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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1887
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- Deutsch
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li? 20, 26. Janttär 1887. Nichtamtlicher Teil. 447 Zuin Prämienwesen. — In der Sitzung der nieder- österreichischen Handels- und Gewerbekammer vom 19. d. M. wurde in einem Bericht der ersten und der zweiten Sektion bean tragt, die Kammer wolle 1) eine vom Wiener Magistrat gestellte Anfrage dahin beantworten, daß den Buchhändlern die Hinausgabe von Prämien, die nicht selber einen Gegenstand des Buchhandels bilden, nicht zustehe, 2) beim Handelsministerium die Bitte stellen, daß der unter Hinansgabe oder Zusicherung von derartigen (nicht buchhändlerischen) Prämien erfolgende Vertrieb von Druckschriften verboten werden möge. Stempelgebühreu in Italien. — Im Postauftrags verkehr mit Italien unterliegen die zur Einziehung bestimmten Quittungen, desgleichen alle Rechnungen, welche mit der Quittung oder auch nur der Unterschrift des Forderungsberechtigten versehen sind, in Italien einer Stempelgebühr nach Maßgabe der Größe des Papiers, und zwar: bis zu 14 gckoiu 0,60 Lire, von 14 bis zu 20 gäom. . . 1,20 „ von 20 bis zu 30 gckom. . . 2,40 „ für jede weitere Größe . . 4,80 „ In bezug auf die Stempelpflichtigkeit werden einer Quittung auch gleich geachtet Vermerke— sei es mit oder ohne Unterschrift — wie saldiert, bezahlt, entlastet, ausgeglichen u.s.w. Für Rechnungen ohne Quittung oder Unterschrift ist keine Stempelgebühr fällig. Verlangt der Zahlungspflichtige bei Zahlung des Betrages der Rechnung die Erteilung einer Quittung seitens der einziehenden italienischen Poslanstalt, was nach den in Italien bestehenden Vor schriften zulässig ist, so unterliegt diese Quittung nur einer Stempel- gebühr von 5 Centimes. Stiftungsfest des Vereins Dresdener Buchhändler. — Am 20. d. M. stierte der » Verein Dresdener Buchhändler« sein fünftes Stiftungsfest in den Sälen des Königl. Belvödbre. Das selbe zeichnete sich vor allem durch äußerst zahlreiche Beteiligung den früheren Festen gegenüber aus; weit über hundert Festteil nehmer hatten sich eingefunden, darunter Vertreter des diploma tischen Corps, der Armee, der Künste und Wissenschaften, der Presse re. Unter letzteren sind namentlich zu nennen: vr. Ernst Eckstein, Freiherr von Biedermann, Chefredakteur Freiherr von Witz leben, Oberst von Meerheimb, Lr. Schramm-Mac- donald rc. re. Das Fest begann mit Jacobsons Liederspiel »Becker's Ge schichte«, in welchem die Vereinsmitglieder Herren Franz Plötner (in Fa.: Adolf Brauer) und R. von Grumbkow mit- wirklcn. — Der erste Vorsitzende des Vereins, Herr G. A. Kauf mann, begrüßte die Anwesenden in kurzen aber warmen Worten, worauf der Ehrenvorsitzende, Herr Geh. Commerzienrat, Comtur rc. von Baensch den Toast auf Kaiser und König ausbrachte, der jubelnd begrüßt und, durch die Nationalhymne beschlossen, stehend angehört wurde. Herr Julius Bloem toastete in bekannter oratorischer Fertigkeit auf die zahlreich erschienenen Gäste, in deren Namen der Monodramendichter Herr Oberst von Meerheimb dankend erwiderte. Freiherr von Biedermann toastete auf den Verein und speciell ans seinen ersten Vorsitzenden, Herrn G. A. Kaufmann, dieser auf den stellvertretenden Vorsitzenden und Vorsitzenden des Festkomitees, Herrn von Grumbkow ; letzterer brachte in humoristischer und beifällig aufgenommener Weise ein Hoch auf die Damen ans; Herr C. Schwager feierte in beredten Worten den Ehrenvor sitzenden, Herrn Geh. Rath von Baensch, und Herr l)r. Eckstein toastete auf Herrn Bloem. Während des höchst splendiden Mahles kamen zwei Tafel lieder zum gesanglichen Vortrag, welche die erprobten Bereins- poeten, die