Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18880530
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188805306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18880530
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-30
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
In der Straßenfront lehnt hier einer der runden Treppen türme an und ermöglicht durch eine Thür den Ans- und Eintritt wie die Verbindung mit anderen 'Räumen auch an dieser Seite. Dieser höchst zweckmäßigen Einrichtung entspricht in voll kommener Wiederholung die bauliche Anordnung drüben beim Buchgewerbemuseum. Auch die innere Einrichtung dieses Saales ist ähnlich derjenigen in der Bibliothek, nur daß hier zum Teil Schaukästen und Scherwände an die Stelle der Bücherschränke treten Über das Buchgewerbemuseum hinaustreteud befinden wir uns auch hier in einem geräumigen schön ausgestatteten Treppen hause; zur Rechten führen vom Podest, auf dem wir uns bewegen, Thüren in kleine Arbeitsgemächer; geradeaus aber gelange» wir in einen schier endlosen Saal, welcher die ganze Länge und Breite des Seitenflügels am Gerichtsweg in Anspruch nimmt. Unter ihm, in« Erdgeschoß, liegt ein zweiter Sackl von gleichen Größenverhält nissen. Beide Säle erfreuen sich eines ungemein reichlichen Lichtes und bieten somit für ihre Bestimmung als Ausstellungsräume die denkbar günstigstenVorbedingnngen. Die erste Ostermeß-Ausstellung, welche vor kurzem hier stattfand, hat die vollkommen zweckmäßige Anlage beider Räume aufs glänzendste erwiesen. Im Kellergeschoß dieses Flügels, einem weiten, hohen und Hellen Raume unter den Ausstellungssälen, werden die Maschinen der Börsenblatt-Druckerei Aufstellung finden Kontor und Setzer säle schließen in einem mehrstöckigen, aber die Höhe des Flügels nicht erreichenden Gebäude an, welches an die abschließende Giebel wand dieses Flügels lehnt. Kehren wir nun zum erstbeschriebenen Treppenhause zu- rück Wir haben es vorher versäumt, von hier aus einen Blick durch die rückwärtigen Türen zu Wersen, und wollen das nunmehr nachholen. Hier schließt der nach der Platostraße blickende Seitenflügel an, welcher in seiner Mitte eine breite Durchfahrt nach dem Hofraume, sowie eine dort an schließende besondere Treppe nach den verschiedenen Stockwerken besitzt Vom Haupttrcppenhause aus führen einige Stufen hinab ins Parterregeschoß zur Wohnung des Hauswarts und über die Durchfahrt hinweg zur Bestellanstalt der Buchhändler papiere, dem bekannten gemeinnützigen Institut des Vereins der Leipziger Buchhändler, für dessen Vorstand (die frühere »Depu tation«) hier auch Sitzungs- und Arbeitsräume vorgesehen sind. Die Bestellanstalt setzt sich über die Giebelwand des Flügels hinaus in einem niedrigen, kurzen Anbau fort und hat dort auch ihren Haupteingang. Durch ihn eintretcnd, befinden wir uns in einem mäßig großen, nicht gerade vollkommen, aber doch genügend Hellen, Raume, welcher, rings von Glaswänden und -Schaltern umgeben, einen Einblicke n die bienenfleißige Thätigkeit der Postbeamten des Buchhandels gestattet. Rings in den Glaswänden, wo diese nicht für Schalteröffnungen frei blieben, sind durchsichtige, vorn ver schließbare Firmenkästen angebracht, welche der betreffenden Firma jederzeit die Herausnahme der für sie abgelegten Papiere gestatten Die ganze Einrichtung ist in hohem Grade praktisch und zeitgemäß Im Zwischenstock des Flügels tiegen an einem Hellen Korridor zunächst vom Treppenhause zwei Zimmer für die Redak tion des Börsenblattes, welche diese Räume zum bevorstehenden 1. Juli beziehen wird; es folgen zwei weitere große Zimmer für die Geschäftsstelle des Börsenvereins und den Geschäftsführer, und da letzterer künftig auch die Expedition des Börsenblattes zu leiten haben wird, so öffnet sein Zimmer sich anderseits un mittelbar in einen weiteren, besonders großen Raum, welcher diese beherbergen wird. Der ganze obere Stock mit seinen hohen und Hellen Räumen ist von der Buchdruckerberufsgenossenschast mietweise in Anspruch genommen, welche sich recht wohnlich und behaglich dort ein gerichtet hat. In dem hier ausetzenden mittelalterlich hohen und geräumigen Dach liegt