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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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1272 Wörjenblalt s. d. Dpchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 24. 30. Januar 1312. regreßpflichtig macht. Aber an der oben dargelegten Zahlungspflicht des Verlegers gegenüber dem Verfasser ändert dies nichts. Leipzig. S. Dezember 1911. Jubiläums-Kalsloz von peräiuauä linke in 81ult- ZUpl. 1. lauuar 1837 bis 31. DsLsorlrer 1911. K!.-44 XXVIII auä 269 8. „Bis zum Ausgange des vorigen Jahrhunderts war der deutsche Buchhandel auf den Nordosten Deutschlands beschränkt. Im Südwesten fand sich von Wien bis Regensburg, einige Ver leger katholisch-asketischer Werke ausgenommen, keine, von Regensburg bis Tirol nur in Augsburg eine Buchhandlung. Nürnberg war es, das den geringen Bedarf dieses großen Land striches allein befriedigte. In Tübingen und Heidelberg waren zwar blühende Geschäfte ", so beginnt das zweite Ka pitel des ersten Bandes von Friedrich Perthes' Leben (Hamburg und Gotha 1848). Er, der um Hebung und Organisation des deutschen Buchhandels so eifrig bemüht war, sollte nicht nur sein kräftiges Gedeihen nach der Gründung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler erleben, er sah auch noch mit freu diger Anteilnahme die Gründung und das Emporblühen zahl reicher Verlagshandlungen in den ersten vier Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, deren fünfundsiebzigjährige und hundertjäh rige Jubelfeiern fast monatlich einander ablösen. Stuttgart ist der erste Platz des süddeutschen Buchhandels geworden, berühmt durch sein Kommissions- und Sortimentsgeschäft wie seinen Verlagshandel. Welche Macht dieser für das deutsche Geistes leben, für Wissenschaft und Forschung darstellt, lehrt schon ein flüchtiger Blick auf den Verlagskatalog, den Ferdinand Enke in Stuttgart zur Feier seines fünfundsiebzigjährigen Geschäfts jubiläums in diesen Tagen an Mitarbeiter, Berufskollegen und Freunde versandt hat. Den trefflich ausgestatteten und gedruckten Band schmückt eine Radierung des tüchtigen Stechers und Holzschneiders W. Hecht, der auf dem Gebiete der Holzschnittillustration so Vor zügliches geschaffen, dem wir so viele meisterhafte Porträts und die gemütvollen Radierungen nach Gemälden der Schackgalerie verdanken. Das sprechende Porträt, das er von dem Begründer der Firma Ferdinand Enke geschaffen, spiegelt die drei Eigen schaften, die die Einleitung rühmend hervorheben darf: sprühendes Temperament, große Energie und Unternehmungs geist. Wie hat er es verstanden, das Geschäft aus den kleinen Anfängen des Sortiments zu einer führenden Firma auf dem Gebiet der Medizin mit Tierheilkunde und Pharmazie, der Naturwissenschaft und Technik wie der Staats- und Rechts wissenschaften emporzuheben! Zuerst das kleine freundliche Geschäftshaus fränkischer Bauart in Erlangen, dann der statt liche Renaissancebau in Stuttgart, die sich beide im Bilde vor stellen. Es sei nochmals gestattet, Friedrich Perthes anzuführen. Er schreibt einmal (ebenda, 6. Buch, 2. Kap.): „Der Nerv des Buchhandels ist der Sortimentsbuchhandel, das ist die Kunst, Bücher unter die Leute zu bringen; Kenntnis des Besseren und der Wille, dieses lieber als das Schlechte zu verkaufen, gibt ihm seinen sittlichen Wert. Es ist mir Wohl erlaubt zu sagen, daß ich diesen Zweig des Buchhandels so gut durchgeführt habe wie Einer Die zweite Art des Buchhandels, der Verlag, ist in allen Beziehungen gänzlich verschieden von dem ersteren, aber nur der, welcher den Sortimentsbuchhandel aus eigener Handhabung kennt, kann ein Verlagsbuchhändler werden, wie er es zum Nutzen der Literatur und zum eigenen Vorteil sein soll." Das trifft auf Enke genau so zu wie auf Perthes: beide haben die Bedürfnisse der deutschen Wissenschaft im Sortiment kennen gelernt. In Nr. 2 des Börsenblattes vom 3. Januar 1912 sind in einem Jubiläumsartikel die Hauptwerke und die Haupt autoren des angesehenen Verlags schon aufgezählt worden. So sei heute nur kurz der Inhalt der systematischen Übersicht mit geteilt: Medizin, Tiermedizin, Pharmazie, Mathematik, Astro nomie, Physik. Elektrotechnik, Chemie, Chemische Technik, Geo logie. Mineralogie, Bergbau, Hüttenwesen. Botanik, Zoologie. Anthropologie, Prähistorie, Kulturgeschichte, Rechts- und