1294 Börsenblatt s. d. DIschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 24, 3V. Januar 1912. o Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München s „Ein Kunstwerk vom höchsten Rang" nennt die „Ostdeutsche Rundschau' in Wien den Roman „Die Tochter" von Korfiz Holm 3. Auflage 2 Bände. Geheftet 7 Mark, in Leinen geb. 10 Mark, in Leder 15 Mark. Ostdeutsche Rundschau, Wien: Das > neue Werk dieses ernsten, von der Mode des Tages gänzlich unbeeinflußten Dich ters ist eigentlich, streng genommen, ebenfalls ein Entwicklungsroman. Das biologische Element hat der Autor mit solcher tief schürfenden Gründlichkeit und restlosen Psychologie herausgearbeitet, wie es wohl wenigen modernen Ro manen nachgerühmt werden kann. Lier ist nichts Lohles und nichts Lalbes, keine Schwäche war zu entdecken und keine gelungene Szene auffallend zu unterstreichen. Der Roman wirkt als Ganzes und in seinen einzelnen Teilen mit der gleichen Kraft, er bedeutet eine architektonische Meisterleistung .. . Das lebendige Treiben des Theatervolkes in München und Berlin, die Darstellung der Liebe zwischen Lisa und Gunnar und die mit satter Ruhe und plastischer An schaulichkeit erzählten Partien, die Peter und seine Tochter zu Helden haben, sind schon an und für sich meisterhaft geraten und bilden in ihrer Verbindung zu ein ander ein Kunstwerk vom höchsten Rang, dem kein Augenblickserfolg beschieden sein, dessen Wert man erst allmählich er kennen wird. Dem Namen seines Dich ters aber wird es dauernden Ruhm bringen. Die ersten Kritiken: Berliner Tageblatt: Sein neues Buch „Die Tochter" gehört zu den selten guten und ausgeglichenen Schöpfungen, viel leicht zu den besten, die in den letzten Jahren erschienen sind. . . . Ich glaube, daß dieses Buch ein richtiges Weih nachtsbuch werden sollte, jungenMenschen in die Land zu geben, die erst ins Leben treten wollen; doch auch jenen wird es sehr angenehme Stunden schenken, die das Leben schon kennen, weil sie es hier, in seltener Treue und Bewegung ausgenommen, wiederfinden werden. B. Z. am Mittag: Auch sein neues Buch „Die Tochter" zeigt ihn als einen ganz vortrefflichen Menschenschilderer und-Gestalter, einen glänzenden Stilisten. . . . Aber diese Entwicklungsgeschichte der Lisa Olai gibt viel, viel mehr noch, als bloß künstlerisches Behagen und Freude am Stofflichen. Es ist ein be freiendes Buck voll nobler Menschlich, keit in seinem triumphierenden Optimis mus, der nicht ins Wesenlose hinein himmelt, sondern aufrecht und erden sicher auf festem Boden steht . . . Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Ein starkes, gehaltvolles Buch, daran man seine reine Freude haben kann — ein Buch, durch das das Leben selbst mit gewaltigem Pulsschlag zu brausen scheint . . . Berner Bund: Es ist ein treffliches Buch, realistisch frisch geschrieben, span nend vom Anfang bis zum Schluß. Man fühlt, wie sehr der Dichter aus dem Vollen schöpft. Nirgends beschreitet er ausge tretene Bahnen. . . . Alles in allem: endlich wieder einmal ein moderner Roman, der — bei aller Realistik — harmonisch ausklingt. Wiesbadener Zeitung: Ein tiefes, ruhiges Verstehen alles Menschlichen geht durch dieses Werk. ... So be deutet dieses schöne und gute Werk eine Loffnung und ein freudiges Erleben für alle, die wünschen, daß unsere Dich- tung wieder nach all dem müden Suchen und Zweifeln zu kraftvoller Gesundheit zurückkehre. Nationalzeitung, Basel: Den besten belletristischen Erscheinungen dieses Jah res müssen wir unstreitig den zweibän digen Roman des baltischen Schrift- stellers Korfiz Lolm „Die Tochter" beizählen. . . . Mit gehobenen Ge fühlen und innerlich stark bereichert, haben wir das reiche Buch aus den Länden gelegt. In 2. Auflage erscheint demnächst das von Erfolg zu Erfolg schreitende Lustspiel „Hundstage" von Korfiz Holm Geheftet 2 Mark 50 Pf., in Pappband 3 Mark 50 Pf. Von über 40 deutschen Bühnen zur Aufführung angenommen! München, Ende Januar 1912