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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 69, 23. März 1912. Nichtamtlicher Teil. Zörsenblott i. ö. Lttchn. Buchhandel. 3779 stand cingebrachten Antrag, der das Ergebnis langwieriger Verhandlungen der namhaftesten Wiener Sortimenter war. Dieser wurde denn auch zum Beschlüsse erhoben. Es ist somit gestattet, bei Barkäufen und bei Jahresrechnungen auf bestimmtes Verlangen, sofern die Kaufsumme 50 Kronen beträgt, einen Skonto von 5»/, einzuräumen. Auch der zweite Punkt des Antrages, betreffend den Rabatt an Biblio theken wurde, zum Beschlüsse erhoben,' es ist somit nur mehr gestattet, jenen öffentlichen Bibliotheken mit einem Budget von mindestens 10 000 Kronen, die vom Vorstande des Ver eins der österr.-ungar. Buchhändler als solche in der »Österr.- ung. Buchhändler-Correspondenz« bezeichnet werden, bei Ankäufen von 100 Kronen und mehr einen Rabatt von 7s4»/g zu gewähren. In der gehobenen Stimmung, die diese Beschlüsse zur Folge hatte, nahm die Versammlung die vorgeschlagene Erhöhung des Mitgliederbeitrages und der Jnsertionspreise der »Österreichisch-ungarischen Buchhändler- Correspondenz. rasch an. Die Mienen Wilhelm Müllers, der trotz kaum überstandener Krankheit den Vorsitz mit ge wohnter Umsicht führte, strahlten; die ideale Forderung, die Henrik Ibsen an die Menschen stellt, lautet bei ihm: Abschaffung des Rabatts; und ihrer Erfüllung war man wieder näher gekommen. Auswärtigen Kollegen, die mich fragten, wo sie sich unter halten könnten, erwiderte ich in bedauerlicher Unkenntnis der Reize der Wiener Nachtlokale: gehen Sie in die Plakat ausstellung der Sezession; dort gibt's Stoff zum Lachen; dort gibt's lustige Kunst. Ich meinte nicht etwa das Plakat der Ausstellung selbst, dessen wunderschöne, ornamentale Schrift schwieriger zu entziffern ist als ein Rebus in einer illu strierten Zeitung. In die Knrzweiligkeit der Ausstellung brachte der Vortrag eines Architekten Methode und Be lehrung. Die Plakatkunst, sagte er. hat die gleiche Ent wicklung wie das Reklamewesen genommen: von der epischen Schilderung zum Telegrammstil. Vom Skioptikon unter stützt. entwickelte er die Geschichte des Plakats, zeigte vorerst eine Straße in dem alten Wien am Ende des acht zehnten Jahrhunderts (in der die Firmenschilder die einzige Reklame bildeten) und im Gegensätze dazu eine Straße im heutigen New Dort zur Zeit des Wahlkampfes: eine Farben orgie. ein grelles Spektakelstück. Die einzige Norm für die Beurteilung eines Plakats sind Geist und Temperament des Künstlers; seine Ausgabe ist. den Zweckmäßigkeitsgedanken mit Schönheit zu verbinden. Die Plakatkunst ging von Frank reich aus; hier wirkten viele, deren Namen die Kunst geschichte nennt: so Cheret (von dem Huysmans gesagt hat: »Eine Affiche von Cheret zeigt mehr Talent als die meisten Bilder des »Salons«), Toulouse Lautrcc, Steinlen; es scheint, daß die ausgestellten französischen Plakate an Grazie, Witz und Wirkung noch nicht übertroffen sind. Auch unter den Deutschen sind Namen ersten Ranges: Klinger, Stuck. Greiner u. a., und daß uns die Wiener Leffler, Orlik, Danilovacz, Carl Joseph ganz besonders gefallen, wird begreiflich sein. Der Buchhandel bedient sich noch selten des künstlerischen Plakats, doch sahen wir unter den französischen Plakaten einige, auf denen Lieserungs werke und Kollektionen angezeigt wurden, und unter den deutschen stach natürlich das Simplicissimusplakat von T. T. Heine hervor; es wirkt noch heute so drastisch wie ehedem. Die Ausstellung wurde durch die Bereitwilligkeit zweier Wiener Kunstfreunde, die ihre Sammlungen zur Verfügung stellten, ermöglicht. Man kann sich leicht denken, daß dieser Sammelsport den Eigentümern viel Vergnügen und künst lerische Anregung bereitet. Wien. Kleine Mitteilungen. Berein der österreichisch - ungarischen Buchhändler. — Der Vorstand des Vereins erließ unterm 16. März in der »Osterr.