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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1905
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- Deutsch
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gänzung möge hier Platz finden. Dankerfüllten Herzens schreibt Schiller bald nach der Ankunft in Bauerbach unterm 8. Dezember 1782: »Bei meiner neulichen, schnellen und heimlichen Ab reise war es mir nicht möglich, persönlich von Ihnen, mein bester Freund, Abschied zu nehmen. Ich thue es itzt und sage Ihnen für Ihre zärtliche Teilnehmung an meinen Schicksalen meinen aufrichtigsten Dank. Meine damalige Verfassung gab mir Gelegenheit genug, meine Freunde auf die Probe zu stellen, und so unangenehme Erfahrungen mir auch dabei aufstießen, so bin ich doch durch die Bewährung einiger weniger genug schadlos ge halten. Geben Sie mir einmal Gelegenheit, schätzbarster Freund, Ihnen zu beweisen, daß Sie sich für keinen All lagsmenschen interessirten.« (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein.— Zu der im Deutschen Buchgewerbehause veranstalteten Vortragsfolge sei ergänzend mitgeteilt, daß den letzten Vortrag über: »Die Preisberechnung des Buches« Herr Ferdinand Lomnitz, in Firma Georg Wigand VorlesungSverzeicknis. — Das lateinische und das deutsche Verzeichnis der Vorlesungen an der Königlichen Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin für das am 26. April d. I. beginnende Sommerhalbjahr ist seit dem 20. d. M. bei dem Oberpedell im Universitätsgebäude, ersteres für 25 H, letzteres für 20 H zu haben. Exlibris. — Herr S. Karger in Berlin hatte die Güte, uns sein Exlibris vorzulegen, das wir gleich andern hier gern beschreiben, ohne uns mit dessen Zeichnung einverstanden zu er klären. Das Bild ist durch schräg aufrankendes Lorbeergezweige in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. Die obere enthält in magern Antiqua-Versalien die Worte »Nx - Iibri8 8- Karger- « Oben wird dieses Feld durch ein Vücherfach abgeschlossen, daß die Rücken oder Schnitte malerisch unordentlich gestellter und gelegter Bücher aus schwarzem Grunde hervortreten läßt. Die untere Hälfte des Bildes zeigt halb auf schwarzem, halb auf Hellem Grunde alte, zum Teil schon aus dem Einband gefallene Folianten, auf doren einem das Wappentier, die Eule, thront. Zwei Schlangen bedenklicher Größe am dünnen Lorbeer, der solcher Last in der 'klichkeit kaum Stand halten dürfte, emporgewunden, umrahmen beiden Seiten des hochgestellten Rechtecks und deuten auf iHauptrichtung des Verlags, die Heilkunde. Als Schlußstück er- mt zwischen den Schwanzspitzen der Schlangen in der Mitte der (5-terkante ein Krebs, der leider in der Zeichnung mißlungen ist. t^ag der Krebs als Wahrzeichen des Buchhandels immerhin reich- ch verbraucht sein, so soll ihm doch hier sein Recht nicht ver- .agt werden. Nie aber sollte außer acht gelassen werden, daß sein Bild als der Ausdruck eines (wenigstens beim Verleger) mit Betrübnis gemischten Humors aufzufassen und daß ausschließlich seine Rückwärtsbewegung diejenige Eigenschaft ist, die zu seiner schadenfrohen Verwendung als Wappentier des Buchhandels häufige, vielleicht allzu häufige Anregung gibt. Mit solcher hier sehr zu betonenden Eigenschaft aber steht der rühmliche Wahrspruch ster Verlagsfirma S. Karger wenig im Einklang, der unmittelbar über und neben diesem Rückwärtsstreber auf ein flatterndes Spruch band gesetzt ist und den frischen, fröhlichen Zuruf hören läßt: »Allzeit voran!« Wir finden überhaupt, daß in den neuen Exlibris von Buch händlern etwas zu reichlich mit allerhand Symbolen gearbeitet, im allgemeinen auch viel zu viel gealtertümelt wird, wenn dieser Ausdruck erlaubt ist. Das Einerlei der Stich- oder Schnitt-Technik, die häufig wiederkehrende Verwendung von römischer Steinschrift, die Sucht nach monumentaler Wirkung wirkt ermüdend und gibt auch kein wahres, der Zeit entsprechendes Bild. Wir haben bisher ypch nicht bemerkt, daß ein Buchhändler sich der neuesten Errungen- r mften in der Technik malerischer Darstellung, z. B. des Drei- -rbendrucks, zu einem Exlibris bedient hätte, und doch scheint es uns gerade