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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930318
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189303183
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- Public Domain Mark 1.0
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-03
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Werden die Verleger auch nie darauf verzichten, wichtigere Neuigkeiten durch besondere Rundschreiben anzuzeigen, so ist doch anzunehmen, daß sie minder wichtige, vereinzelte oder solche, die wenig Kosten vertragen, nur im Börsenblatte anzeigcn werden, wenn dieses einen praktisch eingerichteten Bestellzettelvordruck zugiebt. Die ihnen erwachsenden Mehrkosten der Anzeige sind unbeträchtlich und stehen in gar keinem Verhältnis zu den Kosten besonderer Rundschreiben. Dem Börsenblatte selbst kann die Einrichtung nur Gewinn bringen. Zwar soll der für die Zettel selbst von uns in Aussicht genommene Preis (10 H für den Raum einer Zeile einseitig bedruckten Papiers) nur etwa die Selbstkosten der Zettel bogen decken. Aber die voraussichtliche Zunahme der Anzeigen würde dem Börsenblatte Mehreinnahmen bringen und außerdem immer mehr seine geschäftliche Wichtigkeit erhöhen. Wenn der Vorschlag den Beifall des verehrlichen Vorstandes finden sollte, so würden wir noch.eine Probe der Druckeinrich tung nebst Kostenanschlag vorlegen. Einstweilen fügen wir einen Wahlzettel bei, wie ihn das »Schweizerische Buchhändlerblatt« in einer Form enthält, die unfern Absichten ungefähr entspricht. Erweiterung des redaktionellen Teils. Auch der redaktionelle Teil des Börsenblattes ist er heblicher Verbesserungen fähig. Das Börsenblatt ist aus kleinen Anfängen entstanden, als Anzeigeblatt für den geschäftlichen Verkehr und als Organ für die inneren Angelegenheiten des Börsenvereins. Die Haupt aufgabe der Redaktion ist noch heute die Besorgung des Anzeigeteiles. Nur nach Vorhandensein von Zeit, Geld und (vielfach nur eingesandtem) Stoff wurden bis vor kurzem Nach richten allgemeiner Art mit ausgenommen. Der jetzige Redakteur hat zwar in sehr anzuerkennender Weise dem litterarischen Teile so viel Fürsorge zugewandt, als es ihm unter so beengenden Umständen möglich war; nach wie vor aber hängt er vielfach vom Zufälle ab. Den Nächstliegenden Bedürfnissen des Tages mag dieser Zustand genügen. Es dürste aber doch zu erwägen sein, ob dem amtlichen Organe einer so ansehnlichen Körperschaft, wie der deutsche Buchhandel es ist, nicht weitere Ziele zu stecken seien. Während viele andere Gewerbzweige sich eine journa listische Interessenvertretung nach außerhalb geschaffen haben, hat der Buchhandel darin nichts gethan. Er hat sogar sein Börsenblatt der Ocffentllchkeit entzogen. Streng genommen verletzt die Satzungen des Börsenvereins, wer ohne Genehmigung des Vorstandes, wenn auch in bester Absicht, eine einzige Nummer des Börsenblattes Nichtbuchhändlern abgiebt. Hat ohnehin die Außenwelt nicht allzuviel Neigung, sich mit buch händlerischen Dingen zu beschäftigen, so wird ihr das durch die Geheimhaltung des Börsenblattes vom Börsenvereine selbst fast unmöglich gemacht. Oesters mußten wir an Behörden, Gerichten, Schriftstellern, Juristen die Unbekanntschaft mit buchhändlerischen Verhältnissen beklagen. Billigerweise müssen wir aber einräumen, daß wir an dieser bedauerlichen Unkenntnis mitschuldig sind durch Unter lassungen von Bemühungen zur Verbreitung besserer Einsicht. In der Geheimhaltung des Börsenblattes und in dem dürftigen Zustande von dessen litterarischem Teile ist die Ursache zu finden, daß die Tagespresse so selten sich mit dem Buchhandel beschäftigt, während sie über Vorgänge in andern Gewerben oft recht ausgiebig berichtet. Woher auch sollte sie buchhändlerische Mitteilungen nehmen? Und doch ließe sich über den Buchhandel, der so eng mit litterarischen, künstlerischen und technischen Strö mungen und