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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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ISO, 2. Mai 1905. 4149 leibst wenn Sic zmücklreteu solltc». Wcnn Sic ^Maber über den Rubicon gegangen sind, nnd sich ernstlich entschieden haben, so erwarten Sie von unsrer allen Menschenmöglichen Eifer, aber auch Sie M müssen ihrer Seils keine Zeit, keine Industrie, keine MkThätigkeit sparen, denn die Zerstreuung eines Buchs r durch die Welt ist fast ein ebenso schwieriges und I wichtiges Werk, als die Verfertigung desselben. » »Sobald Sic mir schreiben, daß Sie entschlossen sind, ^ wozu Sie Sich 8 biß 12 Tage Bedenkzeit nehmen mögen, . so wollen wir dann den Coutract aufsetzen, Schrift, Papier, Format und was sonst nöthig ist, bestimmen, und zum ersten Monathstück Anstalt machen.« Cotta antwortet umgehend! »Da ich schon öfters über den Rubikon gegangen bin, so bin ich nicht mehr so schüchtern, und bei dieser Unternemuug finde ich den Gang ohnediß nicht sehr ge fährlich. Es bleibt also bei unserer Abrede, und Sie haben nur die Güte, mir sobald möglich das Nähere zu eröfnen, damit ich meine Anstalten sogleich treffen kan Wäre es Ihnen möglich, mir einige Erleichterungen bei dieser Unternemuug zu machen, so darf ich mir diß von Ihrer Freundschaft versprechen. Hierzu würde ich rechnen, wenn die monatlichen Hefte statt 8 Bogen nur 7 ent halten dürften! ich verbinde mich dagegen den Gewinn, den wir bei einem Absaz von einer gewissen Anzahl Exemplarieu theilen, bei einem Hundert früher anzufangen, als wir ausgemacht haben. — Was den Preis betrift, so glaube ich, daß wir nicht nötig haben, ihn unter den fest gesetzten zu Rthlr. 5,8 zu erniedrigen, oder was vielleicht wegen des Publikums räthlicher ist, die Hefte Monats- weise wie Göschen bei der Thalia L 12 Gr. anzusezen. Diß hat zwar viel Beschwerlichkeiten für mich, fürs Ganze ist cs aber doch vortheilhafter und uns beiden in der Folge zuträglicher. »Daß ich mich dieser Unternemuug nach allen Kräften s annemen werde, das dürfen Sie versichert sepn, und daß ich die Verbreitung so gut bewirken kan, als ein anderer Buchhändler, das wird Ihnen der Erfolg zeigen. Haben Sie nur die Güte, alle Mitarbeiter zum größten Eifer ^ und Teilnahme zu bewegen, und vorzüglich zu bewirken, daß keiner in eine andere periodische Schrift mehr arbeitet. Das ist die Haupt-Sache, die für uns beiden von der äusersten Wichtigkeit ist, und von der ich mir allein ver spreche, daß Ihre und meine Wünsche dadurch realisiert werden können, für Sie in dieser Unternemung die reichste Quelle zu finden.« Schiller ist über die Zuversicht seines neuen Verlegers natürlich hoch erfreut! »Daß Sie mit Lust, Zuversicht und Eifer die Horen angreifeu wollen, freut mich und unsere ganze Societät sehr, und bey solchen Dispositionen kann der Succeß nicht fehlen. - Er rät, das Journal mit dem 1. Januar aufangen zu lassen, aber erst zur Ostermesse die vier ersten Hefte aus- zugebeu! »Das Publikum erhält dann auf einmal 28 Bogen, worinn man eine große Mannigfaltigkeit sowohl von Ver fassern als von Fächern anbringen kann. Es wird un- f gleich mehr überrascht, und das Journal kann zugleich durch die Oster-Messe in allgemeinern und schnellen Um- ^ lauf kommen« w-uncrkt er hierzu Als Schrift wird deutsche Schrift ge- iinscht, für Papier und Druck macht er wiederum ein- t ,iendc Vorschläge, die Cotta seinem Wunsche gemäß aus- i art. Dagegen konnte sich der Verleger nicht dazu verstehen, die Ausgabe der Horen nach Schillers und Goethes Wunsch vorzunehmen. -Der Vorteil von mehrerer Varietät, wenn man auf Ostern 4 Hefte zugleich ausgäbe, möchte durch andere Vor teile, welche bei Ausgabe je am Ende oder Anfang eines Monats stattfinden, überwogen werden. »Erstens würde die Herausgabe Anfangs Januar schon den Ankauf manches andern Journals hindern und den des unseligen befördern, weil doch gewisse Anstalten auf eine bestimmte Ausgab Summe eingeschränkt sind, wo der zuerst kommende dem nachfolgenden hinderlich wird. -Zweitens wird der monatliche Lese Durst bei der monatlichen Ausgabe gestillt, das bei manchen Leuten eine ordentliche Seelenkrankheit ist, die sie öfters veranlaßt, schlechte Bücher zu nemen, weil sie die bessern nicht ab- warteu können. »Drittens wird gewönlich bei den Lese Instituten im Anfang des Jahrs über das, was das ganze Jahr an gekauft werden soll, debattirt. »Viertens ist es auch wegen derjenigen räthlicher, die lieber monathlich 12 Gr als auf Einmal Rthlr. 5.12 be- zaleu; ich würde auch deßwegen einzeln Stücke für 12 Gr abgeben. »Fünftens kommt am Neuenjahr bei weitem nicht so viel zum Vorschein als an Ostern, das Gute wird also nicht so verdrängt und die Beutel sind auch nicht so er schöpft wie bei der Ostermesse; auch haben die Buch händler selbst noch mehr Zeit und guten Willen zur Verbreitung als wenn die eigentliche Sündflut einbricht« Schiller konnte diesen buchhändlerischen Bedenken sein Ohr nicht verschließen, und so wurde beschlossen, das erste Heft im Januar erscheinen zu lassen. Er beschwört Cotta, für eine genaue Korrektur Sorge zu tragen, da einige der Mitarbeiter, Goethe vor allem, in diesem Punkt sehr em pfindlich seien, und man leicht Gefahr liefe, sie zu verlieren, wenn nicht sorgsam gehandelt würde. Im Laufe des Dezember ging dann der Druck vor sich, und am 15. Januar 1795 konnte Cotta die Exemplare des ersten Heftes au Schiller absenden; das beigefügte Schreiben spricht die Erwartung aus, daß Schiller mit der Ausstattung zufrieden sein werde, und Cotta fügt hinzu; »Den Bestellungen nach, die bis jezo darauf ein gegangen sind, sind die Erwartungen sehr groß, und ich bin versichert, wenn Sie sich disem Institut einzig und allein widmeten, Sie würden viele Ihrer Pläne in Er füllung gehen sehen. Aber eben deßwegen wünschte ich, daß Sie jede andere Unternemung einstweilen wenigstens bei Seite legten; ich schmeichle mir, daß Sie glauben, dieser Wunsch sey nicht aus Eigennuz von meiner Seite geäußert; der Himmel weiß, daß ich aus der besten Absicht für Sic ihn hege, und daß es mich Ihretwegen kindisch freuen würde, wenn ich alle Ihre Pläne, die wir einst bei der Cantstader Fahrt entworfen, durch die Ausfürung dieser Unternemung in Erfüllung gehen sähete. Ich be schwöre Sie deßwegen bei Allem, was Ihnen lieb ist, diß fürs erste als Ihr liebstes Kind zu pflegen, es wird alsdann zuverlässig Jh>e Zärtlichkeit belohnen. Wenn Sie aber Ihre Kräfte auf mehrere Unternemungen verteilen, so bin ich für dise besorgt.« Darauf antwortet Schiller! »Die Horen nehmen sich recht gut aus, und finden allgemeinen Beyfall. Gebe der Himmel, daß wir gleich im ersten Jahre über die ersten 2000 hinaus kommen. Für die Erhaltung des guten Willens will ich dann schon sorgen.- Gleichzeitig beruhigt er Cotta wegen seiner übrigen
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