Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120220
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191202204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120220
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-20
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2222 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 42, 29. Februar 1912 der Abonnenten ist in dem großen russischen Reiche so klein, daß die meisten Verleger künstlerischer Zeitschriften an ihren Erzeug nissen Geld zusetzen müssen. Mehr dem modernen Kunstleben und der Literatur widmet sich eine ebenfalls gut ausgestattete seit einem Jahr erscheinende Zeitschrift »Apollon«, während der »Russki Bibliofil« die Sammelstätte für die russischen Bibliophilen geworden ist. Die jetzt im ersten Jahrgang vollständig vor liegende Zeitschrift bringt eine Menge bibliographisches Material, gute Abbildungen und interessante bibliophile Aufsätze. Be- sonders gelungen ist das 5., auch als Sonderdruck erschienene Heft »Puschkin«, das eine Reihe interessanter Arbeiten über Puschkin vereinigt und mit einer großen Zahl von Bildern und Faksimiles geschmückt ist. An der Fensterwand hatte der in Petersburg sehr bekannte Antiquar N. W. Solovieff eine Ausstellung alter illustrierter russischer Bücher veranstaltet, die, teils aus seiner eigenen Bibliothek, teils aus der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften stammend, ein kurzes klares Bild der künstlerischen Entwicklung des Buches in Ruß- land bot. Sie begann mit einer »Apostelgeschichte«, mit Holz- schnitten gedruckt, Moskau 1564, dann folgten eine illustrierte »Bibel«, gedruckt in Ostrog 1581, und noch weitere 90 Bücher, die die ständige Weiterentwicklung des illustrierten russischen Buches bis ca. 1870 zeigten. Alles in allem ein erfreuliches Bild, das auf eine gesunde Weiterentwicklung schließen läßt. Erich Haake, St. Petersburg. Sin empfehlenswerter Buchtitel. — Bon einem gelegent lichen Mitarbeiter gingen der »Frkf. Ztg.« nachstehende Zeilen zur Einem Frankfurter Lyriker des 18. Jahrhunderts gelang in einer glücklichen Stunde die Erfindung eines Universal-Buchtitels, der den Vorzug hat, daß er für sehr viele literarische, besonders aber poetische Erscheinungen aller Zeiten und wenn nicht aller, so doch der meisten Buchproduzenten paßt. Der »Alte Frankforder«, den ich meine, und der jedenfalls durch diese seine Erfindung eher unsterblich wird als durch die Kindlein seiner Muse, gab nämlich 1766 bei I. G. Garbe in Frankfurt einen sechzehn Bogen starken Gedichtband mit geistlichen und anderen Versen heraus und wählte hierfür in gewinnender Selbstironisierung und mit herzerfrischendem, unver kennbarem Witz folgenden Haupt- und Untertitel: »Neue Bey- träge zur deutschen Maculatur. Erster und letzter Band.« Der mit so köstlichem Galgenhumor gesegnete Anonymus, der neben »Schöpfungen« wie »Das Vaterunser in Reime gebracht« auch weltliche Gedichte -beitrug«, hat einige Sächelchen geschrieben, die keineswegs zu den trostlosesten zählen, als da wäre die graus liche Flohballade mit der boshaften Pointe von der dickhäutigen alten Betschwester: Jüngst stach ein Floh ein altes Weib, Gerade, da sie bethen wollte. Sie fuhr ihm nach, packt ihn beym Leib Und schwur ihm, daß er sterben sollte. Ach! fieng der arme Sünder an, Gestrenge Mutter, Gnade! Gnade! Ich habe dir ja nichts gethan, Ein Flohbiß ist ein kleiner Schade. Nein, sprach sie, hoffe nichts von mir. Das Unglück ist zwar klein zu nennen; Allein die Schuld lag nicht an dir, Du hast mir mehr nicht schaden können. Dieser originelle Kauz von Dichter verdient ob seiner Selbst erkenntnis auch vielen Versverbrechern unserer Tage em pfohlen zu werden. Denn ich zähle mich nicht zu den galligen Pessimisten, wie deren einer der Referent der »Allgemeinen Deutschen Bibliothek« von 1771 gewesen sein muß, der da schrieb (Anhangsband I, 661): »Dies ist ein Titel, den die meisten neuen Bücher, sonderlich die neuen Gedichte führen sollten.