Staatswissenschaften, Nationalökonomie, Politik, Philosophie, ! Theologie, Philologie, Pädagogik, Kunstwissenschaft, Kunst gewerbe, Schöne Literatur. Kunstwissenschaft und Kunstgewerbe sind der jüngste Zweig an diesem stattlichen Baum. Dessoirs »Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft« vereinigt unsere besten Federn; Stratz' Schönheit des weiblichen Körpers, 1. Auflage 1898, das gediegenste, ernsteste und anregendste Werk auf diesem Gebiete, liegt bereits in zwanzigster Auflage vor. Die Verlagsproduktion betrug 1910 104 Werke in 118 Bän den, der Gesamtverlag umfaßt 3667 Bände, die sich auf 2124 Werke verteilen. Der Hauptanteil fällt natürlich auf die Medizin: 1094 Werke und 1880 Bände; die Rechts- und Staats wissenschaft zählt 390, bzw. 748. Von den 20 Zeitschriften ge hören 10 der Medizin, 5 den Rechts- und Staatswissenschaften, 3 den Naturwissenschaften an. Kleine Mitteilungen« Inneneinrichtung und Dekoration von Sortiments- qeschäfterr. — Schon des öfteren ist in diesem Blatte die Frage über moderne Einrichtungen von Sortimentsgeschäften auf geworfen worden. Ich selbst gehörte vor Jahresfrist zu den Fragestellern, nachdem ich durch Ankauf eines größeren Anwesens zu einer völligen Neuanlage meines Sortiments gezwungen wurde. Die damals durch das Börsenblatt erhaltenen Auskünfte waren gleich Null, um so zahlreicher aber die Bitten vieler mit leidenden Herren Kollegen um Bekanntgabe des Resultats meiner Erfahrungen. Diesen Wünschen zu entsprechen, will ich hier einiges niederschreiben, was mir von allgemeinem Interesse Durch einen Zufall erhielt ich die Adresse des Herrn Friedrich Schäfer, Architekten für Inneneinrichtungen in Mühl hausen i. Thür., nach dessen Entwürfen und Voranschlägen die gesamte Einrichtung bis zur Vollendung des Umbaus in einer Weise fertiggestellt wurde, die außer meiner persönlichen Befrie digung die übereinstimmende Anerkennung aller Besucher meines Ladens bisher erfahren hat. Das dunkel gebeizte polnische Kiefernholz der Regale, Schränke, Bilderleisten usw. steht mit den bunten Bücherrücken in wirksamem Gegensatz zu den mit Hellem, naturfarbigem Rupfenstoff verkleideten freien Wandflächen. Schwarze, in die Holzfüllungen eingelegte Verzierungsstäbe er höhen diese Wirkung, während ein auf drei Meter Höhe durch laufendes, ein wenig überragendes Holzgesims mit den die drei Hauptschränke krönenden Holzstechereien dem Ganzen den Eindruck einer architektonischen Einheit verleihen. Die Arbeitspulte dienen nach der Publikumsieite Ausstellungszwecken, ihnen gegenüber laden zwei mit Geschenkbücher- und Romanschränken verbundene Truhen zu beschaulicher Ruhe ein. Die Auslage zeigt in der Mitte eine quadratische Säule, auf der in Höhe von 1.78 w das Abschluß gesims ruht, während die nach rückwärts abschließenden Regale mit Kugellagern auf in den Fußboden eingelassenen Schienen laufen und nach der Außen- und Innenseite des Ladens Aus stellungsmöglichkeiten dienen. Durch Verzicht auf einen oberen Abschluß der Auslagen fällt durch die beiden ca. 3 50 ru und 1.36 m breiten Scheiben so viel Tageslicht, daß in Verbindung mit dem von der Hofseite zuströmenden Licht das 21 m tiefe Lokal durchweg gutes Tageslicht aufweist. Allerdings fördert dabei wesentlich ein im Oberlicht des Schaufensters eingesetztes Jlluminalglas, ein wellen förmig geschliffenes Glas, das seine Wirkung besonders auf Ent fernung (10 bis 12 m) ausübt. So wurde in der Mitte des Ladens eine trauliche Leseecke für das Publikum ermöglicht, ohne daß dafür tagsüber künstliches Licht benötigt würde. Die gleichmäßige Durchwärmung mittels Warmwasserheizung hat nur bei der strengsten Kälte dieses Winters ein Anlaufen und Gefrieren der Schaufenster zugelassen; dies soll für die Folge ausgeschlossen werden durch Fortführung der Heizungsrohre unter den Fenstern entlang. Die Heizkörper sind unmittelbar in die Bücherregale eingebaut, ohne nachteilige Wirkung für letztere oder die Bücher. Ein kleines Privatkontor gegenüber dem Laden eingang ermöglicht durch die Erhöhung des Fußbodens um eine Stufe die Übersicht über den gesamten Ladenverkehr; dasselbe ist durch die gleiche Anlage bei einem zweiten, größeren Privat kontor an der Hofseite erreicht. Die Ladentafeln und Arbeits tische sind mit grünem Linoleum eingelegt und sämtlich mit ^ Auszügen versehen. Ein 10 om hoher Fußsockel, der etwa
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