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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2218 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. <2. 20. Februar 1S12. Nichtamtlicher Teil. An Herrn Victor Blüthgen. Es gibt eine immer wieder lesenswerte Fabel von Gellerl: »Der Maler«. Als ich in Nr. 35 dieses Blattes die Ausführungen des Herrn Victor Blüthgen las, die angeblich eine Besprechung meiner Denkschrift betreffend die Einrich tung einer Deutschen Autoren- und Verleger-Kammer dar stellen sollen, da traten mir die nachdenklichen Schlußzeilen jener Fabel tröstend ins Gedächtnis: Es hätte noch schlimmer lommen können, ich brauchte »meine Schrift nicht auszustrei chen«. In dieser Gewißheit, einer Gefahr entgangen zu sein, hätte ich dem Verfasser des »Friedensstörer« mit einer schwei genden Bewegung in den Mund- und Augenwinkeln nach geschaut und mich aus eigenem Antrieb nicht zum Wort ge meldet, wenn mich nicht der erste Vorsteher des Börsenvereins darauf aufmerksam gemacht hätte, daß es sich nicht um den Schutz meiner Denkschrift und ihres Autors handle, sondern um die Abwehr einer dem im Börsenverei» und im Deutschen Verlegerverein vertretenen Verlagsbuchhandel angetanen schilleren Kränkung. Dieser Hinweis ist zutreffend, und so gebe ich denn Herrn Victor Blüthgen die nachstehende Antwort: Als Sie von der Redaktion des Börsenblattes aus einer Absicht, für die ich ihr dankbar bin, aufgesordert wurden, zu meinen Vorschlägen Stellung zu nehmen, da hätten Sie diese Einladung mit der Begründung ablehnen können, daß Sie auf demjenigen Grenzgebiet zwischen Autoren und Verlegern, auf dem sich meine Denkschrift bewegt, nicht oder nicht mehr zu Hause seien. Das hätte der Wahrheit entsprochen. Statt dessen nehmen Sie jene Einladung an, unterstreichen in den Eingangszeilen Ihre besondere Kompetenz hierfür, machen kei nen Versuch, sich über die Ihnen fremd gebliebene oder fremd gewordene Materie zu unterrichten, lassen um so stärker und einseitiger den Verdruß in sich zum Kochen kommen, den Sie als Vorsitzender der Rechtsabteilung des Allgemeinen Schrift steller-Vereins in sich aufgespeichert haben, vergiften damit Ihre Pfeile und richten sie auf diejenigen Reihen des deut schen Verlages, die mit dem Gegenstände Ihrer blind ge wordenen Wut kaum etwas zu schaffen haben. Tun dies in Kränkungen, denen der Mund des Gastes gesteigerte Reizkrast verleiht, und schreiben statt einer friedlich-kritischen Würdi gung ein galliges Pamphlet. Um nichts habe ich mich in meiner an Mängeln gewiß nicht armen Denkschrift so sehr gemüht wie darum, jede sitt liche Selbstgefälligkeit meines Berufsstandes zu unterdrücken und jeden empfindlichen Nerv meines Gegenübers zu schonen. Sie schwelgen in jener, und Sie zerren an diesen. Sie stellen eine nicht nachprüfbare Prozetzstatistik aus, die nach Ihren Andeutungen in per Hauptsache offensichtlich auf dem Boden der H 18 des Urheberrechtsgesetzes erwachsen ist, und Sie ver schweigen oder Sic wissen es nicht, daß daran derjenige Teil des deutschen Verlages, der sich im Börsenverein und im Deut schen Verlegerverein zusammenschließt, kaum einen Anteil hat. Der Z 18 des Urhebergesetzes in allen Ehren! Daß unter sei nem Schutze manches Unrecht wuchert und manches Recht leidet, und daß der Verein zum Schutze dieser Paragraphen nicht