« vr. 0. Nr. De«tscher Fra»eukougretz. — Vom 27. Februar bis 2. März wird in Berlin die Tagung des Deutschen Frauenkongresses statt finden. Dem Kongresse wird eine Ausstellung der deutschen Frauenarbeit vorangehen. Gründung eines dentfch-brasilianischen HandelSver- bandeS. — Am 17. Februar wurde in Berlin in einer Ver sammlung von Mitgliedern der d-utschen Bank-, Industrie- und Handelswelt der Deutsch.Brasilianische Handelsverband gegründet. Die anwesenden Herren erster deutscher Firmen erklärten sich einstimmig für die Errichtung eines derartigen Verbandes, dessen Bestehen durch das Entgegenkommen der deutschen Reichsbehörden und der Vertreter der brasilianischen Regierung in Berlin unter stützt werden wird. Es sind bereits eine große Anzahl von Beitrittserklärungen abgegeben worden, die das Zustandekommen des Verbandes gewährleisten. Eine Filiale der Vereinigung in Rio de Janeiro ist gesichert. Der Schutzverband deutscher Schriftsteller, vertreten durch Herrn Hans Landsberg in Berlin, schreibt uns: Bezugnehmend aus den Aufsatz in Nr. 35: »Zur Frage der Autoren, und Verlegerkammer« von Victor Blüthgen teilen wir Ihnen ergebenst mit, daß der Schutzverband deutscher Schriftsteller nicht, wie der Verfasser aus führt, das Kostenrisiko der Prozesse dem Autor zumutet, sondern es selbst trägt. Si« Theater für ausländische Theaterstücke in Paris. — Wie der »Deutschen Korrespondenz« aus Paris geschrieben wird, ist dort ein Theater gegründet worden, das sich ll'deä.t.rs äs3 6bsk- ä'osuvrss etranxsrs nennt und ausschließlich hervorragende aus ländische Theaterstücke zur Aufführung bringen will, die in ihrem Heimatlande bereits Erfolg gehabt haben. »Sule«, Ortsgruppe Leipzig der « «. D. v. G. — Am Donnerstag, den 22. Februar 1912, abends 9 Uhr, findet im Vereinslokal »Restaurant Johannistal« der Vortrag des Herrn Oberpostassistenten Paul Langer über-D as P o stzeitungs w esen «, verbunden mit praktischen Übungen, statt. Eintritt frei. Gäste willkommen. Neue Bücher, Nataloge »sw. für Buchhändler. 144 8.b 3215^ Nuncben. viläs^rästrasse 14. 8. Katalog für Ostern 1912 vom Verlag für Volkskunst (Richard Keutel) in Stuttgart, Neckarstraße 36. 8°. 40 S. mit zahlreichen Abbildungen. Personalnachrichten. Dittmar Finkler -s. — In Bonn ist der Hygieniker Geh. Medizinalrat Prof. vr. Dittmar Finkler im 60. Lebensjahre ge- storben. 1890 erschien sein umfassendes Werk: »Die akuten Lungenentzündungen als Infektionskrankheiten«. 1898 machte er Mitteilung über seine einfachen und billigen Methoden zur Ge winnung von Eiweiß zum Zweck der Ernährung aus Fleisch, Leguminosen und anderen Pflanzen, das, Tropon genannt, zur Verbesserung der Ernährung verwendet werden soll. Seine Methoden haben zur Entstehung einer Troponindustrie in großem Umfange geführt. 1899 erschien Finklers Werk »Influenza«. Sprechsaal. Platzen des Glases auf nengerahmten Bildern. Als Antwort auf die Anfrage in Nr. 36 gebe ich hiermit folgenden Bescheid: Die Ursache liegt nicht in der Temperatur des Z mmers' sondern in der unrichtigen Behandlung beim Befestigen des Bildes im Rahmen; an der Bruchstelle ist das Glas gewaltsam heruntergedrückt worden. Wenn das Bild staubdicht ans Glas befestigt bzw. gespannt wurde, dann wird dieser Übelstand stets eintreten, zumal ein Nachtrocknen des Verdichtungsstoffes das Zusammenziehen des selben bewirkt. Untersuchen Sie bei dem nächsten Fall die be treffende Stelle, und machen Sie den Arbeiter darauf aufmerksam. Kreuzburg O/S. B. Seeliger.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder