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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1905
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- 1905-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1905
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- Deutsch
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schreiben und die Angelegenheit durch eine offene Ans prache beizulegen. An Cotta schrieb er sofort nach Empfang des Schreibens. " iß es ihm nicht angenehm gewesen sei. daß Göschen sich so agebärdig gezeigt habe; aber ungerecht wolle er auch nicht gen ihn sein, und wenn er den Carlos nicht gutwillig ogeben wollte, so halte er es für seine Pflicht, ihm das -tück nicht zu entreißen; er würde nur die Bedingung lachen, daß. wenn Göschen das Stück neu verlegen sollte, s gleichzeitig mit den übrigen Schauspielen geschehe, damit -as Format das gleiche werden könnte. Im übrigen riet w Cotta, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Cotta ant wortete darauf: -Es ist nicht mehr als billig, daß Göschen der Don Carlos nicht entzogen wird. Sie wissen es auch aus meinen Äußerungen. daß ich weit entfernt war. gegen Göschen unfreundlich zu handeln, auch mus diser es mir bezeugen, daß ich gewünscht hätte, diese Sache mit ihm so auszumachen. wie es Männern würdig ist. allein der gute Mann vergaß sich gar zu sehr und zeigte sich auf eine Art, die ihm wenig Ehre machte.« Er macht dann Schiller den Vorschlag, doch an Göschen zu schreiben, ob er geneigt wäre, mit Cotta gemeinsam die Ausgabe der theatralischen Schriften zu verlegen. ->so daß er soviel Antheil daran erhielte, als Don Carlos vom Ganzen beträgt.« Schiller fertigt jedoch Cotia ab. da er mittlerweile er fahren hatte, daß Göschen sich auch über ihn dritten Per sonen gegenüber sehr abfällig geäußert habe, und ist so ver stimmt und aufgebracht darüber, daß er unterm 20. Juli ' an Cotta schreibt: -Göschen ist noch immer sehr unwillig, und beträgt sich üVerhaup< höchst plump. Ich bin überzeugt und kann es aus seinen neuesten Äußerungen schließen, daß er in seinem Grimm auf mich, besonders wenn ich diesen noch mehr erregen sollte, mir auch den Karlos an den Hals wcrsen wird, um zu zeigen, daß er mich nicht brauche und nichts mit mir zu schaffen haben wolle. Was niepnen Sie. wenn ich ihn jetzt »och etwas in Zorn brächte, und ihm alsdann für ein großes Honorar den Verlag meiner Schauspiele anböte? Ich will indes; diesen Schritt nicht thun. ohne Ihre Einwilligung, aber so. wie die Sachen stehen, bin ich fest überzeugt, daß er die Offerte grob zurückweisen und uns ans diese Art über den Carlos freie Hand lassen wird. Ich werde ihm fünf Ldvrs für den Bogen abfordern, eine Summe, die ich von Ihnen nie verlangen werde, und sollte er gegen alle meine Erwartung die Forderung eingehen. so zahle ich Ihnen zwei Ldvrs von jedem Bogen heraus, denn drei Ldors ist alles, was ich für den Bogen meiner theatra tischen Schriften verlangen kann.« Ein ganz seltsamer Gedanke, so wenig zartfühlend, auch Cotta gegenüber, daß man zur Entschuldigung nur annehmen kann, daß Schiller sich in einer großen Erregung -befunden haben muß. Cotta beantwortet den Brief am 29. Juli und rät knatürlicherweise von dem Versuch ab. Das von Schiller beförderte Honorar hält er seinerseits nicht für so sehr hoch mnd zweifelt nicht, daß Göschen darauf eingehen könnte. »Wie empfindlich müßte mir dies fallen!« — schreibt er — »Meine Ehre würde darunter leiden, und diese ist es vorzüglich und gewis mehr als aller Geldgewinn, was mir das Verhältniß mit Ihnen so schätzbar machte. Es that mir daher auch wehe, daß Sie von mir glauben können, das übrigens gütige Anerbieten, mir die weitern 2 Ldors zu bezalen. falls Göschen daraus entrirte, könnte für mich Ersatz seyn. Ich würde für diß keinen Ersatz kennen.» Und Cotta kommt nochmals auf seinen Vorschlag zurück, zu versuchen, vb man nicht gemeinsame Sache mit Göschen in bezug der Ausgabe der Schauspiele machen köuue. Schiller schreibt ihm darauf, daß er es ganz nach seinem Sinn machen solle, doch halte er es für besser, noch etwas zu warten und Göschen -einige Monate Zeit zur Ab kühlung zu geben«. Darauf ruhte die Angelegenheit längere Zeit, und erst gegen Ende 1798 wurde von neuem darüber verhandelt. Die Ausgaben des Don Carlos und des Geistersehers waren vergriffen, eine neue Ausgabe durchaus erforderlich, aber dazu auch Schillers Zustimmung nötig. Göschen schrieb in dessen nicht direkt an Schiller, sondern wandte sich an den gemeinsamen Freund A. W. Schlegel mit der Bitte, mit Schiller über die Angelegenheit zu sprechen. Am 17 No vember 1796 teilt Schlegel das Resultat der Unterredung mit und übermittelt einige Zeilen, die Schiller an ihn in dieser Angelegenheit schrieb und in denen er mitteilt, daß Göschen völlig Herr seiner Entschließungen sei, daß er (Schiller) allerdings eine Neuauflage nicht gern sähe, da er 1798 eine Umarbeitung des Stücks vornehmen und das Stück dann gern mit den andern Schauspielen gemeinsam herausgeben wollte, er hoffte, daß sich Cotta und Göschen zu einem gemeinsamen Vorgehen entschließen könnten, und will gern den Vermittler spielen »Auf jeden Fall aber — schließt er — bleibt Göschen sein Recht auf D. Carlos, den ich lieber von meinen an dern Stücken trennen, als wider seinem Willen einem an dern geben will > An Cotta schrieb Schiller unterm 18. November, daß sich Göschen durch einen Mittelsmann wegen einer Neuauf lage des Carlos an ihn gewandt habe und daß er ihm hätte Vorschlägen lassen, mit Cotta gemeinsame Sache zu machen, ein Vorschlag, den Schiller ja schon wiederholt gemacht hatte. Cotia sprach unterm 21 November seine Freude darüber aus. daß Göschen sich wegen des Carlos gemeldet habe, er hätte zwar früher auch scholl den Wunsch geäußert, mit Göschen zusammen zu arbeiten, fürchte sich jetzt aber, mit dem Leipziger Buchhändler in eine Gemeinschaft zu treten. »Da Göschen sich auf einer Seite gezeigt hat. die mir von seiner Moralität nicht die beste Begriffe erwecken mußte, so fürchte ich mich vor einer Societät. wo der hinterlistige Feind, der die Maske der Freundschaft, wenn cs sein Interesse erfordert, gar zu künstlich vorzuhalten weiß, mich leicht auf eine Art behandeln könnte, die mir zum Verdruß und Nachteil gereichen würde.« Cotta teilt dann mit. daß er. wenn Schiller nichts dagegen habe, am liebsten den Carlos von Göschen erwerben würde, ginge das nicht, so müßte er sich zur gemeinschaft lichen Unternehmung entschließen, doch solle Schiller ganz nach seinem Gutdünken bestimmen. Gegen eine Einzel ausgabe des Carlos hat er gewichtige Bedenken. Er schließt: -Auch kennen Sie Göschen schon länger, als ich. und wissen am sichersten zu beurtheilen. ob cs nicht besser ist, ihn zum offenen Feind als zum verstellten Freund zu haben: denn diß glaube ich immer, daß er mir nie wieder von Herzen gut wird, uncrachtet der Himmel es weiß, daß ich ihn immer schäzte und nie unfreundlich gegen ihn handeln wolle. - Im Lause der ersten Monate des Jahres 1797 fragt Cotta verschiedentlich an. wie Göschen sich wegen des Carlos geäußert habe, aber erst am 10. Mai kann Schiller Mit teilen : »Göschen ist nicht dahin zu bringen gewesen, eine gemeinschaftliche Herausgabe des Carlos anzunehmen.
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