- ungar. Buchhändler-Correspondenz« folgende Bekanntmachung: In der am IS. März I9l2 abgehauenen Ausschußsitzung unseres Vereins wurde nachfolgendes Zirkular beschlossen; »Die allgemeine Teuerung, insbesondere aber die enorme Erhöhung der Mietzinse und die schweren Lasten, welche das Privatbeamtenversicherungsgesetz den Unternehmern auserlegt, betreffen den Buchhandel besonders hart, da er gezwungen ist. die vom Verleger festgesetzten Ladenpreise einzuhalten und nicht gleich anderen Kausleuten seine erhöhten Spesen aus die Kunden überwälzen kann. Die Hauptversammlung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler hat aus diesen Gründen erklärt, daß der Sortimentsbuchhändler nicht mehr in der Lage sei, in derselben Weise wie bisher einzelnen Abnehmern Vergünstigungen zu gewähren, das heißt einen Teil des ihm vom Verleger zu gedachten Gewinnes in Form von Rabatt seinen Kunden zu überlassen. Es wurde daher beschlossen, daß vom 1 April d. I. ab den Käusern, und zwar nur aus deren bestimmtes Verlangen, ein Skonto von SU gewährt werden darf, falls die Kaussumme mindestens so Kronen beträgt. Dieser Beschluß ist für alle Buch händler der Monarchie und des Auslandes bindend, und seine Nichtbeachtung hätte zur Folge, daß die Verleger dem dagegen Verstoßenden ihre Verlagsartikel nicht mehr liefern würden. Wir bitten, von obigen Ausführungen Kenntnis nehmen zu wollen und auch der Rechnungsabteilung sowie den unterstehenden Stellen entsprechende Weisung zukommen zu lassen.« Wir werden dieses Zirkular mit unserer Unterschrift versehen an sämtliche Ministerien, Landesregierungen, Landesausschüsse und an die Magistrate der autonomen Städte in Österreich richten. Abzüge desselben aus Kanzleibogen stehen unseren Mitgliedern zur Versügung, damit sie dasselbe außerdem noch an jene Stellen gelangen lassen können, von denen sie wünschen, daß sie ein solches Zirkular erhalten. Die Versendung kann so geschehen, daß das betreffende Mitglied die von uns bezogenen Exemplare selbst kuvertiert und adressiert oder daß das betreffende Mitglied eine Liste jener Stellen an uns sendet, von denen es wünscht, daß wir das Zirkular von Wien aus senden sollen. Bittere Kritik. — Vor kurzem sandte ein junger Dichterling sein sünsaktiges historisches Trauerspiel an Hermann Bahr mit der Bitte, es zu begutachten. Er sügte ein von erheuchelter Be scheidenheit triefendes Begleitschreiben hinzu, das mit dem Satze schloß: »Wenn Sie etwas an meinem Werke auszusetzen haben, dürfen Sie mir ruhig die Wahrheit sagen. Nie fühle ich mich mehr geadelt, Als wenn ein weiser Mund mich tadelt.« Bahr las das Stück und schickte cs mit den Worten zurück! »Von mir aus können Sie sich als Großherzog betrachten». Lropenmedizinifche «esellschaft. — Die diesjährige Tagung der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft findet vom 4. bis 6. April im Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Ham burg statt. «ene «Scher, Katalog« ns«. f»r Bach Händler! 39 8. 963 kirn. — Versteigerung 28.— 30. dlärr 1912 bei Ik. L. 8tankk L Oie. in Osln, 40, Unter Ololcksobrnioä. Der Bücherwurm. Eine Monatsschrift sür Bücherfreunde. Herausgegeben von Walter Weichardt. Verlag des Bücher wurms in Dachau/München. Märzhest des Jahres 1912. «°. S. 171-200. Aus dem Inhalt! Bücher als Konsirmationsgeschenke. — Die Langewiesches. Von Walter Weichardt. Winke für de« Handelsverkehr mit Italien. — Kreditauskünste. Es ist im allgemeinen ratsam, im Geschäftsverkehr mit Italien nicht nur über jeden neuen Kun- 492» Friedrich Schiller.
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