohen Werten, die ja ln Wahrheit gar nicht existieren, den» die Bücher sind seinerzeit zu Preisen eingckaust, die heute kaum noch Pfennige darstelle». Es ist das eingctrossc», was der weitsichtige Verleger schon lange kommen sah, bah nämlich die vielfach übereilten Ein- käusc des Sortiments in einer Zeit, wo das Geld einem unter der Hand schwand, doch nicht praktisch waren. Die Lager wurden un nötigerweise vollgepsropst mit Büchern von zum Teil sehr minder wertiger Ausstattung. Leider kann sich aber ein großer Teil der Herren Kollegen vom Sortiment von diesen alten Beständen nicht trennen, immer noch ln der trügerischen Hoffnung, größere Beträge daraus zu erzielen. Es ist dies eine Täuschung. Im Gegenteil, die Sachen werden von Monat zu Monat wertloser, da ja glücklicher weise der Verlag wieder zur besten Ausstattung übergeht. Man entschließe sich daher zu diesem herabgesetzten Verlaus und trcsse die Auswahl hierbei ja nicht zu klein. Auch Bücher bester Autoren sollten ruhig, wenn sie nicht in Leinen gebunden und aus holz- sreiem Papier gedruckt sind, mit aus den billigen Tisch. Daß diese, Ausnahmeverkaus natürlich nur einmal fein dars, ist klar. Aber wie wird sich mancher Kollege freuen, wenn er bei der nächsten Inventur von diesem Ballast befreit ist und dann wieder mit Freu den neue Sachen einstellen kann! Uns Verlegern geht es ja viel schlechter, wir haben gar keine Möglichkeit, die ost noch recht großen Bestände minderwertiger Ausstattungen los zu werden, und müssen wohl oder übel sie einfach als Makulatur betrachten.« Zweifelsohne steckt in diesen Anregungen ein sehr beacht licher Kern. Freilich ist zu bedenken, daß jede solche »Reinigung« durch »antiquarische« Verkäufe (Verk.-Ordn. Z 14) auch mit gewissen Gefahren verbunden ist. Der Buchhandel steht un verkennbar heute wieder in einer Krise, wie er sie zuletzt wohl in den 70er und 80er Jahren zu bestehen hatte. Geschehen muß etwas, sonst zerreißen die Fluten alle Dämme. Rechtzeitig sollte mit aller Vorsicht der Neubau begonnen werden, der die Wasser verteilt und ableitet. Auch auf das Ausland sollte dabei der Blick gerichtet werden. Die Entwicklung der Ausfuhr ist im letzten Jahr alles andere als erfreulich gewesen. Nachstehend gebe ich eine Übersicht über die gesamte Position XII des Zolltarifs. Jir Doppelzentnern betrug die Ausfuhr in: IS13 IS22 1921 Januar- Januar— Januar— 674 s Bücher und Gebetbücher.... August 91 379 August 71519 August 39 364 674b Papier, beschriebenes, bedrucktes (oh, e das des 11. Abschnins) 26 027 61-0 9 548 674o Musiknoten . 11403 7 889 KK82 674 6 Weiipapiere. fertig hergestellte 28 1 — 674 6 ^u"°»gl'°K7l°nd°,1'^^'!''. 830 222 151 675 ^Ä.vf»a'iww°nZw>ck!7.7 748 712 S07 676s IS SOI SV3S SOIb- 676b Heiwovolo iiaollrenuiw. lohne 959 157 33 676o Phoiographien 1 191 486 147 677» unedlen Metallen. Papiere, Stein I 783 1 963 457 677b Zeichnuk'gen 341 47 43 Bücher. Bilder, Gemälde, unvoll ständig angemeldet ?s 7 i? Insgesamt ckr. 154 669 98178 62 3 4 Das ergibt einen Ausfuhrrückgang gegenüber 1913 schon 1922 von rund 37-s, 1924 aber von rund 60-6. Die Verteilung der reinen Buch-Ausfuhr auf die Hauptabsatzgebiete zeigt folgende Tabelle: 674 s 1913 Januar—Auausi 1^22 1924 Januar—Auauft Belpien 1864 o/..*) 2.04 °/°'l Tänemart 1160 1.27 622 1.57 C! aß Volbringen . . 346 0,48 Fiantielch ..... 5039 5.51 2196 3.0? 2759 3,02 1807 4 58 Italien 1240 I 36 4048 4.43 8348 11,66 32 3 8 34 530 0 58 Ösl«,reich-Nnaarn . . 1ISSS isso 13383 18,73 5406 13 ?3 Tict eei oslowalei . . . 8348 11.66 5589 14,20 Rumänien 346 0.38 275 0,bS Nußlai d 6628 7.25 516 0.57 Schm« den 1397 1 53 521 1.34 Schweiz 12040 13,18 8328 11.64 5525 14.04 Spanien 361 0.39 201 0,22 Japan 11' 1 1.20 2612 6.63- 982 I l8 592 0.65 CH le 605 ' .66 Ber ein iotkSt.v.A nierila 6089 6 66 4283 6- 3585 9.11 1ibr>ae Swa' n . . . 1942 2 12 26287 36 76 10129 25 77 Gejaiii ausjuyr: clr. j 913.9> 100 i 7l5l9> 10o > 3SS>>4i 100 Beachtlich ist der absolute und relative Rückgang der Aus fuhr nach Österreich einschließlich der Nachfolgestaaten. Die Schweiz hat trotz absoluter Minderung um mehr als 50^ den relativen Anteil erhöht. Ähnlich liegt es für Holland und Nordamerika. Erfreulich ist der starke Zuwachs der Ausfuhr nach Japan. Zu beachten bleibt allerdings, daß in allen diesen Zahlen die Kreuzbandsendungen fehlen. Sehr wesentlich würden bei ihrer Mitberücksichtigung die Zahlen vermutlich jedoch nicht, verändert werden. 2010-
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