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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1912
- Strukturtyp
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- 1912-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1912
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- Deutsch
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^ 42, 20. Februar 1912. Nichtamtlicher Teil. BSrs-nbl»U f. d. Dtschn. BuWandrI. 2221 Kür8c1mer8 Veut8cker Lulerslui'-Kalender aut ds8 dslir 1912. HsrausxeAsbsll von (vr. Heioricd Klear Visrunckckrsissixstsr ckaürZanA. Nit sisdon Lilcknisssn. Lsrlio, 6. 6ö80Ü6n'36Ü6 Vsrla^sliLQälullA0. m. b. 8. ZO. VIII u. 2122 Lpaltso. kisis xsb. in I^einrv. ^ 8.— orck. Der bewährte, zuverlässige Führer durch das reiche lite rarische Leben der Gegenwart, in seinem bei zweispaltigem Druck allein 6H/^ Oktavbogen starken Schriftstellerverzeichnisse wieder um eine große Anzahl Belletristen und Gelehrter, in seinen übrigen Teilen um viele Zeitschriften, Verlagsfirmen und Agenturen sowie Vereine bereichert, liegt nunmehr im 34. Jahrgange vor. Von seinen Vorzügen braucht nicht weiter die Rede zu sein, ist der »Kürschner« doch längst der unentbehr liche Ratgeber für jeden geistigen Arbeiter geworden. Aber eine Anregung darf vielleicht an dieser Stelle ausgesprochen werden. Jeder, der auf irgend einem wissenschaftlichen Gebiete ar beitet oder arbeiten will, wird sich, zumal wenn es sich um kleine entlegene Gebiete handelt, gern zu vergewissern suchen, ob nicht etwa schon andere, bewährtere Federn das gleiche Arbeitsgebiet in Angriff genommen haben, oder er würde gern an den berufenen Vertreter dieses Gebietes mit Fragen nach Literatur, Nachweisen usw. herantreten, oder einem anderen Gelehrten Material, das er am Wege gefunden, zugängig machen, da es für ihn kein spezielles Interesse hat. Nur kennt er leider — soweit es sich nicht um bekannte Vertreter der Wissenschaft handelt — die Namen nicht, wie es ja auch bei der immer größeren Spezialisierung der Wissenschaft nicht zu er warten ist. Würde die Redaktion einer späteren Auflage eine alphabetische kurze systematische Übersicht über die verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft — Belletristik scheidet natürlich aus — beigeben und bei jeder nur die Namen, in Zweifelsfällen auch die Vornamen ihrer Vertreter anführen (alles Nähere ist ja aus dem Schriftstellerverzeichnis ohne weiteres zu ersehen), so wäre eine ebenso einfache wie praktische, jedem zugängige Zentral stelle für geistige Arbeit geschaffen, die den Literatur-Kalender nicht ungebührlich belasten würde. Ich habe z. B. an entlegener Stelle Notizen, Namen zur vorgeschichtlichen keltischen Kultur in Deutschland gefunden: ich würde diese Nachweise mit Freuden dem berufenen Vertreter dieses Faches zur Verfügung stellen, da sie außerhalb des Rahmens meiner Forschung liegen. Da durch könnte manche vergebliche Arbeit, vieles ergebnislose Suchen erspart werden. Vielleicht prüft die Redaktion diesen Vorschlag auf die Möglichkeit seiner Durchführung hin. Im. Kleine Mitteilungen. Buchhändler-Verband Hannover.Brauvschweig. «. B. — Der 30. ordentliche Verbandstag findet am Sonntag, den 10. März, in Hannover statt. Die Hauptversammlung, zu der Anträge bis zum 25. Februar schriftlich beim Vorstand ein zureichen sind, ist auf 11 Uhr im Künstlerhause, Sophienstraße, angesetzt. Ausführliche Einladungen gehen den Mitgliedern durch die Post zu. Die KinheitSstenographte. — Der Zusammentritt einer Sachverständigenkommission zur Schaffung einer deutschen Ein- heitskurzschrift, der bereits im vorigen Jahre in Aussicht ge nommen war, wird endlich am 11. und 12. März erfolgen. An dieser Konferenz werden 23 Sachverständige teilnehmen. Wie verlautet, besteht keine große Aussicht auf eine Vereinigung der bestehenden Systeme. Die Gründe sind mannigfaltiger Art. Es scheint, daß keines der bekannteren Systeme hinter den anderen zurückgestellt zu werden wünscht. Die Konferenz wird wahr scheinlich zu keiner Einigung führen. Die preußische Unterrichtsverwaltung trägt sich mit dem Plane, die Kurzschrift als wahlfreies Fach in den höheren Schulen einzuführen, sie hat mit dieser Einführung bis jetzt ge- wartet, weil sie annahm, daß sich der Gedanke einer Einheits stenographie in absehbarer Zeit verwirklichen lassen würde. ««öst-llung illustrierter russischer Bücher und Plakate ia Et. Petersburg. — Wenn man in Deutschland von Rußland erzählt, so