immer ein Edeldienst ist, das wissen Sie so gut wie ich. Mit unserer Sache haben die Schlüsse, die Sie nur mit halbem Rechte daraus ziehen, nichts zu tun; Wohl aber zeigt die von ihnen daran angeknüpfte Gedankentätigkeit, wie groß die Gefahr Ihres Amtes ist, Blick und Urteil zu trüben, und wie leicht es dazu verführt, Mücken zu feigen und Kamele zu schlucken. Ich weiß, Herr Victor Blüthgen, daß diese Auseinander setzung die Pläne meiner Denkschrift zunächst mehr hemmen als fördern wird. Aber dennoch ist mir dies Eine bei der Niederschrift immer klarer geworden, daß sie auch um meiner Sache willen vonnöten war: Damit ich, gegenüber dem von Ihnen unternommenen Verschiebungsversuche, vor meinen Berussgenossen noch einmal Zeugnis ablege, daß nach meiner unverrückbaren und unantastbaren Grundanschauung das Pro jekt einer Autoren- und Verleger-Kammer mit der wechsel seitigen Anerkennung der sittlichen, rechtlichen und gesellschaft lichen Ebenbürtigkeit steht und fällt. Sonst wäre ich nicht Buchhändler geworden. Berlin, den 17. Februar 1912. vr. Walter de Gruyter. Die internationale Statistik der geistigen Produktion. Zehnjährige Übersicht 1901—1910. (Übersetzt aus »I-s Droit ä'Latour« Nr. 12 vom 15. Dezember 1911.) (Fortsetzung zu Nr. 37, 38, 39, 40 u. 41 d. Bl.j Italien. Das »Lollsttiuo ckslls pubblioarioui italiavs», das alle in Befolgung der gesetzlich vorgeschriebenen Hinterlegung bei der zentralen Nationalbibliothek in Florenz eingegangenen Veröffentlichungen verzeichnet, d. h. fast alle durch den Buch handel vertriebenen Veröffentlichungen, einschließlich der neuen Auflagen und der neuen Zeitschriften, gibt als Gesamtzahl sür das Jahr 1910 eine etwas geringere Zahl als in den Jahren 1906 bis 1909 an: Jahr Gesamtzissern Neue Auflagen Neue Zeitschriften 1906 6822 446 723 1907 7040 416 277 1608 6918 416 332 1609 6833 536 318 1910 6788 662 387 Für die vier letzten Jahre sind wir im Besitz der fol> genden nach Zweigen geordneten Angaben: 1907 1908 1909 1910 Bibliographie, Enzyklopädie 62 86 78 66 Philosophie 199 196 203 182 Religion 223 306 279 296 Erziehung 379 1 908 366 367 Schulbücher 434 1 578 601 Geschichte 572 440 478 599 Biographie 302 286 243 242 Geographie 113 108 104 86 Philologie 632 287 355 344 Poesie 330 324 318 273 Romane 424 439 411 414 Dramen, Theater 244 219 196 256 Verschiedenes 158 222 228 171 Recht, Rechtswissenschaft 399 339 317 349 Soziale Wissenschaften 689 818 753 730 Naturwissenschaften 177 164 187 139 Medizin, Pharmazie 611 627 493 603 Technologie 289 264 292 263 Heer und Flotte 86 137 117 116 Schöne Künste 206 183 208 169 Ackerbau, Industrie, Handel 612 687 629 643 Insgesamt 7040 6918 6833 6788 Die geringe Gesamtverminderung (— 4L) würde sich schon allein durch die Verminderung der Veröffentlichungen in der Gruppe Poesie (— 4L) erklären, die seit vier Jahren im Rückgänge ist; aber sie macht sich auch in anderen Gruppen bemerkbar (Naturwissenschaften, Technologie, Schöne Künste), während andere Gruppen in zeitweiliger Aufwärts bewegung begriffen sind (Geschichte -s- 121; Dramen, Theater ->- 60). Es ist schwer, aus diesen scheinbar etwas regellosen Schwankungen Folgerungen zu ziehen. Von den 6788 Publikationen sind 6510 (1907; 6777; 1908: 6670; 1909: 6556) in italienischer Sprache erschienen,
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