eines Buchhändlers würdig, zu zeigen, daß er mit seiner Zeit schreitet. Aus demselben Grunde sollte ein gBuch- händler unserer Zeit, wenn er nicht etwa Antiquar ist, auch die unglaubhafte malerische Häufung mittelalterlicher Folianten ver meiden, schwere, gebundene, augenscheinlich wertvolle Bücher auch nicht in salopper, sie unfehlbar schädigender Aufstellung zeigen, deren tatsächliches Vorkommen im Bereich seines Einflusses er sicher mit Unwillen empfinden würde. Red. Die -Don Quijote«-Feier in Madrid. — Über die Dreijahrhundertfeier des »Don Quijote« am 7., 8. und 9. Mai dieses Jahres wird der Neuen Freien Presse (Wien) aus Madrid folgendes berichtet: Der Unterrichtsminister hat sich an alle ihm unterstellten Be hörden gewandt und überall begeisterte Zustimmung gefunden, so daß man sagen darf, daß von den königlichen Akademien bis zur letzten Volksschule herab an einem und demselben Tage Fest akte veranstaltet werden; ebenso bereiten die Universitäten solche vor. Die spanische Akademie veröffentlicht einen Wettbewerb für die beste kritische Ausgabe der kleinern Werke des Cervantes und wird den -Don Quijote« in einer Volksaus gabe unentgeltlich verteilen, sowie eine Festsitzung anberaumen. Die Kunstakademie von San Fernando veröffentlicht einen Wettbewerb für zwei Gedenksteine, die an den Häusern, wo die ersten Ausgaben des -Don Quijote- gedruckt wurden, an gebracht werden sollen. Auch wird eine künstlerische Denk münze geprägt und wahrscheinlich für kurze Zeit eine Post marke ausgegeben werden, die auf die Feier Bezug hat. Der spanische Schriftsteller- und Künstlerverein wird ein Cervantes institut für invalide Mitglieder gründen, wozu der Staat 25000 Pesetas beitragen wird. In der Oper wird ein großes Künstlerfest stattfinden, dessen Leitung der Akademie von San Fernando übertragen ist. Ein literarisches Fest wird im Teatro Espanol organisiert, wobei auf die Mitwirkung der Truppe Guerrero-Mendoza gerechnet wird. Im Bibliotheks- und Museums palast findet eine bibliographische Ausstellung statt, auf und ausländischen Ausgaben des -Don Quijote« vertreten sein wird, außerdem die Bilder, Stiche und Gobelins, die sich darauf beziehen. Gleichzeitig wird ein illustrierter Kata log herausgegeben werden, der alle Ausgaben in Reproduktion der Titelblätter. Stiche rc. enthalten soll. Wenn möglich, soll bis dahin die Restaurierung der Kapelle des Oläar in ^Icals. äs klsnarss, in der Cervantes angeblich getauft ist, beendet sein Schließlich ist eine prächtige Blumenschlacht im -Retiro- geplant, wobei die Insassen der mit Blumen geschmückten Wagen Szenen aus -Don Quijote« darstellen sollen. Auch in vielen Provinz städten sollen Feste gefeiert werden, so namentlich in Valladolid, wo Cervantes längere Zeit gelebt hat. Anläßlich der Jahr hundertfeier des »Don Quijote« wird im Madrider Prado- Museum auch eine Ausstellung von Werken des Malers Francisco de Zurbaran (1598 bis 1662) geplant. Die neuen Handelsverträge (vgl. Nr. 32 d. Bl.). — Der Deutsche Reichstag hat die ihm vorgelegten neuen Handelsver träge mit Italien, Belgien, Rußland, Rumänien, der Schweiz, Serbien, Österreich-Ungarn am 20. d. M. in zweiter Lesung mit großer Mehrheit angenommen. »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Han nover. — In der am 7. Februar 1905 stattgehabten außerordent lichen Generalversammlung des Vereins jüngerer Buchhändler -Saldo« in Hannover wurden gewählt: zum Schriftführer Herr Erich Born (i/H. Schmorl L von Seefeld Nachf.); zum Bibliothekar Herr Carl Hofmeister (i/H. Fr. Cruse's Buch- Internationale Ausstellung in Lüttich 1905. — Aus Lüttich wird der Neuen Freien Presse (Wien) geschrieben: Die Beteiligung an der Lütticher Ausstellung übertrifft selbst die kühnsten Erwartungen. 29 Staaten werden amtlich vertreten sein. Die Hallenbauten haben sich trotz ihrer gewaltigen Abmessungen schon als zu klein erwiesen, und viele Länder werden in Einzel gebäuden üntergebracht werden. Glücklicherweise bieten die An lagen der Maasinsel genügend Raum für alle notwendig ge wordenen Neubauten. Auf dem ganzen Ausstellungsgelände
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