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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1924
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- 1924-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1924
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X- 280, 5. November 1924. Redaktioneller Teil. BorsnidlaN s. d. D„qn. Buchhandel. IgchZI Ist Von Besuchern recht oft als Nepperei bezeichnet worden, wenn von ihnen aus Ausstellungen ein Betrag von 5.— oder 10.— Mk. für das Meßabzeichen gefordert wurde« (VerlagderSchön- h e i t in D r e s d e n). ' . * Überteuerung der Messebesucher. Ein sehr mißliches Kapitel in dem Komplex der Messesragen Ist die Überteuerung der Meßbesucher. Es müssen unbedingt noch strengere Vorkehrungen getroffen werden, daß die Preise für Unterkunft und Verpflegung während der Meßtage nicht mehr gar so hoch getrieben werden. Jeder vernünftige Meßbesucher wird verstehen, daß während der Meßtage die Zimmerpreise wie auch die Kosten in den Gastwirtschaften usw. höher angesetzt werden als während des übrigen Jahres. Allein bei dieser selbstverständlichen und gern zugebilligten Preiserhöhung muß doch weise Mäßigung bewahrt werden. Wie aus verschiedenen Äußerungen hervorgeht, liegt hier eine große Gefahr für die Leipziger Messe, und dem Meßamt muß zugerusen werden: Viäoaiit coasulosl Die nachstehend abgedruckten Antworten sagen alles: »Klage ist darüber zu führen, daß die Preise in Leipzig während der Messetage in manchen Fällen über Gebühr hoch sind, insbesondere suchen manche Zimmervermieter und manche Lokale den Fremden nach Möglichkeit zu rupfen. Ich habe z. B. zur Herbstmesse für ein einfaches bürgerliches Zimmer 9.60 Mk. pro Tag lediglich für das Bewohnen der Zimmers, ohne Frühstück usw., bezahlt. Als ich dann nach einigen Tagen wieder abreisen mußte, wurde die Vermieterin noch ungemütlich, weil sie, wie sie sagte, doch hätte annehmen müssen, daß ich während der ganzen Messe über dageblieben wäre. Die Verwaltung der Stadt Leipzig sollte hier mehr nach dem Rechten sehen. Doch sind dos alles Fragen untergeordneter Bedeutung« (Rlkola Verlag in Wien und München); — »Daß die Messebe sucher die Leipziger Nepperei dauernd als unangemessen emp finden, bedarf Wohl keiner Wiederholung. Der Nepp fängt beim Messeabzeichen an und endet beim Hoteldiener, der das Gepäck zum Bahnhof bringt. Den Interessen des Buchhandels könnte nicht besser gedient werden, als wenn die Messeleitung einmal selbst mit gutem Beispiel voranging« und dann diejenigen Hotels, Restaurants usw., die normale Preise einhalten, öffentlich be kanntgeben würde« (FritzSchnabel in Prien); — »Außer dem treiben die Leipziger einen Wucher, der Wohl wo anders noch nicht dagewesen ist. Ich habe draußen in der Nähe der Riebeckstraße ein bescheidenes Zimmer gehabt. In dem Hause war keinerlei Treppenbeleuchtung, in meinem Zimmer war nur Gasbeleuchtung. Auf dem Flur und in der Toilette waren Kerzen, und ich habe für vier Tage einschließlich Kaffee, Butter, Semmeln und zusammen sechs Eiern 31.85 Mk. einschließlich 3.— Mk. Steuern und I05S Bedienungsgeld bezahlt, also durch schnittlich 10.— Schweizer Frs. pro Tag. Für dieses Geld haben mein Schwager und mein Neffe in guten HStels in Brunnen am Vierwaldstättersee und auch in Grindclwald (Berner Ober land), also in den herrlichsten Punkten Europas, im August 1924 hervorragende, mehr als reichliche Pension gehabt; sowohl mit tags wie abends gab es mehrere Gänge, und jedes Gericht wurde mehrere Mal« serviert. Das Wort .Bohnenkaffee' kennt man in der Schweiz nicht, weil Kaffee eben Bohnenkaffee ist. Die Leute, bei -denen ich in Leipzig wohnte, waren überaus liebens würdig und in jeder Weise gefällig, und alles war sehr sauber. Dies trifft, wie ich von -meinen verschiedenen Reisen nach der Schweiz weiß, bei den Schweizern aber auch zu. Als ich nach Hause fuhr, waren im Abteil mehrere .Meßonkels', und diese haben mir ein ähnliches Lied geklagt. Die Leipziger Behörde sollte, endlich einmal andere Richtlinien für die Berechnung von Zimmern und Lebensmitteln aufstellen. Sie dürfen nicht ver gessen, daß Leipzig in manchen Sachen noch sehr weit in der Kultur zurück ist, besonders was Beleuchtung an-belangt, denn selbst in Deutschland hat jetzt Wohl