Fortschritten zusammenhängt, vielerlei sagen, das jedermanns Aufmerksamkeit wert wäre. Für geeignete Bericht erstattung könnte das Börsenblatt unschwer tüchtige Mitarbeiter gewinnen; sie müssen nur ausgesucht und — bezahlt werden. Aber auch das, was nur den Buchhändler rein berufs technisch angeht, ist noch bei weitem nicht vollständig im Börsen blatte zu finden. Es fehlt dem Redakteur an Auftrag, Zeit, Raum und Geld, die Presse des In- und Auslandes zu durch suchen und das Gefundene, gehörig verarbeitet, im Börsenblatte zur Kenntnis des Buchhandels zu bringen. Der erste Redakteur des Börsenblattes, Herr Max Evers, hat auf unser Ersuchen seine Ansicht über diesen Punkt des weitern in einer Schrift ausgeführt, die wir hier beifügen (s. An lage); wir können ihm in allem Wesentlichen nur zustimmen. Eine Erweiterung des litterarischen Teiles des Börsenblattes würde allerdings erhebliche Geldsummen erfordern, die der Börsenverein aus den vorhandenen Mitteln nicht bewilligen kann und wird. Es müßten also neue Einnahmen geschaffen werden, auf die sich unser letzter Vorschlag beziehen wird. Buchgewerbeblatt. Auf der letzten Seite des Börsenblattes machen hin und wieder Buchbinder, Papierlieferanten, Drucker, Holz schneider, Lithographen u. a. m. den schüchternen Versuch, ihre Dienste dem Buchhandel anzubieten. Ausgefordert werden sie nie dazu; kommen sie freiwillig, so stoßen sie auf das Verbot mehrspaltiger Anzeigen, das Verbot der Anwendung von Abbildungen und aus die Verweigerung von Rabatt bei Wieder holungen. Das lassen sich kaufmännische Geschäfte nicht gefallen und bleiben lieber dem Börsenblatte fern. Wollte der Börsenverein für einen bestimmten Teil des Börsenblattes diese Hemmungen ausheben, wollte er diesen Teil als Buchgewerbliches Anzeigeblatt jedermann öffnen, wollte er weiter Gewerbetreibende regelmäßig zur Benutzung dieses Anzeigeblattes auffordern: er würde voraussichtlich ein glänzendes Jnseratengeschäft machen. Fehlt es doch noch vollständig an einer Gelegenheit für die vielen buchgewerb lichen Fabriken und Handelsgeschäfte, sich durch Zeitungsanzeigen an den gesamten Buchhandel, ihr Hauptabsatzgebiet, zu wenden. Solch ein Anzeigeblatt würde voraussichtlich weit mehr einbringen, als die Erweiterung des litterarischen Teiles im Börsenblatt kosten würde. Sollten Vorstand und Hauptversammlung damit einver standen sein, in der vom Ausschüsse angedeuteten Richtung vorzu- gehcn, so wäre es keineswegs nötig, gleich ein erhebliches Geld-Wagnis zu unternehmen. Es würde vorerst nur folgendes anzuraten sein: 1. Die im Haushaltplan für den litterarischen Teil des Börsenblattes ausgeworfene Summe von 1000 wird um einen mäßigen Betrag erhöht, etwa auf 2000 ./6. 2. Der erste Redakteur erhält eine weitere Hilfskraft, etwa die durch den vorgeschlagenen Wegfall des monatlichen Verzeichnisses entbehrlich werdende. 3. Ein bestimmter Teil des Börsenblattes oder ein ihm umzuheftcnder Umschlag wird buchgewerblichen Anzeigen freige geben zu dem Preise für Nichtbuchhändler, 30 H die Zeile. Mehrspaltige Anzeigen und Abbildungen jeder Art sind darin zulässig. Die Geschäftsstelle darf nach näherer Anweisung Rabatt geben und erhält den Auftrag, um Anzeigen in diesem Teile in schicklicher Form werbend auszutreten. Keine dieser Maßregeln würde den Börsenverein zu etwas verpflichten, das ein erhebliches Wagnis bedeutete oder nicht nötigenfalls wieder rückgängig gemacht werden könnte. Ein Er folg aber dieser ersten vorsichtigen Schritte würde weiteren die Wege weisen. Sollten diese Umgestaltungen vorgenommen werden, so würde sich die Trennung des Börsenblattes in einen öffentlichen und einen geheimen Teil empfehle». Der öffentliche Teil hätte zu enthalten: Das Verzeichnis der erschienenen und künftig erscheinenden Neuigkeiten und das Wöchentliche Verzeichnis als Beilage; Die Eintragungen in die Bücherrolle;
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