Herren Bloem und von Grumbkow zum Verfasser hatten. Außerdem erfreuten drei Damen der Gesellschaft die An wesenden durch reizende musikalische und deklamatorische Vorträge, während die Herren Plötner und Pierson durch feinempfundenen Liedervortrag; zwei Gäste, Pianist Herr Lehmann-Osten und Herr Werner aber durch brillanten Klavier- bezw. Cellovortrag zu fesseln verstanden. Die Taselkarten Waren von Hübel L Denck in Leipzig auf das geschmackvollste hergcstellt, die typographischen Erzeugnisse stammten ans der Offizin C. C. Meinhold L Söhne und R. Barth. Den Schluß des festlichen Tages bildete ein höchst animierter Tanz mit Kotillon, der bis in die frühen Morgen stunden währte. Allen Teilnehmern wird das herrliche Fest in schönster Er innerung bleiben, welches beredtes Zeugnis davon ablegt, daß der Verein und sein Vorstand es trefflich versteht, neben der Pflege der ernsten Bernfspslichten auch des Lebens heiterer Seite Geschmack abzugewinnen. Der Verein zählt nahezu vierzig Mitglieder, die sich ans den angesehensten Dresdener Firmen des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels zusammensetzcn. Aus dem Vereinsleben..—Unter dem Namen »Buchhand- lungsgehilfen-Berein zu Augsburg« wurde am 10. d.M. in Augs burg ein Verein jüngerer Buchhändler gegründet, welcher seine abendlichen Zusammenkünfte an jedem Freitag im dortigen Cafe Kuß veranstaltet. 1. Vorsitzender ist Herr Otto Ruff im Hause Kranzfelder'sche Buchhandlung, durch welche auch Zusendungen entgegengenommen werden. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Seine Majestät der Kaiser und König hat den verdienten Zweiten Vorsteher unseres Börsen- vercins, Herrn Verlagsbuchhändler, Premier-Lieutenant a. D. Paul Parey in Berlin durch Verleihung des Königlichen Kronen ordens IV. Klasse zu ehren geruht. Carl Weiß st. — Am 12. Dezember 1886, nur wenige Tage nach dem Ableben seines Geschäftsgcnossen, des Kommissions- Rates Heinrich Klemm, verschied plötzlich und unerwartet der Verlagsbuchhändler Carl Weiß, Mitinhaber der Firma Klemm L Weiß (Expedition der Europäischen Modenzeitung) in Dresden. Ein großes Verlagsgeschäft, das größte in Dresden, steht infolge dessen plötzlich verwaist da. Friedrich Carl Wilhelm Weiß wurde am 18. Oktober 1837 als zweiter Sohn des Bürgers und Schneidermeisters Christian Heinrich Weiß in Leipzig geboren, besuchte die Volksschule seiner Vaterstadt und trat, 14 Jahre alt, in die A. Wiutcrsche Verlags buchhandlung als Lehrling ein. Nach Vollendung einer vier jährigen Lehrzeit fand er Stellung als Gehilfe bei den Herren Gebhardt L Rcisland und Wilhelm Baensch. Die Wanderjahre brachten ihm später Engagements in folgenden Häusern: Otto Zanke in Berlin, Krüll'sche Universitätsbnchhandlung in Lands hut, Fr. P. Datterer in Freising; endlich, im Jahre 1861, trat er in das Verlagsgeschäft der Herren Müller, Klemm L Schmidt als bnchhändlerischer Leiter ein. Nach dem im Jahre 1872 erfolgten Austritt des Herrn G. A. Müller wurde er an dessen Stelle als dritter Teilhaber Mit besitzer des Geschäftes, und nach dem Ableben des Teilhabers Schmidt ging das Geschäft Ende der siebziger Jahre in den alleinigen Besitz von Klemm und Weiß über und sollte nun, als Heinrich Klemm wenige Wochen vor Weihnachten starb, von Weiß allein weitergeführt werden. Da hat der Tod plötzlich und unerwartet auch diesen aus dem Leben abberufen, und verlvaist sind nun die die Plätze, die über ein Vierteljahrhundert die beiden Genossen in Freud und Leid vereinigt sahen. Das große Geschäft erforderte auch in buchhändlerischer Be ziehung einen ganzen Mann, eine tüchtige Kraft; als solche hat sich Carl Weiß in ausdauernder Hingabe an seinen Beruf be währt. — Friede seiner Aschei 0. ji-.
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