ungefähr jeder Bauer elek trisches Licht in seinem Stall- (Hugo Wille Verlag in Berlin); — »Die für den Aufenthalt in Leipzig notwendigen Spesen, sowie die Kosten der Meßausst-ellung stehen schon seit langem nicht mehr im richtigen Verhältnis zu dem aus der! Messe erzielten Nutzen. Die hohen Zimmerpreise, die noch dazu dadurch erhöht werden, daß man mindestens für vier bis fünf Tage zahlen muß, ohne den Gegenwert ganz ausnutzen zu können, die teilweise unverschämt hohen Preise in den Gast häusern bedingen leider, daß man Spesen weit über das übliche Maß hinaus verausgabt. Die Kosten für die Meßausstellung selbst erhöhen sich auch von Messe zu Messe und haben in den letzten Messen oft bis zu I5?S des Umsatzes betragen» (Gustav Kiepenheuer Verlag A.-G. in Potsdam-Wild park); — »Ferner erscheinen allgemein die Sätze, die das Meß- wohnungsamt für möblierte Zimmer festsetzt, zu hoch. Viel leicht lassen sich Vorkehrungen treffen, die verhindern, daß die Vermieter der betreffenden Zimmer -in höhere Klassen rücken, als in Wirklichkeit angängig« (Lehmanns che Verlags buchhandlung in Dresden); — »Es verstimmt über die Maßen, daß in Leipzig während der Messezeit die Preise sehr steigen, und der Messeleilnehmer fühlt sich oft als Gegenstand besonderer Ausbeutung. Wir wissen, es ist schwer, di« Er nährung für den riesigen Messezustrom im voraus sicherzustellen, aber andererseits müßten Mittel und Wege gefunden werden, damit in Leipzig während der Messezeit die sonst übliche Preis bildung in Gaststätten, Unterhalten usw. beibehalten wird. Das ist meines Erachtens der beste Anziehungspunkt für die Messe. Gerade für den -biederen Provinzler wirkt das Gefühl der Über teuerung unangenehm, und er ist leicht geneigt, auch seine Stim mung während der Messe im allgemeinen dadurch beeinflussen zu lassen. Eine so hohe Abwälzung der allgemeinen Ausgaben aus den einzelnen Besucher macht die Messe geradezu unpopulär, und zumal die Besucher, welche aus kurze Zeit später «intrasen und für dasMesseabzeichen alleinlOM-ark ausgeben mußten, kamen dadurch -schon mit Verstimmung und Unlust zu den Ausstellern- (Ver lag der Schönheit in Dresden); — »Nicht ganz unbe- rührt möchte ich dabei die teuren Zimmerpreise und Neben kosten lassen, auch von Vermietern, wenn sie kilometerweit vom Zentrum Leipzigs wohnen. Selbst das primitivste Zimmer gilt als .bürgerlich' und kostet mehr ohne Frühstück und Bedienung, -als man in einem erstklassigen Hotel der Provinz für ein ele gantes Zimmer, einschließlich Frühstück, zu zahlen Pflegt. Die Speiselokale, welche scheinbar die Notwendigkeit eines Preis abbaues noch nicht durchschaut haben, haben ja nun selbst an der geringen Zahl ihrer Besucher feststellen müssen, wie falsch sie spekuliert hatten; denn der weitaus'größte Teil der Meß- -besucher hat sich mehr oder weniger aus .Selbstbeköstigung' ein gestellt und höchstens zur Einnahme einer Mahlzeit Gastwirt schaften ausgesucht. Auch hier wird eine Nachprüfung bei der Preisfestsetzung der meistenteils sehr kleinen Gerichte dringend am Platze sein« (I-—t in Berlin). Ziemlich allgemein ist also die Meinung vorherrschend, daß es sowohl dem Verleger wie auch dem Sortimenter zu gönnen wäre, wenn die laufenden Spesen, die mit der Leipziger Meß reise verbunden sind, geringer würden. Gustav Kiepen heuer Verlag A.-G. in Potsdam-Wildpark meint, daß von -der M-esseleitung besonders folgendes getan werden könnte: a> Eine Verbilligung aller für die Messe in Frage kommen den Spesen herbeizuführen. d> Die Ausstellungsgebllhren bedeutend zu vermindern, viel leicht dadurch, daß die Räume in den anderen Monaten noch irgendwie für ähnliche Zwecke ausgenutzt werden. e) Dafür zu sorgen, daß Messeabzeichen, Werbebeiträae und ähnliche Sachen sortfallen, denn insbesondere die Messe abzeichen sind (unserer Ansicht nach) vollkommen über flüssig. (Fortsetzung folgt.) Abseits vom Weqe! Auf der breiten Landstraße, die gut gepflegt ist für den großen Verkehr, drängt sich alles: Fußwanderer, Radfahrer, Motorräder usw. Der ganze Verkehr konzentriert sich hier. Wer sich für besser hält und Geld dazu hat, rast im Automobil daher. Jeder strebt vor wärts und jeder sucht den andern an Schnelligkeit zu überbieten. Am 2026*
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