denken wohl noch viele an ein Land, in dem wilde Tiere und Barbaren Hausen. Und wenn ich gar von russischer Buchkunst reden will, so wird manchen deutschen Verleger und Sortimenter ein Frösteln überlaufen. Sie werden an die Aus gaben des Insel-Verlages, Eugen Diederichs und Hans v. Webers denken und meinen, daß man so etwas in Rußland noch lange nicht erreichen wird. Die Ausstellung in der Akademie der Künste aber zeigte, daß auch Rußland in der Schaffung einer neuen Buchkultur nicht zurückgeblieben ist. Wir finden hier Arbeiten, die, aus dem russischen Volksgeist herausgeboren, sich weit über die Masse erheben und frei von jedem Epigonentum sind. In einem der oberen Säle der Akademie der Künste hat die Ausstellung ihren Platz gefunden, und ich will mit einer Betrachtung der kleineren graphischen Arbeiten und Plakate beginnen. Letztere hingen leider so hoch, daß sie dem Beschauer fast völlig verloren gingen. Aus der großen Masse der ausgestellten Arbeiten verdienen die von Benua, Bilibin, Rundalzeff und dem auch in Deutschland bekannten Künstler Somoff hervorgehoben zu werden. Von A. N. Benua möchte ich besonders eine sehr gelungene Originallithographie »Der Park« erwähnen und die prächtigen Illustrationen zu Puschkins »kikovaja. Duma« (Verlag Golicke L Wilburg, St. Petersburg); I. I. Bilibin, einer der fruchtbarsten russischen Buchkünstler und einer derjenigen, dessen Kunst vielleicht am tiefsten im russischen Volkstum wurzelt, stellte neben einigen Plakaten seine Illustrationen zu dem Märchen »Wolga« aus. Seine Märchenbücher sind mustergültig und meist in der kaiser lichen Staatsdruckerei zu einem solch billigen Preise erschienen, daß man selbst im Auslande nichts Ebenbürtiges aufweisen kann. M. W. Rundalzeff, einer der bedeutendsten russischen Graphiker, brachte nur wenige Originallithographien und Holz schnitte. K. A. Somoff war reicher vertreten. 11 Postkarten »Die sieben Tage der Woche» und »Die vier Jahreszeiten« zeigen entzückend graziöse Bilder, 12 Exlibris und ein Plakat zur »Finnisch-Russischen Kunstausstellung« gewähren Einblick in seine Tätigkeit auf diesem Gebiete. Professor W. Male, vielleicht der bedeutendste russische Radierer der Gegenwart, war leider mit nur sehr wenigen Arbeiten vertreten, die seine Vielseitigkeit nicht im geringsten erkennen lassen. Sehr gute kleine Graphiken, namentlich Exlibris, waren von einigen baltischen Künstlern: M. F. v. Freymann, v. Grünwald und R. G. Sarrin, ausgestellt. Die Karikaturen, die zum größten Teil aus den Journalen »Schutt« und »Satyrikon« stammten, entbehrten oft jeglicher Eigenart und zeigen deutlich die Einflüsse ausländischer Künstler, wie Th. Th. Heine, Beardsley, Bayros u. a., ohne sie aber auch nur im ent ferntesten zu erreichen. Ein sehr erfreuliches Bild bot die Buchausstellung selbst, deren Schätze aber leider auch hier in verschlossenen Glaskästen ruhten, so daß man sich immer mit der Betrachtung der gerade aufgeschlagenen Seite zufrieden geben mußte, obwohl man gern ein oder das andere Buch einer näheren Durchsicht unterzogen hätte. Ganz besonders Gutes leisteten die schon oben erwähnte Kaiserliche Staatsdruckerei, die Firmen Golike <L Wilborg, St. Petersburg, Großmann L Knöbel, Moskau, und Starü Godü, St. Petersburg. Um aus der Masse nur einiges herauszugreifen, erwähne ich »Die Kaiserliche Porzellan manufaktur 1744—1904«, ein mit zahlreichen Tafeln reich ge schmücktes Werk; »Der Newski-Prospekt«, prächtige Illustrationen von D. N. Karlowsky mit Text von N. W. Gogol und »Die kaiser lich russische Jagd am Ende des 17. und im 18. Jahrhundert«, ein groß angelegies Werk, an dem die besten russischen Künstler, wie Wasnezow, Lansere, Lebedjew u. a. mitgearbeitet haben. Das sind Arbeiten, die sich neben die besten Erzeugnisse ausländischer Offizinen stellen können. Auch die bei Großmann L Knöbel er schienene »Geschichte der russischen Kunst« ist sehr gut ausgestattet und bringt vorzügliche Abbildungen. Auf einem besonderen Tische lagen offen zur Durchsicht eine Reihe guter Zeitschriften aus. von denen an erster Stelle wohl »8tarii 6oäü« genannt werden muß, eine tadellos gedruckte und illustrierte Zeitschrift, die über das alte und moderne Kunstleben im Reiche unterrichtet und wohl nur der Opferfreudigkeit des Herausgebers ihre Existenz von fünf Jahren verdankt. Die Zahl 290 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang.
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