die bequem eingerichtete Wohnung des Pächters des Guteubcrgkellers, welcher gleichzeitig die Bewirtung bei allen Festlichkeiten im Hause zu besorgen und bannt eine oft gewiß schwierige Aufgabe zu erfüllen hat, von der er sich hier oben in seinem beschaulichen und freundlichen Heim erholen mag. Dem Beispiel unserer Väter folgend, welche es liebten, ihren Rathäusern ein ebenso festes wie angenehmes Fundament zu geben, und große Stücke aus einen wohl ausgebauten und gut bestellten Ratskeller hielten, hat auch der Börsenverein der Deutschen Buch händler die weilen Kellerräume unter dem Hause in sinnvoller Weise dem allgemeinen Bedürfnis nach Geselligkeit und einem guten deutschen Trunk nutzbar gemacht. Da die ehrwürdige Be zeichnung »Börse« fortan verpönt ist, auch ein »Börsenkeller«, — und zwar, wie unbedenklich zuzugeben, ein wesentlich großartigerer und schönerer Raum — in Leipzig schon besteht, ferner aber der etwas philisterhafte Name »Buchhändlerhauskeller« kaum Aussicht auf Popularität haben würde, jo mußte wohl oder übel der Begründer all' unseres Berufes und Ruhmes, der wackere Gutenberg, seinen Namen zum Schilde leihen, der Zechlust ein historisches Mäntelchen umhängend und ihr den üblichen wissenschaftlichen Vorwand und Hintergrund gebend. Die Räume des Gutenbergkellers sind behaglich und ersetzen mit ihren hübschen Wandmalereien auch dem einsamen Gaste den fehlenden Unterhaltungsstoff; doch ist die ganze Anlage leider etwas zu niedrig, und auch die sinnreichste Ventilation kann bei diesem Hauptübelstande den Qualm der Cigarren und der Gas flammen nicht zur vollkommenen Genüge hinwegführen. Auch ist der Raum, obwohl an und für sich recht ausgedehnt, keines wegs so groß wie er bei der ungeheuren Flächenanlage des Gebäudes vom unbefangenen Eintretenden erwartet wird. Aber als Hauptsache verdient doch hervorgehoben zu werden, daß es sich angenehm und für den Stammgast auch wohnlich da unten sitzen läßt, vor allem hübsch fußwarm, wofür ein durchgehender Linoleumbelag in dankenswerter Weise sorgt. Die Ausstattung ist reich und gediegen, die Beleuchtung überall gleichmäßig hell, die Malereien, originelle Schöpfungen fröhlicher Laune, bezeugen Talent und gute Beurteilung der Faibenwirkung. Es scheint eine gute Quelle in dieser Tiefe zu fließen, und das ist schließlich ein wichtigerer Faktor als alle baulichen Vollkommenheiten. An reichlichem Besuch fehlt es infolge dieses Vorzuges nicht, und der Fremdling findet hier jederzeit fröhlich-geselliges Leben Zwei schöne Kegelbahnen inmitten des ganzen Raumes, aber vollkommen von ihm abgeschlossen, würdig und gediegen eingerichtet, erhöhen die Anziehungskraft. Ein fast unabsehbarer breiter und Heller Korridor zieht neben ihnen durch die ganze Länge des Gebäudes, an welchen nach hinten eine prächtige Küche und außer dieser eine erstaunliche Anzahl von schönen und Helle» Wirtschasts- raumen angebaut sind. Von hier führen auch besondere W>rt- jchaftstreppen direkt in die Büffeträume der hinter dem Haupt- sestsaale liegenden großen Halle. Von letzterer steigt man aus einer schönen Freitreppe in den großen Garten hinter dem Hause hinab. Noch fehlt hier sreilich der Schatten, welchen die jüngst angcpslanzten Bäumchen ja erst in späteren Jahren reichlich werden spenden können. Doch ist auch hier bereits durch eine Schutzhülle für behagliche Unterkunft der Gäste gesorgt, und aller Anschein spricht dafür, daß hier in nicht ferner Zukunft ein schöner Garten erstehen wird, in dem auch unser lebendes Geschlecht noch häufig freundliche Erholung finden wird. Nachdruck eines dramatisch-musikalischen Werkes durch Alijchrribcn der Solo-, Chor- und Orckicsterstriumcn. (Urheberrechts-Gesetz vom 11. Juni 1870 K 4 Abs. 3.) In Sachen des Theaterdireklors N in P.. Beklagten und Revisions- klügers, wider den Musikalienhändler F. in B., Klüger und Revisions beklagten, hat das Reichsgericht, Erstxr Cioilsenat, am r. Februar 1888 für Recht erkannt: das Urteil des Zweiten Civilsenats des Hans. Ober-Landesgerichls zu Hamburg vom ri. Oktober 1887 wird aufgehoben unü die Sache zur 367*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder