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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1924
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- 1924-11-10
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- 10.11.1924
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I87S00i>Un,dI>M t. d. Drschn. vuchhanbel. Redaktioneller Teil. 284, 10. November 1924. Für die Musikalien-Ausfuhr ergibt sich folgendes Bild: 674 e 1913 Januar-August I s 1924 Januar August °/->1 °/°'1 7°"> Belgien 614 5.38 436 5 51 227 3.40 Eisais-Lothringen 12 0.18 Fran iriich 1291 11.33 387 5.81 Hrußdritannien 1835 14 34 667 8 46 508 7.62 Italien 330 2.89 Niederlande .28 5.51 777 9.84 815 12.24 Osteirelg,-Ungarn 3065 28.88 1169 14.83 846 12.71 Rußland 558 4 89 Tjchechojlowakei 1129 14.32 589 8 84 Siliweden 224 1 96 297 4.46 Schweiz 936 821 678 8.59 768 11.53 Argentinien 362 3 16 Verein.Sl v Anierika 700 6 13 Uebnqe 2änd>r 1 6'» 9 30 3033 38 45 2213 33.21 Gcsmnlaus>u.,ri 11403 100 7889 100 8 862 1>0 Der Durchschnittswert einer Doppelzent ner s der reinen Buch-Ausfuhr errechnet sich wie folgt: ISIS 1924 674» Januar—August Januar—Auaust GejuM'gruuchl: <tr. 91379 39 384 Gelamiwrrt M. 37 986 00^ GM. 20 908 000 Werl eines 62 M- 415,47 GM 531.09 Das ergibt für 1924 eine Buchpreissteigerung gegenüber 1913 von rund 28^, was das Ergebnis früher hier mitgeteilter Ermittlungen erfreulich genau bestätigt. Ich hatte da von einer durchschnittlichen Steigerung von 20 bis 30?k sprechen können. Zur wirtschaftlichen Lage des Mufikalienhandels. Der Musikalierchandel leidet wie alle anderen Berufe unter der Kapitalnot und den Absatzhemmnissen, die sich im Inland sowohl wie beim Export bemerkbar machen. Während der Ver lag ernster Richtung sich durch den Konsum der Schlagermusik lange Zeit hindurch in seiner Existenz bedroht sah, kann im In teresse der deutschen Musikkultur mit Befriedigung festgestellt werden, daß sich sein Absatz wieder langsam hebt. Freilich läßt sich diese Erscheinung mir in schwachem Maße feststellen, aber daß sie überhaupt schon nachzuweisen ist, muß mit großer Be friedigung festgestellt werden, zumal da sich dem Absatz ernster Musik immer noch die größten Schwierigkeiten entgegenstellen. Die Kreise, die für die Pflege guter Hausmusik in Frage kom men, leiden noch schwer unter der von der Inflation bedingten Verarmung, und die Musikinstitutionen, auf deren Schultern die Verbreitung ernster Musik ruht, haben — wie dies die Nach richten aus allen Städten Deutschlands beweisen — schwer um ihre Existenz zu ringen. Daß es unter diesen Umständen mit dem Absatz ernster Musik auswärts geht, ist deshalb nur lebhaft zu begrüßen als Zeichen des wieder beginnenden kulturellen Auf schwunges. Der Auslandsabsatz wird stark beeinträchtigt durch die fran zösische und italienische Konkurrenz, die sich überall bemerkbar macht. Hinderlich sind ihm aber auch die mannigfachen Zoll schranken, die Wohl in der Zeit der deutschen Inflation ihre Be rechtigung hatten, heute aber längst zwecklos geworden sind. Zu mal für die Ausfuhr nach dem lateinischen Amerika stellen diese Einfuhrzölle Absatzhemmnisse dar, die gleichzeitig auch den Nach druck in diesen Ländern begünstigen. Durch das vorläufig in Kraft gesetzte deutsch-spanische Handelsabkommen ist wenigstens sür die deutsche Notenausfuhr nach Spanien eine Erleichterung geschaffen, deren Wirkung sich auch sofort bemerkbar gemacht hat. Seit dem Inkrafttreten des deutsch-spanischen Handelsabkom mens hat sich der Absatz deutscher Musikalien nach Spanien nicht nur verdoppelt, sondern vervielfacht. Würde das deutsch-spanische Handelsabkommen vom Reichstag nicht bestätigt, so würde dies das Ende des deutschen Musik-Exports nach Spanien bedeuten, weil die alsdann cintretende Verteuerung der Noten (Dalutazu- schlag und Goldzoll) einen Absatz deutscher Noten nach Spanien unmöglich machen würde. Den deutschen Musikverlag würde das zwar nicht allzu schwer treffen, Wohl aber die deutsche Musik kultur, denn Spanien hat deutsche Noten immer gern gekauft und würde sich bei der Verteuerung deutscher Noten dem franzö sischen Verlag zuwenden, fodatz dann der Markt, der sür Deutsch land verloren geht, der französischen Konkurrenz zufällt. Inso fern ist es also ein allgemeines Interesse, welches den deutschen Musikverlag zu dem Wunsch veranlaßt, daß der Reichstag das deutsch-spanische Handelsabkommen bestätigt. Hinsichtlich der Herstellung ist der deutsche Musikverlag immer noch gezwungen, sich nicht unerhebliche Beschränkungen aufzuerlegen, einesteils aus Gründen der Kapitalnot, andern- teils aber weil di« Neuherstellung noch zu teuer ist. Vor allem trifft dies auf den Notenstich zu, d. h. auf die Herstellung neuer Notenplatten. Sie beträgt augenblicklich das Doppelte der Kosten vor dem Kriege; diese Verteuerung zwingt den Musikver lag zur Zurückhaltung in der Herausgabe neuer Werke zum Scha den dir zeitgenössischen Kunst. Ihren Grund hat die Verteue rung des Notenstiches darin, daß der zurzeit geltende Taris für die Entlohnung der Notenstechei erhebliche Arbeitszeit zur Be rechnung jeder einzelnen Herstellung erfordert, sodaß die Ver teuerung zumeist auf Kosten dieser unproduktiven Arbeit umständ licher Lohnberechnung zu setzen ist. Die Verteuerung kommt also niemandem, nicht einmal den Notenstechern selbst, zugute, und darum muß unbedingt darauf hingearbeitet werden, daß der Rotenstecher-Taris durch einen anderen ersetzt wird, der keine unproduktive Arbeit erfordert. Erst dann kann der Musikverlag daran denken, auch neue Werke wieder in großem Umfang her auszugeben. vr. Max Schumann. Die Steuerkonferenz des Buchhandels. Won vr. Kurt Runge. Der Wahlkampf wirft bereits sein« Schatten voraus und läßt es der Regierung angezeigt erscheinen, den schwer seufzen den Steuerzahler durch eine weitere Herabsetzung ver schiedener Steuersätze etwas freundlicher zu stimmen. Hierzu besteht um so mehr Veranlassung, als die Hoffnungen auf eine völlige Rückzahlung oder auch nur Verrechnung der auf Grund eines verfehlten Systems zuviel geleisteten Voraus zahlungen immer mehr schwinden, zumal da 90^ des Auskommens aus Einkommen- und Körperschaftssteuer Ländern und Gemein den unkontrolliert zur Verfügung standen. So erfreulich nun aber auch die vorgesehenen Ermäßigungen für das Wirtschafts leben sind, so stellen sie doch nur einen unvollkommenen Not behelf dar, da die Grundlagen des gegenwärtigen Steuer systems unverändert bleiben. Eine Konsolidierung der steuer lichen Verhältnisse kann aber nur dann eintreten, wenn an die Stelle des jetzigen Verordnungsflickwerks ein organisch aufge bautes und den wirtschaftlichen Bedürfnissen vernünftig an- gepaßtes Steuersystem gesetzt wird. Dieses Ziel läßt sich nicht durch eine bloße Modifizierung der geltenden Steuersätze er reichen, sondern lediglich durch eine grundlegende Re form. Eine solche kann selbstverständlich, wenn sie di« Wirt schaft befriedigen soll, nicht nur am grünen Tisch geboren wer den, sondern bedarf der Mitarbeit aller Erwerbs« stände, falls wirklich etwas Brauchbares und Bestand Ver sprechendes geschaffen werden soll. Daß es dabei nicht so sehr auf die Schöpfung eines theoretisch vollendeten Kunstwerks, als auf die Anpassung an die nun einmal gegebenen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse ankommt, leuchtet jedem im Wirt schaftsleben Tätigen ohne weiteres ein. Auch die Steuerpolitik ist wie jede Politik die Kunst des Möglichen, weshalb eine vernünftige Reform stets an das historisch Geworden«, an die in der allgemeinen und besonders in der deutschen Finanz- gsschichte erprobten Grundsätze anknüpfen muß. Die deutsche Wirtschaft ist in ihrem gegenwärtigen Zustande nicht in der Lage, als Versuchsobjekt für unberechenbare Steuerexperimente zu dienen, so geistvoll und durchdacht auch die Vorschläge für -ine Einheitsbesteuerung im Sinne Rabbethges und Spenglers sein mögen.
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