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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1887
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- Deutsch
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H 26, 2. Februar 1887. Nichtamtlicher Teil. 583 die Berliner Verhältnisse gegen früher schon wesentlich gebessert, wenn es auch nicht möglich war, überall den angestrebten Erfolg zu erzielen. So hat eine Firma sich bis jetzt noch nicht ver anlaßt gesehen, ihren Kundenrabatt auf 10A> zu ermäßigen, trotzdem die mit uns verbündeten Verleger auf Ersuchen der Prüfungskommission ihr dieserhalb den Verlegerrabatt auf 15°/« vom Ladenpreise gekürzt haben und deni weiteren, von Ihrem Vorstande allein an die Verleger ausgesprochenen Ersuchen, die Geschäftsverbindung mit dieser Firma ganz abzubrechen, von einer Reihe bedeutender Firmen ebenfalls Folge gegeben ist. Wie bekannt, werden die Berliner Handlungen in ihrem Vorgehen gegen diese Firma, welche ihr Interesse nicht dem Gesamtwohle unterordnen will, unterstützt von dem Börsenvereius- vorstande und den sämtlichen mit diesem verbündeten deutschen Verlegern, und ist kaum anzunehmen, daß die Firma den An schauungen und Maßregeln so vieler Handlungen ans die Dauer sich widersetzen kann. Deshalb muß überall in der Rabattsperre ausgehalten werden! Für uns Sortimenter in Berlin stände es um vieles besser, wenn die bezeichnte Firma Hand in Hand mit uns gehen wollte. Denn leider lassen sich durch deren andauernden Widerstand andere hiesige Firmen ermutigen, offen oder versteckt es ebenfalls immer wieder mit der Schleuderei zu versuchen. Wir warnen davor auf das entschiedenste, und ganz besonders die Mitglieder unseres Vereins, die durch ein Zuwiderhandeln gegen unsere eigenen Statuten die Thätigkeit Ihres Vorstandes in der Prüfungskommission sehr erschweren. Wenn wir bei der Be kämpfung der Schleuderei die Mitwirkung der Verleger in Anspruch nehmen, so müssen in erster Reihe die Mitglieder unseres Vereins die Prüfungskommission unterstützen und dürfen nicht eigenmächtig Repressalien ergreifen, wie das leider wiederholt vorgekommen ist. Lassen Sie uns einmütig und unbeirrt durch einzelne trübe Er fahrungen an den Grundprinzipien unseres Vereins auch ferner hin festhalten: an der Wahrung unserer gemeinsamen Interessen, und der Pflege eines auf solider Basis beruhenden Geschäfts verkehrs! Wir sichern uns damit nicht allein den Frieden im Vereine, die Harmonie mit den Verlegern, sondern jeder einzelne von uns wird geschäftlich seinen Vorteil davon haben. Möge das neu begonnene Jahr ein segensreiches für unfern Verein und seine Mitglieder werden! Berlin, den 24. Januar 1887. Für den Vorstand: Otto Mühlbrecht, Vorsitzender. Rundschreiben der Kommission des Rheinisch - Westfälische» Kreisvereins an die Provinzial- und Lokalvereine im deutsche» Buchhandel. Geehrte Herren Kollegen! Es wird für Sie und die durch Sie vertretenen Vereius- genossen von Interesse sein, von dem Vorgehen des Rheinisch- Westfälischen Kreisvereins zur Bekämpfung des bisher vielfach üblichen Kundenrabattes von 10 hh durch Beschränkung desselben ans einen Barskonto von 5 A, Kenntnis zu nehmen, und über reichen wir Ihnen beifolgend die darauf bezüglichen Drucksachen. Sie wollen daraus ersehen, daß wir entschlossen den ersten Schritt gethan haben dem Ziele zu, den Gesamtbuchhandel Deutsch lands in dem Beschlüsse zu vereinigen, den hohen Kundenrabatt durch Einführung eines mäßigen Barskontos*) zu beseitigen — unbekümmert darum, ob uns dies zunächst in einzelnen Fällen der auswärtigen Konkurrenz gegenüber in eine ungünstige Lage ver setzen könnte. Ob wir unser Ziel erreichen, wird lediglich davon abhängen, ob wir in den anderen Buchhändler-Verbänden die Unterstützung finden, auf die wir gerechnet haben — ob sich also speziell Ihr Verein unserem Vorgehen anschließen wird. Finden wir aber diese Unterstützung überall in den deutschen Lokal- und Kreis vereinen, so erlangen wir dadurch die Macht, vereint die Annahme unserer Satzungen von den sich vielleicht sträubenden Leipziger und Berliner Sortimentern zu erzwingen, da diese bisher stets nur einem von außen erfolgenden Drucke uachgegeben haben. Daß die Schwierigkeit, alle die zahllos auftauchenden Be denken zu überwinden und eine so große Zahl von Kollegen auf einen so einschneidenden Beschluß zu vereinigen, nicht unüber windbar ist, mag Ihnen unser Beispiel zeigen, da wir cs erreicht haben, daß sich fast alle (weit über 200) Buchhandlungen Rhein lands und Westfalens durch Einzelunterschrift zur Annahme unserer Rabattkonvention verpflichtet haben. Ohne Ihren Maßnahmen damit vorgreifen zu wollen, teilen wir Ihnen mit, daß die Unterzeichnete Kommission die Einigung in unseren Kreisen hauptsächlich dadurch erlangte, daß sie eine Stadt nach der anderen im einzelnen bearbeitete und darauf aus ging, die Kollegen der größeren Städte, immer vollzählig, durch eigenhändige Unterschrift an unser Programm zu binden. Es gelang uns in vielen Fällen, die Begründung von Lvkal- vcreinen und Gauverbändcn zu erzielen, und fanden wir in diesen jungen Vereinen wieder die eifrigsten und erfolgreichsten Vor kämpfer für unsere Bestrebungen und zugleich das wirksamste Mittel, die uns entgegentretendcn Einzelmeinuugen zu überwinden.*) Erst nachdem wir die einmütige Zustimmung der Hauptplätze beider Provinzen gewonnen hatten, ließen wir durch die General versammlung des Kreisvereins unsere Beschlüsse sanktionieren und übergaben schließlich, nachdem auch die kleineren Plätze sich an geschlossen, zur praktischen Durchführung die beiliegende gedruckte Erklärung mit allen Unterschriften — ohne sie sonst irgendwie zu veröffentlichen — den einzelnen Handlungen in die Hand. Wenn auch unsere Arbeit in Versammlungen, Reisen, Briefen u. s. w. keine geringe war, so sind wir doch auf irgend eine nennenswerte Schwierigkeit weder bei den Kollegen, noch jetzt, nach Inkrafttreten unserer Erklärung, beim Publikum gestoßen. Wir können Ihnen also diesen Modus zur Einführung der Rabatt konvention als praktisch bewährt empfehlen. Die Ausnahme, die wir notgedrungen vorläufig in der Behandlung von Behörden und öffentlichen Instituten zugelassen haben, muß sofort in Wegfall kommen, wenn wir eine Einigung in ganz Deutschland erreicht haben. Wir erlauben uns also, bei Ihnen direkt den Antrag zu stellen: »Sie möchten für die Annahme unserer Rabattkonvention im Kreise Ihres Vereines sofort in Wirksamkeit treten und die Angelegenheit so beschleunigen, daß wir schon bei der kommenden Ostermesse auf Ihren Verein als auf einen kompetenten Bundesgenossen rechnen können — vor allem, daß wir die Verhandlung über die Annahme unserer Rabatt konvention jedenfalls auf die Tagesordnung der nächsten Dele- gierten-Versammlung des Verbandes der Provinzial- und Lokal vereine setzen lassen können, — und daß wir ferner in letzter Linie dem Börsenvereinsvorstande baldmöglichst unsere Beschlüsse als Grundlage zur endgiltigen Regulierung der Rabattfrage unter breiten können.« Um alles dieses zu ermöglichen, müssen wir Sie bitten, uns baldthnnlichst — spätestens bis zum 1. März or. — die Stellungnahme Ihres Vereines zu unserem Anträge zu erkennen zu geben. Zu jeder weiteren Auskunft und Unterstützung sind wir nach Miseren Kräften selbstverständlich bereit und sehen einer vorläu figen Rückäußerung an die Adresse des mitunterzeichneten Vor- *) Selbstverständlich wollen wir als Endziel die gänzliche Ab schaffung des Rabattes niemals aus den AugeU verlieren. *) Den Lokalvereinen ist es auch in den meisten Fällen gelungen, die in mancher Hinsicht bedenklichen, buchhandeltreibenden Buchbinder auf gütlichem Wege zur Annahme der neuen Rabattnormen zu bewegen« 80*
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